Bartstile gibt es viele und jeder trägt ihn anders. Vom langen Wikingerbart über scharf gezogene Kanten bis zur täglichen Glattrasur: Oft ist das Gesicht ein wichtiger Teil des Ausdrucks nach Außen. Ein bisschen eitel ist schließlich jeder. Für die tägliche Rasur führen wir drei aktuelle Modelle durch den Test. Lesen Sie mehr in unserem Akkurasierer Test 2022.
Die Testgeräte im Akkurasierer Test 2022
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Akkurasierer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Für viele Barttragende gehört die tägliche Rasur zur klassischen Morgenroutine. Wer dabei nicht nur trimmt, sondern tatsächlich bis auf die Haut rasiert, hegt üblicherweise einige Ansprüche an den Rasierer: Neben einem glatten Ergebnis spielt auch die Schonung der Haut eine wichtige Rolle. Außerdem sollen anschließend die Reinigung und das regelmäßige Laden des Gerätes so komfortabel wie möglich sein.
Kunde bei Koenic
Der Rasierer von Koenic liegt auch in großen Händen gut, fühlt sich jedoch tendenziell zu glatt an. Es fehlt an rutschfesten Elementen, die die Lücke zu einem wirkliche sicheren Griffgefühl schließen würden. Der gesamte Scherkopf wirkt zunächst recht starr, die einzelnen Scherfolien sind aber zusätzlich gelagert, wodurch weitere Beweglichkeit entsteht. Das Betriebsgeräusch ist eher unruhig und mit 66 Dezibel das lauteste in diesem Testfeld. Während der Anwendung fährt den Probanden dieses Geräusch aber nicht außergewöhnlich störend in die Ohren. Der Langhaarschneider an der Rückseite lässt sich mit einem Handgriff, per Schub des Daumens, leicht herausklappen und sofort nutzen. Die Breit entspricht mit 22 Millimetern dem des Panasonic. Beide lassen sich effizient nutzen. Während der Rasur ist für den führenden Daumen eine kleine Mulde vorgesehen, worüber sich das Gerät sehr gut führen lässt.
Nach Gebrauch des Koenic lassen sich die Scherfolien von einer Kappe schützen, diese rastet satt am Gerät ein. Die Akkuanzeige leuchtet die ersten 80 Prozent grün, in den letzten 20 Prozent rot. Hier kann man sich eine feinere Abstufung wünschen, für den Alltag ist dies aber ausreichend. Das Zubehör beschränkt sich auf das tatsächlich Nötige, ohne verspielte Dreingaben. Highlight und wichtigste Beigabe sind dabei die Ersatzteile für die Scherfolien, sodass man auch für eine längere Zeit nach dem Kauf gut aufgestellt sein dürfte.
Der Akkurasierer von Koenic in der Praxis
Das Gerät läuft wie angesprochen eher laut. Besonders, wenn man den Langhaarschneider ausklappt, verändert sich das Geräusch noch zum Negativen. Das Rasurergebnis bei kurzem Barthaar ist sehr gut, nimmt jedoch deutlich ab, wenn die Haare über die ersten drei Tage oder Millimeter hinausgehen. Das Lenken und Führen geht gut von der Hand, auch die eingeschränkte Beweglichkeit des Kopfes stört zunächst nicht. Dennoch ist viel Arbeit aus dem Handgelenk gefragt. Außerdem neigen Nutzende laut Probandenmeinung dazu, das Gerät in mehreren Positionen und Winkeln über dieselbe Stelle zu führen, um ein wirklich gutes Ergebnis zu erzielen. Während der Rasur ziept es minimal. Die Geschwindigkeit ist nicht besonders hoch: Das teils nötige Wiederholen des Rasurschrittes kostet Zeit. Nur durch diese Wiederholungen ist die Haut auch etwas gereizt und gerötet, was vollständig vermieden werden würde, müsste man das Gerät nicht so oft über die gleiche Stelle führen.
Haptik bei Panasonic
Das Gerät von Panasonic bringt ein wertiges Gewicht in die Hand. Dieses wird jedoch exzellent verteilt, sodass sich dieser Rasierer nicht schwer anfühlt. Außerdem sorgen die gummierten Elemente für sehr viel Grip, wodurch ein exzellenter Halt erreicht wird. Die zusätzliche Riffelung der Gummierungen an der Rückseite verstärkt diesen Effekt noch. Die vordere Mulde für den Daumen sorgt auch bei diesem Gerät für eine sehr gute Führbarkeit. Ein Schieber auf der Rückseite lässt sich in drei Positionen einrasten: Die erste gibt den gesamten Scherkopf für alle Bewegungen frei, sodass dieser maximal beweglich ist. Die zweite sperrt den Scherkopf weitestgehend in seiner Bewegung und die dritte Stellung klappt nach hinten den Langhaarschneider aus. Eine Schutzkappe aus Kunststoff sorgt auch hier für den Schutz der Scherfolien. Das Zubehör ist ebenfalls wenig verspielt und bietet alle nötigen Ausstattungselemente für den Betrieb. Die gesamte Verpackung ist außerdem sehr gut recycelbar.
Japanische Klingen im Einsatz
Der Panasonic läuft sehr ruhig und klanglich eher hochfrequent. Dieses Geräusch wird im Test als das angenehmste beschrieben. Kürzere Haare werden sehr schnell erfasst und bei den ersten Zügen bereits restlos abrasiert. Die Haut ist danach sehr glatt, fast gar nicht gereizt und eher hell und weiß. Es tritt minimales Ziepen auf, was sich auf dem Niveau des Koenic befindet. Das Führen, besonders unter dem sehr beweglichen Kopf, geht sehr gut von der Hand. Der Rasierer schafft es, auch deutlich längere Haare zumindest gut zu erfassen und diese schließlich zu entfernen. Auch hier verändert sich das Geräusch bei Nutzung des Langhaarschneiders zum Negativen, genau wie bei Koenic: Das Geräusch wird lauter. Die Akkuanzeige ist in 20-Prozent-Schritten abgestuft und erteilt somit eine für den Alltag nutzbare Aussage über die restliche Kapazität.
Morgens Remington
Remington bietet einen handlichen Rasierer in dunklem Design, der mit einigen Detaillösungen überzeugen kann. Die Rückseite ist recht glatt, jedoch bietet der Rasierer für Daumen und Zeigefinger jeweils gummierte und geriffelte Flächen, die dann genügend Halt und Grip bieten. Die Scherfolien lassen sich leicht entnehmen und somit gut reinigen, auch der gesamte Kopf kann auf diese Art abgezogen und durch einen Trimmaufsatz ersetzt werden. Dieser Trimmaufsatz bietet Schnittlängen von bis zu fünf mm, die jeweils sehr fein abgestuft sind. Das Drehen des Stellrades könnte aber deutlich sanfter von der Hand gehen. Die eingestellte Schnittlänge bleibt jedoch zuverlässig stehen, sodass kein Fehlschnitt entstehen dürfte. Der Langhaarschneider an der hinteren Oberseite des Gerätes wird per Tastendruck ausgelöst und klappt so heraus.
Das Ladegerät ist clever konstruiert und kann zweifach genutzt werden: Da das Ladekabel nicht direkt an das Gerät gesteckt werden kann, lässt sich stattdessen das Ladegerät fest an das Gerät klicken und dort dann das nötige Kabel anschließen. Aufgeklappt bietet die Ladestation dem Gerät einen sicheren Stand während der Nichtbenutzung. Das mitgelieferte Schutzetui wird seinem Namen gerecht: Es ist kein einfaches Etui aus weichem Stoff, sondern mit festen Schalen, die das Gerät tatsächlich zu schützen wissen. Das Set bietet ausgewählte und durchgehend nützliche Zubehörteile und Accessoires, die sich im Alltag jeweils bezahlt machen.
Welcher Akkurasierer ist der beste?
Das Betriebsgeräusch des Remington ist selbst im Boostmodus kultiviert. Das Schersystem tut sich mit längeren Haaren sehr schwer, erfasst diese schlussendlich aber doch. Nach mehreren Fahrten liefert der Rasierer ein sehr glattes Ergebnis. Deutlich besser gelingt dem Gerät die tägliche Rasur: Kurze Stoppeln werden gründlich erfasst, es bleibt ein weiches Hautgefühl zurück. Während des Rasierens ziept es praktisch gar nicht, was sich auch in einer beinahe ungereizten Haut zeigt. Das Betriebsgeräusch ändert sich durch den ausgeklappten Langhaarschneider nur minimal, bei Weitem nicht so stark wie bei den anderen Testgeräten. Die Anzeige der Laufzeit erfolgt minutengenau.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Akkurasierer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Funktion: Probanden testen die Geräte und bewerten für die Note Rasur und Wohlempfinden den Rasurvorgang in Bezug auf Ziepen oder Haken, die Rasurgeschwindigkeit (ob ein Zug reicht oder Hautpartien mehrfach überfahren werden müssen) und das allgemeine Empfinden während der Rasur. Die Note für Ergebnis und Hautgefühl setzt sich zusammen aus der Bewertung des Rasurergebnisses und der Hautempfindung in Bezug auf mögliche Rötungen oder Reizungen.
Autor: Tom Colditz
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Bildquelle:
- Test_Akkurasierer 2022_Startbild: © Auerbach Verlag, Panasonic