Powerstations bedeuten unterwegs im Van oder beim Camping die Freiheit bei der Stromversorgung. Konnten sie vor einigen Jahren den Nutzer einige Stunden mit Energie versorgen, wird die Ausstattung mittlerweile immer aufwändiger. Die Powerstation Jackery Explorer 3000 Pro bietet geballte 3024 Wattstunden (Wh) Kapazität und versorgt auch Wasserkocher und Co. Lesen Sie mehr in unserem Powerstation Test.
Stattliche 28 Kilogramm bringt das Powerpaket des amerikanischen Anbieters auf die Waage, kann gegenüber vergleichbaren Modellen anderer Hersteller dennoch als Leichtgewicht bezeichnet werden. Damit der Nutzer diese Last bewältigen kann, hat der Hersteller der Explorer 3000 Pro einen Satz Räder und einen herausziehbaren Griff spendiert. Soll sie also von einem Ort an den anderen bewegt werden, lässt sie sich wie ein Handgepäck-Koffer einfach hinterherziehen.
So wird die Powerstation aufgeladen
An der Seite der Jackery befinden sich die Eingänge für ein Netzkabel und zwei Solarstränge. Somit kann die Explorer mit Strom aus der Steckdose oder Sonnenlicht aufgeladen werden.
Über die Steckdose „saugt“ die Box über zwei Kilowatt pro Stunde (kW/h), wodurch sie in weniger als zwei Stunden von null auf hundert Prozent aufgeladen werden kann. Damit sich das Gerät beim Ladevorgang nicht überhitzt, springt ein interner Ventilator an, der jedoch sehr leise arbeitet und nicht stört.
Viel länger dauert der Ladevorgang mit den Solarmodulen – dafür fällt hier kein CO2-Ausstoß an und der Nutzer ist nicht auf eine Steckdose angewiesen. Ein SolarSaga-Modul kann bis zu 200 Watt Strom liefern wenn es perfekt ausgerichtet ist und die Sonne ordentlich scheint.
Eine Wolke zieht auf: Die Solarmodule liefern bei unserem Test im Schatten 51 Watt, in 44 Stunden wäre die Jackery voll geladen, verrät das Display. Sobald die Sonne lächelt, erreichen wir nahezu die versprochenen 200 Watt pro Solarmodul. Der Nutzer kann auch noch weitere Module parallel schalten und die Maximalleistung mit jedem Modul um 200 Watt erhöhen. Das hat natürlich seinen Preis. Aktuell kostet die Jackery Explorer 3000 Pro mit vier SolarSaga 200 knapp 5.700 Euro. Bis zu sechs Module können laut Hersteller gleichzeitig zum Laden genutzt werden. Dafür kann der Nutzer auf Reisen getrost auf externe Stromquellen verzichten.
Die Jackery Solarmodule SolarSaga 200 sind extrem kompakt konstruiert und nehmen nur wenig Platz ein. Schnell sind sie aus der Tragetasche ausgepackt und die Druckknöpfe geöffnet. Das vierteilige Modul lässt sich einfach aufklappen und im vordefinierten Winkel in Sonnenrichtung aufstellen.
Das Anschlusskabel befindet sich in einem Extra-Fach in der Tragetasche. Sobald die Verbindung zur Jackery-Box hergestellt ist und genügend Licht auf das Modul trifft, wird die Powerstation geladen. Im Display ist jederzeit die Eingangsleistung ablesbar, so können die Module gegebenenfalls in der Ausrichtung weiter optimiert werden.
So viel Power bietet die Jackery Explorer 3000 Pro
Wir wollen natürlich wissen, ob die Jackery wirklich 3000 Watt liefert oder ob der Überspannungsschutz auslöst und haben mehrere Stromfresser aus dem Haushalt angeschlossen, die auch in Wohnmobil und Van ihren Einsatz finden.
Bevor die drei Steckdosen Strom liefern, müssen sie über den nebenstehenden Taster eingeschaltet werden. Eine kleine grüne LED im Taster zeigt sofort die Bereitschaft an. Das Positive vorweg: Leistungsspitzen steckt die Powerstation problemlos weg. Unser Toaster, Wasserkocher und das Induktionsfeld wollen parallel mit über 4.100 Watt gefüttert werden und bekommen diese Energie auch von der Jackery geliefert. Das Display gibt Auskunft über die aktuell gelieferte Leistung und berechnet gleichzeitig die verbleibende Akkulaufzeit. Nach ein paar Sekunden wird der Überspannungsschutz aktiviert und die Steckdosen abgeschaltet. Bei der parallelen Nutzung der drei Dosen können wir konstant 2.400 Watt „ziehen“, ohne dass die Sicherung „rausfliegt“. Wie erreichen wir aber einen konstanten Output von über 3.000 Watt?
Mehr als 3.000 Watt mit einem Trick
Wir nutzen einfach nur eine der drei Steckdosen und stecken einen Verteiler an, der unsere drei Stromfresser bedient. Hier sind konstant über 3.000 Watt Leistung verfügbar. Das ist eine echte Herausforderung für die Jackery, die sie ohne Murren meistert. Lediglich der interne Ventilator ist leise zu hören, um die Hitze von den eingebauten Akkus abzuleiten.
Was kann die App der Jackery?
Ab sofort hat auch Jackery eine App für seine Powerstation. Die App für Smartphones liefert dabei zahlreiche Informationen, darunter den aktuellen Ladestatus, die Energiezufuhr und -abgabe sowie die aktiven Anschlüsse. Vom Leistungsumfang kommt sie damit noch nicht an die Apps anders Powerstation-Anbieter heran. Dennoch sind einige Einstellungen möglich. So kann die Ladegeschwindigkeit und die Dauer der Aktivierung des LCD-Bildschirms vorgenommen werden. Außerdem lässt sich über die App die Firmware der Stromstation aktualisieren, um die Effizienz zu verbessern und neue Funktionen und Merkmale hinzuzufügen. Darüber hinaus bietet sie ein digitales Benutzerhandbuch.
Unser Fazit im Test der Powerstation Jackery Explorer 3000 Pro
Der Traum der grenzenlosen Unabhängigkeit in Sachen Stromversorgung ist mit der Jackery Explorer 3000 Pro in greifbare Nähe gerückt. Die integrierten Akkus sind mit über 3.000Wh prall gefüllt. Ein Fernseher, der 100 Watt verbraucht, kann also satte 30 Stunden durchlaufen. Solange draußen die Sonne scheint und die Powerstation regelmäßig geladen wird, steht der grenzenlosen Freiheit nichts entgegen. Das Gewicht der Powerstation ist enorm, doch dies ist durchaus der Bauart bedingt und wird bei vielen vergleichbaren Geräten anderer Hersteller noch deutlich übertroffen. Wer genug Platz hat und Wert auf Unabhängigkeit in Sachen Stromverbrauch legt, ist mit der Powerstation Jackery Explorer 3000 Pro sehr gut beraten.
Technische Daten Powerstation Jackery Explorer 3000 Pro
Powerstation | Jackery Powerstation Explorer 3000 Pro | ||
Marktpreis*/UVP | 3299 Euro*/3299 Euro | ||
Gewicht | 28,5 kg | ||
Maße (B×H×T) | 47,5×37×35 cm | ||
Kapazität | 3024Wh | ||
Material | Polycarbonat und ABS-Kunststoff, Lithium-Ionen Batterie | ||
Ausstattung & Zubehör | Powerstation, Zubehörtasche mit Netzkabel und 12V KFZ-Anschlusskabel, 3 x Wechselspannungsausgang 230V (50Hz, 13A, 3000W Nennleistung, 6000W Überspannungsspitze), 2 x USB-C-Ausgang max. 100W, 2 x USB-A-Ausgang max. 18W, 1 x KFZ-Steckdose 12V (10A), 1 x AC-Eingang 230V, 50Hz, 10A 2 x 8-mm-DC-Anschluss 11-17,5V, 8A max. bzw. 17,5-60V 24A/1400W max. aufladbar mit Netzkabel oder 2 Solarpanels, beleuchtetes LC-Display mit Anzeige Akkuladestand, Ein- und Ausgangsleistung, Alarm, Zugstange und Doppelräder für leichten Transport | ||
Ergebnis | 1,3 (sehr gut) | ||
Funktion | 50% | +++ | 1,3 |
Handhabung | 30% | ++ | 1,7 |
Verarbeitung | 10% | +++ | 1,2 |
Ökologie | 5% | ++ | 1,5 |
Sicherheit | 5% | +++ | 1,0 |
*zum Redaktionsschluss, tagesaktueller Preis kann variieren |
Technische Daten Jackery Solarpanel SolarSaga 200
Solarpanel | Jackery Faltbares Solarpanel SolarSaga 200 | ||
Marktpreis*/UVP | 299 Euro*/299 Euro | ||
Gewicht | 8 kg | ||
Maße (B×H×T) aufgeklappt | 232×54×2,5 cm | ||
Maße (B×H×T) zusammengeklappt | 61,5×54×4 cm | ||
Leistung | 200W, 18V | ||
Material | ETFE-laminiertes Gehäuse | ||
Ausstattung & Zubehör | Faltbares Display, DC-Schnittstelle zum Anschluss an Powerstation, Halterungen zum Aufstellen in Sonnenrichtung, Druckknöpfe und Magnete zum leichten Zusammenpacken, Zubehörtasche | ||
Ergebnis | 1,3 (sehr gut) | ||
Funktion | 50% | +++ | 1,2 |
Handhabung | 30% | ++ | 1,7 |
Verarbeitung | 10% | +++ | 1,2 |
Ökologie | 5% | ++ | 1,5 |
Sicherheit | 5% | +++ | 1,0 |
*zum Redaktionsschluss, tagesaktueller Preis kann variieren |
Weitere aktuelle Tests gibt es in der Ausgabe 2/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
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