Elektrische Helfer sind in der modernen Küche nicht mehr wegzudenken. Sie erleichtern Hobby- wie Profiköchen die täglichen Aufgaben, wecken die Lust am Kochen und Backen – und schauen dabei noch gut aus. Doch wie gut kneten, schlagen und rühren die praktischen Küchenmaschinen wirklich? Wir haben es für Sie getestet. Lesen Sie mehr in unserem Küchenmaschinen Test 2021.
Die Testgeräte im Küchenmaschinen Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Küchenmaschinen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Wer erinnert sich nicht an die gute alte Küchenmaschine, die sich bei Muttern im Schrank versteckte? Alle Schaltjahre durfte sie ans Licht. Meist wenn Gäste erwartet wurden und viel gekocht werden musste. Doch ein dauerhafter Platz an der Sonne? Undenkbar! Dazu sah sie nicht gut genug aus. Und ein wirklicher Alltagshelfer war diese Maschine eigentlich auch nicht. Denn sie zu reinigen dauerte so lange wie der Besuch der Gäste. Unsere Küchenmaschinen im Test zeigen, dass diese Zeit längst der Vergangenheit angehört. Sie bringen Farbe und Freude in die Küche – und lassen sich unkompliziert reinigen. Vieles kann sogar in die Spülmaschine.
Warum sind Küchenmaschinen so schwer?
Was schon beim Auspacken der Testgeräte auffällt, ist ihr Gewicht. Starke Motoren, hochwertige Materialien, da gilt es einiges zu stemmen. Der dickste Brummer, die Gustus Gulliver, liegt mit 8,5 kg – ohne Rührschüssel versteht sich – schwer in den Armen. Da wird schnell klar: Das wuchtet man nicht eben mal für einen einfachen Rührkuchen aus dem Schrank. Wer sich für eine solche Maschine entscheidet, sollte über ihren festen Ort in der Küche gleich mitentscheiden. Wer sie erst heranschleppen muss, nutzt sie am Ende gar nicht. Außerdem kommen einige der Modelle mit extrem viel Zubehör. Unter allen Herstellern denkt nur Bosch daran, dass dieser Umstand zum Problem werden könnte und liefert eine Zubehörtasche, in der zumindest einige Teile ordentlich verstaut werden können. Fünf Geräte haben den Motor oben. Beim Bewegen dieser Modelle ist Vorsicht geboten. Sie sind stark kopflastig. Die Smeg kippt schon beim Auspacken nach hinten weg. Auch die Gustus Gulliver, Gratus Storio und Gastroback kippen beim Verschieben leicht. Etwas standfester ist die WMF.
Standfestigkeit der Küchenmaschinen wichtig
Im Betrieb stehen aber alle Geräte bombenfest. Dafür sorgt meist das hohe Eigengewicht. Die NC-3755 kann damit allerdings nicht punkten. Mit 3,1 kg ist sie das Fliegengewicht unter den Testgeräten. Sie wird von Saugnäpfen an Ort und Stelle gehalten. Die NC-3755 sowie die MUM5 sind die einzigen beiden Geräte, bei denen das Gehäuse komplett aus Kunststoff ist. Allerdings von stark unterschiedlicher Qualität. Diese spiegelt sich übrigens auch in Gewicht und Material des Rührwerkzeugs wider. Das macht bei fast allen Geräten einen äußerst soliden Eindruck, was auch wichtig ist, da die Maschinen doch eine Menge Kräfte ausüben. Besonders hochwertig wirken die Werkzeuge der Smeg, die zusätzlich in ansprechendem Grau daherkommen.
Knetmaschinen im Härtetest
Obwohl viele der Geräte mehr können als schlagen, rühren, kneten, haben wir im Test ausschließlich diese Funktionen beurteilt. Denn sie sagen viel über die Leistungsstärke des Motors sowie die Effektivität der Rühr-/Knetbewegung aus. Bestes Beispiel: das planetarische Rührsystem. Dabei handelt es sich um ein Bewegungsmuster, das die Planetenbewegung unseres Sonnensystems imitiert. Der Knethaken dreht sich um die eigene Achse und entlang des Schüsselrands. Die leicht divergierenden Achsen sorgen für eine gegenläufige Drehbewegung, welche den Teig stetig in die Mitte schiebt. Das garantiert ein perfektes Knetergebnis. Laut Gerätebeschreibung verfügen alle Testgeräte über dieses Bewegungsform. Einzig die MUM5 verwendet die nächste Evolutionsstufe, das planetarische 3D-Rührsystem. Der Knettest zeigt jedoch, wie unterschiedlich planetarisches Rühren in der Praxis aussieht.
Knet-Effizienz der Küchenmaschinen
Nur bei WMF, Bosch und Smeg wird der Teig tatsächlich während der gesamten Knetzeit kontinuierlich gegen den Rand der Schüssel gedrückt und ordentlich durchgewalkt. Weniger gut gelingt das bei den Modellen von Eta und Gastroback. Dort windet sich nach kurzer Knetzeit der Teig nur noch um den Haken selbst. Das mag allerdings an der Teigmenge gelegen haben, denn bei diesen Geräten sind auch die Rührschüsseln deutlich größer als bei der Konkurrenz. Die Knet-Effizienz lässt sich somit förmlich am Schüsselrand ablesen. Je sauberer dieser am Ende ist, umso besser wurde der Rand eingesetzt. Fast alle Geräte sind maximal leicht verschmutzt. Der fertige Teig löst sich gut von Schüssel und Haken, der Reinigungsaufwand ist minimal. In diesem Test steht die NC-3755 mit Abstand schlechter da als die Konkurrenz. Am Schüsselrand kleben noch viele Teigreste. Der Teig hat sich während des Knetens nach oben gedrückt und das Werkzeug oberhalb des Hakens verschmutzt.
Große Unterschiede bei Rührfunktion
Während beim Kneten auf niedriger Leistungsstufe alle Geräte ein gutes bis sehr gutes Ergebnis liefern, sind beim Rühren auf mittlerer Leistungsstufe deutlichere Unterschiede erkennbar. Verrührt wurde Quark mit Erdbeermarmelade, bis das Ergebnis optisch homogen rosa war. Bei Bedarf bis zu drei Minuten. Nach Ende der Rührzeit finden sich bei Smeg und Gastroback am Boden noch größere Mengen unvermischten Quarks. Bei WMF und Eta entdecken wir zusätzlich kleinere weiße Schlieren am Rand. Mit Abstand am besten rührt die MUM 5 mit Waage. Die dreieckige Form des Rührwerkzeugs sowie die leichte Erhöhung der Rührschüssel in der Mitte sorgen für ein perfektes Ergebnis. Es gibt allerdings auch einen sehr deutlichen Verlierer in diesem Test: die NC-3755, die als einzige volle drei Minuten rührte. Nach Ablauf der Zeit ist klar, dass eine längere Rührzeit nichts am Ergebnis geändert hätte. Drei große Brocken Marmelade bleiben bis zuletzt unvermischt.
Perfekte Schlagsahne mit der Rührmaschine
Beim Schlagen von Sahne fällt es uns schwer, Unterschiede festzustellen. In diesem Test überzeugen alle Geräte und liefern ein ziemlich perfektes Ergebnis. So perfekt, dass wir uns am Ende fragen, ob es vielleicht an der carageenhaltigen Sahne gelegen haben mag. So können am Ende nur Details über den Sieg entscheiden. Beim Schlagen auf höchster Leistungsstufe ist der Spritzschutz-Deckel vor allem bei der WMF wichtig. Sie spritzt beim Sahneschlagen am meisten.
Die Bosch stockt beim Hochschalten in den nächsten Gang. Eta, Smeg und Gastroback spritzen kaum und beschleunigen stufenlos. Die NC-3755 spritzt ebenfalls wenig, braucht allerdings 35 Sekunden um die Höchststufe zu erreichen. Außerdem ist das Gerät so laut, dass man beim Sahneschlagen lieber nicht daneben stehen möchte. Mit 88 Dezibel (dB(A)) ist die NC-3755 zwar minimal leiser als das schlechteste Gerät im Test, aber ihre Frequenz ist im Gegensatz zur Gastroback unangenehm hoch. Beim Hochklappen des Hebearms versetzt uns die NC-3755 einen Schreck. Sie läuft weiter, ohne dass sich das Werkzeug dreht. Es kommt zu Materialabmahlungen und Brandgeruch.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Küchenmaschinen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Andrea Hahnfeld
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