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In der modernen Küche, wo es um die Verarbeitung von hochwertigen, frischen Zutaten geht, steht früher oder später das Zerkleinern und Hacken von Kräutern und Nüssen an. Wiegemesser stellen hierbei eine deutliche Arbeitserleichterung dar. Wir untersuchen, welche Modelle sich für welchen Zweck am besten eignen. Lesen Sie mehr in unserem Wiegemesser Test 2021.

Die Testgeräte im Wiegemesser Test 2021

Wiegemesser:
F. Dick Wiegemesser, 23 cm
Lurch Wiegemesser 24032
Triangle Wiegemesser 18 cm, einschneidig
Triangle Einhandwiegemesser, 17 cm
Triangle Wiegemesser Esche, 23 cm
Contacto Wiegemesser mit Doppelklinge 740/175
WMF Wiegemesser 18 cm, zweischneidig
Weis Doppel-Wiegemesser, 17 cm
Triangle Wiegemesser 18 cm, zweischneidig
Metaltex Wiegemesser mit Doppelklinge
Cole & Mason Wiegemesser mit Brett H105549

Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Wiegemesser-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Vor uns liegen elf Wiegemesser unterschiedlicher Größe und Form zum Test bereit. Das Testfeld lässt sich grob in drei Bauformen unterscheiden, die sich für verschiedene Einsatzzwecke eignen: Wir testen zunächst zwei Messer für Einhandbedienung und wenden uns dann den Messern zu, die beidhändig verwendet werden. Diese Gruppe besteht aus Messern mit ein oder zwei Klingen und wir sind gespannt, wer der Favorit unseres Tests sein wird. Pfiffig erscheint uns das Messer von Cole & Mason aufgrund seiner Klappgriffe, die Platz sparen und als Klingenschutz dienen. Die übrigen Kandidaten kommen eher herkömmlich daher und verwenden Griffe unterschiedlichster Größe aus Plastik, Holz und Metall.

Die Griffe der Wiegemesser von Weis und Contacto wirken nahezu identisch, bieten aber ein völlig unterschiedliches Griffgefühl
Die Griffe der Wiegemesser von Weis und Contacto wirken nahezu identisch, bieten aber ein völlig unterschiedliches Griffgefühl

Wofür benutzt man Wiegemesser?

Wir wenden uns nun der Funktion der Messer zu und lassen sie nacheinander Schnittlauch schneiden. Wider Erwarten arbeiten hierbei die Einzelklingenmesser deutlich besser als die Doppelklingenkonkurrenz, denn es zeigt sich, dass der Schnittlauch zwischen den Klingen hängenbleibt und somit beim nächsten Wiegeschnitt nicht mehr von der Klinge erreicht werden kann. Je enger die Doppelklingen montiert sind, desto schwerer fällt dann das Entfernen des Lauchs aus dem Zwischenraum. Bei den Einzelklingen gibt es dieses Pro­blem nicht und somit geht dieser Punkt klar an diese Messergruppe.

Die Reinigung fällt bei größerem Klingenzwischenraum leichter
Die Reinigung fällt bei größerem Klingenzwischenraum leichter

Beim Cole & Mason bemängeln die Tester die aufgrund der beweglichen Griffe völlig unklare Schnittführung. Auch das diesem Messer beiliegende Schneidebrett mit passender Schnittmulde ändert daran nichts und die Klinge erwischt das Schnittgut eher zufällig als gezielt. Die kippelige Konstruktion verhindert ebenfalls den Aufbau eines konstanten Klingendrucks und so findet niemand recht Gefallen am Cole & Mason. Die übrigen Wiegemesser folgen deutlich besser und können – eine dem Tester angenehme Griffform vorausgesetzt – stets gefallen.

Es zeigt sich, dass es nicht das eine perfekte Messer für alle Handgrößen gibt, was uns aber nicht wirklich verwundert. Große Hände bevorzugen die wuchtigen Griffe von F. Dick, zierliche Hände greifen lieber zum WMF. In Hinsicht auf die Schnittgüte fällt das Metaltex aus dem Rahmen, weil es das Schnittgut eher zerdrückt als schneidet und das Schnittgut dann an der Klinge hängenbleibt. An der Spitze dieser Disziplin befinden sich die zweihändig zu bedienenden Einklingenmesser von F. Dick und Triangle, die mit einer sehr scharfen Klinge und einer überaus feinen Schnittführung aufwarten können.

In den Zwischenräumen der Griffe des Cole & Mason sammelt sich schnell Schnittgut, das sich nur schwer wieder entfernen lässt
In den Zwischenräumen der Griffe des Cole & Mason sammelt sich schnell Schnittgut, das sich nur schwer wieder entfernen lässt

Wie sicher sind Wiegemesser?

Wenden wir uns nun dem Thema Sicherheit zu. Wir schauen uns dabei zwei unterschiedliche Szenarien an, denn es geht ja außer dem nahe liegenden Fingerschützen bei der Verwendung des Messers auch noch um das Thema Aufbewahrung. Beim vergangenen Wiegemesser-Test monierten wir, dass bei kleinen Einhandmessern die Gefahr besteht, dass lange Finger in den Schnittbereich gelangen können. Dieses Mal haben alle Hersteller vorbildlich an die Bedienungssicherheit gedacht: Bei allen Zweihandmessern befinden sich die Finger stets an den Griffen und sind somit geschützt. Bei den Einhandmessern ist die Form des Griffs und die Art der Bedienung so ausgelegt, dass die Finger nicht in Klingennähe rutschen können. Prima!

Das Wiegemesser von Lurch ist im Test das einzige mit praktischem Klingenschutz. So lässt es sich sicher in der Schublade verstauen
Das Wiegemesser von Lurch ist im Test das einzige mit praktischem Klingenschutz. So lässt es sich sicher in der Schublade verstauen

Wir schauen uns nun das Thema Aufbewahrung an und sind gespannt, wie sich die Hersteller mit diesem Thema befasst haben, denn in einen herkömmlichen Messerblock passt ja keiner der Testkandidaten hinein. Bei acht Messern wird der Käufer mit dem Thema komplett allein gelassen, was vor allem bei den recht voluminösen Doppelklingenmodellen problematisch ist. Diese belegen nämlich ein komplettes großes Besteckfach und sind im liegenden Zustand stets eine Gefahr für Finger und Hände.

Die Messerklingen von dem Metaltex-Wiegemesser sind eindeutig zu dünn und flexibel
Die Messerklingen von dem Metaltex-Wiegemesser sind eindeutig zu dünn und flexibel

Schauen wir uns lieber die drei Kandidaten an, bei denen die Aufbewahrung besser gelöst scheint: Das Einhandmesser von Triangle besitzt ein kleines Loch, an dem es aufgehängt werden kann. Da gefällt uns der stabile Plastikklingenschutz von Lurch schon besser, der die gesamte Klinge umfasst und das Messer und seine Bediener optimal schützt, während es in der Schublade liegt. Bleibt zuletzt noch der bereits erwähnte Klappmechanismus vom Cole & Mason, der die scharfe Klinge fast auf der kompletten Länge in die Griffe versenkt. So gut dies auch gemeint ist: Unsere Tester sträuben sich, die Griffe mit ihrer Handfläche in Richtung Klinge zu drücken, weil dabei ein Abrutschen vom Griff schwerste Handverletzungen verursachen würde. Uns bleibt daher nur ein deutliches Abwerten dieser Funktion.

Beim Einklappen der Cole-&-Mason-Griffe drückt die Hand unangenehm nah Richtung Klinge
Beim Einklappen der Cole-&-Mason-Griffe drückt die Hand unangenehm nah Richtung Klinge

Wie reinigt man Wiegemesser richtig?

Bei herkömmlichen Messern ist die Reinigung stets unkompliziert und schnell getan. Bei den Wiegemessern ist das anders: Hier sind bauartbedingt nur die Einklingenmodelle leicht zu reinigen, da sie gefühlt „aus einem Stück“ bestehen. Sobald zwei Klingen montiert sind, entstehen schlecht erreichbare Zwischenräume an den Klingenbefestigungen und auch zwischen den Klingen, sodass grundsätzlich schon einmal mehr Reinigungsaufwand anfällt. Der Klingenabstand beim Metaltex ist mit nur einem Zentimeter so gering, dass die Innenseiten der Klingen praktisch nicht zu reinigen sind. Das WMF-Messer bietet zum Vergleich einen Klingenabstand von 2,4 Zentimeter. Die extravagante Bauform des Cole & Mason patzt auch in der Disziplin „Reinigung“ komplett, weil die losen und beweglichen Griffe kein sicheres Fixieren des Messers während der Reinigung erlauben. Darüber hinaus beanstanden wir die Hygiene bei diesem Modell, weil sich in den tiefen Kerben der Handgriffe Speisereste sammeln können, die dann beim Zuklappen in direkten Kontakt mit der gereinigten Klinge kommen und diese verschmutzen.

Der Griff des Einhandwiegemessers von Triangle ist für große Hände zu klein und bietet nicht genügend Halt
Der Griff des Einhandwiegemessers von Triangle ist für große Hände zu klein und bietet nicht genügend Halt

Welches Wiegemesser ist das beste?

Auch wenn alle Tester verschiedene Favoriten für sich entdeckten, zeigen sich dennoch deutliche, messbare Qualitätsunterschiede. In puncto Sicherheit gibt es im aktuellen Test keine unnötige Gefahr für Fingerkuppen mehr, denn die Klingen sind stets weit genug von diesen entfernt. Die extravagante Bauform des Cole & Mason führt hingegen im Falle einer unachtsamen Fehlbedienung zu wesentlich schwereren Verletzungen der Hände. Wie im letzten Test möchten wir auch diesmal erwähnen, dass ein Einhand-Einklingenmesser wie das Modell von Lurch für körperlich eingeschränkte Bediener eine perfekte Hilfe zum Schneiden von Fleisch und Pizza sein kann.

Der Testsieger von F. Dick schneidet kraftvoll und ist durch seine großen Griffe speziell für Männerhände gut geeignet
Der Testsieger von F. Dick schneidet kraftvoll und ist durch seine großen Griffe speziell für Männerhände gut geeignet

Bei den Griffen der im Testfeld befindlichen Wiegemesser unterscheiden sich die Urteile der Tester schon bei geringsten Unterschieden in der Griffform, weshalb ein Probeschneiden vor dem Kauf sehr hilfreich bei der Wahl des richtigen Messers sein dürfte. Die erwartete Verdopplung der Arbeitsgeschwindigkeit beim Nutzen der Zweiklingenmesser ist ausgeblieben, denn die Doppelklingen kosten Flexibilität und Schnittführung. Daher verwundert es nicht, dass die Spitzengruppe ausschließlich aus Einklingenmodellen besteht. Einsames Schlusslicht bildet zurecht das Cole & Mason.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Wiegemesser-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren
Funktion: Probanden mit Vorerfahrung im Umgang mit Wiegemessern bewerten den Schnitt durch verschiedene typische Lebensmittel, die Schnittführung und Flexibilität. Weiterhin wird die Lage des Griffs in der Hand, der Grip, die Balance des Messers und das Gewichtsgefühl bewertet.
Handhabung: In die Handhabungsnote gehen Reinigung von Klinge und Griff sowie die Einfachheit der Pflege des Messers ein. Schwer zugängliche Stellen führen zur Abwertung.
Verarbeitung: Beurteilt werden insbesondere die Wertigkeit der verwendeten Materialien und deren Verarbeitung sowie die eventuell vorhandene Grate und Materialüberstände.
Ökologie: Bewertet wird unnötige Verpackung und entstehender (Plastik-)Müll.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit des Nutzers stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Messer verhindern kann, dass dem Nutzer durch Klemmen und Schneiden Schäden entstehen. Dazu gehen Griffigkeit und der Handschutz zur Klinge in die Bewertung ein.
 

Autor: Andreas Müller

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Bildquelle:

  • Wiegemesser Test 2021: © Triangle, Auerbach Verlag