Weltweit erfreuen sich die Menschen an frisch gebrühtem Tee. Er ist damit das meist konsumierte Heißgetränk weltweit – das zweitbeliebteste in Deutschland – direkt nach Kaffee. Einige Regeln sollten bei der Zubereitung beachtet werden, beispielsweise die richtige Brühtemperatur. Wir haben vier Geräte für Sie getestet. Lesen Sie mehr in unserem Teethermometer Test 2022.
Die Testgeräte im Teethermometer Test 2022
Teethermometer: | |
Amarell Multi-Stem Thermometer | |
Yuyao Shuanghe Digitalthermometer SH-135 | |
Ronnefeldt Teewasser-Thermometer | |
Yerba Market Teethermometer analog mit Etui |
Damit sich die Aromen des Tees richtig entfalten, gibt es einiges zu beachten. Nur dann erhält man ein frisches, qualitativ hochwertiges Lebensmittel. Neben der Tee- und Wassermenge und den Ziehzeiten ist es sinnvoll, auf die richtige Wassertemperatur beim Aufguss zu achten. Dabei spielt das Wasser eine große Rolle. Durch unsere hervorragende Wasserqualität in Deutschland, kann Leitungswasser fast ausnahmslos für Teeaufgüsse empfohlen werden.
Jedoch ist der Härtegrad des Wassers für den Geschmack entscheidend, so sollten unter anderem grüner Tee und Darjeeling mit möglichst weichem Wasser zubereitet werden. Die einfachste Möglichkeit zur Wasserenthärtung stellen Wasserfilterkannen dar. So ist immer bester Geschmack garantiert.
Warum ist richtige die Wassertemperatur für Tee so wichtig?
Für ein rundes Aroma muss auch die richtige Wassertemperatur berücksichtigt werden. Dazu wird das Wasser erst einmal aufgekocht, denn dies tötet Keime ab. Dann wird bis zur gewünschten Temperatur abgekühlt. Doch warum sollte nicht wie üblich kochendes Wasser als Teeaufguss verwendet werden? Empfindliche Teesorten wie weißer oder grüner Tee würden bei sprudelndem Wasser stets einen Großteil der wertvollen Geschmacksstoffe verlieren. Diese Flavonoide verdampfen beim Aufgießen mit zu heißem Wasser – der Tee würde trist und fade schmecken.
Ein Teethermometer für die Zubereitung des perfekten Tees
Alle Teesorten entfalten ihren Geschmack nur, wenn die Wassertemperatur beim Aufgießen optimal ist. So benötigt schwarzer Tee kochendes Wasser mit einer Temperatur von 95 bis 100 Grad Celsius (°C). Wasser, das eben noch kochte, erreicht diese Temperatur. Die ideale Temperatur für grünen Tee liegt ja nach Sorte bei circa 70 bis 80 °C.
Dazu muss das Wasser je nach Wassermenge 2 bis 4 Minuten (min) abkühlen, bevor der Teeaufguss erfolgen kann. Dies sind jedoch Schätzungen, die einen wahren Teekenner nicht zufriedenstellen. Das Wissen um die genau vorherrschende Wassertemperatur ist entscheidend für ein gutes Gelingen. Deshalb gibt es zur Temperaturbestimmung des heißen Wassers Teethermometer.
Die wichtigste Eigenschaft der Thermometer
Analoge Thermometer benötigen etwas Zeit zur Anzeige des Ergebnisses und zeigen in unserem Test auch Messungenauigkeiten von bis zu 5 Kelvin (K). Die Messgenauigkeit bei den digitalen Varianten liegt, wie im besten Fall bei dem Teethermometer von Amarell, bei circa 0,2 K; bei anderen Vergleichsthermometern bis zu 1,2 K, wobei die Ergebnisse noch deutlich besser sind, als bei analogen Modellen. Für einen Einsteiger reicht damit sicherlich ein analoges Modell.
Vorteile der analogen Modelle
Weiterhin ist die Messgeschwindigkeit von entscheidender Bedeutung: Dort haben die digitalen Modelle auch die Nase vorn, indem eine Messung nach 2 Sekunden erfolgt. Analoge Teethermometer benötigen für eine korrekte Anzeige Zeit, in der die Temperatur sich jedoch weiter verringert. Vorteil für die analogen Geräte ist natürlich das geringe Gewicht, die klassische Form sowie die Sicherheit.
Denn wenn heißes Wasser aus Versehen auch auf das Thermometer trifft, gibt es bei analogen Geräten keine Probleme. Die batteriebetriebenen digitalen Modelle jedoch könnten dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden.
Worauf sollte man bei der Wahl des richtigen Thermometers achten?
Großer Vorteil des Modells von Yerba Market ist die Möglichkeit die Temperatur direkt im Gefäß abzulesen. Im Vergleich dazu muss das Thermometer von Ronnefeldt aus dem heißen Wasser entnommen werden, um die Temperatur ablesen zu können. Dabei verliert es jedoch wieder an Wärme und die Messungenauigkeit nimmt weiter zu. Ein großes Plus bei Ronnefeldt ist die auf der formschönen Holzschatulle aufgedruckte Übersicht zur richtigen Teewassertemperatur für die jeweiligen Teesorten. Weiterhin ist anzumerken, dass in diesem Thermometer kein Quecksilber zum Einsatz kommt.
Durch die Verwendung von Weingeist ist keine Gefährdung für die Nutzenden gegeben. Jedoch hat die Edelstahlsonde des SH-135 eine höhere Messsicherheit, was ihm einen Vorteil gegenüber klassischen Glasthermometern verschafft. Es verfügt weiterhin über ein übersichtliches Ziffernblatt, welches nach oben gewandt ist. Damit wird das Ablesen der Temperatur zum Kinderspiel. Das Thermometer muss nicht herausgenommen werden.
Die digitalen Temperaturmessgeräte
Im Bereich der digitalen Teethermometer stehen zwei Modelle zum Test bereit. Beide Geräte überzeugen mit einer Klemme, womit das Thermometer bei der Messung an einem Glas-, Topf- oder Glaskrugrand einfach befestigt werden kann. Das Multi-Stem weist zudem eine so besondere Form auf, dass dieses auch auf dem Kannenrand abgelegt werden kann, ohne die Klemme zu nutzen.
Messextreme
Beide Geräte bestehen aus einem Edelstahl-Temperaturfühler. Der Messbereich liegt bei dem Modell SH-135 bei –50 bis +300 °C und eignet sich damit für universelle Messungen im Bereich der Tiefkühlkost bis hin zur Temperaturmessung von Fleischgerichten. Das Gerät ist handlich und schaltet sich nach 45 min Gebrauch automatisch aus.
Die Batterie hat eine Laufzeit von rund 6 000 Stunden (h). Sogar eine Datenspeicherung sowie das Aufrufen von minimaler und maximaler Temperatur ist möglich. Unser Testsieger, das Multi-Stem-Thermometer, kann für Temperaturmessungen außerhalb der Teezubereitung genutzt werden. Sein Messbereich liegt bei –50 bis +200 °C, es schaltet sich automatisch aus.
Auch als Bratenthermometer nutzbar!
Einen zusätzlichen Komfort bietet die spezielle Abdeckung der Messsonde, die das jeweilige Gerät vor Beschädigungen schützt. Das Modell von Multi-Stem überzeugt vor allem durch seine Exaktheit und das leichte Ablesen der Temperatur, da das Display zum Nutzer gewandt auf dem Messfühler sitzt. Beim Modell SH-135 muss das Temperaturmessgerät gekippt werden, um die Temperatur ablesen zu können. Weiterhin ist die Schrift zur Seite geneigt, was das Ablesen erschwert. Beide getesteten Digitalthermometer eignen sich auch als Bratenthermometer.
Tipps für eine bessere Teezubereitung
Leider besitzt nur ein Thermometer weiterführende Informationen, welches die empfohlene Wassertemperatur für die jeweilige Sorte Tee ist. Auch die Bedienungsanleitungen geben hier keine weitere Auskunft, wenn überhaupt vorhanden. Darum ist es wichtig zu wissen: Schwarzer Tee kann ohne Probleme mit kochendem Wasser aufgegossen werden; Kräuter- und Früchtetees ungefähr bei 90 °C heißem Wasser. Besonders für die Zubereitung von grünem oder weißem Tee sind niedrigere Temperaturen einzuhalten, damit der Tee sein Aroma richtig entfalten kann und sich keine Bitterstoffe bilden. Somit ist ein Teethermometer unvermeidlich für Teekenner und Liebhaber von empfindlichen Sorten und für diese Konsumenten sicherlich nicht mehr wegzudenken.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Teethermometer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Anja Schumann
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