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Wer seine Hecke auf dem Grundstück regelmäßig pflegt und verschneidet, wird irgendwann den Komfort einer elektrischen Heckenschere im Vergleich zur klassischen Astschere zu schätzen wissen: Damit sind noch exaktere Schnitte möglich und die Hecke sieht gepflegt aus. Noch praktischer sind dabei Akkuheckenscheren. Lesen Sie mehr in unserem Akkuheckenscheren Test 2022.

Die im Akkuheckenscheren Test 2022

Akkuheckenscheren:
Einhell GE-CH 18/60 Li-Solo
Powerworks P48HT
Powerplus POWDPG75320
Stihl HLA 86

Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Akkuheckenscheren-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Auf ein Kabel bei einer Heckenschere zu verzichten, verspricht deutlich mehr Komfort bei der Heckenpflege. Das Kabel muss nicht ständig neu verlegt werden und die Gefahr, das Netzkabel im Betrieb versehentlich zu durchtrennen, ist gebannt. Wir haben uns vier Akkuheckenscheren in unserem Test genauer angeschaut.

Powerplus POWDPG75320

Die Heckenschere von Powerplus ist ein Leichtgewicht und liegt dadurch auch gut in der Hand. Dabei kann sie mit einem ziemlich ausgewogenen Schnittbild überzeugen: Nur wenige Äste reißen beim Heckenschnitt an, insgesamt gelingt ein guter und homogener Schnitt. Zur bequemeren Nutzung lässt sich der Griff um jeweils 90 Grad nach rechts oder links schwenken, sodass man die Schwertrichtung für Horizontal- und Vertikalschnitt anpassen kann. Wohlgemerkt: Es wird nicht der komplette Antrieb geschwenkt, sondern nur der Griff selber. Das funktioniert auch aufgrund des geringen Gewichtes recht gut. Trotz der verhältnismäßig geringen Akkukapazität hält die Maschine erstaunlich gut durch. Im Test ermitteln wir bis zu 54 Minuten Dauerbetrieb der Heckenschere, was für jeden durchschnittlichen Heckenschnitt ausreichend sein dürfte.

Alle Heckenscheren werden sehr praktisch kabellos mit Akku betrieben und haben im Betrieb eine ordentliche Ausdauer
Alle Heckenscheren werden sehr praktisch kabellos mit Akku betrieben und haben im Betrieb eine ordentliche Ausdauer

Einhell GE-CH 18/60 Li-Solo

Auch die Akkuheckenschere von Einhell verfügt über die Möglichkeit, den Griff entsprechend der Schnittsituation zu drehen. Allerdings ist diese Maschine merklich schwerer als das Gerät von Powerplus. Praktisch finden wir hier die Anbringung des Akkus: Statt unter dem Motor wird dieser von oben aufgesteckt. Das bringt gleich mehrere Vorteile: Die Balance der Heckenschere wird dadurch besser, ein Akkutausch geht schneller vonstatten und ein Blick auf die Restkapazität ist ohne Unterbrechung der Schnittarbeiten möglich. Einhell hat noch eine weitere Raffinesse verbaut: In der Packung liegt ein transparenter Aufsatz bei, der bei Bedarf oberhalb der Schwerter angesteckt werden kann.

Bei der Heckenschere von Powerplus lässt sich der komplette Motor inklusive Schwert schwenken und auf die Schnittrichtung einstellen
Bei der Heckenschere von Powerplus lässt sich der komplette Motor inklusive Schwert schwenken und auf die Schnittrichtung einstellen

Dabei handelt es sich um einen Schnittgutsammler für den waagerechten Schnitt, der ein altbekanntes Problem angeht: Schneidet man eine Hecke oben, so fällt oft viel Schnittgut über die Schwerter und bleibt auf der Hecke liegen. Man muss es dann nach dem Schnitt mühsam aufsammeln, wobei man viele Stellen auch noch schwer erreicht. Durch den Aufsatz wird das Schnittgut mit der Maschine mitgeführt und kann somit beim koordinierten Schneiden nach vorne transportiert werden. Im Test funktioniert das wirklich super: ein lästiges Problem weniger.

Allerdings behindert der Schnittgutsammler auch ein wenig den Blick auf die Schwerter, das ist aber eher eine Gewöhnungsfrage. Die Maschine von Einhell schneidet kräftig und gut, kommt aber nicht ganz an den sauberen Schnitt von Powerplus heran. Auch die Akkulaufzeit ist – trotz des kräftigeren Akkus mit 3 Amperestunden – kürzer. Praktisch: Der Schwertschutz ist mit Schraublöchern versehen und kann bei Bedarf als Haltevorrichtung für die Heckenschere zum Beispiel an einer Wand befestigt werden.

Die beiden Geräte von Powerworks und Einhell verfügen immerhin über einen drehbaren Softgriff und können daher ebenfalls angepasst werden
Die beiden Geräte von Powerworks und Einhell verfügen immerhin über einen drehbaren Softgriff und können daher ebenfalls angepasst werden

Powerworks P48HT

Mit einem Dual-Power-Akku ausgestattet, zeigt sich das Akkusystem von Powerworks am flexibelsten. Denn der Akku liefert entweder kräftige 4 Ah bei 24 Volt oder 2 Ah bei 48 V und eignet sich dadurch auch zum Betreiben kräftigerer Elektromotoren – beispielsweise von Rasenmähern. Wer angesichts des starken Akkus auch eine durchschlagende Betriebszeit erwartet, wird allerdings enttäuscht. Im Gegenteil, mit im Schnitt knappen 40 Minuten ist die Maschine eher das Schlusslicht und damit am energiehungrigsten. Dafür hat Powerworks der Heckenschere aber auch wirklich einen kraftvollen Motor spendiert, den nichts so leicht aus der Ruhe bringt.

Eine Besonderheit ist der Schnittgut-sammler von Einhell. Diese praktische Erfindung wird bei Bedarf auf das Schwert aufgesetzt
Eine Besonderheit ist der Schnittgut-sammler von Einhell. Diese praktische Erfindung wird bei Bedarf auf das Schwert aufgesetzt

Etwas übertrieben hat es der Hersteller aber bei der Sicherung der Maschine. Zusätzlich zum üblichen Sicherheitsschalter vor den Schwertern gibt es am Griff noch einen weiteren Schalter, der ebenfalls gedrückt werden muss, bevor sich die Maschine in Betrieb nehmen lässt. Das verwirrt am Anfang etwas. Auch die Heckenschere von Powerplus lässt sich in der Position um ± 90 Grad drehen. Jedoch wird hier wie üblich der gesamte Motor gedreht, was für ein besseres Gewichtsverhältnis sorgt. Der kräftige Schnitt kann sich sehen lassen. Allerdings reißt die Maschine auch etwas mehr als die beiden vorgenannten Kandidaten. Etwas schwach finden wir den mitgelieferten Schwertschutz. Dieser macht nicht nur vom Material her einen etwas unstabilen Eindruck, sondern ist auch nur auf einer Seite geschlossen.

Stihl HLA 86

In vielerlei Hinsicht unterscheidet sich die Heckenschere von Stihl deutlich von den restlichen Geräten im Test. Da wäre zum einen die Bauform: Diese erinnert eher an einen Baum-Entaster. Schon im eingefahrenen Zustand hat diese Teleskopheckenschere eine Gesamtlänge von 260 Zentimetern. Diese lässt sich sehr einfach und werkzeuglos auf ganze 330 Zentimeter Länge ausfahren und erlaubt damit einen bequemen Schnitt auch sehr hoher und ausufernd gewachsener Hecken. Wie unsere anderen Testmuster ist die eigentliche Schere mit einem doppelseitigen Schneidemesser ausgestattet, welches bis zu einer Aststärke von 26 Millimetern ausgelegt ist und damit über hervorragende Schneideigenschaften verfügt. Bauartbedingt ist die Schwertlänge mit vergleichsweise geringen 57 Zentimeter dagegen etwas kürzer als üblich.

Dank des Schnittgutsammlers werden Schnittreste automatisch beim Schneiden zu Seite geschoben und bleiben nicht liegen
Dank des Schnittgutsammlers werden Schnittreste automatisch beim Schneiden zu Seite geschoben und bleiben nicht liegen

Praktisch: Der Messerbalken lässt sich mit einem Radius von 110 Grad schwenken und somit auch hervorragend für den Überkopfschnitt, aber auch Seiten- und Bodenschnitt einsetzen. Besonders ausdauernd ist der zusätzlich zum Gerät zu erwerbende Akku, der schon in der kleinsten Leistungsstufe bis zu 72 Minuten hält. Mit dem größten Akku sind sogar gigantische 800 Minuten (also über 13 Stunden) möglich. Damit wird auch klar, welche Zielgruppe Stihl anpeilt. Es sind nämlich eher gewerbliche Kunden wie Gartenbaufirmen und eher weniger die Privatperson. Mit einem Kaufpreis von über 450 Euro ohne Akkupack wäre das sicherlich auch eine zu hohe Investition für kleinere Grundstücke.

Welche Akkuheckenschere ist die beste?

Unsere Heckenscheren mit Ausnahme des Modells von Stihl liegen alle gut in der Hand und leisten hervorragende Arbeit. Im Vergleich haben alle Modelle ihre Vor- und Nachteile, wobei uns das Gerät von Powerplus mit seiner langen Laufzeit besonders gut gefällt. Genial ist der Schnittgutsammler von Einhell. Wer sich schon immer über liegengebliebenen Heckenschnitt auf und in der Hecke geärgert hat, bekommt damit ein wirkungsvolles Hilfsmittel zum Aufsammeln der Schnittreste.

Der Schwertschutz von Powerplus (unten) überzeugt im Test nicht ganz so. Zum Vergleich der Schwertschutz von Einhell (oben)
Der Schwertschutz von Powerplus (unten) überzeugt im Test nicht ganz so. Zum Vergleich der Schwertschutz von Einhell (oben)

Deutlich zu kämpfen haben wir dagegen mit der Teleskopheckenschere von Stihl. Aufgrund der enormen Länge und der damit zu stemmenden Last ist hier an ein langes Arbeiten kaum zu denken. Auch wenn man näher an dem Messerbalken steht, durch die Schalter am Ende des Stieles muss auch hier immer die komplette Hebellast gestemmt werden. Die Teleskopschere eignet sich hervorragend zum Arbeiten in größerer Höhe, für den konventionellen Schnitt arbeitet es sich mit einer klassischen Bauform aber besser.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Akkuheckenscheren-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren
Funktion: Für die Bewertung des Schnittbildes wird die Sauberkeit der Schnittkanten und das Ergebnis über die gesamte Schnittfläche herangezogen. Für die Note des Führens/Haltens wird auf die Leichtigkeit der Schnittbewegung geachtet.
Handhabung: Die Testenden prüfen und bewerten unter dem Punkt Bedienfreundlichkeit die generelle Handhabung der Geräte. Bei der Reinigung wird die Modularität, Zugänglichkeit und Einfachheit der Reinigung der verschmutzten Teile bewertet, dies umfasst speziell die Reinigung des Schwertes, dessen Eintrittsöffnung in das Gehäuse und der Luftansaugöffnungen. Bei den hier getesteten akkubetriebenen Geräten ergibt sich die Akkuladeeffizienz aus der Relation von Betriebs- und Ladezeit. Das Betriebsgeräusch wird praxisnah im Labor aus einem Abstand von 50 Zentimetern ermittelt und vergleichend bewertet. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise untersucht und in ihrer Qualität bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- oder Vorhandensein von Graten.
Ökologie: Die Note der Ökologie ergibt sich aus dem Wirkungsgrad des Ladevorgangs, gemittelt über zwei Ladezyklen.
Sicherheit: Die Unversehrtheit steht im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut verhindert werden kann, dass Nutzenden durch Klemmen, Schneiden oder sonstige unsachgemäße Handlungen, Schäden entstehen.
 

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Bildquelle:

  • Test_Akkuheckenscheren 2022_Startbild: © Monkey Business/stock.adobe.com, Auerbach Verlag