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Ob ein deftiger Eintopf oder ein exotisches Curry, mit Schongarern ist die Zubereitung gesunder Speisen kein Problem. Erfunden in den USA, werden Slow Cooker auch in Deutschland immer beliebter. Das Garen bei niedrigen Temperaturen gilt als vitaminschonend und zeitsparend. Wir haben vier Modelle getestet. Lesen Sie mehr in unserem Slow Cooker Test 2021.

Die Testgeräte im Slow Cooker Test 2021

Slow Cooker:
Rosenstein & Söhne NX-3178
Morphy Richards 461020 Sear&Stew
Russell Hobbs 25630-56
Rosenstein & Söhne NX-3199

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Slow Cooker-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Slow Cooker verbinden immer mehr Menschen mit der Besinnung auf genussvolles Essen. Die Küchenhilfen arbeiten langsam und garen Gemüse und Fleisch unterhalb des Siedepunkts. Dieses Schongaren erhält viel mehr Vitamine und Mineralstoffe als gewöhnliches Kochen. Insbesondere eignet sich die Methode für Eintöpfe, Braten und Schmorgerichte wie Gulasch. Sous-Vide ist eine Erfindung der französischen Sterneküche, mit der sich Essen besonders schonend zubereiten lässt. Anders als beim normalen Niedrigtemperaturgaren werden die Zutaten in einem Beutel aus Silikon oder wiederverschließbaren Zipperbeutel vakuumiert und in einem Wasserbad bei gleichbleibender Temperatur gegart.

Mit dem Morphy Richards Slow Cooker lassen sich größere Mengen stromsparend zubereiten
Mit dem Morphy Richards Slow Cooker lassen sich größere Mengen stromsparend zubereiten

Keramik- oder Aluminiumeinsatz bei Slow Cookern?

Im Aufbau sind alle Schongarer nahezu identisch: Sie bestehen aus einem hitzebeständigen Innentopf mit Glasdeckel, der in ein Heizelement aus Edelstahl gefasst ist. Die Ausstattung der Modelle unterscheidet sich jedoch. Der Schongarer von Morphy Richards sticht durch seinen Topfeinsatz aus Aluminium hervor. Dies macht ihn nicht nur leichter, sondern ermöglicht neben dem Sous-Vide-Garen auch das Anbraten auf dem Herd ohne zusätzliche Pfannen oder Töpfe. Alle anderen getesteten Modelle verfügen über einen herausnehmbaren Garbehälter aus Keramik. Dort empfiehlt sich nach Ende der Zubereitungszeit, Fleisch noch einmal separat scharf anzubraten.

Mit der Digitalanzeige des NX-3178 von Rosenstein & Söhne behält man die verbleibende Garzeit im Blick
Mit der Digitalanzeige des NX-3178 von Rosenstein & Söhne behält man die verbleibende Garzeit im Blick

Hinsichtlich der Handhabung macht die Keramik ebenfalls einen spürbaren Unterschied. Es bedarf eines kleinen Kraftaufwands, das Geschirr des 6,5-Liter-Modells von Russell Hobbs herauszuheben, um etwa das Essen zu servieren oder das Wasser nach dem Sous-Vide-Garen abzugießen. Für den großen Rosenstein & Söhne mit seinen 4,5 Litern (l) empfehlen sich zudem Topfhandschuhe, da die Griffe sich soweit aufheizen, dass Verbrennungsgefahr besteht. Beim kleineren Modell desselben Herstellers (1,42 l) lassen sich die Griffe dagegen selbst bei einer Gartemperatur bis zu 90 Grad Celsius (°C) problemlos anfassen. Eine vergleichbar gute Wärmeisolation besitzen die Testmodelle von Morphy Richards und Russell Hobbs. Ein paar Rezeptideen liefert der Morphy Richards gleich mit, Hauptgang und Dessert inklusive. Das 3-in-1-Multikochgerät von Russell Hobbs enthält als einziges der vier Testmodelle neben der Grundausstattung zwei extra Zubehörteile: Ein externes Thermometer sowie eine Halterung aus Metall für Garbeutel. Mit dem Thermometer lässt sich nicht nur die exakte Temperatur während des Sous-Vide-Garens bestimmen, sondern auch die Kerntemperatur von Fleisch beim Schongaren messen. Während unseres Tests ergaben sich bei der Messung nur geringe Abweichungen von 0,2 °C. Die Halterung erleichtert die gleichzeitige Zubereitung mehrerer Garbeutel.

Der NX-3199 passt dank seiner Kompaktheit in jede Nische
Der NX-3199 passt dank seiner Kompaktheit in jede Nische

Mit Slow Cookern Energiesparend garen

Schongarer verbrauchen insgesamt weniger Strom als ein normaler Elektroherd. Dabei variiert die Energieaufnahme zwischen den Modellen, was sich auf die Aufheizdauer auswirkt. So braucht der kleine Rosenstein & Söhne mit 168 Minuten (min) deutlich länger als sein Schwesternmodell (75 min), um bei identischer Ausgangstemperatur die 90-°C-Marke zu erreichen. Er verbraucht allerdings mit 72 Wattstunden (Wh) deutlich weniger Strom während der Garzeit. Unter den zwei 6,5-l-Modellen liegt Morphy Richards (188 Wh) vor dem Russell Hobbs (315 Wh). Russell Hobbs weist in seiner Anleitung darauf hin, das Wasser bereits in der gewünschten Temperatur einzufüllen, da die Zubereitungszeit sich sonst deutlich verlängert. Der große Rosenstein & Söhne verbraucht während des Garens immerhin 240 Wh, erreicht aber von allen Testmodellen am schnellsten die 90-°C-Marke. Ein Vorteil gegenüber dem kleinen Schwesternmodell ist das 4,5-l-Fassungsvermögen, etwa wenn man größere Mengen vorkochen möchte, sowie die Anpassung der Garzeit. Dagegen eignet sich das 1,4-l-Modell gut für kleine Haushalte und passt mit Maßen von 24,5 × 20 × 20 cm in jede Küche. Etwas sperriger ist der Russell Hobbs (40 × 30 × 20 cm). Wer gern große Runden bekocht und Wert auf die Kontrolle der exakten Gartemperatur legt, sollte für ihn Platz in der Küche schaffen. Die Aufheizdauer auf 90 °C ist um einige Minuten geringer (89 min) als bei dem Modell von Morphy Richards (95 min), bei niedrigeren Temperaturen liegen beide Modelle etwa gleich auf.

Der Rosenstein & Söhne NX-3199 ist langsamer als sein großes Schwesternmodell, dafür energiesparender
Der Rosenstein & Söhne NX-3199 ist langsamer als sein großes Schwesternmodell, dafür energiesparender

Garen, warmhalten, genießen

Mit Ausnahme des Russell Hobbs verfügen alle getesteten Modelle über drei Heizstufen. Je nach Heizstufe unterscheidet sich die Gardauer um mehrere Stunden. So kann die Gardauer für Fleisch und Gemüse mit dem Morphy Richards zwischen 8 bis 10 (Low) und 4 bis 6 Stunden (High) variieren. Den Modellen von Rosenstein & Söhne liegt eine Tabelle bei, die die zu erwartenden Garzeiten aufschlüsselt. Gleichwohl sie als Richtwerte zu verstehen sind, haben sich die Angaben im Test als verlässlich erwiesen. Der große Rosenstein & Söhne bietet im Gegensatz zum kleineren Schwesternmodell eine Timerfunktion. Zum Warmhalten der Speisen kann hier Low genutzt und die gewünschte Zeit eingestellt werden. Am präzisesten arbeitet der 3-in-1-Multi von Russell Hobbs, der sowohl eine Auswahl zwischen hoher und niedriger Garstufe zulässt als auch die Wahl der genauen Zieltemperatur. Sobald diese erreicht ist, ertönt ein Signal und das Gerät wechselt automatisch in den Warmhaltemodus. Im Test hat das Gerät die Temperatur konstant gehalten, das Essen bleibt somit auch bis zu vier Stunden nach Ende der Garzeit warm, ohne zu zerkochen.

Das externe Thermometer des 3-in-1-Geräts von Russell Hobbs misst recht genau die Gartemperatur
Das externe Thermometer des 3-in-1-Geräts von Russell Hobbs misst recht genau die Gartemperatur

Leicht zu reinigen

Ist die Mahlzeit fertig gegart, sollte man warten, bis die Geräte abgekühlt sind, ehe man mit der Reinigung beginnt. Bei der Sous-Vide-Methode, aber auch beim Slow Cooking kann zum Glück nichts anbrennen. Das erleichtert den Abwasch. Ein weiteres Plus: Die Behälter aller getesteten Geräte, sowie die Glasdeckel, sind spülmaschinenfest. Nach dem Sous-Vide-Garen genügt es jedoch, den Keramik- oder Alutopf mit Wasser auszuspülen und trocken zu lassen. Es sollte darauf verzichtet werden, scharfe Gegenstände oder Scheuermittel zu verwenden, da dies die Antihaftschicht beschädigen kann. Das Gehäuse sollte lediglich mit einem feuchten Tuch gereinigt werden.

Die Digitalanzeige von Russell Hobbs zeigt je nach Einstellung Temperatur oder Garzeit an
Die Digitalanzeige von Russell Hobbs zeigt je nach Einstellung Temperatur oder Garzeit an

Fazit im Slow Cooker Test

Slow Cooker sind praktische Helfer für alle, die ihre Mahlzeiten gern im Voraus planen und dabei Wert auf eine schonende Zubereitung legen, bei der möglichst viele Vitamine erhalten bleiben.Für Haushalte bis zu zwei Personen eignet sich der kleine Rosenstein & Söhne, während sein größeres Schwesternmodell genau das Richtige für Familienfeste ist, bei denen es eine größere Gruppen von Menschen zu bewirten gilt. Wer Abwasch sparen möchte, entscheidet sich vielleicht für das Modell von Morphy Richards, dessen herdtauglicher Topfeinsatz die Bratpfanne gleich mit ersetzt. Wer etwas mehr Geld zu investieren bereit ist, um auch beim Garen von Fleisch mit dem Temperaturmesser den Überblick zu behalten, ist mit dem Modell von Russell Hobbs gut bedient. 

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Slow Cooker-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Slow Cooker
Funktion: Die Differenzen zwischen Ziel- und Real-Temperaturen werden in mehreren Testreihen mit entsprechend identischen Füllmengen und Zieltemperaturen zwischen 40 °C und 90 °C ermittelt, die Messtoleranz beträgt 1 K, Abweichungen darüber hinaus führen zu Abwertungen. Aus den Werten ergibt sich die Note der Temperaturgenauigkeit. Die Aufheizdauer gibt an, wie lange die Geräte bei einer Füllmenge von 2 000 Gramm Wasser (18 °C) benötigen, um spezifische Zieltemperaturen zu erreichen. Die Werte werden gemittelt und vergleichend bewertet.
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Probanden bewertet die Bedienfreundlichkeit, diese umfasst die Verständlichkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente, Ausstattungselemente und Funktionen wie Display, Schalter und Einsätze. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die Sicherheits- und Entsorgungshinweise überprüft, die Qualität anhand der Bebilderung, Struktur, Schriftgröße und Anwendungshinweise bewertet. Bei der Unterbringung wir die Verstaubarkeit bewertet.
Verarbeitung: Die Probanden bewerten die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, sowie die Größe von Spalten.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der Testreihen ermittelt und vergleichend bewertet. Die Bewertung der Verpackung erfolgt nach ökologischen Gesichtspunkten.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit des Nutzers stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass dem Nutzer durch Klemmen, Verbrennen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen.
 

Autorin: Claudia Thoß

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