Er dürfte wohl eines der am meisten genutzten Gartengeräte überhaupt sein und auf kaum einem Grundstück mit Garten fehlen: Der Rasenmäher. Dabei hat das nützliche Gerät in den vergangenen Jahren einen erstaunlichen Wandel hingelegt: Vom lauten und Abgase produzierenden Stinker hin zu einem smarten Akkugerät. Lesen Sie mehr in unserem Rasenmäher Test 2023.
Die Testgeräte im Rasenmäher Test 2023
Im Test haben wir insgesamt 13 Mäher unterschiedlichster Hersteller. Davon sind nahezu alle Geräte für den Akkubetrieb ausgelegt – nur noch zwei Mäher im Testfeld arbeiten mit Benzinmotor. Einen Elektromäher mit Netzkabel haben wir überhaupt nicht dabei.
Daran lässt sich schon ein ganz guter Trend erkennen: Akkugetriebene Rasenmäher sind auf dem Vormarsch und haben sich in den vergangenen Jahren zum handfesten Konkurrenten des Elektro- und sogar Benzinrasenmähers gemausert.
Für kleine Flächen gab es in schon in den vergangenen Jahren genügend praxistaugliche Geräte, nach und nach kommen nun aber auch bezahlbare Akkurasenmäher für große Grundstücke dazu.
Damit hat sozusagen der Wandel bei der Kfz-Mobilität im Bereich der Rasenmäher schon stattgefunden. Und um es vorwegzunehmen: Wirklich schlechte Akkumäher sind im Test nicht dabei. Einzig bei der Laufzeit gibt es noch Potenzial.
Der Aufbau unserer Rasenmäher-Testgeräte
Noch vor wenigen Jahren musste man die meisten Rasenmäher daheim erstmal aufwendig nach dem Ikea-Prinzip zusammenbauen. Das hat sich bei vielen Anbietern grundlegend geändert. So sind die meisten Mäher im Test schon soweit vorkonfiguriert, dass sie in 5 bis 7 Minuten (min) einsatzbereit sind.
Zumeist müssen nur die Holme hochgeklappt oder eingeführt und mit Schnellspannern befestigt werden. Selbst die Fangkörbe sind oft schon vormontiert und dort muss in der Regel nur der Nylon-Fangsack in die dafür vorgesehenen Metallstäbe eingesteckt werden.
Einen Ausreißer beim Aufbau gibt es dann aber doch: Beim Benzinmäher von Al-Ko muss der erwähnte Grasfangbehälter erst mühsam aus Einzelteilen zusammengebaut und verschraubt werden.
Ähnlich sieht es am Mäher selber aus, wo ebenfalls Schrauben zur Befestigung der Holme eingeschraubt werden müssen, die zu allem Überfluss noch sehr schwer zugänglich sind.
Hier brauchen wir üppige 31 min (zum Vergleich: Der Benzinmäher von Scheppach war nach 13 min einsatzbereit). Im Mittelfeld bezüglich des Aufbauaufwandes finden sich die Mäher von Einhell, Cup Cadet (8 min) sowie der PRMA 40-Li C1 von Parkside (8 min).
Rasenmäher mit besonderer Ausstattung
Wenn man wie wir jährlich Rasenmäher testet, kann man dort so manchen Trend ausmachen. Der Trend in diesem Jahr ist sehr erfreulich und beseitigt einige Kritikpunkte der vergangenen Testfelder.
So setzen die Hersteller bei den Akkus vermehrt auf Kapazität – entweder mit größeren und dadurch auch leistungsfähigeren Akkus oder mit mehreren Akkus zum Parallelbetrieb. Besonders raffiniert sind hier Einhell sowie Parkside mit dem PPRMA 40-Li A1. Beide Geräte arbeiten mit den Systemakkus der Hersteller und können somit auch für weitere Geräte aus dem Portfolio der jeweiligen Linie betrieben werden.
Im Rasenmäher kommen davon wahlweise zwei oder vier Akkus zum Einsatz, die jeweils parallel zusammengeschaltet werden. Sprich: Ein Betrieb ist auch mit zwei Akkus möglich. Werden jedoch vier eingelegt, verdoppelt sich die Reichweite der Geräte.
Das ist ein Feature, welches gerade bei großen Grundstücken für eine willkommene Entlastung der nutzenden Personen sorgen wird. Außerdem ist die Mulchfunktion mittlerweile Standard.
Nahezu jeder Mäher im Testfeld hat entweder einen mitgelieferten Mulchkeil spendiert bekommen oder – was noch praktischer ist – der Mulchkeil ist direkt in der hinteren Klappe am Rasenmäher integriert (Cup Cadet).
Die einzigen Mäher im Testfeld ohne Mulchfunktion oder ohne mitgelieferten Keil kommen von Stihl und Yard Force (LM C34A). Und das dritte praktische Feature ist eine Kapazitätsanzeige für den eingelegten Akku.
Bei manchen Herstellern (Makita, Stihl) gibt es eine Lampe, die bei geringer Kapazität zu leuchten beginnt. Noch einen Schritt weiter gehen Al-Ko und Parkside (nur Modelle PPRMA 40-Li A1 und PRMA 40-Li C1).
Hier gibt es ein Bedienpanel, über welches sich unter anderem auch ein Eco-Stromsparmodus aktivieren lässt. Gleichzeitig wird über LEDs der Ladezustand der Akkus angezeigt. Besser geht es kaum.
Mäher mit Doppel-Akku-Betrieb
Wie schon erwähnt: Besonders die Mäher mit größerer Schnittbreite, die auch für größere Flächen vorgesehen sind, arbeiten entweder mit zwei Akkus parallel oder einem größeren Akku mit häufig auch höherer Spannung und Kapazität – und damit deutlich längerer Laufzeit.
Der mit Abstand größte Akku sitzt im Cup Cadet und hat einen Nennspannung von 60 Volt (V) und 5 000 Milliampere (mA). Das entspricht einer Leistung von satten 300 Watt (W). Auch in der Praxis ist der Mäher von Cup Cadet das Gerät mir der längsten Ausdauer.
Kritisieren müssen wir das Akkukonzept von Al-Ko und Black+Decker. Beide Geräte arbeiten mit zwei Akkus und benötigen zum Betrieb auch zwingend beide. Dem jeweiligen Set liegen auch je zwei Akkus bei. Das Ladegerät ist jedoch in beiden Fällen nur zum Laden von einem Akku geeignet, sodass die Akkus nur nacheinander geladen werden können.
Das ist aus unserer Sicht ein Manko. Komplettes Gegenteil dazu ist Einhell: Obwohl nur zwei Akkus zum Betrieb erforderlich sind (aber vier eingelegt werden können) legt Einhell vier Power-X-Akkus mit je 4 Ah und zwei Doppelladegeräte bei.
Akkumäher im Betrieb
Selten haben wir ein so homogenes Testfeld: Es gibt kaum Ausrutscher und alle Kandidaten mähen und mulchen (sofern Mulchkeil verfügbar) einwandfrei. Auch das Fangen funktioniert und insgesamt hat sich das Handling bei den Mähern deutlich verbessert.
Alle verfügen über eine mehr oder weniger gut durchdachte zentrale Schnitthöhenverstellung und lassen sich dank klappbarer Holme platzsparend verstauen. Al-Ko hat seinem Akkumäher sogar Teleskopholme spendiert, sodass die Holmhöhe besonders bequem angepasst werden kann.
Die drei größten Mäher im Test (Cup Cadet, Einhell und Parkside PPRAM 40-Li A1) haben nicht nur das größte Durchhaltevermögen, sondern verfügen auch über einen stufenlos regelbaren Heckantrieb und die Mäher von Einhell und Cup Cadet besitzen einen Seitenauswurf.
Zusammen mit dem Mäher von Makita verfügen die letztgenannten Mäher über eine ordentliche Schnittbreite und hohe Akkukapazität auch für große Flächen. Sie können also ein praxistauglicher Ersatz für herkömmliche Benzinrasenmäher sein.
Unsere Benzinmäher im Test
Nur zwei Mäher mit Verbrennermotor setzen wir diesmal im Testfeld auf den Rasen. Mittlerweile sind sie den Akkumähern in vielen Punkten unterlegen: Ein deutlich höherer Wartungsaufwand, Benzin- und Ölverbrauch, Umweltaspekte und die Betriebssicherheit sind alles Punkte, die man beim Kauf eines Benzinrasenmähers beachten muss.
Hinzu kommt auch ein größerer Aufwand beim Aufbau der Geräte und ein paar Kritikpunkte, die es bei Akkumähern nicht gibt. So ist der Öleinlass beim Mäher von Scheppach nur schwer zu erreichen. Zum Nachfüllen muss man den Mäher sogar ankippen, damit nichts daneben geht. Beim ansonsten recht guten Mäher von Al-Ko fehlen uns hingegen ein Seitenauswurf und eine elektrische Startfunktion.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Rasenmäher-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Lesen Sie auch: 8 Gasgrills im Test 2023.