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Die Tasse Kaffee gehört in vielen Haushalten zum geliebten morgendlichen Ritual. Wer dabei besonderen Wert auf tollen Geschmack und perfekte Qualität legt, der mahlt seinen Kaffee am besten aus ganzen Bohnen selber. Die passenden elektrischen und manuellen Kaffeemühlen haben wir in dieser Ausgabe im Vergleichstest. Lesen Sie mehr in unserem Kaffeemühlen Test 2022.

Die Testgeräte im Kaffeemühlen Test 2022

Elektrische Kaffeemühlen mit Kegel- und Scheibenmahlwerk:
Melitta Calibra
Caso Barista Crema
Graef CM850
Elektrische Kaffeemühlen mit Schlagmahlwerk:
Caso Coffee & Kitchen Flavour
manuelle Kaffeemühlen:
Silberthal manuelle Kaffeemühle
Hario Skerton Pro

Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Kaffeemühlen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Zu Omas Zeiten war die Kaffeemühle fester Bestandteil der damals noch sehr übersichtlich vorhandenen Haushaltsgeräte. Mit der Erfindung der Vakuumverpackung löste gemahlener Kaffee die Mühlen dann nach und nach ab. Nun erlebt der selbstgemahlene Kaffee aber eine Renaissance.

Der Form verdankt das Kegelmahlwerk seinen Namen. Es verspricht besonders schonendes Mahlen der Bohnen ohne Geschmacksverlust
Der Form verdankt das Kegelmahlwerk seinen Namen. Es verspricht besonders schonendes Mahlen der Bohnen ohne Geschmacksverlust

Wann lohnt sich eine Kaffeemühle?

Jede Kaffeevariante stellt eigene Ansprüche an die Beschaffenheit des Kaffee–pulvers. So müssen die Bohnen staubfein gemahlen sein, soll es ein Mokka werden. Ebenfalls fein gemahlen muss der Kaffee für Espresso sein, während er für klassischen Filterkaffee eine etwas gröbere Konsistenz haben soll. French Press schließlich braucht aufgrund der besonderen Filtermethode einen sehr groben Mahlgrad.

Moderne Kaffeemühlen erlauben die Wahl des Mahlgrades – je nach Modell sogar in besonders kleinen Abstufungen. So bringt es die Kaffeemühle von Graef auf satte 40 Mahlgrade, dicht gefolgt von der Melitta-Mühle mit 39 Stufen. Echte Barista schwören auf das dadurch mögliche „Feintuning“ bei der Kaffeebereitung, während Einsteiger und normale Kaffeetrinker zunächst wohl etwas überfordert sein dürften. Immerhin: Die manuellen Kaffeemühlen mit Handbetrieb verfügen über deutlich weniger Abstufungen beim Mahlgrad.

Unterschiedliche Mahlgrade (v. l. n. r.): fein für Mokka oder Espresso, mittelfein für klassischen Filterkaffe und grob für French Press
Unterschiedliche Mahlgrade (v. l. n. r.): fein für Mokka oder Espresso, mittelfein für klassischen Filterkaffe und grob für French Press

Wie funktionieren Kaffeemühlen?

Bei den elektrischen Kaffeemühlen kommen unterschiedliche Techniken beim Mahlen zum Einsatz. Preiswerte Geräte für den gelegentlichen oder nicht ausschließlichen Gebrauch als Kaffeemühle verfügen meist über ein Schlagmahlwerk mit umlaufenden Messern. Diese können neben Kaffee auch Nüsse oder andere härtere Materialien zerkleinern und fallen eher in die Kategorie der Multizerkleinerer. Speziell zum Mahlen von Kaffeebohnen kommen dagegen Kegel- oder Scheibenmahlwerke zum Einsatz, wobei den Kegelmahlwerken ein besonders schonendes Mahlverhalten nachgesagt wird. Wichtig beim Zerkleinern der Bohnen ist auch die Hitzeentwicklung im Gerät. So sollten die Bohnen beim Mahlen möglichst nicht erhitzt werden, damit kein Aroma verloren geht.

Die Kaffeemühle von Graef wird über einen Kippschalter auf der Rückseite bedient: entweder dauerhaftes oder Mahlen per Druckschalter vorn
Die Kaffeemühle von Graef wird über einen Kippschalter auf der Rückseite bedient: entweder dauerhaftes oder Mahlen per Druckschalter vorn

Elektrische Kaffeemühlen im Test

In unserem Test treten drei rein elektrische Kaffeemühlen gegeneinander an. Des Weiteren sind zwei manuelle Kaffeemühlen sowie ein Multizerkleinerer mit Schwerpunkt auf Mahlen von Kaffee im Testfeld vorhanden. Besonders den Geschmack angehender Kaffeesommeliers dürften dabei die drei erstgenannten Kaffeemühlen treffen. Diese eignen sich ausschließlich zum Mahlen von Kaffeebohnen, sind dafür aber auch mit zahlreichen speziellen Extras ausgestattet. Alle drei verfügen über einen Vorratsbehälter, der sich mit Kaffeebohnen bestücken lässt. Der Mahlgrad lässt sich bei zwei Geräten sehr fein einstellen (Graef 40 Stufen, Melitta 39 Stufen). Die Barista Crema von Caso verfügt über vergleichsweise wenige (16) Mahlstufen und ist als einzige der drei nicht mit einem Kegel-, sondern einem Scheibenmahlwerk ausgestattet.

Eine Schublade unter der Maschine von Graef erlaubt das schnelle Entsorgen des Kaffeesatzes aus Siebträgern
Eine Schublade unter der Maschine von Graef erlaubt das schnelle Entsorgen des Kaffeesatzes aus Siebträgern

Das gehört zur Ausstattung

Im Test überzeugt in dieser Kategorie vor allem die Melitta Calibra mit zahlreichen Funktionen. Ein Highlight ist dabei ohne Zweifel die eingebaute Feinwaage. Damit lässt sich das Kaffeepulver grammgenau mahlen. Zunächst wird der runde Auffangbehälter eingewogen. Anschließend lässt sich die gewünschte Menge in Gramm über die Tasten eingeben. Das eingebaute LC-Display unterstützt den Nutzer bei der Programmierung. Anschließend lässt sich die gewünschte Menge auf Knopfdruck herstellen und dem Kaffeegenuss steht nichts mehr im Wege. Alternativ ist aber auch das Mahlen nach Zeit oder die Eingabe der gewünschten Tassenanzahl möglich, wobei die Maschine bei Letzterem auf das programmierte Gewicht pro Tasse zurückgreift und ebenfalls die Kaffeemenge abwiegt.

Durch das Ausblasen des Kaffees seitlich in den Auffangbehälter geht bei der Barista Crema von Caso doch einiges an Kaffeepulver daneben
Durch das Ausblasen des Kaffees seitlich in den Auffangbehälter geht bei der Barista Crema von Caso doch einiges an Kaffeepulver daneben

So viel Komfort wie das Gerät von Melitta bietet keine andere Kaffeemühle im Test. Immerhin lässt sich bei der Barista Crema von Caso ebenfalls die Tassenmenge (maximal 12) eingeben, wobei hier dann auf Zeit gemahlen wird. Etwas enttäuschend ist das teuerste Gerät von Graef in dieser Disziplin: Hier ist keine Vorauswahl möglich, sondern der Nutzer muss die gewünschte Menge an Kaffee selber mit Augenmaß abschätzen. Immerhin: Der auf der Rückseite versteckte Schalter lässt sich auch auf „Auto“ stellen. In dieser Stellung wird nur gemahlen, wenn das Auffanggefäß an den Kontaktschalter an der Mühle gedrückt wird. Zumindest erlaubt die Mühle von Graef auch das direkte Befüllen von Siebträgern. Hierzu werden zwei Siebträgerhalter in unterschiedlichen Größen mitgeliefert.

Zudem verfügt die Kaffeemühle über einen Behälter zum Ausleeren von Siebträgern und ist mit einer Edelstahlfront und einem ansprechenden Design besonders schick. Trotzdem hat uns das Gesamtbild bei diesem Gerät etwas enttäuscht, zumal auch der Auffangbehälter nicht gerade sehr üppig dimensioniert ist. Die Barista Crema von Caso ist das Schnäppchen in dieser Geräteklasse und zudem sehr kompakt gebaut, was besonders bei kleineren Küchen wichtig ist. Der Größe geschuldet landet das Kaffeepulver nicht von oben im Auffangbehälter, sondern wird von hinten sozusagen hineingeblasen.

Vorbildlich: Die manuelle Kaffeemühle von Silberthal kann bei Nichtnutzung ordentlich in die mitgelieferte Kiste eingepackt werden
Vorbildlich: Die manuelle Kaffeemühle von Silberthal kann bei Nichtnutzung ordentlich in die mitgelieferte Kiste eingepackt werden

So arbeiten manuellen Kaffeemühlen

Wie zu Omas Zeiten werden Kaffeemühlen mit manuellem Mahlwerk mit reiner Muskelkraft angetrieben. Ansonsten haben die modernen Mühlen aber nicht mehr viel mit dem Holzkasten von anno dazumal gemein. Besonders kompakt gebaut ist die stylische Mühle von Silberthal. Sechs Mahlstufen von fein bis grob gibt es. Besonders praktisch: Das Glas zum Auffangen wird direkt an die Mühle geschraubt, sodass nichts vom Kaffeepulver danebengehen kann. Ein Ersatzbehälter sowie ein Schraubverschluss liegen ebenfalls mit bei.

Auch die Skerton Pro verfügt über ein Schraubglas, ist insgesamt aber deutlich größer in der Bauform. Hier gefällt uns nicht so gut, dass der Mahlgrad zwar einstellbar ist, es aber keine Skala zum Wiederfinden der Mahlstufe gibt. Vielmehr muss man sich stufenlos an den gewünschte Mahlgrad herantasten. Unseren Multizerkleinerer behandeln wir in der Einschätzung ähnlich wie die manuellen Kaffeemühlen. Der Grund: Hier kann man den Mahlgrad nur durch die Dauer des Mahlens festlegen. Eine Einstellmöglichkeit gibt es bauartbedingt nicht. Somit kommt es auf das persönliche Geschick an, den Kaffee in der gewünschten Mahlstufe herzustellen.

Unverzichtbares Reinigungselement: Die fast überall mitgelieferte kleine Bürste wird zur Reinigung des Mahlwerkes benötigt
Unverzichtbares Reinigungselement: Die fast überall mitgelieferte kleine Bürste wird zur Reinigung des Mahlwerkes benötigt

Welche Kaffeemühle ist die beste?

Die Eigenheiten der Mühlen haben wir bereits im Detail geklärt. In der Praxis kommt es vor allem darauf an, dass der Kaffee schonend und möglichst homogen in der gewünschten Feinheit gemahlen wird. Hier überzeugt vor allem die sonst nicht so umfangreich ausgestattete Kaffeemühle von Graef. Staubfein wird der Kaffee mit dem kleinsten Mahlgrad und gleichmäßig grob auf größter Stufe. Dafür gibt es Bestnoten im Test. Ebenfalls überzeugend, wenn auch nicht ganz so gut: das Komfortmodell von Melitta, gefolgt vom Barista Crema mit einem insgesamt noch überzeugenden Ergebnis. Gut mahlen auch unsere beiden manuellen Kaffeemühlen.

Besonders gut gefällt uns das Bedienfeld mit LC-Display bei der Calibra von Melitta. Sogar grammgenaues Mahlen ist möglich
Besonders gut gefällt uns das Bedienfeld mit LC-Display bei der Calibra von Melitta. Sogar grammgenaues Mahlen ist möglich

Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Kaffeemühlen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren
Funktion: Es wird geprüft, welche Mahlgrade die Kaffeemühlen erreichen und wie sich die Homogenität des gemahlenen Kaffeepulvers gestaltet. In je drei Durchgängen wird für drei Mahlgrade (handelsüblicher Filterkaffee mit 335 bis 710 Mikrometer Partikelgröße, feiner Espresso mit unter 335 Mikrometer und staubfeiner Mokka mit etwa 200 Mikrometer) das Ergebnis ermittelt und bewertet. Das gemahlene Kaffeepulver wird anschließend via Sieb und optischer Begutachtung bewertet. Die Mahlgeschwindigkeit wird für die drei Mahlgrade gemessen und vergleichend bewertet.
Handhabung: Die Testredaktion überprüft und bewertet unter dem Punkt Bedienfreundlichkeit die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente, insbesondere der Mahlgrad- und Mengeneinstellungen sowie Skalen. Ein vorhandenes Display wird dabei nach Leuchtstärke, Kontrast und Blickwinkelstabilität bewertet. Bei den manuellen Mühlen wird der Kraftaufwand geprüft und bewertet. An die Funktionstests schließt sich die Bewertung der Reinigung an. Die Modularität der zu reinigenden Teile sowie die Zugänglichkeit des Mahlwerkes sind hier ausschlaggebend für die Note; ebenso, wie gut die Kaffeeauffangbehälter funktionieren und ob nach dessen Entnahme Kaffeepulver herauskrümelt. Die praxisnahe Ermittlung des Betriebsgeräusches der elektrischen Mühlen wird im Testlabor durchgeführt, die Messdistanz beträgt 50 Zentimeter, bis hin zu 70 dB(A) wird die Note 1 vergeben. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlichen Sicherheits- und Entsorgungshinweise geprüft, dann anhand ihrer Qualität (Bebilderung, Struktur, Schriftgröße, Anwendungshinweise) bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, eventuelle Klemmstellen und natürlich das Nicht- oder Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, sowie die Größe von Spalten und Ritzen, zudem die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Der Energieverbrauch der elektrischen Kaffeemühlen wird während der Zubereitung gemessen und vergleichend bewertet. Ebenfalls bewertet wird die Verpackung unter ökologischen Gesichtspunkten.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Neben der Standsicherheit wird geprüft und bewertet, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen.
 

 

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Bildquelle:

  • Test_Kaffeemühlen 2022: © Auerbach Verlag, Graef