Aroma schützen: Kaffee richtig aufbewahren

Damit Kaffeepulver und Bohnen nicht verderben, müssen sie richtig gelagert werden (Bild: © Thomas Francois - Fotolia.com)
Damit Kaffeepulver und Bohnen nicht verderben, müssen sie richtig gelagert werden (Bild: © Thomas Francois - Fotolia.com)
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Wer seinen Kaffee als frisch geröstete ganze Bohnen oder auch in Pulverform kauft, steht nach Anbruch der Packung vor dem Problem der Aufbewahrung des schwarzen Goldes. Schließlich soll auch die letzte Tasse noch genauso gut schmecken wie die erste.

Der Kaffeegenießer hat zwei natürliche Feinde: den Aromaverlust und die Verderbnis. In Fachkreisen wird der schrittweise Rückgang des Röstaromas als Alterung bezeichnet, über deren chemische Prozesse noch wenig bekannt ist. Sobald aber die erste Tasse aus einer frischen Packung Kaffeepulver oder -bohnen gebrüht wurde, muss sich der Verbraucher um die sichere Verwahrung des restlichen Produkts Gedanken machen.

Generell gilt, dass lange Lagerzeiten möglichst vermieden werden sollten. Da der Käufer nämlich in der Regel nicht weiß, wann die Röstung stattgefunden hat, ist eine Prognose zur Haltbarkeit des Kaffees schwierig. Kleinere Mengen zu kaufen und diese rasch aufzubrauchen ist also die optimale Lösung. Wer allerdings keine Zeit für einen wöchentlichen Gang zum Lieblingsröster hat, kann durch die richtige Aufbewahrung die Qualität seines Kaffees eine Zeitlang erhalten. Dabei spielt eine entscheidende Rolle, in welcher Form dieser gelagert werden soll.

Sensibles Pulver

Bereits gemahlenes Pulver ist anfälliger für einen potenziellen Qualitätsverlust. Daher muss man bei der Lagerung besonders aufpassen und einige goldene Regeln beachten. Zum einen hat eine angebrochene Packung Kaffeemehl eine maximale Lebenserwartung von drei Wochen. Diese wird allerdings nur erzielt, wenn man sie im Gefrierschrank aufbewahrt. Im Kühlfach hält das Pulver gut verschlossen etwa 14 Tage lang frisch, bei Zimmertemperatur halbiert sich dieser Zeitraum noch einmal. Damit die bestmögliche Qualität erhalten bleibt, ist der Kaffee aber nicht nur kühl, sondern auch dunkel aufzubewahren und dabei vor Fremdgerüchen zu schützen.

Auf keinen Fall sollte das Kaffeepulver lose von der Packung in eine Dose umgefüllt werden. An deren Rändern und Innenwänden bilden sich nämlich rasch Ablagerungen der fetthaltigen Bestandteile, die dann mit der Zeit ranzig werden und diese Muffi gkeit an das aufbewahrte Lebensmittel weitergeben. Außerdem verflüchtigen sich beim Umschütten bereits die ersten Aromastoffe. Platzieren Sie daher den gemahlenen Kaffee lieber mitsamt seiner aromasicheren Packung in dem luftdicht abschließbaren Behälter! Zudem ist darauf zu achten, dass der Kaffee trocken gelagert wird, um einer Schimmelbildung vorzubeugen. In seiner Ursprungsgestalt ist der Kaffee dagegen etwas resistenter gegen schädigende äußere Einflüsse.

Robustere Bohnen

Wer einen Vollautomaten oder eine Kaffeemühle besitzt, kauft bevorzugt ganze Bohnen, denn sie halten ihr Aroma am besten. Ebenso wie bereits gemahlener Kaffee sollten aber auch die Bohnen in ihrer Originalverpackung in ein luftdichtes Gefäß gegeben werden, um Ablagerungen an den Dosenrändern zu vermeiden. Wer keinen derartigen Aufbewahrungsbehälter besitzt, kann die Packung alternativ auch fest zusammenrollen und verschließen, um die darin enthaltene Luft zu verdrängen.

Dies ist aber weniger effektiv als ein wirklich luftundurchlässiges Gefäß. Wichtig ist ein möglichst dichter Verschluss auch deshalb, weil Kaffee dazu neigt, Fremdgerüche anzunehmen. Ein komplettes Hausverbot im Kaffeebehälter erhält der Sauerstoff durch die Nutzung eines Vakuumierers. Sauerstoff führt in Kontakt mit dem Kaffeepulver nämlich zur Oxidation und zerstört dabei das Röstaroma. Schweißt man die ganzen Bohnen daher in Folie oder einen Beutel ein, bleiben sie wesentlich länger frisch.

Praktische Pads und Kapseln

Wer es ganz bequem mag, kauft seinen Kaffee bereits portionsweise abgepackt für eine Kaffeepad oder -kapsel portionsmaschine. Die Lagerungsbe dingungen der Kaffeepads ordnen sich in ihren Ansprüchen zwischen denen der ganzen Bohnen und dem losen Kaffeepulver ein. Zwar ist das Pulver von einem Filtergewebe umhüllt, allerdings ist dieses sowohl für Feuchtigkeit als auch für Luft durchlässig.

Das Ablagern von Fetten und ätherischen Ölen wird aber dennoch gemindert, sodass die Pads ohne Umverpackung in ein Aufbewahrungsgefäß gegeben werden können. Manche Hersteller bieten auch wiederverschließbare Aromaschutzpackungen an. Kaffeekapseln bestehen entweder aus Aluminium oder aus Kunststoff und schirmen das enthaltene Kaffeepulver hermetisch von Licht, Feuchtigkeit und Sauerstoff ab. Kapselständer sind daher meist offen konstruiert und erlauben eine direkte Entnahme der kleinen Portionsbehälter.

Weshalb verdirbt Kaffee?

Nach der Röstung tritt zunächst ein Reifeprozess ein, der schließlich in den Verfallsprozess übergeht. Einfluss darauf hat unter anderem das bei der Röstung entstehende und teilweise in den Bohnen gebundene Kohlenstoffdioxid, das in der Folgezeit langsam ausgast. Solange dieser Prozess anhält, wird der Kontakt mit Sauerstoff und damit die innere Zersetzung der Bohnen verhindert. Danach setzt die Oxidation ein und die Fette im Kaffee werden ranzig.

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  • News_Kaffeebohnen_Startbild: © Thomas Francois - Fotolia.com