Ob verschütteter Saft, Schuhabdrücke oder Hundepfoten: solch hartnäckige Flecken finden sich in jedem Haushalt. Wo Besen und Staubsauger in der Regel versagen, leistet ein Bodenwischer gute Dienste. In unserem Test treten vier Flachwischer und zwei Wischmopps gegeneinander an und zeigen, was sie können. Lesen Sie mehr in unserem Flachwischer-Wischmopp Test.
Die Testgeräte im Flachwischer- und Wischmopp-Test
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2020 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Flachwischer-Wischmopp-Tests. Jetzt auch als E-Paper!
Eine bewegliche Teleskopstange, wechselbare Bezüge und ein ausgeklügeltes Wischeimersystem mit integrierter Presse: Bodenwischer machen heutzutage auf allen Böden eine gute Figur und überzeugen durch ihren hohen Benutzerkomfort. Ein guter Bodenwischer sollte ergonomisch, hochwertig verarbeitet und damit langlebig und nicht zu schwer sein. In unserem Test nehmen wir Flachwischer und Wischmopps genauer unter die Lupe. Ein Wischmopp gelangt durch seine langen Wischhaare gut in enge Ecken, ein Flachwischer eignet sich besonders für die Reinigung großer Flächen. Flache Bodenwischer sind mit auswechselbaren Wischbezügen für verschiedene Bodenarten ausgestattet, Wischmopps verfügen in der Regel über einen Universalbezug.
Flachwischer: Unterschiede in vielen Details
Sowohl hinsichtlich des Materials als auch des Zubehör und der Funktion gibt es bei den getesteten Wischsystemen einige Unterschiede. Als besonders praktisch erweist sich der Teleskopstiel beider Leifheit-Systeme mit seiner patentierten Drill-Mechanik. Mit dieser lässt sich das Wasser ohne Kraftaufwand im Stehen ganz einfach herausschleudern. Durch Lösen des Schnappverschlusses und kurzes Herunterdrücken des Stiels wird der Mechanismus in Gang gesetzt und der Stiel samt Wischkopf herumgeschleudert. Stoppen lässt sich das Ganze durch Schließen des Hebels.
Auffällig ist der Stiel des Ha-Ra Bodenexpress, der als einziger komplett aus Metall besteht und sich auf insgesamt 175 Zentimeter (cm) herausziehen lässt. Zum Vergleich: Vileda kommt auf maximal 130 cm, Leifheit auf 150 cm beziehungsweise 136 cm beim Disc Mop und der Teleskopstiel von AtomiClean lässt sich auf bis zu 135 cm ausfahren. Das Schlusslicht bildet Meiko mit einem Stiel von nur 127 cm Länge, der im Übrigen kein Teleskopstiel ist. Nie mehr bücken, große Reichweite und schnelles, effektives Reinigen – das versprechen uns die Hersteller der Bodenwischer. Eine Teleskop- und Drehfunktionen machen den Wischer zu einem wahren Bewegungswunder und sind bei fast allen Wischern vorhanden.
Bodenwischer mit Schwung benutzen
Ganz ohne Bücken geht es nicht. Die Hände bleiben bei allen Bodenwischern, bis auf das System von Ha-Ra, zwar trocken, will man jedoch unter Möbelstücken wischen, bleibt einem etwas körperliche Ertüchtigung dennoch nicht erspart. Drehgelenke sind bei allen Flachwischern und dem Leifheit Disc Mop vorhanden, sie bieten zusätzliche Mobilität. Mit einer minimalen Handbewegung kann der Wischer umpositioniert und damit weitergewischt werden. Auch Schlangenlinien zu wischen ist dank des Drehgelenks möglich. Bei Meiko ist der Wischerkopf dagegen festmontiert, was die Reinigungsqualität bei diesem Modell etwas mindert. Das Reinigungsergebnis ist bei allen Wischern wirklich gut. Der Leifheit Disc Mop kommt auch mit seiner runden Form gut in jede Ecke. Ebenso die Flachwischer. Dank der rechteckigen Form passen sie sich optimal an Ecken an. Beim einfach gehaltenen Wischer von Meiko verfängt sich Schmutz in den Streifen, der sich nur per Hand entfernen lässt. Ecken stellen zwar keine Schwierigkeit für den Meiko dar, man muss aber mehrmals reinwischen und den Mopp drehen.
Auswringen beim Wischmopp leichtgemacht
Als besonders effizient erweisen sich im Test die Eimer mit Auswring- und Schleuderfunktion. Sie entfernen Schmutz und Feuchtigkeit ohne großen Kraftaufwand in wenigen Sekunden aus dem Wischer. Wenn Böden nur nebelfeucht gewischt werden dürfen, erweist sich diese Funktion als sehr nützlich. Bei den Eimern von Leifheit und Vileda wurde diese Funktion sehr gut umgesetzt. Im Unterschied zu Leifheit wird die Schleuder im Wischeimer von Vileda per Fußpedal in Bewegung gesetzt und das Wasser herausgedrückt; entleert wird der Eimer nach der Reinigung durch eine praktische Öffnung im Griff.
Etwas anders gestaltet sich der Auswringvorgang beim AtomiClean. Hierfür hat der Hersteller einen 2-Kammer-Eimer mitgeliefert. Um das Schmutzwasser aus dem Wischbezug zu drücken, wird der Wischer von der Wischwasserkammer in die Trockenkammer gehoben, bei der sich an einer Seite ein Abstreifer befindet, mit dem sich Schmutz und Dreckwasser herauspressen lassen. An dieser Stelle ist etwas Geschick gefragt. Zum einen ist der Eimer sehr klein, sodass man mit ruhiger Hand agieren muss, um den Wischer samt Dreckwasser nicht versehentlich am Eimer vorbei zu navigieren. Zum anderen ist die Trockenkammer sehr schmal und der Wischer steckt nach dem Abstreifen zunächst fest. Für ein Trocknen des Wischbezuges muss der Wischer jedoch mehrmals hoch und runter geschoben werden. Ohne Bücken und Eimer festhalten geht es nicht.
Das Ausgießen des Schmutzwassers erfolgt über einen Wasserauslass am Eimerboden. Wir lösen den Stöpsel und das Wasser schießt durch den hohen Druck unkontrolliert heraus. Umständlich ist auch die Handhabung des Ha-Ra Bodenexpress. Die meiste Zeit des Putzens verbringen wir bei diesem Wischsystem in gebückter Haltung – zum Abnehmen des Wischbezugs oder zum Einlegen des Bezugs in die Presse, den Pressbutler. Eine große Hilfe ist dieser leider nicht. Das Herauspressen des Schmutzwassers soll laut Hersteller mit nur wenig Kraftaufwand gelingen. Wir drücken den Griff mehrmals herunter und müssen uns wirklich anstrengen. Aber auch nach mehrmaligem kräftigem Drücken bleibt der Bezug besonders an den Rändern klatschnass. Das kann auch der mitgelieferte Moosgummi nicht ändern. Der Eimer des Wischsystems von Meiko ist mit einer Auswringfunktion ausgestattet. Hier wird der Wischer kurz in den dafür vorgesehenen Aufsatz gedrückt und das Wasser herausgepresst.
Wischbezüge saugfähig und waschbar
Ein Wischkopf sollte mit Bedacht ausgewählt werden. Mit einem großen und breiten Wischer lassen sich zwar große Flächen schneller reinigen, sie können aber auch schwerer und unhandlicher sein. Im Praxistest wird dieser Nachteil besonders beim Ha-Ra Bodenexpress deutlich. Der Wischkopf ist mit einer Länge von 51 cm und einer Breite von 20 cm deutlich größer als der der anderen Testobjekte und nass durch die dicken Fasern auch bedeutend schwerer.
In Sachen Diversität der Wischbezüge liegt Ha-Ra ganz klar vorn. Die insgesamt acht mitgelieferten Bezüge lassen keine Wünsche offen. Ob Fliesen, Holzboden, Laminat oder Balkon, für jeden Boden gibt es bei Ha-Ra den passenden Bezug. Sie sind alle hochwertig verarbeitet und auf Langlebigkeit ausgelegt. Einen Wermutstropfen gibt es dennoch. An den Wischbezügen selbst lässt sich nicht erkennen, für welche Bodenart sie geeignet sind. Vileda, AtomiClean und Meiko liefern ihre Wischbezüge aus hochwertiger Mikrofaser universal für unterschiedliche Bodenarten, ebenso beim Modell Clean Twist Disc Mop Ergo von Leifheit. Der Flachwischer von Leifheit ist mit einem Super-Soft-Bezug für Holzböden und Laminat und einem Allround-Bezug speziell für Fliesenböden ausgestattet. Alle Bezüge sind waschbar und werden in unserem Test bei 40 bis 60 Grad Celsius in der Waschmaschine rückstandslos sauber.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2020 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Flachwischer-Wischmopp-Tests. Jetzt auch als E-Paper!
Autorin: Eszter Fenyöházi
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