Leckeres Eis auf Knopfdruck selber zu machen, ist kein Hexenwerk. Neben einem guten Rezept braucht es dazu nur noch eine Eismaschine. Diese gibt es in vielen Größen und Varianten im Handel. Aufpassen: Es gibt Maschinen mit und ohne Kompressor. Den Unterschied sowie Vor- und Nachteile erklären wir im Test. Lesen Sie mehr in unserem Eismaschinen Test 2022.
Die Testgeräte im Eismaschinen Test 2022
Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Eismaschinen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Um aus wenigen Zutaten leckere Eiskreationen herzustellen, muss die Masse unter kontinuierlichem Rühren eingefroren werden. Mit der Hand gestaltet sich so eine Aktion recht mühsam. Zum Glück gibt es Maschinen, die diese Aufgabe übernehmen. Vier solcher Eismaschinen haben wir diesmal im Test. Eismaschinen mit Kompressor funktionieren nach dem Kühlschrankprinzip wie ein Eisfach. Während der Motor die Masse ständig rührt, wird der Behälter auf hohe Minustemperaturen herabgekühlt. Damit sich die Kälte gut verteilen kann, besteht der Behälter auch hier aus einem gut kälteleitenden Material – in der Regel Edelstahl. Die Herstellung gelingt praktisch auf Knopfdruck und vollautomatisch.
Was ist besser: Eismaschine mit oder ohne Kompressor?
Bei den Eismaschinen mit Kompressor haben wir zwei Geräte vom Hersteller Springlane im Testfeld. Dies hören auf die Namen „Elli“ und „Erika“ und unterscheiden sich sowohl in der Größe als auch im Einsatzgebiet. Während die kleinere „Elli“ eine reine Eismaschine ist und mit einem relativ kleinen Behälter mit 0,8 Litern Fassungsvermögen ausgestattet ist, kann „Erika“ auf Wunsch auch Joghurt zubereiten und bietet mit 1,5 Litern fast das doppelte Fassungsvermögen. Wer schnell mal kleinere Portionen Eis zubereiten möchte und nicht gerade viele Leckermäuler zu Hause hat, wird aber auf jeden Fall auch mit der günstigeren „Elli“ zurechtkommen. Edel ist die Maschine auf jeden Fall. Mit ihrem Design aus gebürstetem Edelstahl macht sie in jeder Küche eine gute Figur.
Allerdings: Die edle Außenfront ist dadurch auch relativ Verschmutzungsanfällig. So sieht man Fingerabdrücke recht schnell und auch die eine oder andere Kleckerei sollte sorgfältig entfernt werden, um unschöne Flecken auf dem Metall zu vermeiden. Der Aufbau entspricht dem einer klassischen Eismaschine. So findet links der Behälter aus Edelstahl Platz. Der Rührstab besteht wie gehabt aus Kunststoff und der transparente Deckel verfügt über eine kleine Zutatenklappe, sodass Früchte, Schokoladensplitter oder Ähnliches während des Zubereitungsvorganges hinzugegeben werden können. Die maximale Betriebszeit für eine Eisbereitung liegt bei 60 Minuten und lässt sich über einen praktischen Drehregler anpassen.
Nachkühlung
Wird das Eis nicht gleich entnommen, schaltet die Maschine nach 10 Minuten in den Nachkühlmodus, der eine weitere Kühlung der Masse für bis zu 1 Stunde gewährleistet. Eine Regulierung der Kühltemperatur ist wie bei den meisten Eismaschinen nicht möglich. Wird die Masse zu kalt und friert fest, schaltet sich der Motor allerdings automatisch ab. Das kann bei stark wasserhaltigem Eis – wie zum Beispiel Sorbet – durchaus auch in der Praxis passieren, weshalb man den Zubereitungsvorgang zumindest sporadisch kontrollieren sollte. Auch die größere Schwester „Erika“ verfügt im Wesentlichen über die Funktionen der „Elli“: Allerdings bietet sie mit einem Fassungsvermögen von 2,5 Liter deutlich mehr Platz für große Eismengen.
Dieses gelingt im Handumdrehen und ist dank cleverer Vorkühlfunktion ausgesprochen cremig. Nicht ganz so gut funktionierte die Herstellung von Sorbet. Hier hat die kleinere Maschine dank entsprechend filigranerer Rühreinheit ein Stück weit die Nase vorn. Bei dieser Maschine fällt uns auf, dass der Deckel für das Nachfüllen von Zutaten nicht fest angebracht ist, sondern abgenommen werden kann. So kann es schonmal passieren, dass der Deckel herunterfällt – im schlimmsten Fall in die Eismasse selber. Bei der Bedienung gibt es nichts zu meckern, ein selbsterklärendes Touchdisplay führt den Benutzer durch die Einstellungen. Neben der Eisbereitung kann die Maschine auch zum reinen Kühlen, Rühren oder sogar zur Bereitung von Joghurt Verwendung finden.
Die Entscheidung zwischen den beiden Maschinen ist nicht einfach: „Elli“ eignet sich hervorragend zur Herstellung kleinerer Eisportionen und insbesondere gut gelungener Sorbets. In der großen „Erika“ entsteht dagegen ein herrlich cremiges Sahneeis und dank verschiedener Einstellmöglichkeiten und der Nutzbarkeit als Joghurtbereiter ist sie – neben ihrem deutlich größeren Fassungsvermögen – sehr flexibel einsetzbar.
Nichts für spontane Eisliebhaber
Die zweite Kategorie Eismaschinen sind Geräte ohne Kompressor. Diese Maschinen sind deutlich kompakter und lassen sich dadurch auch einfacher verstauen. Durch den Verzicht auf den Kühlkompressor enthalten sie auch kein Kühlmittel, was später entsorgt werden müsste, und sind deutlich sparsamer im Stromverbrauch. Schließlich sind Eismaschinen ohne Kompressor wesentlich preiswerter zu erwerben. Allerdings hat die Konstruktion auch einen Nachteil: Spontan lässt sich in der Regel kein Eis herstellen, es sei denn, der Kühlbehälter wird dauerhaft im Eisfach geparkt. Um ein gut gefrorenes Eis zu produzieren, muss der Behälter nämlich mindesten 12 h vorher auf ordentliche Minustemperaturen heruntergekühlt werden.
Steba IC30
Die Maschine ist ausgesprochen kompakt aufgebaut und besteht nur aus wenigen Teilen. Der Kühlbehälter wird auf das untere Maschinenteil eingesetzt, anschließend kommt der Motor mit dem Rührwerk kopfüber auf die Konstruktion. Der untere Behälter ist dabei mit Edelstahl versehen. Das sieht schick aus, führt allerdings auch schnell zu Fingerabdrücken und unschönen Flecken. Die Eisproduktion selber geht leicht und flott von der Hand. Ein kleines LC-Display zeigt die vergangene Zeit an. Diese lässt sich mittels Einstellknopf zwischen 20 und 40 Minuten vorauswählen. Gut gemacht: Bei der Entnahme des Motors nach der Herstellung löst sich das Rührwerk automatisch vom Motor, sodass unschöne Kleckereien vermieden werden.
Krups Venice Perfekt Mix
Die Maschine ist ähnlich wie jene von Steba aufgebaut. Der Kühlbehälter ist ein wenig größer und es gibt kein zusätzliches Gehäuse. Stattdessen wird die Maschine aus mehreren Einzelteilen zusammengeklickt. Das geht ebenfalls recht flott von der Hand. Durch das fehlende Gehäuse kommt es allerdings während der Herstellung zu leichten Vereisungen auf der Außenseite des Behälters. Außerdem neigt die Maschine auch bei geringerer Zuladung zum leichten Überquellen. Etwas unpraktisch: Es gibt keinen Timer. Stattdessen muss man die Zeit manuell beobachten und die Maschine rechtzeitig abschalten. Immerhin: Eine Rutschkupplung verhindert eine Überlastung des Motors beim eventuellen Anfrieren. Schön: Ein kleines Rezeptbuch mit leckeren Eiskreationen liegt der Maschine bei.
Welche Eismaschine ist die beste?
Alle Maschinen – egal ob mit oder ohne Kompressor – produzieren geschmacklich gutes Eis. Wer also nur gelegentlich Eis herstellen möchte und dies vorher auch planbar ist, kann bedenkenlos auch zu einer der günstigeren Maschinen ohne Kompressor greifen. Somit wird nicht nur bei der Anschaffung gespart sondern auch bei der Energie. Die Maschinen mit Kompressor hingegen lohnen sich dann, wenn häufig und viele Eiskreationen entstehen sollen.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Eismaschinen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Funktion: In den Eismaschinen werden gemäß Bedienungsanleitung zwei Eisrezepte nach Hausrezeptur zubereitet. Die Qualität von Eis und Sorbet wird von einer Gruppe Probanden beurteilt. Das Ziel ist eine feste Eismasse mit cremiger, glatt-texturierter und homogener Konsistenz. Bewertet werden zudem die Zubereitungsdauer in allen Testreihen sowie die Endtemperatur von Eis und Sorbet – eine Über- oder Unterschreitung der Temperatur führt zu Abzügen.
Bildquelle:
- Test_Eismaschinen 2022_Startbild: © Alexander Raths/stock.adobe.com, Auerbach Verlag