Bei der Modernisierung der Elektroleitungen in Mietwohnungen geht es neben mehr Sicherheit und Komfort auch um die den Einsatz moderner Technologien, wie einer Smart-Home-Vernetzung
Bei der Modernisierung der Elektroleitungen in Mietwohnungen geht es neben mehr Sicherheit und Komfort auch um die den Einsatz moderner Technologien, wie einer Smart-Home-Vernetzung
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Der Zustand von Elektroleitungen in Mietwohnungen ist im Vergleich zu denen in Eigentumswohnungen wesentlich schlechter. Das belegt eine aktuelle Studie des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI).

Danach wurden in knapp 50 Prozent der Mietwohnungen, die älter als 35 Jahre alt sind, die Elektroleitungen noch nicht saniert. Auch die Mieter sind im Vergleich zu den Wohnungseigentümern der Studie zufolge deutlich unzufriedener mit den Elektroinstallationen. Demnach lässt beispielsweise die Anzahl der Steckdosen mehr als zu wünschen übrig: Gut 70 Prozent der Gebäude, die vor 2006 entstanden sind, erfüllen diesbezüglich nicht einmal die Mindestanforderungen.

Initiative Elektro+ empfiehlt Modernisierung

„Mieter verfügen im Wohnzimmer im Durchschnitt nur über fünf Steckdosen – viel zu wenig, um den Ansprüchen der Bewohner und der heutigen Vielzahl an Elektrogeräten im Haushalt gerecht zu werden“, erklärt Ullrich Fichtner, Experte der Initiative Elektro+. Neben dem Komfort mangelt es in vielen Mietobjekten auch an wichtigen Sicherheitseinrichtungen, wie FI-Schutzschaltern oder auch sachgerechtem Blitz- und Überspannungsschutz. „Viele Eigentümer unterschätzen die möglichen Folgen“, macht Fichtner deutlich. „Schließlich gehen rund 15 Prozent aller Wohnungsbrände in Deutschland auf marode und überlastete Elektroleitungen zurück.“

Wert der Immobilie wird gesteigert

Um Gefahrenquellen aufzudecken, sollten Elektroleitungen in Mietwohnungen regelmäßig vom qualifizierten Fachmann überprüft werden. Der Experte weiß nicht nur, welche Komponenten für den sicheren Betrieb der Anlage nachgerüstet werden müssen, er berät auch umfassend zu den vielfältigen Möglichkeiten einer zeitgemäßen Elektroinstallation. Von einer Modernisierung können Vermieter gleich mehrfach profitieren. Denn neben dem Plus an Sicherheit und Komfort ist eine moderne elektrische Ausstattung auch die Grundlage für den Einsatz von modernen Technologien, wie etwa einer Smart-Home-Vernetzung, so die Initiative Eelektro+.

Die Fachleute erinnern daran, dass die Themen altersgerechte Assistenzsysteme sowie E-Mobilität künftig eine wichtige Rolle auf dem Wohnungsmarkt spielen. Auch hierfür sollten im Zuge einer Modernisierung der Elektroleitungen in Mietwohnungen bereits die nötigen Voraussetzungen geschaffen werden. Das steigere den Wert der Immobilie und könne letztlich Leerstand vermeiden.

RAL-Ausstattungswerte geben Orientierung

Entscheiden sich Eigentümer für die Modernisierung der Elektroinstallation in ihren Wohngebäuden, steht am Anfang eine sorgfältige Planung der neuen Anlage. Eelektro+ empfiehlt, sich dafür an den Ausstattungswerten nach RAL-RG 678 zu orientieren. Sie geben Auskunft darüber, wie viele Steckdosen, Beleuchtungs- und Kommunikationsanschlüsse für die einzelnen Räume eines Hauses oder einer Wohnung sinnvoll sind – von der Mindest- bis zur Komfortausstattung. Die sogenannten „plus“-Ausstattungswerte beinhalten zusätzlich zu der konventionellen Elektroinstallation auch Empfehlungen für die intelligente Smart-Home-Vernetzung.

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