Sommerzeit ist Grillzeit und am besten schmecken Bratwurst, Steak & Co. vom Holzkohlegrill. Doch nicht jeder hat ein Grundstück oder einen Garten für das Grillvergnügen. Als Alternative bieten sich hier Elektrogrills und elektrisch betriebene Kontaktgrills an – diese eignen sich sogar für den Innenbereich. Lesen Sie mehr in unserem Kompaktgrill Test 2022.
Die Testgeräte im Kompaktgrill Test 2022
| Kontaktgrills: | |
| WMF Profi Plus Kontaktgrill Perfection | |
| Eta Party Chef ETA515590000 | |
| Melissa 16240108 | |
| Emerio CG-110291.3 | |
In unserem Testfeld sind sechs Elektrogrills und ein mobiler Gasgrill vertreten. Die elektrisch betriebenen Grills unterteilen sich nochmals in vier Kontaktgrills und zwei kombinierte Tisch-/Standgrills. Diese Grillarten eignen sich – mit Ausnahme des Gasgrills – auch zur Nutzung in Innenräumen und sind damit auch für Mieter ohne Grundstück und Balkon geeignet. Unser Gasgrill hingegen ist für die Nutzung im Außenbereich konzipiert. Aufgrund der kompakten Maße des Grills, lässt sich dieser auch für Partys in der Natur nutzen. Zwei Personen tragen das Modell mit knapp 9 Kilogramm (kg) Gewicht problemlos zum Aufstellort. Allerdings: Eine Gasflasche muss auch noch mit. Zum Glück erweist sich der Grill Wayne als recht flexibel und kann auch mit leichteren 5-kg-Gasflaschen betrieben werden.
So werden Kompaktgrills aufgebaut
Während die Kontaktgrills alle vollständig montiert geliefert werden, müssen die beiden Standgrills und der Gasgrill noch aufgebaut werden. Das gestaltet sich im Großen und Ganzen aber unkompliziert. Bis auf einen Kreuzschlitzschraubendreher ist kein weiteres Werkzeug erforderlich. Beim Standgrill von Rosenstein & Söhne bemängeln wir allerdings die Aufbauanleitung.
Der Aufbau wird mit sehr wenigen Bildern und ansonsten ausschließlich im Text beschrieben. Das geht besser und verzögert den (an sich einfachen) Aufbau doch etwas. Bei den beiden anderen Grills wird die Montage ordentlich und bebildert beschrieben. Am wenigsten muss beim Gasgrill Wayne noch angeschraubt und montiert werden. Allerdings ist hier vor der ersten Nutzung ein etwas aufwendigerer Einbrennprozess erforderlich, wie man ihn von hochwertigen Kohle- und Gasgrills kennt.
Was ist ein Kontaktgrill?
Am interessantesten finden wir die Kontaktgrills. Diese verfügen über eine obere und eine untere Heizplatte. Nach dem Auflegen des Grillgutes lassen sich diese zusammenklappen und braten gleichzeitig auf beiden Seiten, was die Garzeit generell verkürzt. Damit auch dickere Stücke Fleisch und Würste auf den Grill können, sind die Grills mit einem speziellen Scharnier ausgestattet, welches den Abstand der Grillflächen je nach eingelegtem Grillgut verändert.
Im Testfeld haben wir je einen Kontaktgrill mit Vollautomatik (WMF), separat regelbarer Temperatur für untere und obere Platte (Eta), einen Grill mit immerhin regelbarer Temperatur kombiniert für beide Platten (Melissa) sowie einen sehr einfachen Grill ohne Eingriffsmöglichkeiten bei der Temperatur (Emerio). Interessanterweise spiegelt sich die Ausstattung auch im Preis und der Wertung in der Testtabelle wieder. Am besten gefallen uns die Geräte von WMF und Eta. Nicht sehr glücklich sind wir hingegen mit dem Minigrill von Emerio.
In der Praxis ist es teilweise schwierig Bratwürste sicher im Grill zu halten. Man muss aufpassen, dass diese nicht wieder herausrollen. Auffällig ist auch die lange Garzeit. In den beiden kleinsten Grills müssen wir 20 Minuten (min) warten, bis unsere Würste durch sind. Deutlich schneller geht es bei WMF mit 14 min und Melissa mit knapp 18 min. Das optische Ergebnis ist allerdings durchwachsen und kann sich mit jenen eines Holzkohlegrills kaum messen. Immerhin: Fleisch kann man mit den Kontaktgrills gut bereiten. Besonders Spaß macht das mit dem vollautomatischen Grill von WMF. Über das Touchdisplay kann man hier die gewünschte Speise (z. B. Fleisch, Fisch, Würste …) anwählen und nach einer Aufheizphase das Grillgut einlegen.
Den Rest erledigt der Grill mit seiner Sensorautomatik von ganz allein. Der Grillchef muss sich nur an den Anzeigen orientieren und kann sein Fleisch dann mit dem gewünschten Gargrad entnehmen. Dazu gibt es extra eine Anzeige am Gerät. Aufpassen muss man beim kleinsten Grill von Emerio: Im Gegensatz zu den Würsten ist Fleisch hier schnell durchgebraten und wird hart, wenn man es nicht rechtzeitig entnimmt. Die beiden kleinen Grills sind zudem kaum für größere Grillpartys geeignet, sondern wohl eher für Kleinfamilien mit wenig Bedarf gedacht.
Das macht die Standgrills so interessant
Unsere beiden Standgrills lassen sich je nach Wunsch sowohl als Tisch- wie auch als Standgrill betreiben. Hierzu liefert der Hersteller ein entsprechendes Gestell mit, auf welchem sich der Grill platzieren lässt. Beim Grill von Cloer macht dieses Gestell durchaus einen stabilen Eindruck und erlaubt sogar das Ablegen von Grillgut, Gemüse oder Ähnlichem.
Der Grill ist zudem mit einer Haube ausgestattet und kann beim Grillen geschlossen werden, was zu einer schnelleren Garzeit führen soll. Der Grill von Rosenstein & Söhne macht hingegen einen etwas wackeligen Eindruck. Auch die Spaltmaße stimmen nicht ganz, weshalb das Grillgitter etwas klappert. Vom Aufbau her unterscheidet sich dieser Grill von den anderen dergestalt, dass keine Grillplatte verbaut ist, sondern eben nur ein Edelstahlrost über der offenen Grillspirale hängt.
In den darunter befindlichen Auffangbehälter lässt sich Wasser einfüllen. Das dient gleich zwei Zwecken: Einmal soll damit Rauch vermieden werden, zweitens sammelt sich das Fett so im Wasser und kann anschließend bequem ausgeschüttet werden. Der Reinigungsaufwand vermindert sich dadurch also. Beim Grillen von Bratwürsten sind wir vom Cloer etwas enttäuscht. Die Würste verbrennen schnell an den Kontaktstellen, während der Rest der Wurst kaum Grillfarbe bekommt. Am Ende sind sie zwar durch, aber eben nicht durchgängig geröstet. Ganz anders beim Rosenstein & Söhne: Es dauert zwar seine Zeit, die Würste aber bekommen eine sehr schöne Röstfarbe und sind rundherum knackig braun. Fleisch grillen klappt auf beiden Grills recht ordentlich.
Kompakter Gasgrill von Burnhard Wayne
Ebenfalls ein gutes Grillergebnis können wir dem Gasgrill von Wayne bescheinigen. Insofern unterscheidet sich der Grill kaum von herkömmlichen Gasgrills. Die kompakte Bauform gefällt aber. So lässt er sich gut verstauen und auch mobil nutzen. Im Lieferumfang enthalten ist auch eine praktische Abdeckplane. Als optionales Zubehör kann man für den Grill eine gusseiserne Wendeplatte für noch bessere Grillergebnisse sowie ein Untergestell ordern.
Die Reinigung bei den Grills
Ein leidiges Thema nach dem Grillen ist die Reinigung. Auch bei unseren Testkandidaten fällt diese Disziplin sehr unterschiedlich aus. Am einfachsten können wir den Elektrogrill von Rosenstein & Söhne reinigen: Wasser mit den Fettresten auskippen, Gerät mit einem feuchten Tuch abwischen und den Edelstahlgrill in einem Wassereimer reinigen – fertig. Mehr Mühe macht das bei den restlichen Grills. Wobei die Kontaktgrills und der Grill von Cloer mit antihaftbeschichteten Grillplatten ausgestattet sind, die sich recht gut reinigen lassen.
Die Platten sind abnehmbar, was die Reinigung stark erleichtert. Nicht vergessen sollte man den bei fast allen Elektrogrills vorhandenen Fettauffangbehälter. Nicht abnehmbar sind die Platten bei den kleinsten Grills von Melissa und Emerio. Hier wird das Reinigen noch schwieriger, weil man darauf achten muss, dass kein Wasser in den Innenraum der Grills gelangt.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Kompaktgrill-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
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