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Die Sonne scheint und erhellt nicht nur unser Gemüt − ihre Strahlkraft kann man sich auch im Haushalt zu Nutze machen: um Wäsche an der frischen Luft zu trocknen. Besonders bequem soll das mit Wäscheschirmen gelingen. Doch halten die Modelle, was sie versprechen? Das haben wir für Sie getestet. Lesen Sie mehr in unserem Wäscheschirme Test.

Die Testgeräte im Wäscheschirme Test 2020

Wäscheschirme:
Leifheit Linomatic 600 Deluxe Cover
Leifheit Linomatic 600 Plus
Blome DuoMatic
Blome Primera Servo
Brabantia Lift-O-Matic 50
Royal Gardineer NX-6055
Dema Barcelona

Lang vorbei sind die Zeiten, als man noch mühsam von Hand, mit Bürste und Waschbrett seine Wäsche blank putzen musste. Kaum ein Haushalt kommt heute wohl ohne Waschmaschine aus. Doch nicht nur beim Waschen hat sich einiges in Richtung Komfort getan. Auch beim Trocknen muss nicht mehr auf die lange Wäscheleine zurückgegriffen werden. Wem das Trocknen auf dem Wäscheständer zu lange dauert und zu viel Platz einnimmt, der entscheidet sich vielleicht für einen Wäschetrockner. Doch das ist alles andere als ökologisch. Alternativ bietet sich, insbesondere in den warmen Monaten des Jahres, das Trocknen im Freien an. Hierfür eignen sich Wäscheschirme, die platzsparender und − unter Umständen − auch bequemer als Wäscheleinen sind. Auch die Wäscheschirme (früher eher als Wäschespinnen bekannt) haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt, um das Aufhängen und Trocknen der Wäsche immer bequemer zu gestalten. Wie sich in unserem Test zeigt, gelingt den verschiedenen Modellen die Umsetzung äußerst unterschiedlich gut.

Ideal: Am Ausleger des Linomatic 600 Deluxe Cover kann Entriegelt werden, sodass der eigene Kopf beim Schließen außer Reichweite der Konstruktion ist

Bei Wind und Wetter

Mit Ausnahme des NX-6055 von Royal Gardineer (Pearl) und des Barcelona von Dema lassen sich die Leinen bei allen Geräten im Test sehr gut erreichen und handhaben, sie hängen nicht zu eng. Ähnlich lässt sich die Standfestigkeit der verschiedenen Wäscheschirme bewerten: Der Linomatic 600 Plus und der Linomatic 600 Deluxe Cover von Leifheit sowie der Primera Servo und der DuoMatic von Blome sind beim Auf- und Abhängen der Wäsche äußerst standhaft. Ihnen macht auch stürmisches Wetter nichts aus. Anders verhält es sich bei den übrigen drei Modellen. Vor allem der Barcelona und der NX-6055 schneiden hier nur mittelmäßig ab. Etwas besser schlägt sich noch der Lift-O-Matic von Brabantia. Wie sich gleich zeigen wird, gestaltet sich die Bewertung bei der Handhabung der Wäscheschirme noch um einiges heterogener.

Seilzugmechanismus

Der Linomatic 600 Deluxe Cover und beide Geräte von Blome lassen sich durch einen Seilzugmechanismus öffnen, was prinzipiell sehr praktisch ist, jedoch unterschiedlich gut umgesetzt ist. Der Linomatic lässt sich nach einem anfänglichen geringen Widerstand sehr einfach aufspannen, der Seilzug wird danach selbstständig eingezogen und hängt somit anschließend nicht herum. Der DuoMatic geht mit dem Seilzugsystem ebenfalls leicht auf und zu und rastet dann in mehreren Stufen ein. Der Seilzug wird aber nicht eingezogen, sondern baumelt danach leider frei herum − immerhin kann das Handteil des Seilzugs in eine Halterung gesteckt werden. Beim Primera Servo sind Seilzug und Rasterung eher schwergängig und nicht sonderlich intuitiv, auch wenn die Mechanik, um den Seilzug die Arme öffnen zu lassen, clever ist. Beim Öffnen und Höhenverstellung arbeitet man aber gegen das Gewicht des gesamten Geräts, was speziell für ältere Zielgruppen ungeeignet ist. Auch die versprochene „stufenlose“ Höhenverstellung war im Test nicht gegeben.

Offene Konstruktionen leiden im Test leider Teils unter erheblicher Verwirrung der Leinen (Pearl, Dema)

Wäschespinne mit Regenschirm-Funktion

Der Linomatic 600 Plus wird nicht mit Seilzug, sondern per Handgriff aufgespannt. Dieser befindet sich an einem der Auslegerarme. Anschließend wird zum Verriegeln ein Sperrhebel umgelegt. Um einiges schlechter schneiden der Lift-O-Matic, der NX-6055 und der Barcelona beim Öffnen ab: sie müssen von unten wie ein Regenschirm aufgespannt werden − inklusive Bücken, weil man sonst unter Umständen die Kraft nicht aufbringt. Gerade für ältere Nutzer dürfte sich das wenig komfortabel gestalten. Die Leinen des NX-6055 sind zudem ein heilloses Durcheinander und müssen vor dem Öffnen erst sortiert werden. Auch beim Lift-O-Matic läuft man Gefahr, die Leinen sortieren zu müssen, wenn man den Schirm hinlegt, weil sie sich kompliziert übereinanderwerfen können.

Lose Leinen

Beim Schließen überzeugen insbesondere die drei Wäscheschirme mit automatischem Leineneinzug (beide Leifheit, DuoMatic). Ihre Leinen werden beim Schließen ins Innere der Konstruktion gezogen und sind somit im geschlossenen Zustand geschützt. Einzigartig im Test erwies sich hier der Linomatic 600 Deluxe Cover: Er besitzt eine Drucktaste an einem der Ausleger, um die Konstruktion zu entriegeln. Eine sehr gute Idee, da man somit als Person ausreichend Abstand zum Schirm gewinnt, um die Leinen beim Schließen nicht gegen den Kopf zu bekommen. Der DuoMatic schließt nicht vollständig selbst, bei den letzten Prozent muss man manuell mithelfen. Das geht aber leicht von der Hand. Bei den übrigen Modellen werden die Leinen nicht eingezogen und hängen somit nach dem Schließen lose herunter. Auch bei der Verarbeitung reichen die getesteten Geräte weit auseinander. Beide Leifheit sind sehr stabil und robust und zeichnen sich durch hohe Qualität aus. Auch der Primera Servo hat einen großen und sehr robusten Schirm und hochwertige, stabile Aluminium-Profile sowie ummantelte Leinen − alles in allem ein Wäscheschirm in massiver Qualität. Sein Schwestermodell DuoMatic spielt in Sachen Qualität in derselben Liga wie der Primera Servo und die Geräte von Leifheit. Der Lift-O-Matic von Brabantia ist ein günstiges Gerät im Mittelfeld. Die inneren Aluminium-Profile sind recht scharfkantig und der Verschluss eine etwas billige Minimal-Lösung. Qualitativ weit abgeschlagen sind der NX-6055 und der Barcelona. Der NX-6055 ist nur sehr mäßig verarbeitet. Alle wichtigen und tragenden Verbindungen sind eine Kombination aus dünnem Plastik und zarten Aluminium-Nieten − die Langlebigkeit des Geräts ist also sehr zweifelhaft. Bei der Benutzung muss man zudem immer wieder aufpassen, dass man sich nicht einklemmt. Der Barcelona ist praktisch baugleich mit dem NX-6055, nur etwas kleiner. Auch hier muss man besonders auf seine Finger achten. Das Problem des Einklemmens hat man beim Lift-O-Matic und Primera Servo weniger, bei den Modellen von Leifheit und dem DuoMatic muss man sich darum gar keine Sorgen machen.

Immerhin: Bei Blome wird das Seil nicht eingezogen, eine Möglichkeit zur Aufhängung des Griffteils gibt es dennoch

Saubermänner

Nicht nur die Wäsche soll sauber und trocken werden, auch die Wäscheschirme selbst muss man ab und an auf Vordermann bringen. Bei allen getesteten Modellen lassen sich die Wäscheleinen tadellos reinigen. Bei den beiden Leifheit und dem DuoMatic macht auch das Säubern der anderen Bestandteile wie Ständer und Stangen keine Probleme. Diese drei Geräte sind auch allgemein kaum verschmutzungsanfällig. Beim DuoMatic etwa ragt die obere Abdeckung im geschlossenen Zustand über alle Flügel und schützt diese somit von oben vor Regen. Die anderen vier Modelle können etwas schneller dreckig werden.
Wäscheschirm ist nicht gleich Wäscheschirm, wie unser Test zeigt. Wer langfristig seine Freude an dem umweltfreundlichen Wäschetrockner haben will sollte beim Kauf also seine Augen aufhalten. Vermeintliche Schnäppchen können sich unter Umständen als Reinfall entpuppen − etwas mehr Geld zu investieren scheint in diesem Fall eine sinnvolle Entscheidung zu sein.

Technische Daten

 

TESTSIEGER

 

Wäscheschirme

Blome

DuoMatic

Blome

Primera Servo

Brabantia

Lift-O-Matic 50

Dema

Barcelona

Leifheit

Linomatic 600 Deluxe Cover

Leifheit

Linomatic 600 Plus

Royal Gardineer

NX-6055

 

Technische Daten

Marktpreis*/UVP

139 Euro*/149 Euro

79 Euro*/99 Euro

84 Euro*/120 Euro

40 Euro*/40 Euro

140 Euro*/180 Euro

149 Euro*/180 Euro

63 Euro*/130 Euro

Gewicht

8,4 kg

5,1 kg

5,0 kg

2,0 kg

6,0 kg

6,4 kg

2,4 kg

Höhe/Diagonale

226 cm/291 cm

195 cm/300 cm

187 cm/295 cm

165 cm/218 cm

173 cm/352 cm

175 cm/352 cm

173 cm/283 cm

Leinenlänge

45 m

60 m

50 m

50 m

60 m

60 m

60 m

Bodenbefestigung

Bodenhülse 55 mm

Bodenhülse 55 mm

Bodenhülse 45 mm

Bodenhülse 40 mm

Bodenhülse 50 mm

Bodenhülse 50 mm

Bodenhülse 40 mm

Austattung & Zubehör

  • automatischer Leineneinzug

  • Höhenverstellung

  • Nachspanntechnik

  • Bodenhülse

  • Höhenverstellung

  • Servo-Automatik für leichteres Öffnen

  • Schutzhülle

  • 4 Haken für Kleiderbügel

  • Bodenhülse

  • Wäscheklammern

  • Klammersack

  • Hülle

  • Bodenhülse mit Deckel

  • automatischer Leineneinzug

  • Höhenverstellung

  • Nachspanntechnik

  • 8 Haken für Kleiderbügel

  • Bodenhülse

  • automatischer Leineneinzug

  • Höhenverstellung

  • Nachspanntechnik

  • 8 Haken für Kleiderbügel

  • Bodenhülse

  • Bodenhülse mit Deckel

  • Bodenanker

*zum Redaktionsschluss, tagesaktueller Preis kann variieren

Autor: Georgia Dreßler

Bildquelle:

  • Test_Waescheschirme_Galerie01: © Auerbach Verlag
  • Test_Waescheschirme_Galerie02: © Auerbach Verlag
  • Test_Waescheschirme_Galerie03: © Auerbach Verlag
  • Blome DuoMatic: © Blome
  • Blome Primera Servo: © Blome
  • Brabantia Lift-O-Matic 50: © Brabantia
  • Dema Barcelona: © Dema
  • Leifheit Linomatic 600 Deluxe Cover: © Leifheit
  • Leifheit Linomatic 600 Plus: © Leifheit
  • Royal Gardineer (Pearl) NX-6055: © Royal Gardineer
  • Test_Waescheschirme_Startbild: © Auerbach Verlag