Klimagerät oder Luftkühler – was ist zu empfehlen?

Wie arbeitet ein Klimagerät und wie ist die Funktionsweise des Luftkühlers?

Klimaanlage luftkühler 2
Anzeige

Wenn es drinnen zu warm ist, dann ist die günstigste Möglichkeit zur Kühlung das Öffnen des Fensters. Auch Ventilatoren bringen etwas Schwung in den Raum aber wenn es richtig heiß wird, dann muss größere Technik her. Schnell fällt dann der Blick auf Luftkühler und Klimagerät, wobei die Unterschiede den meisten Nutzern auf dem ersten Blick nicht bewusst sind.

Funktion und Leistung von Klimageräten und Luftkühlern im Vergleich

Luftkühler kühlen die umgebende Luft durch das Wasser, dass sie aussprühen. Klimageräte verwenden ein spezielles Kältemittel, das sie in einem geschlossenen Kreislauf führen um die angesaugte Luft zu kühlen. Dabei wird im Gegensatz zum Luftkühler mehr Energie verbraucht (es entsteht Wärme). Der technische Aufbau der Geräte spiegelt sich im Preis wieder. In der HAUS & GARTEN TEST Ausgabe 4/2022 haben wir sowohl Klimageräte als auch Luftkühler getestet.

Wie arbeitet ein Klimagerät?

Klimageräte sind mobile Varianten stationärer Klimaanlagen, die alle Funktionsteile in einem transportablen Gehäuse vereinen. Ihre Kühltechnik ist die gleiche wie bei einem Kühlschrank. Ein Kompressor verdichtet (verflüssigt) ein gasförmiges Kältemittel (unser Testsieger im Klimageräte-Test 2020 ist der De’Longhi Pinguino). In einem Wärmetauscher gibt das Kältemittel die Wärme wieder ab. Anschließend gelangt es durch eine Düse in einen Verdampfer, wo ein niedrigerer Druck herrscht. Das Kältemittel expandiert, wird gasförmig und nimmt dabei Energie in Form von Wärme auf. Das ist der erwünschte Kühlungseffekt, den Klimageräte an die Raumluft weiter geben. Zum Schluss verdichtet der Kompressor das nun gasförmige Kältemittel wieder.

Wie ist die Funktionsweise des Luftkühlers?

Ein Verdunstungskühler bringt angesaugte Raumluft in engen Kontakt mit einer feuchten Oberfläche. Das dort gelagerte Wasser verdunstet. Die Verdunstung benötigt dabei Energie, welches der warmen Raumluft entzogen wird. Einfache Luftkühler bestehen aus einem Ventilator, der Luft durch ein Gewebe oder Vlies bläst. Dieses halten sie in einem Wasserbad feucht. Da Luft nur in einem begrenzten Umfang Wasser aufnehmen kann, sinkt der Wirkungsgrad von Luftkühlern bei steigender Luftfeuchtigkeit.

Der Einfluss von Klimageräten und Luftkühlern auf die Luftfeuchtigkeit

Als Nebeneffekt der Abkühlung von Luft steigt die relative Luftfeuchtigkeit an, denn kältere Luft kann weniger Wasser aufnehmen als warme. Bei Klimageräten kühlen sich die Kühlflächen meist bis unter den Gefrierpunkt ab, sodass sich dort Eis bildet. Damit entziehen sie der Luft Wasser und können so die relative Luftfeuchtigkeit im Raum konstant halten, auch wenn die Lufttemperatur sinkt. Dagegen erhöhen einfache Verdunstungskühler sogar die absolute Feuchte der gekühlten Luft, da Sie in das geschlossene System des Zimmers Wasser abgeben. Wem die Luft zu feucht ist, der kann auch einen Luftentfeuchter einsetzen, ohne die Raumtemperatur zu senken.

Wo liegen die spezifischen Vorteile und Schwachpunkte bei Klimageräten und Luftkühlern?

In der Funktionsbeschreibung des Luftkühlers werden bereits seine relevanten Nachteile deutlich. Er kann die Luft nicht entfeuchten. Zusätzlich verliert der Luftkühler an Effizienz, je feuchter die Raumluft ist. Diesen Nachteilen stehen aber wesentliche Vorteile des Luftkühlers entgegen. Sein Aufbau ist einfacher und er braucht sehr wenig Energie, gerade im Vergleich zu Klimageräten. Sein Energieverbrauch entsteht im Wesentlichen durch den Ventilator, der die Luft durch das Gerät fördert. Bei Klimageräten kommt dagegen noch der Energiebedarf des Kompressors hinzu, der das Kältemittel verflüssigt und durch den Kühlkreislauf fördert. Bei der Geräuschentwicklung während des Betriebs sieht es ähnlich aus. Beim Verdunstungskühler ist diese vernachlässigbar gering, bei Klimageräten entsteht das typische surren bzw. brummen.

Wann ist der Einsatz des Luftkühlers und wann ein Klimagerät zu empfehlen?

Die genannten Vor- und Nachteile weisen auf die geeigneten Anwendungsfälle für Klimageräte und Verdunstungskühler hin. Wenn Sie ausschließlich Erfrischung bei hohen Sommertemperaturen suchen, bietet sich der Verdunstungskühler an. Er stellt eine kostengünstige und energieeffiziente Lösung dar. Benötigen Sie dagegen konstante Werte für Temperatur und Luftfeuchtigkeit, unabhängig von der Witterung, dann sind Klimageräte im Vorteil. Besonders bei hohen Feuchtigkeitswerten, die bei sehr warmen Temperaturen typisch sind.

Fazit

Die Einsatzbereiche von Klimageräten und Luftkühlern überschneiden sich, sodass Sie in vielen Fällen frei zwischen beiden Gerätearten wählen können. Für saubere Luft benötigt man zusätzlich in der Regel einen Luftreiniger. Wenn die eingeschränktere Funktion des Luftkühlers im privaten Umfeld ausreicht, sparen Sie mit dieser Alternative Energie sowie Investitions- und Betriebskosten.

Bildquelle:

  • Klimaanlage luftkuehler 2: © alexlmx/stock.adobe.com