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Durch tägliche Abnutzung verliert auch das schärfste Messer nach und nach seinen Schneid. Dann ist Nachschärfen angesagt. Mit elektrischen Messerschleifern soll das mühelos und schonend möglich sein. Ob auch Laien mit den Geräten zurechtkommen und die Ergebnisse tatsächlich überzeugen können, verrät unser Test. Lesen Sie mehr in unserem Messerschleifer Test 2023.

Die Testgeräte im Messerschleifer Test 2023

Elektrische Messerschleifer:
Graef CC150
Graef CX125
Graef CC120
Rosenstein & Söhne ZX-6256

Sind die Küchenmesser nicht ordentlich scharf, wird die Schnippelarbeit schnell zur Geduldsprobe. Besonders bei Lebensmitteln mit harter Schale, wie beispielsweise Tomaten, oder filigranen Arbeitsschritten wie dem Entfernen der Silberhaut von Fleischstücken können stumpfe Klingen für Ärger sorgen. Nicht nur, weil sich mit ihnen schlechter arbeiten lässt, sondern auch weil die Verletzungsgefahr größer ist. Denn wenn das Messer nicht scharf ist, muss beim Schneiden mehr Druck ausgeübt werden und es passiert schneller, dass man abrutscht. Um das zu vermeiden, sollten vor allem Küchenmesser, die täglich im Einsatz sind, regelmäßig geschärft werden.

Diese Messerschleifer sind besonders Nutzerfreundlich

Ein Messer richtig zu schärfen ist nicht ganz einfach, vor allem für Laien. Denn durch falsches Schleifen kann die Klinge beschädigt werden, was gerade bei hochwertigen Messern bedauerlich wäre. Außerdem gilt es, die Messer im richtigen Winkel anzuschleifen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Nicht zuletzt ist es von Vorteil, wenn so wenig wie möglich Material beim Schleifen abgetragen wird, damit die Messer lange im Einsatz bleiben können. All diese Kriterien werden bei elektrischen Messerschleifern erfüllt. Zumindest bei den Geräten mit Schleifscheiben, von denen wir vier getestet haben.

Beim Messerschleifer von Rosenstein & Söhne ist das Netzkabel abnehmbar, wodurch sich das Modell besser verstauen lässt
Beim Messerschleifer von Rosenstein & Söhne ist das Netzkabel abnehmbar, wodurch sich das Modell besser verstauen lässt

Daneben gibt es auch noch elektrische Modelle mit Schleifband, die aber schwieriger zu bedienen sind und etwas Übung erfordern. Unsere Testkandidaten lassen sich hingegen auch von Laien problemlos nutzen. Sie sind alle sehr ähnlich aufgebaut und auch optisch kaum voneinander zu unterscheiden. Alle vier Testmodelle verfügen über drei Schleifrillen, durch die das Messer gezogen wird.

Elastische Führungsschienen sorgen dafür, dass das Werkstück im richtigen Winkel angeschliffen wird. Dank der rotierenden Schleifscheiben muss außerdem wenig Druck ausgeübt werden, sodass das Material geschont wird. Insgesamt also eine clevere Lösung für alle, die auch ohne viel Erfahrung Wert auf sorgsam geschliffene Messer legen.

Mit diesen elektrischen Messerschleifern kann jedes Messer geschärft werden

Damit sie mit ihrem Messerschleifer dann aber auch all ihre Klinge schärfen können, ist es wichtig, auf die Details zu achten. Denn obwohl sich die Modelle optisch sehr ähnlich sehen, gibt es einige wesentliche Unterschiede hinsichtlich ihres Einsatzbereiches. Da wäre zum einen der Kandidat von Rosenstein & Söhne, der laut Herstellerangaben für Messer mit Wellenschliff sowie Klingen aus Stahl oder Keramik geeignet ist.

Damit keine Verwirrung hinsichtlich der richtigen Reihenfolge aufkommt, sind die einzelnen Schleifstufen durchnummeriert
Damit keine Verwirrung hinsichtlich der richtigen Reihenfolge aufkommt, sind die einzelnen Schleifstufen durchnummeriert

Also im Grunde alle herkömmlichen Küchen- und Haushaltsmesser. Gleiches gilt für das Modell CC120 von Graef, da auch bei diesem die Messer in einem Winkel von 20 Grad (°) angeschliffen werden. Anders sieht es bei den beiden anderen Kandidaten von Graef im Test aus. Der Messerschleifer CX125 ist beispielsweise speziell für asiatische Messer konzipiert. Er schleift die Klingen in einem Winkel von 14° an und ist damit in erster Linie für hochwertige, professionelle Küchenmesser geeignet.

Dank der Führungsschienen kann der Winkel problemlos gehalten werden, während die Klinge am Schleifstein entlanggezogen wird
Dank der Führungsschienen kann der Winkel problemlos gehalten werden, während die Klinge am Schleifstein entlanggezogen wird

Traditionelle, also einfach abgeschrägte, japanische Klingen lassen sich mit diesem Modell ebenfalls schleifen, genau wie gezahnte Klingen. Der CC150 ist wiederum ein echter Allrounder, da mit ihm die Klingen sowohl im 15° als auch im 20°-Winkel angeschliffen werden können. Somit ist er für Haushalts- und Freizeitmesser ebenso geeignet wie für japanische Messer oder Exemplare mit Wellenschliff. Soweit zumindest die Theorie. Wie gut die vier Kandidaten tatsächlich schleifen, muss sich letztlich im Praxistest zeigen.

Wie ist die richtige Handhabung eines Messerschleifers?

Damit optimale Ergebnisse erzielt werden, ist die korrekte Nutzung der Messerschleifer unerlässlich. Die Modelle von Graef haben in dieser Hinsicht den großen Vorteil, dass sie sehr genaue Angaben zu den unterschiedlichen Messertypen in ihren Bedienungsanleitungen machen. In allen drei Fällen wird beispielsweise darauf hingewiesen, dass Klingen mit Wellenschliff nur durch die dritte Schleifrille, die Polierstufe, gezogen werden dürfen. Da die anderen beiden Stufen Material abtragen, würde sonst die Klinge verformt werden.

Außerdem wird erklärt, wie der Grat erfühlt werden kann, der durch Stufe 1 und 2 entstehen soll und notwendig ist, damit das Messer in Stufe 3 den gewünschten Schneid erlangt. Ergänzt durch Bilder schaffen es so auch Anfänger, ihre Messer Schritt für Schritt richtig zu schleifen. Nicht in jedem Fall ist dafür die Nutzung aller 3 Schleifstufen erforderlich, wie ebenfalls die Bedienungsanleitungen verraten. Bei Messern, die noch nicht so stumpf sind, kann die grobe Schleifstufe weggelassen und können lediglich die Stufen 2 und 3 genutzt werden. Dadurch wird weniger Material abgetragen, zumindest bei den Modellen CC120 und CX125 von Graef.

Nach dem Einsatz der elektrischen Messerschleifer lässt sich mit den vormals stumpfen Messern ein Blatt Papier zerschneiden
Nach dem Einsatz der elektrischen Messerschleifer lässt sich mit den vormals stumpfen Messern ein Blatt Papier zerschneiden

Etwas anders verhält es sich beim CC150, da hier die beiden ersten Stufen einen unterschiedlichen Winkel haben. Für japanische Messer, die in einem Winkel von 15° angeschliffen werden sollen, wird Stufe 1 in Kombination mit Stufe 3 genutzt. Für Haushaltsmesser, die im 20°-Winkel geschärft werden sollen, hingegen Stufe 2 und 3. Die differenziertesten Nutzungshinweise finden sich aber beim CX125, da hier auch das einseitige Schleifen für Links- und Rechtshänder genau erklärt wird.

Diese Messerschleifer sind besonders sicher

Folgt man hingegen den Anweisungen beim Modell von Rosenstein & Söhne, wird jedes Messer durch alle drei Schleifstufen gezogen. Das führt zu unnötigem Materialverschleiß bei Messern, die nur leicht stumpf sind und schädigt Klingen mit Wellenschliff. Außerdem findet sich kein Hinweis zum Schleifen von Keramikmessern, obwohl diese in der Anleitung als geeignete Klingen explizit aufgeführt sind.

In der Regel ist es nämlich so, dass Keramikmesser nicht mit Keramikschleifscheiben geschärft werden sollten, da die Klinge sonst beschädigt wird. Die Polierstufe ist aber bei all unseren Testkandidaten, so auch beim Modell von Rosenstein & Söhne, mit einer Schleifscheibe aus Keramik ausgestattet. Ein Hinweis, diese Stufe beim Schärfen von Keramikmessern nicht zu nutzen, wäre deshalb in der Anleitung äußerst wichtig und sollte schnell integriert werden.

Fazit unseres elektrischen Messerschleifer-Tests

Hinsichtlich Aufbau und Bedienung gibt es im Grunde keine großen Unterschiede zwischen den vier Testkandidaten. Die Modelle von Graef sind jedoch hochwertiger verarbeitet und schwerer, wodurch sie auch einen besseren Stand haben. Dafür ist der Messerschleifer von Rosenstein & Söhne mit nicht einmal 50 Euro deutlich günstiger im Handel erhältlich, während die Geräte von Graef nicht unter 165 Euro zu haben sind.

Selbst durch die Tomatenschale gleiten die frisch geschärften Klingen problemlos, ohne das Innere des Gemüses zu quetsch
Selbst durch die Tomatenschale gleiten die frisch geschärften Klingen problemlos, ohne das Innere des Gemüses zu quetsch

Welcher Messerschleifer am Ende für Sie der richtige ist, hängt aber vor allem davon ab, welche Messer Sie damit schleifen wollen. Für einfache Haushaltsmesser sind die Kandidaten CC120 und CC150 von Graef sowie das Modell von Rosenstein und Söhne geeignet, die die Klingen im Winkel von 20° schärfen.

Bei den Messerschleifern von Graef befindet sich ein herausnehmbarer Magnet an der Unterseite, der Metallstaub anzieht
Bei den Messerschleifern von Graef befindet sich ein herausnehmbarer Magnet an der Unterseite, der Metallstaub anzieht

Wer hingegen Profimesser, wie etwa traditionelle japanische Sashimi-Klingen, schleifen möchte, sollte zu einem Modell mit niedrigerem Schliffwinkel greifen. Etwa dem CX125 oder dem CC150 von Graef. Bei letzterem Modell kann sogar zwischen einem 15° und einem 20° Winkel gewählt werden, wodurch es sich den Testsieg sichert.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Messerschleifer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren
Funktion: Unter dem Punkt Schärfe wird bewertet, wie sich die geschärfte Klinge beim Schnitt durch Papier und Gemüse verhält. Unter dem Punkt der Schlifffläche wird bewertet, welche Oberflächenbeschaffenheit der Schärfer am Klingenmaterial hinterlässt. Abzüge gibt es für raue Flächen, Ausrisse, Späne und Schäden an der Klingenfläche.
Handhabung:Die Testredaktion überprüft und bewertet unter dem Punkt Bedienfreundlichkeit die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente, insbesondere ggf. vorhandenen Einstellungsmöglichkeiten, die Messerführung und die Anzeigen bzw. Leuchten. Ein ggf. vorhandenes Display wird dabei nach Leuchtstärke, Kontrast und Blickwinkelstabilität bewertet. Die praxisnahe Ermittlung des Betriebsgeräusches wird im Testlabor durchgeführt, die Messdistanz beträgt 50 cm, bis hin zu 70 dB(A) wird die Note 1 vergeben. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitshinweise geprüft sowie anhand ihrer Qualität bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, eventuelle Klemmstellen und natürlich das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten.
Ökologie: Bewertet werden unnötige Verpackung sowie anfallender (Kunststoff-)Abfall.
Sicherheit: Neben der Standsicherheit wird geprüft und bewertet, wie gut Gerät und Anleitung verhindern können, dass Nutzenden Schäden entstehen.

Autorin: Dorothee Wagner

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