Jagen verboten! So siedeln Sie Maulwürfe um

Meist ist der Rasen gerade frisch gemäht worden und der ganze Stolz seines Besitzers, wenn auf dem gepflegten Grün plötzlich die gefürchteten Erdhaufen auftauchen. Maulwürfe dürfen allerdings nicht gejagt, sondern nur sanft zum Umzug überredet werden.

Eines muss man ihnen lassen: Maulwürfe sehen nicht nur niedlich aus, sondern sind an ihr Leben unter Tage auch perfekt angepasst. Da sie ihre Augen in der Dunkelheit kaum benötigen, ist deren Sinneskraft stark zurückgebildet; völlig blind sind die Tierchen aber nicht.

Ausgeglichen wird der rudimentäre Sehsinn durch ein außerordentlich feines Gehör: Maulwürfe hören im wahrsten Sinne des Wortes die Regenwürmer husten, eine ihrer Lieblingsspeisen. Auch ihr Tastsinn lässt sie über feine Härchen jede leiseste Erschütterung in der Umgebung wahrnehmen und warnt sie vor lauernden Häschern. Mit der Grabschaufel neben einem aufgeworfenen Hügel zu warten, bietet also meist geringe Erfolgsaussichten und ist darüber hinaus gesetzlich verboten.

Die Insektenfresser stehen unter Naturschutz und dürfen nicht getötet werden. Auch die Anwendung von Lebendfallen ist nicht erlaubt, da sie dem Tier durch Stress oder Nahrungsmangel ebenfalls den Garaus machen, wenn es nicht rechtzeitig entdeckt und daraus befreit wird. Und diese Gefahr droht schneller, als Sie vielleicht denken: Der Buddelflink ist nämlich mit einem so regen Stoffwechsel ausgestattet, dass er bereits nach einem halben bis einem Tag ohne Nahrung jämmerlich verhungert. Also bleibt den Freunden eines gepflegten, hügelfreien Rasens nur, den Maulwurf zum freiwilligen Abschied zu bewegen.

Duftspur legen

Aufgrund seines feinen Näschens kann man dem kleinen Gräber sein aktuelles Quartier durch starke Gerüche schnell verleiden. Gibt man zum Beispiel Hundehaare oder -kot in die Gänge, bekommt es der Maulwurf mit der Angst zu tun. Etwas weniger unappetitliche Varianten sind saure Milch, Brennnesseljauche oder mit Petroleum getränkte Stofftücher, die dem kleinen Schwarzpelz ebenfalls unangenehm in die Nase steigen. Auch einige Pflanzenarten mögen Maulwürfe in ihrem Revier überhaupt nicht. Zu diesen zählen die Kaiserkrone und Wolfsmilchgewächse, allerdings besteht hier die Möglichkeit, dass der unterirdische Eindringling sein Gangsystem einfach um die Pfl anzen herumführt.

Flächendeckendere Abwehrvarianten sind jene, die den kleinen kleinen Erdbewohner bei seinem empfindlichen Gehör packen. Mehrere in den Boden gesteckte Windspiele im Garten verursachen Vibrationen, die sich im Erdreich ausbreiten und dort lebende Maulwürfe stören. Den gleichen Effekt erzielen Sie übrigens, wenn sie regelmäßig ein paar Nachbarskinder einladen, auf Ihrem Rasen eine Runde Fußball zu spielen. Getrappel und Lärm bringen den Ruhe liebenden Gesellen unter der Erde schnell dazu, seine Koffer zu packen. Auch Ultraschallgeräte, die in den Boden gesteckt mehrmals in der Minute einen surrenden Ton von sich geben, zeigen in der Praxis überzeugende Ergebnisse.

Alternative: Frieden schließen

Sollte all dies keinen Erfolg bringen, betrachten Sie einmal die positiven Eigenschaften des pelzigen Gesellen: Im Gegensatz zu Wühlmäusen verspürt er keinerlei Appetit auf die Wurzeln Ihrer Pflanzen und vertilgt sogar eine ganze Anzahl von Schädlingslarven. Vielleicht gibt es ja eine Chance, dem kleinen Wühler seine Hügelbauten zu verzeihen und mit ihm in friedlicher Koexistenz zu leben?