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Viele ausgefeilte Reinigungsgeräte lassen unser Zuhause glänzen. Für die Extraportion Hygiene sorgen Bodenreiniger mit Dampffunktion, die auch aktiv gegen Mikroorganismen vorgehen und den Boden praktisch desinfizieren. Mit welchem Gerät diese Arbeit besonders leicht von der Hand geht, zeigt der Praxistest. Lesen Sie mehr in unserem Dampfbodenreiniger Test 2021.

Die Testgeräte im Dampfbodenreiniger Test 2021

Dampfbodenreiniger:
Kärcher SC 3 Upright Easyfix Premium
Livington Prime Steam Scrubber
Shark S6003EU
Shark S6005EU
Fakir Maxi Clean
Bissell Powerfresh Slim Steam Mop

Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Dampfbodenreiniger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Die regelmäßige Reinigung des eigenen Haushalts ist nicht nur Quell für Gemütlichkeit und Wohlgefühl, sie ist auch Teil einer gesunden Lebensweise. Die eigenen vier Wände in einem hygienischen Zustand zu halten, trägt dazu bei, Krankheiten vorzubeugen und auch mental gesund zu leben. Für manche Bereiche von Wohnung und Haus, die besonders hygienesensibel sind, lohnt sich ein zweiter Blick auf die gewohnten Reinigungsmethoden – wie das Staubsaugen und Wischen. Der Küche und dem Badezimmer fallen in dieser Hinsicht die ersten Gedanken zu: Passen die eingeschliffenen Putzgewohnheiten und die Vorstellung von Sauberkeit wirklich zusammen?

Der Wassertank des Kärcher lässt sich leicht entnehmen, kleckerfrei befüllen und einsetzen. Die Transparenz zeigt den Füllstand
Der Wassertank des Kärcher lässt sich leicht entnehmen, kleckerfrei befüllen und einsetzen. Die Transparenz zeigt den Füllstand

Wer bei der Beantwortung dieser Frage unsicher ist, sollte über den Tellerrand hinaus schauen und den Blick auf eine weitere Art der Bodenreinigung und -pflege richten. Dampfbodenreiniger arbeiten im Grunde wie Bodenwischer, setzen den Verunreinigungen aber zusätzlich mit bestenfalls druckvollem Wasserdampf zu. Die aufgebrachte Hitze löst dabei nicht nur eingetrocknete Flecken, sie ist darüber hinaus auch in der Lage, vorhandene Viren zu inaktivieren und Bakterien zu töten. Um Dampf zu erzeugen, benötigen die Dampfbodenreiniger selbstredend Wasser. Dieses führen sie in unterschiedlich konstruierten Tanks mit sich. Die nötige Energie für die Verdampfung ziehen die Kandidaten freimütig aus der Steckdose: Alle Geräte sind kabelgebunden, sodass man sich über eventuelle Akkulaufzeiten und dergleichen keine Gedanken machen muss.

Viele der Testkandidaten besitzen einen fest eingebauten Wassertank, der per Becher befüllt werden muss. Die Entleerung ist schwierig
Viele der Testkandidaten besitzen einen fest eingebauten Wassertank, der per Becher befüllt werden muss. Die Entleerung ist schwierig

Wie funktionieren Dampfbodenreiniger?

So gedankenlos wie mit dem Strom verhält es sich mit dem Wasser allerdings nicht. Die Hersteller setzen auf unterschiedliche Systeme, denen schlussendlich ein anderer Grad an Komfort entspringt. Sehr gut gelöst hat die Wasserzufuhr Kärcher, gefolgt von Livington: Bei beiden Herstellern fällt die Wahl auf einen entnehmbaren Wassertank. Der Umstand allein, den Tank sowohl für das Befüllen als auch das Entleeren aus dem Hauptgerät entnehmen zu können, bringt bereits einen großen Sprung nach vorn in Sachen Komfort. Kärchers Konstruktion schreitet unter diesem Aspekt ungetadelt durch den Test und glänzt vor allem mit dem benutzerfreundlichen Entnahmegriff des Tanks. An diesem lässt er sich sanft aus dem Gerät ziehen, über die große Öffnung befüllen und schlussendlich sanft wieder einsetzen. Der Behälter aus transparentem Kunststoff dient zugleich als Sichtfenster, sodass sich der Füllstand jederzeit überwachen lässt.

Härtetest: Um die Grenzen der Reinigungsleistung auszuloten, müssen die Geräte auch getrocknete Verschmutzungen lösen
Härtetest: Um die Grenzen der Reinigungsleistung auszuloten, müssen die Geräte auch getrocknete Verschmutzungen lösen

Livington kann im Grunde ebenso punkten, büßt aber an der Umsetzung einige Punkte ein. Der Tank ist deutlich kleiner, entsprechend schwieriger zu befüllen und lässt sich insgesamt weniger gleitend ins Gerät einsetzen. Bei den vier anderen Geräten entscheiden sich die Hersteller Bissell, Fakir und Shark für integrierte Wassertanks. Diese sind untrennbar mit dem Hauptgerät verbunden und werden über die mitgelieferten Becher befüllt. Diese Becher scheinen die Hersteller aber vor besondere Herausforderungen zu stellen, so zumindest zeigt sich deren eher indifferente Handhabung im Test.

Das Füllvolumen der Becher steht in keinem Zusammenhang zu dem der integrierten Wassertanks. Beim Shark S6005EU und Fakir besitzen die Becher keine Skala und eine Ladung füllt den Tank nicht annähernd voll. Dies führt dazu, dass die Probanden im Test meist bei der zweiten Becherladung das Gerät schlussendlich zwar befüllt haben, dann aber mit einem halbvollen Becher in der Hand dastehen. Das hätte eine simple Skala schnell und leicht beheben können. Der Becher des andere Sharks (S6003EU) lässt sich direkt am Gerät festklippen, was zwar nicht die Füllproblematik löst, dem Nutzer den Becher aber zumindest aus der Hand nimmt. Das Gerät von Bissell wirbt damit, mit zwei Becherladungen gefüllt zu sein – läuft aber mit der zweiten über. Auch hier bleibt ohne Skala unklar, wie man das Gerät effizient befüllen soll. Einen weiteren Nachteil bergen die integrierten Tanks, der erst nach der Gerätenutzung zutage tritt: Will man sie vollständig entleeren, muss jeweils das gesamte Gerät angehoben und ausgegossen werden.

Zwei der getesteten Geräte bieten eine Knickfunktion, um leichter unter Möbelstücken reinigen zu können (Fakir, Livington)
Zwei der getesteten Geräte bieten eine Knickfunktion, um leichter unter Möbelstücken reinigen zu können (Fakir, Livington)

Dampfbodenreiniger im Leistungs-Check

Sind die Geräte einmal in die Betriebsbereitschaft versetzt, dauert es bis zum Start des Reinigens nicht lange. Nach 25 bis spätestens 40 Sekunden sind alle Geräte bereit und verströmen Dampf, sodass es hier nicht zu einer bewertenden Unterscheidung kommt. Während der Reinigung schaffen es alle Geräte, einen dauerhaften Dampfausstoß ohne Aussetzer zu gewährleisten. Anders sieht es bei der Dampfmenge aus, auch bezogen auf die Reinigungsleistung: Ganz vorn stehen Kärcher, Livington und das 6003er-Modell von Shark. Hier berichten die Probanden über einen jederzeit satten Dampfausstoß, der sowohl flächig verteilt als auch kraftvoll zum Boden dringt. Dieser kräftige Druck wirkt sich direkt auf die erzielten Reinigungsergebnisse aus, sodass selbst im Härtetest keine Probleme entstehen. Hier müssen eingetrocknete Mischungen aus Sand und Schlamm gelöst und aufgenommen werden, was wie besprochen keine Probleme bereitet.

Beide Shark-Geräte sind mit besonderen Mopps ausgestattet, die sich im Betrieb auf die andere Seite klappen lassen
Beide Shark-Geräte sind mit besonderen Mopps ausgestattet, die sich im Betrieb auf die andere Seite klappen lassen

Fakir kann sich in diesem Punkt unauffällig ins Mittelfeld setzen, während der 6005er von Shark unter seinem dicken Mopp leidet und etwas zu wenig Dampf nach unten dringen lässt (während beim Schwestergerät genügend Druck für den gleichen Mopp herrscht). Das Gerät von Bissell setzt sich etwas nach hinten ab. Hier wird besonders an den Rändern des Mopps Dampfdruck vermisst, was entsprechend auch die Reinigungsergebnisse beeinflusst. Eine Sonderfunktion für besonders hartnäckige Flecken führt der Shark 6 003 ins Feld: Das Gerät wird in einer solchen Situation seinem Beinamen „Klik n’ Flip“ gerecht. Hierfür wird das Bodenteil auf den Rücken gedreht, wodurch eine gesonderte Dampfdüse hervortritt und gezielte Dampfstöße ausgegeben werden können. Einem so konzentrierten Strahl halten dann auch schwierige Stellen nicht mehr stand. Das Umdrehen des Mopps führt übrigens nicht dazu, dass das Gerät dann etwa auf dem Kunststoff aufläge, im Gegenteil. Der clever geschnittene Mopp ist beidseitig befestigt und seine zweite Seite wird beim Umdrehen auf den Boden gelegt; Gleiches gilt ebenfalls für das Schwestermodell. Durch die so gewonnene, doppelte Oberfläche erzielt man schlussendlich auch eine größere Reinigungsreichweite, da der Mopp doppelt so viel Schmutz tragen kann.

Der Shark lässt sich als Bodengerät verwenden. Entnimmt man jedoch das Kerngerät, können auch andere Anwendungen abgedeckt werden
Der Shark lässt sich als Bodengerät verwenden. Entnimmt man jedoch das Kerngerät, können auch andere Anwendungen abgedeckt werden

Aufbewahrung

Für die gelegentliche Unterbrechung des Reinigens, etwa um Möbel beiseite zu stellen oder andere Hindernisse aus dem Weg zu räumen, bieten nur Livington und Fakir eine aufrechte Parkposition aus eigener Kraft. Alle anderen Geräte müssen angelehnt oder horizontal auf den Boden gelegt werden. Das geht sicher besser. Eine erfreuliche Nachricht birgt die Kategorie der Sicherheit: Unser Praxistest fördert keine Sicherheitsbedenken hervor. An keinem der Geräte besteht während der Testreihen akute Verbrühungsgefahr, die Geräte selbst sowie die Bedienungsbereiche bleiben berührbar. Die Trittflächen an den Mopps des Kärcher verhindern außerdem, dass man den verschmutzten und heißen Mopp mit den Händen berühren muss.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Dampfbodenreiniger-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren
Funktion: Zur Ermittlung der Dampffunktionsnote wird die Stetigkeit des Dampfdruckes überprüft und die Dampfmenge bewertet. Pro Gerät wird ein Quadratmeter Boden gereinigt. Hier wird die Reinigungswirkung anhand der Schnelligkeit der Schmutzlösung und des Reiniungsergebnisses beurteilt.
Handhabung: Die Testredaktion überprüft und bewertet für die Bedienfreundlichkeit die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente. Hierzu gehört das Führen und Lenken des Reinigers auf dem Testboden, sämtliche Bedienelemente, die (De-)Montage derer sowie die Handhabung der Zubehörteile, ebenso die Ablesbarkeit von Markierungen des Wasserbehälters. Bei der Reinigung/Entleerungssnote wird die Modularität, Zugänglichkeit und Einfachheit der Reinigung bewertet. Das Betriebsgeräusch wird praxisnah aus einer Höhe von 170 cm über dem Boden gemessen, Die Bedienungsanleitung wird auf die Sicherheits- und Entsorgungshinweise geprüft, dann anhand ihrer Qualität bewertet.
Ökologie: Dieser Wert ergibt sich aus dem Energieverbrauch während des Reinigungsvorgangs.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, die Größe von Spalten und Ritzen, zudem die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Sicherheit: Neben der Schonung von Kanten und Möbeln wird geprüft und bewertet, wie gut verhindert werden kann, dass dem Nutzer Schäden entstehen.
 

Autor: Tom Colditz

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Bildquelle:

  • Test-Dampfbodenreiniger-Startbild: © Auerbach Verlag, Shark