Anzeige

Eine Kettensäge ist bei Kleingärtnern sehr beliebt, schließlich kann so der Baum schnell ausgeästet, ein Sturmschaden beseitigt oder auch totes Holz gefällt werden. Doch bei vielen Interessenten stellt sich die Frage: Welches Modell soll ich nehmen? Wir haben drei Akkukettensägen auf Herz und Nieren geprüft. Lesen Sie mehr in unserem Akku-Kettensägen Test 2022.

Die Testgeräte im Akku-Kettensägen Test 2022

Akku-Kettensägen:
Kärcher CNS 36-35 Battery
Einhell GE-LC 36/35 Li solo
Black+Decker GKC1825L20

Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Akku-Kettensägen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Akkugeräte sind im Trend. Der Vorteil ist nicht von der Hand zu weisen, schließlich heißt es Gerät holen, Akku einsetzten und schon kann die Ausholzung oder auch das Entfernen von ganzen Bäumen beginnen. Denkt man da an die Alternativen mit Benzin, die stets eine gute Vorbereitung benötigen und nach einem Jahr Verstauben im heimischen Regal dann doch nicht anspringen, ist die Zeitersparnis immens. Doch so einfach ist es dann doch nicht, denn auch Akkugeräte benötigen eine gewisse Pflege und noch entscheidender ist die Auswahl des richtigen Modells sowie der passenden Gerätegröße vor dem Kauf. Wir nehmen drei Modelle unter die Lupe.

Der Akku des Kärcher-Geräts ist ausgelagert. Er ist in einer mitgelieferten Weste, die Stromversorgung erfolgt per Kabel
Der Akku des Kärcher-Geräts ist ausgelagert. Er ist in einer mitgelieferten Weste, die Stromversorgung erfolgt per Kabel

Akkuleistung entscheidet bei den Kettensägen

Wie leistungsfähig eine Kettensäge ist, hängt von vielen Faktoren ab. Natürlich ist die Kettengeschwindigkeit elementar, allerdings wird diese oft nur versteckt in den technischen Daten den potenziellen Kunden übermittelt. Bei Akkukettensägen entscheidet aber auch die Leistungsfähigkeit des Akkus. In unserem Testfeld sind zwei Geräte mit 26 Volt (V) Akkuleistung enthalten, die Black+Decker-Kettensäge besitzt nur einen 18-V-Akku. Das kleinste Modell kann somit die Kettengeschwindigkeit der beiden Geräte von Einhell und Kärcher bei Weitem nicht erreichen. Das ist beim Astsägen nicht weiter dramatisch, beim Fällen von Bäumen kann dies schon ein entscheidender Punkt sein, denn die Kärcher-Kette ist sechsmal so schnell wie die der Black+Decker. Einhell rangiert etwas unterhalb der Kärcher-Säge.

Die Einhell-Kettensäge wird mit zwei 18-Volt-Akkus versorgt, welche gleichmäßig befestigt sind, um eine gute Balance zu erzielen
Die Einhell-Kettensäge wird mit zwei 18-Volt-Akkus versorgt, welche gleichmäßig befestigt sind, um eine gute Balance zu erzielen

Kein Akku-Kettensäge sofort betriebsbereit

Bevor die Kettensägen genutzt werden können, muss die Kettenradabdeckung gelöst und die Kette in die umlaufende Nut des Schwertes eingelegt werden. Mit einigen Handgriffen werden nun Schwert und Kette in die Aufnahme der Kettensäge eingelegt. Die Funktionsweise ist bei allen Geräten identisch. Nachdem die Kettenradabdeckung wieder locker angeschraubt ist, wird die Kette gespannt und dann die Befestigungsschraube angezogen. Die Kette darf generell nie zu fest gespannt werden, sondern sollte in der Mitte des Schwertes noch immer um ca. 3 bis 4 Millimeter (mm) angehoben werden können. Wer nun denkt, sofort loslegen zu können, muss eines Besseren belehrt werden: Die Sägen dürfen nie ohne Sägekettenöl betrieben werden, da die Kette sonst wegen des fehlenden Schmierfilms überhitzen und reißen könnte. Leider liegt nur dem Modell von Kärcher das benötigte Kettenöl als Zubehör bei. Dies sollte beim Einkauf der Modelle von Einhell und Black+Decker eingeplant werden. Die Größe der Öltanks bei den Sägen variiert. Beim Einfüllen ist Sorgfalt geboten, denn in den Öltank sollte kein Schmutz gelangen. Damit die Tankdeckel nicht herunterfallen und so verdrecken können, sind sie bei allen Testmodellen mit einem Bändchen befestigt. 

Alle Testgeräte werden mit Oregon-Schwert und der passenden Kette ausgeliefert. Neue Ketten lassen sich somit problemlos im Baumarkt nachkaufen
Alle Testgeräte werden mit Oregon-Schwert und der passenden Kette ausgeliefert. Neue Ketten lassen sich somit problemlos im Baumarkt nachkaufen

Wie gut ist Markenqualität?

Wie gut eine Kettensäge arbeitet, hängt vor allem von der Kette samt Sägeblatt ab. Alle Geräte arbeiten hier mit Markenzubehör von Oregon und bieten damit identische Voraussetzungen. Dies ist auch deshalb positiv, da Ersatzketten und Sägeblätter überall im entsprechenden Fachhandel oder Baumärkten erhältlich sind.

Kettensägen im Praxischeck

Der Praxischeck untermauert die Theorie: Als bestes Modell schneidet hier die Kärcher-Säge mit ihrer Kettengeschwindigkeit von 21 Metern pro Sekunde ab. Diese schneidet durch unser Obstgehölz im Test wie durch Butter. Selbst dickere Stämme stellen für die Säge kein Problem dar. Natürlich geht die Kraft zugunsten der Akkukapazität. Der 2,5-Amperestunden(Ah)-Akku hält im Extrembetrieb nur knappe 25 Minuten (min). Wer schonmal einen Baum gefällt und im Anschluss zerlegt hat, weiß, dass dies bei Weitem nicht reicht. Abhilfe schafft ein zweites Akkuset. Auch die Einhell-Säge arbeitet sehr solide und zuverlässig. Das Gehölz wird ebenfalls perfekt geschnitten. Der Vorteil ist, dass Einhell-Akkus mit verschiedenen Kapazitäten anbietet. Es müssen jeweils zwei Akkus der 18-Volt-XChange-Serie im Modell verwendet werden. Wir nutzen die empfohlenen Akkus mit jeweils 4 Ah Kapazität. Im Extrembetrieb gelingt es, bis zu 45 min zu sägen und somit einen mittleren Obstbaum nicht nur zu fällen, sondern mit der gleichen Akkuladung auch grob zu zerteilen. Das kleine Black+Decker-Modell ist nicht zum Fällen von Bäumen geeignet. Ihr Einsatzgebiet ist vielmehr das Ausholzen von Bäumen und der Schnitt im Winter. Der Vorteil des Gerätes liegt auf der Hand, denn dank des deutlich geringeren Gewichts kann die Säge auch auf Leitern genutzt werden.

Positiv fällt auf, dass die drei Testkandidaten allesamt eine Füllstandsanzeige für das Kettenöl besitzen
Positiv fällt auf, dass die drei Testkandidaten allesamt eine Füllstandsanzeige für das Kettenöl besitzen

Schnellstopp für mehr Sicherheit

Generell gilt bei allen Kettensägen, dass mit den Fingern der rechten Hand gleichzeitig zwei Knöpfe, also die Einschaltsperre und dann der Ein-/Ausschalter gedrückt werden müssen, um die Kettensäge zu starten. Die beiden Modelle von Kärcher und Einhell haben relativ lange Schwerter von 35 cm, was das Verletzungsrisiko vor allem bei Laien steigert. Da ist es wichtig, dass die Säge sofort stoppt, sobald der Netztaster nicht mehr gedrückt wird. Diesen sogenannten Schnellstopp können alle drei Testgeräte aufweisen. Auch wenn die Hersteller bereits an Sicherheitsmaßnahmen gedacht haben, sollte das nicht darüber hinwegtäuschen, dass Kettensägen stets von geschulten Nutzenden im richtigen Outfit bedient werden sollten. Zur Ausstattung zählt dabei festes Schuhwerk, eine entsprechend verstärkte Hose, die dafür sorgt, dass die Kette nicht ins Bein sägen kann, sowie ein Helm mit Gesichtsvisier. Auch der Gehörschutz ist wichtig, denn auch wenn die Akkumodelle im Test nicht die Allerlautesten sind, rangieren die beiden größeren Sägen bei einer Geräuschentwicklung von rund 100 Dezibel. 

Die Kettenspannung kann bei allen Modellen noch mittels Feinjustierschrauben optimiert werden
Die Kettenspannung kann bei allen Modellen noch mittels Feinjustierschrauben optimiert werden

Reinigung der Kettensägen

Nicht vergessen werden sollte die Nacharbeit. Auch wenn die Reinigung sich bei den Akkumodellen – ähnlich wie es bei Sägen mit Stromversorgung aus der Steckdose der Fall ist – auf die Kette und das Schwert begrenzt, sollte diese direkt nach dem Betrieb erfolgen. Sägemehl und Öl sind eine schlechte Kombination und sorgen dafür, dass die Sägen nach und nach schwergängiger werden. Da sich alle drei Geräte am Schwert in Einzelteile zerlegen lassen, ist der Zeitaufwand überschaubar. Kette und Schwert herausnehmen, mit einem Lappen vorsichtig abwischen, Gehäuse von Restschmutz befreien, Säge zusammenbauen und gegebenenfalls gleich neues Kettenöl nachfüllen: Schon ist der Gartenhelfer für den nächsten Einsatz fit. 

Vor allem unter der Verkleidung des Kettenantriebs sammelt sich Sägemehl an. Deshalb ist es wichtig, diese Stellen regelmäßig zu reinigen
Vor allem unter der Verkleidung des Kettenantriebs sammelt sich Sägemehl an. Deshalb ist es wichtig, diese Stellen regelmäßig zu reinigen

Unser Fazit im Akku-Kettensägen-Test

Das Einsatzgebiet entscheidet, welches Gerät das richtige für die Nutzenden ist. Im Test konnte sich die Kärcher-Säge dank der sehr guten Schnittleistung und nicht zuletzt, weil im Zubehör auch das so wichtige Kettenöl schon enthalten ist, behaupten. Knapp dahinter landet das technisch fast gleichwertige aber deutlich preiswertere Einhell-Modell, welches sich den Preis-Leistung-Sieg sichert. Hobby-Kleingärtner werden aber auch am Black+Decker-Modell Freude finden, speziell wenn es eher ums Ausästen als um das Baumfällen geht. 

Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Akku-Kettensägen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Akku-Kettensägen
Funktion: Die Schnittleistung gibt an, ob die Testkandidaten Holz mit durchschnittlicher und maximaler Dicke nach Herstellerangabe bewältigen können und wie weit die Harthölzer problemlos gesägt werden können. Kraftaufwand und Arbeitsgeschwindigkeit werden dabei ebenfalls bewertet. Die Betriebsdauer im Akkubetrieb wird in zwei Durchgängen im Dauerbetrieb auf der höchsten Leistungsstufe (ohne Belastung) ermittelt und vergleichend bewertet.
Handhabung: Geprüft und bewertet werden die Bedienfreundlichkeit die generelle Handhabung der Geräte sowie die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie. Das Betriebsgeräusch wird im Labor ermittelt und vergleichend bewertet. Für die akkubetriebenen Geräte wird zusätzlich die Akkuladeeffizienz bewertet. Bei der Reinigung werden Modularität und Zugänglichkeit der verschmutzten Teile bewertet.
Sicherheit: Augenmerk wird hier auf das Vorhandensein von Sicherheitseinrichtungen wie Handschutz, Gashebelsperre etc. gelegt.
Verarbeitung: Bewertet werden die Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht – bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten sowie eventuellen Klemmstellen. Zudem werden das Material der Kette sowie das Schwert bewertet.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der Testläufe ermittelt und vergleichend bewertet. Bei den akkubetriebenen Geräten ergibt sich die Note aus dem Wirkungsgrad des Ladevorgangs, gemittelt über zwei Ladezyklen aus leerem Akkuzustand.
 

Autor: Ricardo Petzold

Lesen Sie auch: Hacken, Rechen, Harken, Gerätehalter und Bodenduschen im Test 2021.