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Stichsägen zählen zu den Lieblingswerkzeugen der Hobbyhandwerker überhaupt. Sie zeichnen sich durch ein präzises und sauberes Arbeiten aus und erlauben auch besonders filigrane Sägearbeiten wie Rundungen oder sogar Muster im Holz. Inzwischen arbeiten die meisten Stichsägen komfortabel mit Pendelhub. Lesen Sie mehr in unserem Akku-Stichsägen Test 2021.

Die Testgeräte im Stichsägen Test 2021

Akku-Stichsägen:
Worx WX543
Parkside PSTDA
Einhell TE-JS 18 Li
Scheppach CJS254-20ProS

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Stichsägen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Besonders praktisch arbeitet es sich mit Akku-Stichsägen. Kein störendes Kabel und die Maschinen sind jederzeit und überall einsatzbereit. Doch können akkubetriebene Stichsägen mit den Kabelvarianten mithalten? Wir haben vier Akku-Stichsägen ausführlich getestet.

Nur zwei der vier Testmodelle werden mit einem praktischen Parallelanschlag geliefert. Bei den anderen Maschinen ist das Sonderzubehör
Nur zwei der vier Testmodelle werden mit einem praktischen Parallelanschlag geliefert. Bei den anderen Maschinen ist das Sonderzubehör

Akku-Stichsägen: Der erste Eindruck

Alle vier Geräte sind im Aufbau vergleichbar, verfügen über drei Pendelhubstufen sowie einen Präzisionsschnitt ohne Pendelhub. Ein passendes Sägeblatt für den Holzschnitt legen bis auf Einhell alle Hersteller ihren Geräten bei. Scheppach spendiert sogar zwei unterschiedliche Sägeblätter. Für den Alltagsbetrieb reicht das aber nicht aus, hier muss sich der Nutzer noch weitere passende Sägeblätter im Handel besorgen. Davon gibt es viele verschiedene Arten – für den Grob- und Feinschnitt, aber auch für verschiedene Materialien. Denn Stichsägen können neben Holz auch Kunststoff und begrenzt auch Metall und Aluminium schneiden. Auch in der Handhabung ähneln sich alle vier Modelle. So lässt sich überall der Winkel verstellen und die Sägeblätter lassen sich werkzeuglos in ein Schnellspannfutter einspannen. Das erleichtert die tägliche Arbeit und den Umgang mit verschiedenen Sägeblättern enorm. Im Betrieb zeigen alle vier Kandidaten eine gute Schnittleistung. Die Unterschiede sind wie allzu oft auch hier im Detail zu finden. Im Test müssen sich die Kandidaten deshalb im Praxisvergleich messen und zeigen wo ihre jeweiligen Stärken liegen.

Besonders praktisch: Parkside und Worx liefern zu ihren Geräten gleich einen robusten Transport- und Aufbewahrungskoffer mit
Besonders praktisch: Parkside und Worx liefern zu ihren Geräten gleich einen robusten Transport- und Aufbewahrungskoffer mit

Einhell Akku-Stichsäge im Test

Die Stichsäge von Einhell ist griffig und liegt gut in der Hand. Sie stammt aus der Power-X-Serie und basiert auf einem 18-Volt(V)-Akku-System. Im Lieferumfang der Stichsäge ist auch ein Parallelanschlag für präzises Arbeiten enthalten, der sich über zwei Schnellspannschrauben an der Stichsäge fixieren lässt. Eine LED erleichtert die Sicht auf das Sägeblatt. Gut gefällt uns an der Stichsäge die einfache Winkeleinstellung für Schrägschnitte. Hierzu muss nur ein kleiner Hebel umgelegt werden und der Winkel kann eingestellt werden. Eine Skala am Anschlagwinkel erlaubt dabei eine exakte Einstellung des gewünschten Winkels. Beim Zerlegen unserer Holzpalette erlaubt sich der Kandidat von Einhell keinen Patzer. Die Vibrationen halten sich in Grenzen und insbesondere der Feinschnitt gelingt mit der Stichsäge von Einhell gut. Ein transparenter Schnittschutz rund um das Sägeblatt schützt vor Verletzungen bei der Arbeit. 

An allen Stichsägen lässt sich der Pendelhub 3-stufig einstellen oder bei Bedarf für besonders präzise Schnitte komplett abschalten
An allen Stichsägen lässt sich der Pendelhub 3-stufig einstellen oder bei Bedarf für besonders präzise Schnitte komplett abschalten

Das kann die Worx Akku-Stichsäge

Geräte von Worx findet man unter anderem im Stammsortiment von Obi. Auch hier handelt es sich um ein Systemgerät, aber unser Testmuster wird mit Akku und Ladegerät in einem stabilen Transportkoffer geliefert. Die Stichsäge von Worx ist etwas kleiner als die anderen Geräte im Test und liegt besonders gut in der Hand. Wie bei Parkside ist die Winkelverstellung nur mit Werkzeug möglich. Immerhin lässt sich der hierfür erforderliche Inbusschlüssel in einer dafür vorgesehenen Klemmhalterung direkt an der Stichsäge befestigen. Somit ist der Schlüssel immer am Gerät. Im Betrieb überzeugt diese Stichsäge in allen Disziplinen mit einer hohen Präzision und der größten Laufruhe. Selbst bereits freihängende und damit vibrierende Latten schneidet dieses kleine Wunderwerk noch beeindruckend gut. An die Präzision dieser Stichsäge kommen die anderen Exemplare nicht heran. Ein Manko ist allerdings der Akku. Zum einen sind maximal 23 min Laufzeit das Schlusslicht im Test, zum anderen bemängeln wir die fehlende Akkustandsanzeige. Während alle anderen Akkus den Ladezustand über LEDs anzeigen können, gibt es am Akku von Worx keinerlei Indikatoren. Hinzu kommt noch die längste Ladezeit im Test. Erst in einer knappen Stunde sind die 2 Ah des Akkus wieder aufgefüllt.

Mittlerweile Standard ist ein Schnellspannfutter. Dieses erlaubt das Wechseln der Sägeblätter ohne den Einsatz von Werkzeug
Mittlerweile Standard ist ein Schnellspannfutter. Dieses erlaubt das Wechseln der Sägeblätter ohne den Einsatz von Werkzeug

Lidl-Stichsäge „Parkside“ mit hoher Ausdauer

Auch diese Stichsäge entstammt einer Serie. Die Lidl-Marke Parkside wirbt dabei mit der besonders hohen Power der 20-V-Akkus, was natürlich ein Stück weit auch in den Bereich des Produktmarketing fällt, denn systembedingt haben voll aufgeladene Akkus mit der Nennspannung von 18 V nun einmal knapp 20 V Spannung ohne Last. Allerdings zeigt die Stichsäge tatsächlich eine besonders hohe Ausdauer im Betrieb. Knapp 35 Minuten (min) bei voller Drehzahl im Leerlauf schafft das Modell im Ausdauertest und setzt sich damit an die Spitze. Auch im Betrieb gibt es nicht viel auszusetzen. Die Stichsäge ist insgesamt sehr laufruhig und präzise. Leider lässt sich der Winkel nicht werkzeuglos verstellen. Hierzu muss zunächst eine Schraube gelöst und nach Winkeleinstellung wieder fixiert werden. Ebenso wie bei Einhell ist ein transparenter Schnittschutz und ein Parallelanschlag im Lieferumfang enthalten. Sehr gut: Auch wenn die Stichsäge bei Lidl ohne Akku bestellt wird, gibt es einen praktischen Aufbewahrungskoffer mit dazu.

Alle Stichsägen im Test verfügen über einen Anschluss für einen Staubsauger. Bei manchen Modellen lässt sich der Anschluss bei Bedarf abnehmen
Alle Stichsägen im Test verfügen über einen Anschluss für einen Staubsauger. Bei manchen Modellen lässt sich der Anschluss bei Bedarf abnehmen

Scheppach Akku-Stichsäge im Detail

Diese Stichsäge scheint auf den ersten Blick mit dem Gerät von Einhell baugleich zu sein, unterscheidet sich bei näherer Betrachtung aber im Detail. Zu den Gemeinsamkeiten gehört der gleiche Typ Schnellspannfutter, eine werkzeuglose Winkelverstellung sowie der allgemeine Aufbau der Maschine. Allerdings gibt es nur einen Metallbügel als Schnittschutz, welcher ein versehentliches Greifen in das Sägeblatt verhindern soll. Das funktioniert zwar auch, ist aber letztlich etwas unsicherer als ein Rundumschutz aus transparentem Kunststoff. Einen Parallelanschlag gibt es nur als Sonderzubehör. Im Betrieb vibriert die Säge von Scheppach deutlich stärker. Man bekommt mit einer ruhigen Hand zwar noch recht vernünftige Schnitte hin, aber gerade beim Feinschnitt kann diese Stichsäge weniger überzeugen. Immerhin liegen dem Starterset ein grobes und ein feines Holzsägeblatt bei.

Vergleich: Die Maschine links hat nur einen kleinen Metallbügel als Schnittschutz. Rechts daneben ein Gerät mit transparentem Kunststoff-Schnittschutz
Vergleich: Die Maschine links hat nur einen kleinen Metallbügel als Schnittschutz. Rechts daneben ein Gerät mit transparentem Kunststoff-Schnittschutz

Fazit im Test der Akku-Stichsägen

Alle Testkandidaten funktionieren problemlos im praktischen Einsatz. Wer viel im Winkel schneidet, sollte sich für ein Modell mit werkzeugloser Winkelverstellung entscheiden. Am präzisesten arbeitet im Test die Stichsäge des Herstellers Worx, die sich auch durch besondere Laufruhe auszeichnet. Dafür ist hier etwas das Akkumanagement zu kritisieren. Im guten Mittelfeld befinden sich die Stichsägen von Einhell und Parkside. Das Modell von Scheppach könnte aus unserer Sicht etwas mehr Laufruhe vertragen. 

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Stichsägen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Stichsägen
Funktion: Im Praxistest wird von einer Gruppe geschulter Probanden Holz in verschiedenen Stärken und Härtegraden gesägt. Die Schnittleistung gibt an, ob die Testkandidaten Holz mit durchschnittlicher und maximaler Dicke nach Herstellerangabe bewältigen können, und wie weit die Härtetesthölzer problemlos gesägt werden können. Kraftaufwand und Arbeitsgeschwindigkeit werden dabei ebenfalls bewertet. Die Betriebsdauer im Akkubetrieb wird in zwei Durchgängen im Dauerbetrieb auf der höchsten Leistungsstufe (ohne Belastung) ermittelt und vergleichend bewertet.
Handhabung: Die Probanden prüfen und bewerten unter dem Punkt Bedienfreundlichkeit die generelle Handhabung der Geräte (inkl. Handlichkeit, Balance, Vibration, Grip und Einfluss des Gewichts) sowie die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente. Das Betriebsgeräusch wird praxisnah im Labor aus einem Abstand von 50 cm ermittelt und vergleichend bewertet. Bei der Reinigung/Pflege werden Modularität und Zugänglichkeit der verschmutzten Teile bewertet sowie der Wechsel des Sägeblattes. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits-, Warn- und Entsorgungshinweise untersucht sowie andererseits anhand ihrer Qualität bewertet. Für die akkubetriebenen Geräte wird zusätzlich die Akkuladeeffizienz bewertet. Diese ergibt sich aus der Relation von Betriebs- und Ladezeit.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit des Nutzers stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass dem Nutzer durch Klemmen, Schneiden oder dergleichen Schäden entstehen. Besonderes Augenmerk wird hier auf das Vorhandensein von Sicherheitseinrichtungen, wie Handschutz, Gashebelsperre, Sägeblattbremse und Spanreißschutz, gelegt.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten sowie eventuellen Klemmstellen und die Größe von Spalten und Ritzen, zudem die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der Testläufe ermittelt und vergleichend bewertet. Bei den akkubetriebenen Geräten ergibt sich die Note aus dem Wirkungsgrad des Ladevorgangs, gemittelt über zwei Ladezyklen aus leerem Akkuzustand.
 

Autor: Mike Bauerfeind