Heutzutage dreht sich im Alltag alles um Multitasking. Während ein praktischer Dampfgarer in der Küche das Abendessen in kürzester Zeit fast alleine zubereitet, können währenddessen viele andere Dinge erledigt werden. Wie praktisch! Doch welche elektronischen Garer sorgen für besonders gute Ergebnisse? Lesen Sie mehr in unserem Dampfgarer Test 2021.
Die Testgeräte im Dampfgarer Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Dampfgarer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Mit Dampfgarern lassen sich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Und als wäre das noch nicht alles, gibt es einen weiteren Riesenvorteil von Dampfgarern gegenüber gewöhnlichen Kochtöpfen. Garen und Kochen ist nicht dasselbe. Das Garen ist eine Zubereitungstechnik der Kochkunst, bei der rohe Zutaten mit dem Einsatz von Wasserdampf gegart werden. Ihre Ursprünge hat diese Technik in der fernöstlichen Küche. Durch den Einsatz von Dampf, und nicht heißer Flüssigkeit, bleiben die sonst wasserlöslichen Nährstoffe wie Mineralien und Vitamine zum großen Teil im zu garenden Lebensmittel und gehen nicht in das Kochwasser über. Gegartes Essen liefert also viel mehr gesunde Inhaltsstoffe als Gekochtes. In der Antike und im Abendland wurde diese Technik schon lange mithilfe von in Töpfen einsetzbaren Körbchen praktiziert. Heutzutage gibt es Geräte, die extra nur dafür gemacht sind. Die hier auch getesteten elektronischen Dampfgarer gibt es seit den 1990er Jahren. Und genau diese sollen unter die Lupe genommen werden.
Wie funktioniert ein Dampfgarer?
Beim Kochen ist es einfach. Nudeln sind fertig, wenn sie weich sind und das Wasser kocht. Dasselbe gilt für Gemüse. Hauptsache die Flüssigkeit sprudelt und blubbert im Topf und die Zutaten lassen sich mit der Gabel durchstechen. Vom Prinzip her ist es dasselbe bei den Dampfgarern. Allerdings ist es schwierig, sie während des Garens zu öffnen, da sie mit Wasserdampf arbeiten und dieser aus entsprechenden Öffnungen im Gerät ausgestoßen wird. Hier gilt es, immer einen gebührenden Sicherheitsabstand zu halten, um Verbrühungen zu vermeiden. Vor allem bei den Modellen von Silvercrest und Kemar wird viel heißer Dampf in die Luft gestoßen. Der Garer aus dem Hause Morphy Richards hingegen stößt überhaupt nichts aus und lässt sich einfach öffnen. Wer sich also nicht sicher ist, welches Lebensmittel wie lange gegart werden muss, wird von dem Kemar und dem Morphy Richards Dampfgarer unterstützt. Dank zahlreicher Voreinstellungen mit entsprechenden Symbolen ist die Bedienung ein Kinderspiel. Karotte steht für Gemüse, ein Ei für die Eierkochfunktion. Mehr als das Symbol auszuwählen und sich entspannt zurückzulehnen, ist nicht zu tun. Wenn das Essen fertig ist, gibt es sogar ein akustisches Signal bei allen drei Garern. Kochen kann doch so einfach sein und dabei sogar noch gesundes Kochen. Bei dem Modell von Silvercrest muss der Nutzer zwar selbst die Zeit einstellen, allerdings bietet das Handbuch eine große Tabelle mit den verschiedenen Lebensmitteln und ihren Garzeiten.
Wasserdampf aus dem Nichts
Ein Dampfgarer läuft nur mit seinem Benzin: Wasser. Dieses muss vor dem Garvorgang in das Gerät gegossen werden. Alle drei Modelle hier im Test haben eine Schale für das Wasser. Dieses muss auch nach dem Garen ausgewechselt werden, da es sonst anfangen kann, schlecht zu riechen. Dadurch, dass die Dampfgarer alle ein sehr großes Fassungsvermögen haben und man viel auf einmal in ihnen zubereiten kann, sind sie leider auch etwas sperrig. Das macht den Vorgang des Wasserwechselns und Wiederbefüllens etwas kompliziert. Auch das Auswaschen gestaltet sich etwas schwierig, schließlich ist auch immer das Kabel im Auge zu behalten. Es sollte lieber nicht nass werden. Beim Befüllen hilft ein Glas oder Messbecher mit Wasser, welches einfach in den Garer hineingekippt wird. Auch wenn schließlich die Aufsätze befestigt werden, kann dank einer Wasserstandsanzeige bei allen drei Modellen genau beobachtet werden, wie viel Wasser sich noch im Tank befindet. Im Zweifelsfall kann immer etwas nachgeschüttet werden. Es meldet sich auch ein akustisches Signal, wenn das Wasser verbraucht ist.
Stapeln und flink garen mit dem Dampfgarer
Das wohl Wichtigste an den Dampfgarern sind die unterschiedlichen Aufsätze, die es ermöglichen, verschiedene Lebensmittel gleichzeitig zu garen. In diesem Test wurden Kartoffeln und Brokkoli getrennt voneinander gegart, um die genaue Leistungsfähigkeit der Geräte festzustellen. Mit der entsprechenden Menge Wasser und mehr Zeit ist es möglich, ein ganzes Gericht auf einmal garen zu lassen: vom Gemüse, über die Sauce bis hin zum Fleisch. Der Silvercrest hat drei Plastikaufsätze, die bei der Benutzung manchmal etwas zu verrutschen drohen. Trotzdem lassen sie sich aber einfach mit den Zutaten befüllen. Das Modell von Morphy Richards hat zwei Aufsätze, die innen noch mal unterteilt sind. Es gibt Einsätze mit Löchern für Gemüse und welche ohne Löcher für Saucen und Ähnliches. Dadurch ist eine große Flexibilität geboten, ein komplettes Essen lässt sich locker in einem Zug garen. Auch der Kemar Dampfgarer kann mit mehreren Aufsätzen überzeugen und ist dabei selbst aber sehr klein und handlich. Allerdings lässt sich beim Morphy-Richards-Garer praktischerweise das Kabel einrollen und das Gerät so besser verstauen.
So heiß muss das Gerät sein
Die Dampfgarer arbeiten alle auf unterschiedlicher Temperatur, welche während des Testens mit einem Thermometer gemessen wurde. Das Modell von Silvercrest ist immer bei einem Wert von genau 100 Grad Celsius (°C). An sich ist diese Genauigkeit wünschenswert, das Problem hierbei ist allerdings Folgendes: Auf dem Display lässt sich nur die Garzeit einstellen, nicht aber die Temperatur. Da wichtiges Eiweiß bereits bei einer Temperatur von 80 °C austritt, sollte man Fisch und Fleisch auch nur bei ebendieser garen. Für Gemüse hingegen ist eine Gartemperatur von 100 °C perfekt. Bei den anderen beiden Dampfgarern ist der Vorteil, dass durch die im Vorhinein eingespeicherten Einstellungen die Temperatur automatisch an das ausgewählte Lebensmittel angepasst wird. Wählt man also Fleisch, wird die Temperatur direkt heruntergesetzt und man muss sich keine Sorgen um möglicherweise verloren gehende Nährstoffe machen. Der Nutzer muss somit die Temperaturen für die Lebensmittel nicht einmal selbst im Kopf haben. Im Hinblick auf die Temperaturgenauigkeit bleiben alle drei Garmodelle größtenteils bei der entsprechenden eingestellten Temperatur.
Unser Fazit im Dampfgarer-Test
Bei allen drei Modellen sind sowohl die Kartoffeln als auch der Brokkoli zufriedenstellend und vor allem ess- und servierbar. Es sticht kein Garer hervor, alle liefern gute Ergebnisse. Allerdings sind die Kartoffeln beim Morphy-Richards-Modell noch nicht ganz weich, dafür aber der Brokkoli umso perfekter. Bei Kemar sind die Kartoffeln perfekt, dafür aber der Brokkoli schon etwas zu weich. Während der Brokkoli beim Silvercrest schon minimal zu gar war, konnten die Kartoffeln überzeugen. Wer sich einen Dampfgarer zulegt, wird am Anfang mit den Garzeiten und Temperaturen ein wenig herumprobieren müssen, um die perfekten Einstellungen für die eigene Küche zu finden. Dank der flexiblen Geräte mit all den Optionen ist das aber kein Problem. Wer es lieber simpel mag, greift auf den Silvercrest-Dampfgarer zurück und googelt die entsprechenden Garzeiten. Wer viele Auswahlmöglichkeiten haben möchte, holt sich den Kemar- oder Morphy-Richards-Dampfgarer als Küchenhilfe dazu.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Dampfgarer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Annika Franz
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Bildquelle:
- Test Dampfgarer 2021 Startbild: © Auerbach Verlag, Maxim Khytra/stock.adobe.com