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Die Kontrolle des eigenen Gesundheitszustandes gehört für viele Menschen zur täglichen Routine. Dabei bietet besonders das Protokollieren des Blutdrucks eine wertvolle Grundlage für weitere Analysen. Geräte mit Speicherfunktion bieten den nötigen Komfort für diese Aufgabe. Doch welche können sich im Test durchsetzen? Lesen Sie mehr in unserem Blutdruckmessgeräte Test 2022.

Die Testgeräte im Blutdruckmessgeräte Test 2022

Blutdruckmessgeräte (Oberarm):
Withings BPM Connect
Scala SC 7670
Truelife Pulse BT
Blutdruckmessgeräte (Handgelenk):
Scala SC 6400
Omron RS3 Intelli IT

Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Blutdruckmessgeräte-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Die Ermittlung des menschlichen Blutdrucks kann über verschiedene Methoden erfolgen. Am einfachsten gelingt die Messung mit Hilfe moderner Blutdruckmessgeräte. Selbst medizinisches Personal verlässt sich im Arbeitsalltag oftmals auf diese technischen Helfer: Auf die Genauigkeit ist inzwischen Verlass, sodass sich diese Geräte für die Masse der allgemeinen Untersuchungen eignen. Das Hauptaugenmerk des Anwenders liegt also nicht mehr auf dem Herbeiführen einer korrekten Messung, sondern vielmehr auf dem sachgemäßen Anlegen und Handhaben der Geräte.

Das gekonnt versteckte Display bei Withings ist im eingeschalteten Zustand ein Hingucker und leuchtet umso intensiver
Das gekonnt versteckte Display bei Withings ist im eingeschalteten Zustand ein Hingucker und leuchtet umso intensiver

Blutdruck und Frequenz

Ermittelt werden durch die Geräte bekannterweise der systolische und diastolische Blutdruck. Hinter dem ersten Wert steckt der Druck, mit dem das Blut vom Herzen in das Kreislaufsystem gepumpt wird. Über die Ähnlichkeit der Worte systolisch und System lässt sich die Zuordnung übrigens sehr leicht merken. Der zweite Wert liegt in aller Regel unter dem ersten. Der diastolische Druck beschreibt, wie stark das Blut zum Herzen zurückfließt. Als dritter Wert, sozusagen als Nebenprodukt, bestimmen die Messgeräte auch die Herzfrequenz, also wie oft das Herz pro Minute schlägt. Insgesamt bietet diese Ermittlung eine sehr gute Grundlage, um den körperlichen Zustand einer Person einschätzen zu können. Die medizinischen und auch die technischen Aspekte sind für den Anwender der Geräte jedoch oftmals nur nebensächlich. Für die tägliche Nutzung spielt es eine deutlich größere Rolle, wie gut und vor allem einfach sich die Messgeräte bedienen lassen.

Omron zeigt, wie kompakt und hochwertig ein Messgerät in der Hand, oder besser gesagt zwischen den Fingern liegen kann
Omron zeigt, wie kompakt und hochwertig ein Messgerät in der Hand, oder besser gesagt zwischen den Fingern liegen kann

Wie lege ich das Blutdruckmessgerät richtig an?

Das korrekte Anlegen spielt für die spätere Messung eine wichtige Rolle. Denn nur wenn die jeweilige Manschette ordnungsgemäß am Arm angelegt wurde, kann das Gerät richtig arbeiten. Für das Anlegen werden grundlegend zwei Gerätetypen unterschieden: Mit Manschette für den Oberarm und Geräte für das Handgelenk. Den Geräten mit Manschette für den Oberarm wird nachgesagt, dass sie genauere Werte ermitteln. Unter anderem deshalb, weil sie – bei richtiger Körperhaltung und Sitzposition – auf Höhe des Herzens agieren. Oder anders ausgedrückt: Herz und Gerät befinden sich während der Messung in einer Ebene, was die Wertermittlung begünstigen soll.

Die App von Withings bietet zahlreiche Funktionen für die Blutdruckmessung und bündelt auch alle anderen Geräte des Herstellers
Die App von Withings bietet zahlreiche Funktionen für die Blutdruckmessung und bündelt auch alle anderen Geräte des Herstellers

In unserem Test fallen uns keine relevanten Unterschiede zwischen den Messwerten der verschiedenen Gerätetypen auf. Zum einen arbeiten die Geräte ohnehin mit einer gewissen Toleranz, bedingt durch technisch unvermeidbare Messungenauigkeiten. Zum anderen stellt sich bei uns in der Praxis heraus, dass das korrekte Anlegen einen deutlich größeren Einfluss auf die Genauigkeit hat. Testet man die Geräte mit bewusst herbeigeführtem falschen Sitz, zeigen sich schnell gravierende Abweichungen, welche wiederum den Wert einer gewissenhaften Handhabung betonen.

Blutdruckmessgerät fürs Handgelenk oder den Oberarm?

Es zeigt sich: Im Allgemeinen lassen sich die Geräte für das Handgelenk dort auch leichter platzieren. Sowohl beim Scala (SC 6400) als auch beim Omron ist jeweils eine Seite der Manschette so geformt, dass sie formschlüssig um das Handgelenk passt und dort bereits für Halt sorgt. Das Verschließen mit dem Rest der Manschette erfolgt anschließend kinderleicht und frei von Anstrengung. Die Manschetten für den Oberarm lassen sich im Grunde auch leicht hinauf ziehen. Es erfordert jedoch etwas mehr Geschick und – viel wichtiger – ein gewisses Maß an Beweglichkeit, dass womöglich Teilen der Zielgruppe fehlt. Bei gesteigerter Einschränkung der Bewegungsfreiheit des Anwenders haben also die Geräte für das Handgelenk die Nase vorn.

Das Handgelenk-Gerät von Scala ist kompakt und wird mit einer Transportbox geliefert. Ideal für unterwegs
Das Handgelenk-Gerät von Scala ist kompakt und wird mit einer Transportbox geliefert. Ideal für unterwegs

Darüber hinaus ist auch für die Hersteller die Form und der Umfang der menschlichen Handgelenke besser vorhersehbar, wodurch die Passform eher der Realität am Körper entspricht. Ist ein Oberarm hingegen besonders konisch geformt, neigen die Manschetten dort eher zum Abrutschen. Mindestens aber wickelt sich der Verschluss dann schräg um den Arm. Die Unsicherheit scheint also zu steigen und der grundlegende Vorteil einer korrekten Messung schmilzt zusammen.

An dieser Stelle spielt Withings einen wichtigen Vorteil gekonnt aus: Das Messgerät sitzt, wie bei den Handgelenk-Geräten, an der Manschette selbst. Es muss für die Messung also nicht auf den sonst üblichen Schlauch geachtet werden. Dies stellt sich als Erleichterung heraus und zumindest eine Quelle für einen möglichen Messfehler entfällt. Wer sich jedoch auf die Geräte von Scala (SC 7670) und Truelife einlässt, erhält andere Vorteile.

So groß wie die Oberarmmanschette: Das Display des großen Gerätes von Scala kann sich in seiner Größe sehen lassen
So groß wie die Oberarmmanschette: Das Display des großen Gerätes von Scala kann sich in seiner Größe sehen lassen

Die richtige Displaygröße

Die Oberarmmanschetten von Scala und Truelife werden über einen Schlauch mit dem Hauptgerät verbunden. Dieses steht dann auf dem Tisch vor dem Anwender und bietet bei beiden ein auffällig großes Display. Truelife hängt in dieser Hinsicht alle anderen Hersteller ab und bietet ein Display, dass selbst stärker seheingeschränkten Personen sehr gut zugänglich sein dürfte. Der Blickwinkel ist dabei auf den Anwender optimiert, aus den meisten anderen Winkeln ist darauf deutlich weniger bis gar nichts zu erkennen. Das Truelife kann jedoch ebenfalls einiges an Bildschirmgröße bieten, zusätzlich steht das Gerät aufrechter und das Display ist auch besser rundum abzulesen.

Noch größer als Scala kann es im Test nur Truelife: Das Display ist riesig. Ablesen lässt es sich nur aus Anwendersicht
Noch größer als Scala kann es im Test nur Truelife: Das Display ist riesig. Ablesen lässt es sich nur aus Anwendersicht

Beiden gemeinsam ist eine simple Bedienung, was das reine Messen betrifft. Per einzelnem Tastendruck beginnt der Vorgang, die Manschette wird aufgepumpt und die ermittelten Werte anschließend wiedergegeben. Beide bieten eine Einordnung der Werte nach der WHO-Skala, sodass schnell ersichtlich ist, wie gut (oder schlecht) es im Moment um den Blutdruck bestellt ist. Bei Scala wird die Beleuchtung des Displays sowie diese spezielle Skala leider zu schnell nach dem erfolgreichen Messvorgang abgeschaltet. Der Blick muss also permanent auf dem Gerät ruhen, um diese Funktion auch nutzen zu können. Truelife hält dies länger aufrecht und ist somit komfortabler.

Neben der vollflächigen Beleuchtung bietet Truelife ebenfalls eine Möglichkeit zum Umschalten zwischen zwei Benutzern
Neben der vollflächigen Beleuchtung bietet Truelife ebenfalls eine Möglichkeit zum Umschalten zwischen zwei Benutzern

In Sachen Einstellung und Speicher sind diese Geräte eher umständlich zu bedienen, die Bedienungsanleitung sollte bereit gehalten werden. Das Gerät von Withings muss initial über ein Smartphone eingerichtet werden, funktioniert anschließend aber auch ohne und zeigt die aktuellen Messwerte über das besondere Display an. Wer sich dabei auf eine dauerhafte Nutzung mit dem Smartphone einlässt, wird mit einer komfortablen Speicher-Synchronisation und übersichtlichen Darstellung der Messungen belohnt.

Die Tasche des Oberarmgerätes von Scala wird mit einer Polstertasche geliefert, die das Gerät beim Transport schützt
Die Tasche des Oberarmgerätes von Scala wird mit einer Polstertasche geliefert, die das Gerät beim Transport schützt

Schmerzen beim Messen?

Für das Ermitteln des Blutdrucks müssen die Geräte ebenfalls Druck aufbauen. Dies geschieht über einen kleinen Kompressor, der die jeweilige Manschette aufpumpt. Die Manschetten müssen dazu bereits recht straff am Körper sitzen, der erzeugte Luftdruck erhöht anschließend den Druck auf den Arm. Dieser Vorgang kann als unangenehm empfunden werden, ist aber nötig und hält sich in unseren Test auch im Rahmen: Für alle Geräte wird von den Probanden das Schmerzempfinden als gut, also durchgehend erträglich, beschrieben. Insgesamt wird beschrieben, dass die Geräte für das Handgelenk etwas sanfter vorgehen und im allgemeinen auch komfortabler anzulegen sind.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Blutdruckmessgeräte-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren
Funktion: Probanden legen sich das Gerät selbst an und führen dessen Bedienung aus. Es wird das Anlegen der Manschette (Handhabung, Halt, Verschluss, Schlauch), der Komfort (Materialempfinden auf der Haut, Führen über den Arm) und das Schmerzempfinden bei der Messung bewertet.
Handhabung: Die Probanden bewerten die Bedienfreundlichkeit anhand der generellen Handlichkeit (Größe/Gewicht), der Funktionalität und Gängigkeit der Bedienelemente sowie des Kontrasts und der Blickwinkelstabilität des Displays. Die Reinigungsnote bezieht sich auf die Manschette und wie gut sich diese reinigen bzw. desinfizieren lässt. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits – und Entsorgungshinweise (spez. für die Akkus) untersucht und anhand ihrer Qualität (Bilder, Struktur, Zuordnung der Einzelteile, Schriftgröße, Anwendungstipps) bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien und Oberflächen (das Nicht – bzw. Vorhandensein von Graten, scharfen Kanten und eventuellen Klemmstellen sowie die Größe von Spalten und Ritzen), zudem die Passgenauigkeit aller modularen Teile und die Beständigkeit der Beschriftungen. Ebenso fließen die Kabellänge des Netzteils und die Qualität der Aufbewahrungstasche-/dose in die Wertung ein.
Ökologie: Bewertet wird unnötige Verpackung sowie ggf. entstehender Müll.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit des Nutzers stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass dem Nutzer durch Klemmen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen. Insbesondere wird auf die Möglichkeit der Abschaltung bei Schmerzen geachtet.
 

Autor: Tom Colditz

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Bildquelle:

  • Test_Blutdruckmessgeräte 2021_Startbild: © Auerbach Verlag, Elnur/stock.adobe.com