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Müssen Hof oder Straße gesäubert werden, greifen viele zum ganz normalen Straßenbesen. Wer regelmäßig reinigen muss, kann sich diese Arbeit aber mit einer modernen Kehrmaschine deutlich erleichtern. Besonders das Auffangen des Kehrichts wird damit zum Kinderspiel. Sogar ohne Antrieb kommen manche dieser Maschinen aus. Lesen Sie mehr in unserem Kehrmaschinen Test 2023.

Die Testgeräte im Kehrmaschinen Test 2023

Handkehrmaschinen:
Kärcher S 4 Twin
Haaga 477 Profi
Stihl KG 550
Akku-Kehrmaschinen:
Stihl KGA 770
Haaga 677 Profi
Einhell TE-SW 18/610 Li-Solo

Im Test haben wir sechs praktische Kehrmaschinen der Hersteller Einhell, Kärcher, Haaga und Stihl. Drei der Kehrmaschinen arbeiten rein mechanisch und werden daher von Muskelkraft angetrieben, drei weitere Maschinen arbeiten mit Elektroantrieb über eine Akku-Stromversorgung wobei die Maschine von Haaga einen eingebauten Akku hat.

Vorbildlich: Haaga weist schon auf dem Karton auf das späteste Aufladedatum mit, damit der eingebaute Akku nicht tiefentladen wird
Vorbildlich: Haaga weist schon auf dem Karton auf das späteste Aufladedatum mit, damit der eingebaute Akku nicht tiefentladen wird

Übrigens sind die wuchtigen Kehrmaschinen von Haaga ausdrücklich auch für den gewerblichen Betrieb zugelassen und verfügen mit 50 Litern (l) Fangkorbvolumen über eine besonders großzügige Schmutzaufnahme. Mit ebenfalls 50 l Fangkorb zählen wir aber auch das Akkumodell von Stihl mit zu den Maschinen, die sich auf jeden Fall auch im gewerblichen Bereich ansiedeln lassen.

So funktionieren Kehrmaschinen

Alle Kehrmaschinen in diesem Test arbeiten nach dem gleichen Funktionsprinzip und sind im Wesentlichen auch vergleichbar ausgestattet. Jeweils rechts und links vorne mit etwas Versatz nach außen sitzt je eine runde Fangbürste, die sich Richtung Gerätemitte dreht und den Schmutz in die richtige Position kehrt.

Dahinter sitzt meist eine weitere, von außen nicht sichtbare Bürste, die sich über die gesamte Breite der Kehrmaschine erstreckt. Diese Bürste nimmt wie ein Besen auch feineren Schmutz auf und kehrt ihn nach innen in den Auffangbehälter. Dort sammelt sich der komplette aufgesammelte Kehricht und kann nach getaner Arbeit mehr oder weniger einfach ausgekippt werden.

Luftfilter in den Maschinen sind gerade an trockenen Tagen eine sinnvolle Einrichtung, um große Staubentwicklung zu vermeiden
Luftfilter in den Maschinen sind gerade an trockenen Tagen eine sinnvolle Einrichtung, um große Staubentwicklung zu vermeiden

Natürlich lässt sich das Leeren des Fangkorbes bei unseren kleineren Kehrmaschinen mit weniger Volumen deutlich einfacher bewerkstelligen als bei den großen Kehrmaschinen. Die Nase vorn in der Disziplin einfaches Entleeren hat dabei zweifellos das Gerät von Kärcher mit 20 l Fangkorbvolumen.

Dieser Behälter ist speziell geformt und lässt sich nahezu ohne Schmutzkontakt entleeren. Auch Einhell mit ebenfalls 20 l und der kleine mechanische Stihl mit 25 l Volumen lassen sich noch recht gut entleeren. Bei den größeren Fangkörben ist hingegen etwas mehr Aufwand erforderlich, gerade bei recht vollen Behältern.

Kehrmaschinen mit mechanischem Antrieb

Die drei manuellen Kehrmaschinen kommen ganz ohne elektrischen Antrieb aus. Der Vorteil liegt auf der Hand: Es muss nicht auf geladene Akkus geachtet werden und es entstehen keinerlei zusätzliche Energiekosten. Das nicht nur kleine und kompakt gebaute Kehrmaschinen rein mechanisch funktionieren können, beweist der Haaga.

Funktionsprinzip vieler Kehrmaschinen: Zwei Tellerbürsten kehren mittig zusammen und eine Bürstenwalze befördert in den Behälter
Funktionsprinzip vieler Kehrmaschinen: Zwei Tellerbürsten kehren mittig zusammen und eine Bürstenwalze befördert in den Behälter

Wie sein elektrisch betriebener Kollege ist er mit einem 50-l-Fangkorb ausgestattet und hat mit 77 Zentimetern (cm) eine beeindruckende Arbeitsbreite. Im Test fegt auch diese Kehrmaschine sehr sauber und ordentlich und macht dem elektrisch betriebenen Gegenstück durchaus Konkurrenz. In etwas kleineren Dimensionen kehren aber auch die mechanischen Geräte von Stihl und Kärcher in der Praxis erstaunlich gut.

Besonders clever hat Stihl sein manuelles Gerät ausgestattet: Wird dieses rückwärts geschoben, drehen sich die Tellerbesen vorne trotzdem nach innen und kehren somit den Dreck weiter in die richtige Richtung. Seine Borsten aus Nylon sind auch für schweren und nassen Schmutz geeignet. Auch Kärcher kann mit der Handkehrmaschine überzeugen. Im direkten Vergleich zu Stihl und insbesondere Haaga wirkt das kleine gelbe Monster rein subjektiv aber nicht ganz so hochwertig.

Akkubetrieb bei Kehrmaschinen

Keine Frage, ein elektrischer Antrieb ist schon nicht verkehrt bei den Kehrmaschinen. Auch wenn die manuellen Modelle gute Arbeit leisten: Im Stehen beispielsweise kehren diese nicht weiter und je nach Laufgeschwindigkeit bewegen sich die Bürsten natürlich unterschiedlich schnell. Bei den Vertretern mit Akku ist das nicht der Fall. Hier wird der Motor über einen Schalter am Gerät oder Griff eingeschaltet und arbeitet dann kontinuierlich durch.

uch grober Schmutz, Blätter oder Kronkorken werden von allen Maschinen zuverlässig zusammengekehrt und eingesammelt
uch grober Schmutz, Blätter oder Kronkorken werden von allen Maschinen zuverlässig zusammengekehrt und eingesammelt

Einen kleinen Nachteil hat diese Antriebsart aber dann doch: In manchen Situationen ist die Drehzahl der Tellerbürsten zu schnell, sodass an sich schon zusammengekehrter Dreck hinter den Bürsten nach rechts und links wieder herausfliegt. Insbesondere beim großen Modell von Haaga können wir das im Praxistest beobachten. Dennoch arbeiten die Akku-Kehrmaschinen doch etwas effektiver. Hervorragend arbeiten hier die Modelle von Haaga und Stihl, die aber beide preislich kaum noch etwas für Privathaushalte sind.

Deutlich preisgünstiger ist das kleine Modell von Einhell. Hier kommt die sicher vielen Lesern schon bekannte Akkuserie Power-X zum Einsatz. Da die Maschine mit 18 Volt (V) läuft, wird nur ein einzelner Akku benötigt. Im Test zeigt aber auch der dadurch verhältnismäßig leistungsschwache Motor eine gute Kondition und kehrt ordentlich. Stihl setzt hingegen einen großen Akku mit 36 V ein, während Haaga sogar nur auf 12 V – dafür aber mit 12 Amperestunden (Ah) setzt.

Tapfer kämpfte sich der kleine Kärcher durchs Gelände und kehrt sogar den Dreck rund um Unkraut in den Fugen zuverlässig zusammen
Tapfer kämpfte sich der kleine Kärcher durchs Gelände und kehrt sogar den Dreck rund um Unkraut in den Fugen zuverlässig zusammen

Das sind immerhin 144 Wattstunden (Wh), damit ist die Maschine auf etwa 90 Minuten Dauerkehren ausgelegt. Aber: Es handelt sich um einen fest verbauten Blei-Gel-Akku. Wenn dieser leer ist, muss erst nachgeladen werden. Ein schneller Wechsel wie bei Einhell oder Stihl ist nicht möglich. Immerhin: Die Profi-Kehrmaschinen von Haaga und Stihl können notfalls auch mit leerem Akku von Hand betrieben werden. Bei Einhell funktioniert das nicht.

Kehrmaschinen mit extra Funktionen

Mit Ausnahme der Kehrmaschinen von Einhell und Kärcher verfügen alle Geräte über eine Höhenverstellung. Dadurch lässt sich sehr genau justieren, wie stark die Besen auf dem Boden aufsitzen sollen. Insbesondere die stufenlose Höhenverstellung von Haaga ist hierfür optimal.

Immerhin in acht Stufen – allerdings nicht stufenlos – lassen sich auch die Kehrmaschinen von Stihl verstellen. Die beiden Kehrmaschinen von Haaga und das Akkugerät von Stihl verfügen zudem an der jeweils rechten Bürste über einen so genannten Niederhalter. Dieser dient dem Anpassen der rechten Bürste an die jeweils zu kehrenden Randbereiche – also beispielsweise Wände oder Bordsteine und ist in der Praxis ausgesprochen nützlich.

Unsere Testgeräte im Einsatz

Besonders effektiv arbeiten in der Praxis die großen Kehrmaschinen mit Akku-Antrieb. Aber auch die kleineren und damit deutlich preiswerteren Maschinen zeigen durchaus beeindruckende Leistungen. Zum Beispiel kehrt jede Maschine im Test völlig problemlos Kronkorken auf. Auch Laub, Erde und feuchter Kehricht werden anstandslos aufgesammelt.

An Bordsteinkanten und im unebenen Gelände müssen sich alle Kehrmaschinen im Test beweisen und möglichst rückstandsfrei kehren
An Bordsteinkanten und im unebenen Gelände müssen sich alle Kehrmaschinen im Test beweisen und möglichst rückstandsfrei kehren

Dagegen kommen auch die großen Vertreter an ihre Grenzen, wenn sich Kletter- oder Schlingpflanzen in den Bürsten verhedderten. Hier kann dann nur manuell eingegriffen werden. Mit „normal“ verschmutzten Wegen und Straßen kommen alle Maschinen problemlos zurecht, wobei wir bei der Disziplin Gründlichkeit jeweils Vorteile bei den elektrisch angetriebenen Maschinen sehen.

Unser absoluter Preis-Leistungs-Tipp ist wieder einmal das Gerät von Einhell. Mit einem Straßenpreis von rund 170 Euro ist diese Kehrmaschine durchaus auch für durchschnittliche Privathaushalte geeignet. Im gewerblichen Bereich und auch unserer Testtabelle bei den Akkugeräten hat hingegen Stihl dank Wechselakku knapp die Nase vorn.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Kehrmaschinen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Kehrmaschinen
Funktion: Das Kehrergebnis wird anhand der Schmutzaufnahme auf glattem Untergrund und Kopfsteinpflaster vergleichend bewertet. Die saubere und vollständige Aufnahme verschiedener Schmutzarten in den Fangkorb wird im Punkt Schmutzauffang geprüft.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Bewertet wird, wie gut Gerät und Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Schneiden oder unsachgemäße Handlungen, wie z. B. einer versehentlichen Inbetriebsetzung, Schäden entstehen.
Handhabung: Die Testredaktion prüft und bewertet unter dem Punkt Bedienfreundlichkeit neben Aufbau und Inbetriebnahme der Geräte die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente, Wechsel und Handhabung des/der Akkus (falls vorhanden) sowie die Handhabung des Auffangbehälters und den Einfluss von Gewicht oder Antrieb. Bei der Reinigung wird die Modularität, Zugänglichkeit und Einfachheit der Reinigung der verschmutzten Teile (insbesondere Bürsten/Behälter) bewertet. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise (insbesondere für Akkus) untersucht sowie anhand ihrer Qualität bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien.
Ökologie: Bewertet wird jeweils die Verpackung nach ökologischen Gesichtspunkten.

Autor: Mike Bauerfeind

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