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Wer Bäume und Sträucher auf dem eigenen Grundstück hat, der muss sich regelmäßig um den Schnitt kümmern. Bei kleineren Gewächsen mag eine Ast- oder eine Heckenschere durchaus ausreichen. Sollen aber dickere Äste oder gar Stämme abgesägt werden, kommt man meist um eine passende kleine Kettensäge nicht herum. Lesen Sie mehr in unserem Kettensägen Test 2023.

Die Testgeräte im Kettensägen Test 2023

Akkukettensägen:
Stihl MSA 160
Einhell Fortexxa 18/20 TH
Black & Decker GKC 1825L20-QW
Kabelgebundene Kettensägen:
Stihl MSE 141
Oregon CS1500
Ikra KSE 2400-40

Diesmal testen wir drei netzbetriebene Kettensägen der Hersteller Ikra, Oregon und Stihl sowie drei Geräte von Black+Decker, Einhell und Stihl mit Akku. Bei den Akkukettensägen handelt es sich um Geräte mit kürzeren Schnittlängen, die sich insbesondere für die Baum- und Astpflege im heimischen Garten gut eignen. Es gibt viele Situationen, in denen sich eine Kettensäge als nützlicher Helfer rund um das heimische Grundstück erweist.

Doch schon bei der Wahl des richtigen Antriebes kann man ins Grübeln kommen: Reicht eine Kettensäge mit 220-Volt-Netzbetrieb (V) aus und arrangiert man sich mit dem erforderlichen Kabel oder soll es doch gleich eine handliche Akkukettensäge sein? Beim Thema Schnittleistung brauchen sich letztere keinesfalls zu verstecken. Mittlerweile gibt es Akkukettensägen mit kräftigem Motor und gutem Durchhaltevermögen.

Bei nahezu allen aktuellen Kettensägen lässt sich nicht nur die Kettenspannung werkzeuglos einstellen, sondern auch die Kette wechseln
Bei nahezu allen aktuellen Kettensägen lässt sich nicht nur die Kettenspannung werkzeuglos einstellen, sondern auch die Kette wechseln

Dennoch haben sie nicht nur Vorteile. Da wäre zum einen der höhere Preis aufgrund der teuren Akkus und nicht zuletzt müssen Akkus auch gepflegt und regelmäßig geladen werden, damit sie dann im Bedarfsfall auch griffbereit sind und funktionieren. Bei netzbetriebenen Kettensägen gibt es dieses Problem nicht, sofern eine Steckdose und ein ausreichend langes Netzkabel zur Verfügung stehen.

Auch für Aufgaben wie Brennholz schneiden, was in der Regel immer am selben Platz erfolgt, kann man ruhig zur netzbetriebenen Kettensäge greifen. Im folgenden Vergleichstest haben wir uns die Testmuster in beiden Kategorien einmal genauer angeschaut.

Elektro-Kettensägen im Test

Wie üblich verfügen die drei Elektrokettensägen nur über ein sehr kurzes Kabel mit Schukostecker. Zum Betrieb wird demnach immer ein geeignetes Verlängerungskabel benötigt. Die Vorgehensweise ist auch bei anderen Elektroschneidgeräten für den Gartenbereich weit verbreitet. Damit soll verhindert werden, dass versehentlich das Anschlusskabel am Gerät durchtrennt wird und dadurch eine teure Reparatur ansteht.

Lediglich bei der Elektrokettensäge von Stihl ist zum Spannen oder Wechseln noch das Lösen einer Mutter mit passendem Maulschlüssel erforderlich
Lediglich bei der Elektrokettensäge von Stihl ist zum Spannen oder Wechseln noch das Lösen einer Mutter mit passendem Maulschlüssel erforderlich

So wird im Fall des Falles eher das Verlängerungskabel zerstört. Alle drei Kettensägen verrichten ihre Arbeit kraftvoll und ohne nennenswerte Probleme. Vor allem das Gerät von Stihl zeigt hier eine sehr gute Leistung auch beim Durchtrennen von Hartholz. Eine Besonderheit ist bei der Kettensäge von Oregon zu finden: Hier wurde in die Säge ein spezielles Schärfewerkzeug eingebaut.

Dieses besteht aus einem kleinen Hebel, der bei Bedarf gedrückt werden kann und die Kette in der Säge selber nachschärft. Eine sehr interessante und praxisnahe Idee. Da das Schärfewerkzeug mit der Zeit selber auch etwas an Leistung nachlässt, legt Oregon beim Kauf einer Ersatzkette gleich einen neuen Schärfehebel mit bei. Übrigens: Oregon ist sicher vielen auch bekannt als renommierter Hersteller von Schwertern und Ketten.

 Dieser Hebel von Oregon ist etwas Besonderes: Wird er betätigt, erfolgt eine Schärfung der Kette direkt im Gerät. Ein Ausbau ist nicht erforderlich
Dieser Hebel von Oregon ist etwas Besonderes: Wird er betätigt, erfolgt eine Schärfung der Kette direkt im Gerät. Ein Ausbau ist nicht erforderlich

So verwundert es kaum, dass Ketten und Schwerter dieses Herstellers auch bei anderen Kettensägen im Test (Einhell, Ikra) Verwendung finden. Bemängeln müssen wir bei der Kettensäge von Oregon den schrägen Öleinlass, der sich nur umständlich befüllen lässt sowie einen schwergängigen Schwertschutz und den ebenfalls recht schwergängigen Kettenschutzschalter. Bei der Kettensäge von Ikra ist der Motor vergleichsweise laut.

Was sind die Vorteile von Akkusägen?

Bei den akkubetriebenen Sägen gibt es einen klaren Sieger und der heißt Stihl. Kraftvoll und ohne Stocken werden unsere Holzstämme durchtrennt, ohne dass es zu einem nennenswerten Leistungsverlust kommt. Auch die Betriebszeit (gemessen mit einem Akku des Typs AP200, den Stihl für diese Maschine empfiehlt) geht mit knapp 50 Minuten (min) in Ordnung.

Aber auch die Fortexxa von Einhell aus der Professionell-Serie kann sich sehen lassen. Allerdings: Durch die vergleichsweise kurze Schnittlänge eignet sich diese Maschine kaum zum Fällen ausgewachsener Bäume. Vielmehr findet sie bei der Baumpflege Einsatz zum Zurückschneiden und Entasten. Auch hier messen wir mit ebenfalls 50 min beim eingesetzten Akku mit 4 Amperestunden (Ah) im Leerlauf einen guten Wert bei der Betriebszeit.

Wichtiges Detail: Über ein Sichtfenster lässt sich der Ölstand für die Kettenschmierung erkennen. So kann rechtzeitig nachgefüllt werden
Wichtiges Detail: Über ein Sichtfenster lässt sich der Ölstand für die Kettenschmierung erkennen. So kann rechtzeitig nachgefüllt werden

Enttäuscht hat uns dagegen die Kettensäge von Black+Decker. Gerade bei größeren Stammdurchmessern kommt das Gerät schnell an seine Grenzen und stockt sogar. Mehr noch: Die Kette verhakt sich gelegentlich und springt/vibriert dann gefährlich. Auch die Laufzeit es Akkus ist mit 18 min (18 V, 2 Ah) enttäuschend. Selbst bei der Sicherheit wurde gespart: Es ist die einzige Kettensäge im Test, die über keinen Kettenschutzschalter verfügt.

Sicherheit bei Kettensägen als wichtiges Test-Kriterium

Außer Black+Decker verfügen alle Sägen über einen Kettenschutzschalter. Dieser gleichzeitig als Handschutz dienende Schalter ist bekannt aus dem Bereich der Benzinkettensägen. Das Problem dort: Da der gestartete Motor immer in Betrieb bleiben muss und daher rotiert, würde ohne so einen Schutz die Kette immer laufen. Das darf wegen der erheblichen Verletzungsgefahr aber auf keinen Fall sein.

Daher hat man dort einen zusätzlichen Schalter vor das Schwert gesetzt. Nur wenn dieser herangezogen ist, bewegt sich die Kette auch. Ansonsten bleibt der Motor abgekoppelt. Da dies eine sehr hilfreiche Sicherheitsmaßnahme ist, ist dieser zusätzliche Schutz bei den meisten Akku- und Elektrokettensägen inzwischen ebenfalls Standard. Zusätzlich verfügen die Kettensägen auch über einen weiteren Schutzschalter, der ein versehentliches Einschalten komplett verhindert.

Kettensägen mit einem einfachen Aufbau

Unsere Testmuster von Stihl werden vom Fachhändler komplett montiert geliefert, sodass man sich hier keine Gedanken um den Aufbau machen muss. Ebenfalls schon vollständig mit Schwert und Kette versehen wird die Säge vom Hersteller Ikra geliefert, sodass man nach dem Auspacken gleich loslegen kann. Ein wenig Aufbauarbeit ist bei Einhell und Oregon erforderlich.

Der Handschutz vorne ist bei allen Modellen (außer Black+Decker) gleichzeitig als Sicherheitsschalter ausgeführt
Der Handschutz vorne ist bei allen Modellen (außer Black+Decker) gleichzeitig als Sicherheitsschalter ausgeführt

Bei der Kettensäge von Black+Decker sind Kette und Schwert schon zusammengebaut und das Schwert muss nur noch an der Maschine montiert werden. Positiv: Der Zusammenbau und auch das Nachspannen der Ketten funktioniert mittlerweile bei allen Herstellern werkzeuglos.

Eine Entriegelung an der rechten Seite muss nur gelockert werden, dann kann die Kette von außen über ein Drehrad nachjustiert werden. Wer noch eine der älteren Kettensägen kennt wird diese Funktion lieben.

Betriebsstoffe die zur optimalen Benutzung von Kettensägen benötigt werden

Die Kette muss geschmiert werden, damit diese gut über das Schwert gleiten kann. Hierfür kommt spezielles Kettenöl zum Einsatz. Bevor man loslegen kann, muss der dafür vorhandene Ölbehälter aufgefüllt werden. Problemlos geht das bei Black+Decker, Ikra und Stihl. Bei der Kettensäge von Oregon ist der Einfüllstutzen etwas ungünstig schräg angebracht.

Standard sind ein Kettenschutz bei Nichtnutzung und der Krallenanschlag (beim Modell vorn in einfacher Plastikausführung, hinten aus Metall)
Standard sind ein Kettenschutz bei Nichtnutzung und der Krallenanschlag (beim Modell vorn in einfacher Plastikausführung, hinten aus Metall)

Am schlechtesten lässt sich aber bei Einhell das Kettenöl einfüllen: Der Einfüllstutzen ist an der Seite. Zum Befüllen muss die Maschine komplett zur Seite gedreht werden. Beim Einfüllen kann man dann den Füllstandsanzeiger nicht mehr sehen, sodass die Ölmenge vorher abgemessen werden sollte. Auch beim Nachfüllen eine sehr ungünstige Konstruktion.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Kettensägen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Kettensägen
Funktion: Im Test wird verschiedenartiges Holz gesägt. Die Schnittleistung gibt an, ob die Kandidaten Holz mit durchschnittlicher und maximaler Dicke nach Herstellerangabe bewältigen können und wie weit die Härtetesthölzer problemlos gesägt werden können. Kraftaufwand und Arbeitsgeschwindigkeit werden ebenfalls bewertet. Die Note 1 wird vergeben, wenn ein zügiges, ruckelfreies Arbeiten möglich ist. Die Akku-Betriebsdauer wird in zwei Durchgängen im Dauerbetrieb vergleichend bewertet.
Handhabung:Die Testredaktion prüft und bewertet die generelle Handhabung der Geräte sowie die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente. Das Betriebsgeräusch wird praxisnah im Labor ermittelt und vergleichend bewertet. Bei der Reinigung/Pflege werden Modularität und Zugänglichkeit der verschmutzten Teile bewertet. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits-, Warn – und Entsorgungshinweise untersucht sowie anhand ihrer Qualität bewertet. Für die Akku-Geräte wird die Akkuladeeffizienz bewertet.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der Testläufe ermittelt und vergleichend bewertet. Bei den akkubetriebenen Geräten ergibt sich die Note aus dem Wirkungsgrad des Ladevorgangs, gemittelt über zwei Ladezyklen aus leerem Akkuzustand.
Sicherheit: Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden Schäden entstehen. Besonderes Augenmerk wird hier auf das Vorhandensein von Sicherheitseinrichtungen, wie Handschutz,, Kettenbremse usw. gelegt.

Autor: Mike Bauerfeind

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