Mit dem Weihnachtsbaum steht oder fällt die Stimmung beim Fest der Feste. Kippt in der guten Stube eine Tanne mit brennenden Kerzen, muss im schlimmsten Fall sogar die Feuerwehr gerufen werden. In unserem Testlabor untersuchen wir, ob mit moderner Technik ausgerüstete Weihnachtsbaumständer solche Risiken entschärfen. Lesen Sie mehr in unserem Christbaumständer Test 2019.
Die Testgeräte im Christbaumständer Test
Carlo Milano NX–7199 | |
Krinner Kopenhagen 95020 | |
Niko Klick Fix |
Einen Weihnachtsbaum mit Kerzen oder Lichterketten, Kugeln und Lametta zu schmücken, gehört für die meisten Deutschen zu den unverzichtbaren Ritualen zum Fest. Doch diese Arbeit kann in richtigen Stress ausarten. Vornehmlich dann, wenn die Verbraucher auf die von Generation zu Generation weitergegebenen Baumständer setzen. Sind diese teils kunstvoll verzierten und stimmungsvollen Alt-Ständer erst einmal aus dem Keller geholt, beginnt oft das Dilemma: Die Tanne leistet beim Einstielen hartnäckigen Widerstand. Ein geschickter Heimwerker ist gefragt, der mit Axt und Säge mühevoll anpasst, was auch vom Händler nicht passend gemacht wurde. Schlechte Stimmung kommt auf. Und nicht nur der heimische Weihnachtsfrieden ist gefährdet. Denn wenn der Baum kippt, nachdem bereits die Kerzen angezündet wurden, droht sogar ein Wohnungsbrand.
Friedliche Revolution
Ähnlich ergangen sein muss es wohl dem bayrischen Landwirt Klaus Krinner zum Weihnachtsfest 1988. Anders als in den Jahren zuvor, als noch seine Ehefrau den Baum aufgestellt hatte, machte sich der Hausherr damals selbst an das mühsame Aufstellen des Tannengrüns. Schnell war er genervt und kam zur Erkenntnis: „Des ist a Glumpp“, das müsste doch besser gehen. Genau vier Monate später – bei der Arbeit auf dem Erdbeerfeld – kam dem Bauernsohn die Lösung. So jedenfalls wird es auf der aktuellen Homepage der heutigen Krinner GmbH beschrieben. Demnach schoss Klaus Krinner die Idee mit dem helfenden Seilzug durch den Kopf. Er soll sofort zum Auto gerannt, nach Hause gefahren und seine erste Skizze aufs Papier gebracht haben. Schon wenig später war der Prototyp fertig, wie weiter berichtet wird. In Sorge, dass jemand schon auf so etwas „Einfaches“ gekommen sein könnte, fuhr Krinner unverzüglich nach München zum Patentamt und besiegelte das, was schnell zur Erfolgsgeschichte werden sollte. Denn schon im September 1989 brachte Klaus Krinner die ersten Christbaumständer mit der Rundum-Einseil-Technik auf den Markt.
„Friedliche Revolution unterm Weihnachtsbaum“ schrieb später „Der Spiegel“ mit Blick auf das Jahr 1989, in dem plötzlich die alten Schraubversionen der Ständer ausgedient haben sollten. Denn von nun an eroberte die Krinner-Erfindung, bei der sich eine Kordel um den Stamm schmiegt und ihn stets kerzengerade stehen lässt, zunehmend den Markt. Den Angaben zufolge sind heute über 90 Prozent aller auf dem Markt angebotenen Christbaumständer mit der sogenannten Ein-Seil-Technik ausgestattet.
Christbaumständer mit sicherem Stand
Vorbei sind damit die Zeiten, in denen Helfer unter den Baum kriechen und unter den oftmals ungeduldigen Richtungsanweisungen des Hausherrn die Stellschrauben drehen mussten. Auch bei den drei Modellen in unserem Testlabor müssen die Probanden nur wenig Mühe aufbringen: Einige Tritte auf den jeweiligen Fußhebel, der dann über das Stahlseil die vier Haltekrallen spannt, reicht zur sicheren Arretierung des Baums. Das geht bei allen drei Kandidaten auch allein und ohne Hilfe. Denn die jeweils vier Krallen passen sich an die natürliche – nicht immer symmetrische – Form des Stammes unterhalb des ersten Astquirls an und packen so fest zu, dass der Baum schnell aus der Hand gelegt und guten Gewissens in die Obhut des Ständers gegeben werden kann.
Nachdem unsere Probanden mit scharfem Blick die korrekte vertikale Ausrichtung des jeweiligen Baums überprüft haben, schaffen sie noch schnell Tatsachen per Fußspitzen und Pedal. Alles geht ruckzuck. Die Unterschiede liegen bei den Herstellern lediglich im Detail. So müssen die Bäume bei den Modellen sowohl von Krinner als auch von Carlo Milano auf einem Dorn platziert werden. Für den Klick Fix von Niko dagegen ist eine gerade Schnittfläche des Stamms notwendig, damit der Baum sicher in den Trichter des Ständers gedrückt werden kann. Im Testlabor wird jedoch allen Kandidaten bescheinigt, dass sie den Weihnachtsbaum sicher und stabil halten. Selbst Versuche, an ihnen zu kippen und zu drehen, widerstehen sie mühelos.
Weihnachtsbaumständer sollte wasserdicht sein
Während in einigen Familien der Baum traditionell gleich am 28. Dezember abgebaut wird, bleibt das gute Stück anderswo teils über Wochen stehen. Voraussetzung für langanhaltende Freude ist bestehendes Grün. Dabei hilft ein Wassertank, mit dem alle Testmodelle –
in jeweils unterschiedlicher Größe von 0,4 bis 2,5 Liter – ausgestattet sind. Das Befüllen ist im Test in allen drei Fällen einfach. Im Gehäuse vom Carlo Milano ist zusätzlich eine Füllstandsanzeige in Form eines kleinen Schwimmers mit einfacher Skalierung integriert, der sich bei entsprechender Wassermenge hebt beziehungsweise senkt. Im Testlabor bestätigen die Probanden allen Modellen Wasserfestigkeit. Die Gehäuse halten im normalen Betrieb dicht; auch beim leichten Rütteln und Schütteln. Lediglich beim Entleeren am letzten Tag läuft beim Carlo Milano das Wasser aus. Statt, wie erwartet nur über die Aufnahmeöffnung, fließen beträchtlichen Mengen Wassers auch an seitlichen Spalten des Gehäuses aus. Nachdem alle Testkandidaten ihren Baum zuverlässig gehalten hatten, geben sie diesen ebenso spielend leicht wieder frei. Dafür reicht jeweils ein Tritt auf das Fußpedal, die Haltekrallen lösen sich, und der nunmehr ausgediente Christbaum kann entfernt werden. Dafür gibt es jeweils Bestnoten.
Christbaumständer: Zeitloses Design gutes Argument
Alle drei Testmodelle zeigen, dass die Zeit vorbei ist, in der Weihnachtsbaumständer so unansehnlich sind, dass sie versteckt werden müssen. Dabei bieten Handel und Internet auch heute noch immer verschiedene Möglichkeiten, um die Ständer vor neugierigen Blicken zu schützen, so beispielsweise spezielle Decken mit verschiedenen weihnachtlichen Motiven, Geschenkpapier oder Weidenkörbe. Doch die Optik unserer Weihnachtsbaumständer kann sich sehen lassen, wie die Probanden befinden. Auch an der Verarbeitung gibt es im Großen und Ganzen nichts auszusetzen.
Aus der Reihe fällt das Design des Baumständers Kopenhagen, den Krinner zum Weihnachtsfest 2018 auf den Markt gebracht hat. Das Modell im skandinavischen Wohnstil besteht aus edlem Eichenholz und einer modernen Metallfassung. Klar, dass auch das Modell Kopenhagen mit der bewährten Rundum-Einseil-Technik ausgestattet ist. Im Test wird es zum Sieger gekürt. Doch auch die Mitbewerber können Schritt halten. Welcher Weinhachtsbaumständer nun am besten gefällt, bleibt dem Betrachter überlassen. Folgende Tabelle kann bei der Auswahl helfen.
Lesen Sie auch unseren Weihnachtsbaumständer-Test 2017 – 6 Modelle im Test!
TESTSIEGER |
SIEGER PREIS/LEISTUNG |
||
Weihnachtsbaumständer |
Carlo Milano NX-7199 |
Krinner Kopenhagen 95020 |
Niko Klick Fix |
Technische Daten |
|||
Marktpreis*/UVP |
37 Euro*/60 Euro |
65 Euro*/k.A. |
20 Euro*/k.A. |
empf. Maximalhöhe des Baums |
300 cm |
250 cm |
200 cm |
Leergewicht/Durchmesser |
5,2 kg/37,5 cm |
3,5 kg/50 cm |
4 kg/31 cm |
empf. Stammdurchmesser |
11 cm |
12 cm |
8 cm |
Wasserspeicher |
bis 2,5 Liter |
bis 0,7 Liter |
bis 0,4 Liter |
Ausstattung & Zubehör |
|
|
|
*zum Redaktionschluss, tagesaktueller Preis kann variieren |
Autor: Ella Stratemann
Weitere Einzelheiten zu den getesteten Geräten und den Testergebnissen lesen Sie in unserem Christbaumständer Test 2019 PDF.
Bildquelle:
- Carlo Milano NX-7199: © Carlo Milano
- Krinner Kopenhagen 95020: © Krinner
- Niko Klick Fix: © Niko
- Test_Weihnachtsbaumständer_Startbild: © Carlo Milano