Es geht noch immer das Gerücht um, Akku-Rasierer wären laut, würden für blutige Haut und eine schlechte Rasur sorgen. Das mag durchaus zutreffen, wenn man ein 10-Euro-Gerät benutzt, aber schon ab 40 Euro lösen sich die Probleme (fast gänzlich) auf. Lesen Sie mehr in unserem Akku-Rasierer Test.
Die Testgeräte im Akku-Rasierer Test
Carrera CRR-421 | |
Carrera CRR-521 | |
Panasonic ES-LV6N | |
Panasonic ES-ST3N | |
Remington PF7400 | |
Remington XR1330 | |
Sichler NX-8038 |
Mann kann Vollbart tragen, muss es aber nicht. Man kann mit 3-Tage-Bart durchs Leben ziehen, muss es aber nicht. Mann kann die Nassrasur kultivieren, muss es aber nicht. Mann kann sich auch bequem mit dem Akku-Rasierer der lästigen Bartstoppeln entledigen – was spricht eigentlich dagegen? In den Zeiten, wo Mann mit scharfkantigen Steinen, Muschelschalen und etwas Wasser sowohl dem Barthaar als auch der Haut zu Leibe rückte, konnte man von mit mehreren Tausend Schwingungen pro Minute arbeitenden Messern nicht einmal träumen.
Von Geräten also, die es selbst beim Autofahren (natürlich ein fahrlässiges Verhalten) ermöglichen, den Bart zügig und bequem zu bekämpfen. Wie auch bei der Entwicklung der Autos (und der Gesellschaft an sich) ist Geschwindigkeit ungemein wichtig für den (Rasur-)Erfolg. Als die ersten Trockenrasierer Anfang der 1930er Jahre auf den Markt kamen, erfreuten sie sich großer Beliebtheit und dies obwohl diese alles andere als preiswert waren.
Die damals noch gern als „Sicherheitsrasierer“ bezeichneten Geräte machten das möglich, wovon Mann unzählige Jahrhunderte nur träumen konnte: Eine Rasur ohne gefährliches Messer, ohne Schaum, ohne blutige Haut, ohne der Notwendigkeit der vollen Konzentration oder das Haus gen Barbier verlassen zu müssen. In den Wirtschaftswunderjahren erlebten die Trockenrasierer einen Boom in der Republik, der Fortschritt war nicht aufzuhalten und heute ist man… nun, wo ist man heute denn?
Sauber und glatt
Prinzipiell ist man an einem Punkt, an dem man die Technologie als ausgereift bezeichnen darf. Das trifft z.B. für die Dicke der Scherfolie zu. Mittlerweile sind diese nur noch halb so dick wie ein herkömmliches Blatt Papier, ein gewisser Rest an Barthaar über der Haut bleibt also weiterhin stehen. Technologisch ist dies aber natürlich nicht anders möglich, da die Messer der Akku-Rasierer ja nicht wie bei der Nassrasur direkten Hautkontakt haben. Bei Lichte betrachtet ist aber auch eine Trockenrasur mit einer verbleibenden Barthaar„länge“ von 30 bis 40 Mikrometern (also 0,04 Millimeter) als „sauber“ zu bezeichnen. Im Probandentest stellte sich schnell und eindeutig heraus, dass rein optisch kein Unterschied zwischen Nass- und Trockenrasur besteht…
Die Testgeräte: 7 Akku-Rasierer
Funktion: Ein Panel geschulter Probanden mit unterschiedlich dichten Bart- und Hauttypen bewertet im Akku-Rasierer Test das Rasurergebnis angelehnt an DIN EN 61254. Die sensorischen Begutachtung umfasst die optische und die haptische Bewertung, es zählt die Glattheit der Rasur, die Länge und Anzahl der stehengebliebenen Bartstoppeln. Wie schonend die Rasur erfolgt, wird anhand des Haarzupfens, des Auftretens von Rötungen und deren Intensität sowie Hautverletzungen aller Art ermittelt. Die Rasurdauer wird im direkten Vergleich bei der Glattrasur ermittelt, gemessen wird die dafür benötigte Zeit. Das Konturenrasieren findet an Oberlippe und Koteletten statt. Die Betriebszeit wird nach dem dritten Aufladen im Praxis-Test bestimmt, ab 60min wird die Note 1,0 vergeben.
Handhabung: Die Bedienfreundlichkeit im Akku-Rasierer Test ergibt sich aus der Bewertung von Lage, Anordnung und Leichtgängigkeit sämtlicher für den Betrieb relevanter Schalter. Die Probanden bewerten die Rasierer anhand der Vibration des Rasierer, dessen Form, Größe und Gewicht, der Griffigkeit beim Rasieren, der Flexibilität der Scherkopfeinheit sowie Griffhaltung bei der Konturenrasur. Die Akkuladezeit gibt an, wie lange das Gerät bei vollständig entladenem (automatische Abschaltung des Geräts oder spürbarer Leistungsverlust) Akku bis zur vollständigen Ladung des Akkus benötigt.
Bis 60 Minuten wird die Note 1,0 vergeben. Besitzt ein Gerät eine Netzbetriebsfunktion wird die Teilnote bei einem Ausreichend gedeckelt. Die Reinigungsnote ergibt sich aus Effizienz und Effektivität des Reinigungsvorgangs nach Bedienungsanleitung mithilfe des beigepackten Zubehörs. Das Betriebsgeräusch wird im Akku-Rasierer Test praxisnah auf eine Distanz von 5cm zur Scherkopfmitte gemessen. Die Bedienungsanleitung wird anhand ihrer Struktur, Schriftgröße, Bilder, Rasier- und Pflegetipps benotet, zudem auf Entsorgungs- und Sicherheitshinweise überprüft.
Verarbeitung: Die Probanden bewerten im Akku-Rasierer Test die allgemeine Wertigkeit und natürlich das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, die Passgenauigkeit aller modularen Teile (auch des Zubehörs) sowie die Größe von Spalten und Ritzen.
Technische Daten
SIEGER PREIS/LEISTUNG |
TESTSIEGER |
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Akku-Rasierer |
Carrera CRR-421 |
Carrera CRR-521 |
Panasonic ES-LV6N |
Panasonic ES-ST3N |
Remington PF7400 |
Remington XR1330 |
Sichler NX-8038 |
Technische Daten |
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Marktpreis*/UVP |
100 Euro*/100 Euro |
180 Euro*/180 Euro |
293 Euro*/349 Euro |
149 Euro*/149 Euro |
39 Euro*/60 Euro |
60 Euro*/80 Euro |
40 Euro*/70 Euro |
Schersystem |
Dreifach-Schwingscherkopf |
flexibler Vierfach-Schwingscherkopf |
flexibler Fünffach-Schwingscherkopf |
Dreifach-Schwingscherkopf |
flexibler Dreifach-Schwingscherkopf |
flexibler Dreifach-Rotationsscherkopf |
Dreifach-Schwingscherkopf |
Ersatz-Scher-Set |
Art. 16117013, ab 40 Euro |
Art. 16118013, ab 40 Euro |
WES9034, ab 45 Euro |
WES9013, ab 26 Euro |
SP-PF, ab 17 Euro |
SPR-XR, ab 28 Euro |
n.v. |
Trocken-/Nassrasur |
ja/ja |
ja/ja |
ja/ja |
ja/ja |
ja/nein |
ja/ja |
ja/ja |
Akkutyp/Netzbetrieb |
Li-Ion/ja |
Li-Ion/ja |
Li-Ion/nein |
Li-Ion/nein |
NiMH/nein |
Li-Ion/nein |
NiMH/ja |
Gewicht |
150 g |
200 g |
200 g |
140 g |
185 g |
175 g |
175 g |
Ausstattung & Zubehör |
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*zum Redaktionschluss, tagesaktueller Preis kann variieren |
Weitere Einzelheiten zu den getesteten Geräten und den Testergebnissen lesen Sie in unserem Akku-Rasierer Test PDF.
Bildquelle:
- Test_Akku-Rasierer_Startbild: © Panasonic