Die Testphilosophie der HAUS & GARTEN TEST

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Zusätzlich zu den konkreten Informationen im jeweiligen Testverfahren-Info-Kasten bei den Tests möchten wir Ihnen hier grundlegende Informationen zur Testphilosophie der HAUS & GARTEN TEST gegeben – kurz und knackig… und mit ein paar Beispielen.

Vergleichbarkeit

Der Mensch ist ein relationales Wesen, er kann Zahlen und Werte nicht für sich allein genommen bewerten, sondern muss diese stets einordnen. Man kann Äpfel mit Birnen vergleichen, denn sie gehören zur Familie der Rosaceae, haben eine essbare Schale, ein Kerngehäuse, sind in Deutschland beliebte Obstsorten und schmecken bestens auf Kuchen, doch die Gemeinsamkeiten überwiegen nicht und spätestens beim Geschmack hören die Gemeinsamkeiten auf, eine Vergleichbarkeit ist somit nicht gegeben. Es müssen absolute Werte in den Testreihen erzeugt werden, unter identischen Bedingungen für alle Testgeräte, wodurch ein gemeinsamer Nenner ermittelt werden kann. Erst die hierdurch erzeugten Werte lassen sich dann sinnvoll vergleichen und bewerten.

Ausstattung

Ein leider sehr deutlicher Trend in vielen angeblichen Vergleichstests besteht darin, die bloße Ausstattung von Produkten zu bewerten. Die HAUS & GARTEN TEST verwehrt sich dieser, die Bewertung verzerrenden Vorgehensweise. Die reine Füllmenge eines Wasserkochers sagt beispielsweise nichts über dessen Leistungsfähigkeit und Energieeffizienz oder aber darüber aus, wie gut sich das Wasser ausgießen lässt – und was, wenn man morgens nur Wasser für eine Tasse Tee kochen möchte? Was nützen da 1,7 Liter Füllmenge? Nur wenn ein Ausstattungsmerkmal auch handhabungs- und/oder funktionsrelevant ist, bewertet die HAUS & GARTEN TEST dieses Merkmal, prüft hierbei in den Testreihen aber auch genau diesen Aspekt.

Transparenz

Was nützt eine Bewertung, wenn man diese nicht nachvollziehen kann? Ein Darstellungssystem mit Wertungszeichen wie + oder – ist auf den ersten Blick zwar aussagekräftig, jedoch nicht präzise genug. Deshalb gibt die HAUS & GARTEN TEST bei durch die Testleitung validierten Tests immer ein konkretes Testverfahren an, zudem in den Tabellen die Klarnoten, wodurch ganz simpel die Endnote nachgerechnet werden kann. Zu beachten ist hierbei aber, dass die Noten auf eine Stelle nach dem Komma gerundet sind. Intern rechnet die HAUS & GARTEN TEST mit mindestens vier Stellen nach dem Komma, was gleichzeitig auch einen mathematischen Notengleichstand verhindert und eine echte Rangfolge ermöglicht. Bei validierten Exklusiv-Tests werden zudem stets beispielhaft Referenzwerte und Quervergleiche angegeben, um die Einordnung zu erleichtern.

Design

Das Design eines Geräts kann nicht bewertet werden, da eine hierfür notwendige Operationalisierung der Kriterien nicht realisierbar ist. Die HAUS & GARTEN TEST maßt sich nicht an, über den Rezipienten hinweg Farb- und Formgebung zu bewerten, der Rezipient würde andernfalls entmündigt werden. Jeder Mensch kann und soll für sich ganz persönlich entscheiden, was ihm gefällt. Keine Redaktion oder „Jury“ kann und sollte dies für den Rezipienten „übernehmen“.

Abwertungen

Würde man sich ein Gerät kaufen, was seine Funktion nicht erfüllt, dafür aber bestens verarbeitet ist und eine exzellente Handhabung aufweist? Ein solches Gerät wäre nur ein Staub- oder Blickfänger, könnte aber rein mathematisch betrachtet sogar eine gute und somit eine bessere Endnote erreichen als ein Gerät, was funktional ist, jedoch nicht gut verarbeitet ist und auch noch Handhabungsprobleme mit sich bringt. Die HAUS & GARTEN TEST hat daher ein simples Abwertungssystem: Ist die Funktionsnote eines Geräts nur ausreichend (z.B. Note 3,8) oder schlechter, kann die Endnote nicht besser als die Funktionsnote sein. Nicht- oder nur eingeschränkt funktionale Geräte werden hierdurch schnell und einfach aufgedeckt. Was nützt eine Mikrowelle mit Grill, deren Mikrowellenfunktion zwar bestens, deren Grillfunktion aber mangelhaft ist? In einem solchen Fall kann die Funktionsnote nur eine Note besser sein als die grundlegend funktionsrelevante Teilnote und somit nur ausreichend, wodurch die erste Abwertungsregel samt ihrer Vorteile für den Leser greift.

Autor: Jan Stoll

Bildquelle:

  • Testphilosophie_entkalker_Startbild: © Auerbach Verlag