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Tischkreissägen eignen sich nicht nur zum Sägen von Brennholz, sondern sind mittlerweile auch gute und präzise Geräte zum genauen Schneiden von Leisten und Brettern inklusive Längsschnitt sowie mit präzisem Winkel und Gehrung. Dass es dabei nicht einmal unbedingt eine Steckdose braucht, hat uns aber überrascht. Lesen Sie mehr in unserem Kreissägen Test 2022.

Die Testgeräte im Kreissägen Test 2022

Tischkreissägen:
Hikoki C10RJ
Einhell TE-TS 36/210 Li
Scheppach HS105

Im heutigen Test nehmen wir drei präzise Tischkreissägen unter die Lupe. Neben den zwei netzgebundenen Sägen von Hikoki und Scheppach hat es sogar eine Akku-Tischkreissäge von Einhell in unser Testfeld geschafft.

Was bringt die Tischkreissäge von Hikoki alles mit?

Die Marke Hikoki ist hierzulande eher weniger bekannt. Zu Unrecht – denn wie wir inzwischen schon von vorangegangenen Tests wissen, baut Hikoki präzise und gut verarbeitete Werkzeuge für den gehobenen Bedarf. Da macht die Tischkreissäge C10RJ keine Ausnahme. Geliefert wird das Gerät in einem großen Karton, der einen eher aufwendigen Aufbau vermuten lässt.

Vorbildlich gelöst: Bei Hikoki lässt sich ein Schutz über den Schalter klappen. Ein versehentliches Einschalten wird so wirkungsvoll verhindert
Vorbildlich gelöst: Bei Hikoki lässt sich ein Schutz über den Schalter klappen. Ein versehentliches Einschalten wird so wirkungsvoll verhindert

Doch weit gefehlt. Dank der durchdachten Konstruktion ist der Aufbau mit nur wenigen Anbauteilen in kurzer Zeit erledigt. So lassen sich beispielsweise die Beine des Untergestells einfach ausklappen und müssen nur noch mit vier Schrauben befestigt werden. Nach dem Auspacken müssen dann nur noch Griffe und Räder sowie einige Anbauteile montiert werden, dann ist die Kreissäge einsatzbereit.

Tischkreissägen benötigen eine hohe Standfestigkeit!

Schon beim Montieren der letzten Teile fällt die hohe Standfestigkeit und gute Verarbeitung auf. Da klappert nichts und die Maschine steht superfest auf dem Boden. Das erleichtert ein präzises Arbeiten ungemein. Auch bei der Verstellung der Maschine hat Hikoki mitgedacht. So lässt sich die Sägeblatthöhe über eine Kurbel verstellen und selbstverständlich auch in der Neigung bis zu 45 Grad kippen.

Der Sägetisch ist besonders weit ausziehbar und alle Einstellungen können über gut lesbare Skalen an der Maschine abgelesen werden. Einen kleinen Kritikpunkt gibt es aber doch: Der aus Kunststoff bestehende durchsichtige Eingreifschutz für das Sägeblatt sitzt sehr weit hinten am Blatt. Zum einen liegen so vorn ein paar Zentimeter des Sägeblatts frei und sind nicht vor versehentlichem Hineingreifen geschützt.

Über eine Skala lässt sich der Winkel des Sägeblattes für Schrägschnitte einstellen. Die Kurbel dient der Höheneinstellung des Blattes
Über eine Skala lässt sich der Winkel des Sägeblattes für Schrägschnitte einstellen. Die Kurbel dient der Höheneinstellung des Blattes

Außerdem ist das Ende des Schutzes so dick, dass man keine Bretter beim Sägen durchschieben kann. Es bleibt also nur die Alternative, bei langen Brettern den Schutz zu entfernen und ohne zu arbeiten. Das ist trotz montierbaren Rückschlagschutzes unserer Meinung nach nicht optimal.

Hikoki-Kreissäge mit ordentlicher Qualität

Insgesamt können wir der Hikoki eine ordentliche Qualität mit einigen Raffinessen bescheinigen. So lässt sich die Säge dank klappbarer Füße platzsparend verstauen und kann mit den zwei Rädern wie ein kleiner Handwagen geschoben werden.

Die praktischen Räder an der Kreissäge von Hikoki ermöglichen das Rollen der Säge mit eingeklappten Standfüßen
Die praktischen Räder an der Kreissäge von Hikoki ermöglichen das Rollen der Säge mit eingeklappten Standfüßen

Gut gemacht ist auch der Einschaltschutz: Der Schalter zur Inbetriebnahme kann mit einem roten Hebel so geschützt werden, dass ein versehentliches Einschalten ausgeschlossen ist. Ebenfalls gut gefällt uns die Absaugvorrichtung über nur einen Anschluss. Im Test wird damit der aller größte Teil der anfallenden Sägespäne sauber abgesaugt.

Die Kreissäge von Scheppach HS105 im Test

Das Testmuster von Scheppach wird uns nahezu vollständig montiert auf einer Palette geliefert. Prinzipiell kann die Säge daher sofort in Betrieb genommen werden. In einem kleinen Karton befinden sich lediglich ein paar Zusatzteile wie Anschläge, Schiebehilfe und Gehrungswinkel. Auf dem stabilen Gestell macht auch die Maschine von Scheppach einen guten Eindruck, obgleich sie insgesamt doch etwas wackliger als das Gerät von Hikoki ist.

Im Betrieb allerdings störte uns das kaum. Etwas unschöner ist da schon die hakelige Einstellung der Neigung an der Vorderseite der Säge. So butterweich wie bei Hikoki geht das hier leider nicht. Nichts zu meckern gibt es bei der Höhenverstellung für das Sägeblatt sowie insbesondere dem Schutz dafür. Denn dieser ist so konstruiert, dass das komplette Blatt bedeckt ist, Bretter aber dennoch hinten durchgeschoben werden können. So gelingen Längsschnitte in guter Qualität.

Die Tischkreissäge von Scheppach als robuster Allrounder

So gibt es zwei Schlauchanschlüsse: Einen unter dem Sägeblatt und einen zweiten oben am Schutz. Verbunden werden beide über einen mitgelieferten Schlauch sowie ein passendes T-Stück zum Verbinden. Das funktioniert in der Praxis zwar, jedoch ist der Schlauch dann bei längeren Brettern im Längsschnitt durchaus im Weg und könnte sogar versehentlich herausgezogen werden.

Vorsicht, Verletzungsgefahr! Der Sägeblattschutz von Hikoki beginnt erst einige Zentimeter hinter dem voll ausgefahrenen Blatt
Vorsicht, Verletzungsgefahr! Der Sägeblattschutz von Hikoki beginnt erst einige Zentimeter hinter dem voll ausgefahrenen Blatt

Insgesamt aber können wir auch der Kreissäge von Scheppach ein gutes Zeugnis ausstellen. Schnitte gelingen in allen Variationen ohne Schwierigkeiten. Für die Einstellungen gibt es ebenfalls wieder präzise Skalen zum Ablesen und die Säge macht auch ansonsten einen robusten Eindruck.

Wie gut ist die Tischkreissäge von Einhell?

Unsere dritte Tischkreissäge von Einhell unterscheidet sich von den beiden vorherigen Modellen gleich in zwei wesentlichen Details: So handelt es sich zum einen um eine reine Tischkreissäge ohne Untergestell. Diese wird also entweder direkt auf dem Boden oder deutlich bequemer auf einem Tisch oder einer Werkbank betrieben. Zweites Unterscheidungsmerkmal: Es handelt sich um ein Akkugerät. Tatsächlich reicht die Power von zwei Akkus der Power-X-Serie aus, um diese Kreissäge mit ordentlicher Sägeleistung zu betreiben.

Dank gut ablesbarer Skalen am Tisch lassen sich Abstände vom Anschlag und daraus resultierende Brettlängen gut einstellen
Dank gut ablesbarer Skalen am Tisch lassen sich Abstände vom Anschlag und daraus resultierende Brettlängen gut einstellen

Geliefert wird das gute Stück ohne Akkus und Ladegerät. Sollten keine Akkus vorhanden sein, empfehlen wir, mindestens 4-Amperstunden-Akkus zu verwenden. Denn zum einen sind diese ausdauernder und zum anderen verhindert eine höhere Leistung eventuelles Stocken bei dickeren Brettern. Aufgebaut ist die Maschine flink. Es müssen nur die Anschläge und der Sägeschutz montiert werden. Hierzu liegt entsprechendes Werkzeug bei oder sind die nötigen Schraubenschlüssel sogar direkt an der Maschine verstaut.

Wie viel Power hat die Kreissäge von Einhell?

Auch mit der Akku-Kreissäge von Einhell lässt sich gut und präzise arbeiten. Besonders auf Baustellen oder überall dort, wo kein Stromanschluss in der Nähe ist, kann sie eine echte Alternative sein. Gut gefällt uns wie bei der Maschine von Scheppach der gut durchdachte Sägeblattschutz.

Auch bei dieser Maschine sind Längsschnitte mit montiertem Schutz überhaupt kein Problem. Dank mehrerer Skalen und verschiedener Anschläge sind Längs- und Gehrungsschnitte in hoher Präzision ebenfalls möglich. Schließlich erlaubt die kompakte Bauform auch ein platzsparendes Verstauen dieser Maschine.

Unser Testsieger im Kreissägen-Test

Alle drei Maschinen machen im Test eine gute Figur. Dabei haben uns vor allem Sicherheitsaspekte überzeugt: Dank integrierter Bremse stehen die Blätter innerhalb weniger Sekunden still und einen Schutz des Sägeblattes vor versehentlichem Hineingreifen gibt es ebenfalls bei allen drei Kandidaten. Lediglich das Konzept von Hikoki hat uns hier nicht ganz so überzeugt.

Winkelschnitte sind natürlich ebenfalls möglich. Hierzu gibt es bei allen drei Maschinen auch einen einstellbaren Winkelanschlag
Winkelschnitte sind natürlich ebenfalls möglich. Hierzu gibt es bei allen drei Maschinen auch einen einstellbaren Winkelanschlag

Was die Präzision angeht, können wir ein gutes Zeugnis ausstellen. So gelingen mit den Maschinen gute und präzise Schnitte auch im Winkel. Als besonders robust und standfest erweisen sich die Kreissägen von Hikoki und Einhell, etwas wackeliger ist dagegen das Gerät von Scheppach. Das einfache und kabellose Arbeiten mit dem Akkugerät von Einhell überrascht uns.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Kreissägen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Tischkreissägen
Funktion: Die Testredaktion sägt im Praxistest Holz in verschiedenen Stärken und Härtegraden. Die Schnittleistung inkl. -präzision und der Kraftaufwand werden dabei geprüft und bewertet. Bei der Bewertung der Arbeitsgeschwindigkeit wird die Note 1 wird nur vergeben, wenn ein zügiges Arbeiten ohne Ruckeln oder sogar Stocken unter Last möglich ist.
Handhabung: Unter dem Punkt Bedienfreundlichkeit prüft und bewertet die Testredaktion die generelle Handhabung der Geräte (inkl. Handlichkeit, Balance, Vibration, Grip und Einfluss des Gewichts) sowie die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente. Das Betriebsgeräusch wird praxisnah im Labor aus einem Abstand von 50 cm ermittelt und vergleichend bewertet. Bei der Reinigung/Pflege werden Modularität und Zugänglichkeit der verschmutzten Teile bewertet sowie der Wechsel des Sägeblattes. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlich Hinweise untersucht sowie andererseits anhand ihrer Qualität bewertet.
Verarbeitung: Besonderes Augenmerk wird hier auf das Vorhandensein von Sicherheitseinrichtungen wie Handschutz, Gashebelsperre, Sägeblattbremse und Spanreißschutz gelegt.
Ökologie: Die Note der Ökologie ergibt sich aus der Verfügbarkeit von Service, Wartung und Ersatzteilen und der ökologischen Betrachtung des Verpackungsmülls.Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien und die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Sicherheit: Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Anleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Verbrennen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen.

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