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Wer mit Gas kocht, kann vor allem eines: schnell anfangen. Doch in Zeiten, in denen die Gaspreise explodieren, sind Alternativen gefragt. Induktionskochfelder können hier die Lösung sein, denn sie sind schnell wie Gas, hoch präzise und dazu noch umweltverträglich. Selbst wer schon eine Einbauküche hat, muss auf Induktion nicht verzichten. Doch halten die Geräte, was sie versprechen? Wir haben vier integrierte sowie vier mobile Induktionskochfelder getestet. Lesen Sie mehr in unserem Induktionskochfeld Test.

Die Testgeräte im Induktionskochfeld Test

Induktionskochfelder (mobil):
WMF Kult X Mono
Rommelsbacher CTS 2000/IN
Caso TC 2400 Thermocontrol
Melissa 16350025
Induktionskochfelder (integriert):
Beko HII 64400 MT
Bauknecht BS 2677C AL
Küppersbusch KI 6750.0
Koenic KBH 36631

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Induktionskochfeld-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

So viele Knöpfe! Die Bedienfelder der Induktionsplatten überbieten sich an (Zusatz-)Einstellungen. Die Bedienungsanleitung hilft aus
So viele Knöpfe! Die Bedienfelder der Induktionsplatten überbieten sich an (Zusatz-)Einstellungen. Die Bedienungsanleitung hilft aus

Induktionskochfelder haben in den letzten Jahren Konjunktur: Im Nullkommanichts werden Speisen und Wasser erhitzt beziehungsweise zum Kochen gebracht, genauso schnell lässt die Hitze aber auch nach, wenn man das Kochfeld ausschaltet. Verbrennungen, wie etwa bei gewöhnlichen Elektroherden, muss man da kaum befürchten – und umweltfreundlicher ist das auch: Bis zu 30 Prozent weniger Strom verbrauchen Induktionsherde gegenüber anderen Kochfeldern. Dafür sorgen Induktionsspulen in der Herdplatte, die ein elektromagnetisches Feld erzeugen. Statt die Herdplatte selbst zu erhitzen, wird die Wärme so direkt auf das Kochgeschirr übertragen. Hier liegt ein wichtiger Punkt, den es bei der Anschaffung zu beachten gilt, denn nicht alle Töpfe und Pfannen eignen sich für Induktionsherde – sie müssen ferromagnetisch sein. Heutzutage gibt ein entsprechendes Symbol am Kochgeschirr über diese Eigenschaft Auskunft, alternativ kann man auch mit einem Magneten testen, ob Pfannen und Töpfe geeignet sind.

Die Einbaukochfelder zeigen die Restwärme der Platten an. Bei Beko und Koenic steht „H“ für größere Hitze als „h“
Die Einbaukochfelder zeigen die Restwärme der Platten an. Bei Beko und Koenic steht „H“ für größere Hitze als „h“

Mobiles oder fest integriertes Induktionskochfeld?

Hat man sichergestellt, dass passendes Kochgeschirr im Haus ist, kann der Kochspaß auch schon losgehen. Dazu ist es nicht mal nötig, die heimische Küche grundzuerneuern – mobile Induktionskochfelder versprechen den Kochkomfort auch ohne Installation. Wie schlagen sich unsere Testgeräte in puncto Ankochdauer und sind sie dabei auch effizient? Unter den Einbaukochfeldern hat das Modell von Beko in beiden Fällen die Nase vorn: Um 1 Liter (l) Wasser zum Kochen zu bringen, braucht es beispielsweise nur 5 Minuten (min). Schlusslicht ist beim Ankochen das Feld von Koenic, effizienztechnisch liegt das Kochfeld von Küppersbusch hinten. Alle vier Modelle schlagen sich hinsichtlich der Funktion aber mehr als passabel. Auch die mobilen Induktionsfelder sind fix: Das Kochfeld von Caso bringt sogar 2 l Wasser in gut 6 min zum Kochen, dafür verbraucht es dabei aber auch am meisten Energie. Auch die anderen mobilen Induktionsplatten sind deutlich größere Stromfresser als die Einbaukochfelder. Noch schneller geht das Kochen mit der Boost-Funktion. Diese sollte man aber nur in Ausnahmefällen verwenden, da dafür noch einmal mehr Energie benötigt wird.

Beim Kochfeld von WMF und drei der vier Einbauplatten wird die Leistung per Schieberegler eingestellt
Beim Kochfeld von WMF und drei der vier Einbauplatten wird die Leistung per Schieberegler eingestellt

Induktionskochfeld-Bedienung will gelernt sein

Die Zeiten drehbarer Bedienknöpfe à la Gas- oder Elektroherd sind vorbei: Die Induktionskochfelder werden, mit Ausnahme des Modells von Melissa, per Touchpad bedient. Dabei setzen Beko, Caso und Rommelsbacher auf vergleichsweise klassische Plus- und Minusknöpfe, während die Herdplatten von Bauknecht, Koenic, Küppersbusch und WMF mit Schiebereglern ausgestattet sind, die man mit dem Finger wischend bedienen kann. Welche Version besser ist, ist Geschmackssache. Der Schieberegler ist zwar elegant und schnell zu verstellen, andererseits fällt es mitunter schwerer, die genaue Stufe einzustellen. Insbesondere die integrierten Kochfelder muten beim ersten Anblick aufgrund diverser Bedienelemente und Anzeigen teils überfordernd an. Da lohnt es sich, zumindest anfangs, die Bedienungsanleitung parat zu halten, dann erschließt sich die Handhabung in der Regel recht schnell.

Feuer frei: Die Kochfelder der Einbaugeräte lassen sich alle gleichzeitig erhitzen, bei Bedarf auch auf Maximalleistung
Feuer frei: Die Kochfelder der Einbaugeräte lassen sich alle gleichzeitig erhitzen, bei Bedarf auch auf Maximalleistung

Von Vorteil ist, wenn die einzelnen Kochfelder der Einbauherde mit je einem extra Bedienfeld regelbar sind, was beim Gerät von Koenic nicht der Fall ist: Hier muss man zunächst die entsprechende Kochzone anwählen und diese dann per mittigem Schieberegler bedienen. Außer Beko und Caso haben die Hersteller der Herdplatten ihre Geräte mit Direktwahlprogrammen (oder zumindest einer Ankochautomatik) ausgestattet, was eine besonders passgenaue Zubereitung diverser Speisen ermöglicht. Das mobile Gerät von Caso erlaubt hochpräzises Kochen mit einem internen und zusätzlich noch einem externen Thermometer. Auch das Gerät von Rommelsbacher ist mit einem Temperaturmesser in der Herdplatte ausgestattet. Etwas irritierend ist die Funktionsweise des Melissa-Kochfelds: Die Temperatur wird nicht klassisch mit Stufen reguliert – es gibt nur vorgegebene Programme, etwa für Wasser, Milch oder Grill. Bei einigen der Programme können zwar vorab noch Temperatur, Wattleistung oder Zeit umgestellt werden, während des eigentlichen Kochvorgangs kann der Nutzer aber dann aber nichts mehr verändern. Kommt etwa Wasser zum Kochen, kann man es nicht herunterschalten. 

Mit dem Thermometer des Caso können die Temperatur der Mahlzeit gemessen und Solltemperaturen eingestellt werden
Mit dem Thermometer des Caso können die Temperatur der Mahlzeit gemessen und Solltemperaturen eingestellt werden

Qualität der Induktionskochfelder

Das Modell von Melissa besteht zum Großteil aus Plastik und hat eine weniger qualitative Glaskeramikplatte, sodass es in puncto Wertigkeit nicht mit den anderen Induktionskochfeldern mithalten kann, ist aber auch preislich das günstigste im Testfeld. Die übrigen transportablen Kochfelder machen tatsächlich einen sehr hochwertigen und eleganten Eindruck. Höchste Qualität zeichnet die Einbaukochfelder aus. Die Herdplatten von Bauknecht und Koenic haben um den Rand ihrer Ceran-Platte einen Metallrahmen, was diese beiden Modelle noch etwas bruchsicherer macht.

Bei vielen Kochfeldern lassen Direktwahlprogramme eine passgenaue Zubereitung zu – wie etwa die Herstellung von Joghurt
Bei vielen Kochfeldern lassen Direktwahlprogramme eine passgenaue Zubereitung zu – wie etwa die Herstellung von Joghurt

Sicherheit beim Induktionskochfeld

Apropos sicher: Wie erwähnt, kühlen die Induktionskochfelder nach Benutzung in Windeseile ab, sodass ihre Nachhitze nicht mit der herkömmlicher Elektroherde vergleichbar ist. Eine Restwärmeanzeige weist bei allen Geräten – außer Melissa und WMF – dennoch darauf hin, wenn ein Kochfeld noch nicht ganz abgekühlt ist. Die meisten Modelle machen sogar noch einen Unterschied in der Intensität der Restwärme. Im Test kam es aber vor, dass die Anzeige des Koenic-Kochfelds nach kurzer Benutzung der Platte nicht ansprang, obwohl sie schon recht warm geworden war. Bei diesem Herd ergab sich zudem, dass es beim Anwählen der einzelnen Herdplatten mitunter etwas heiß unter den Fingern wird, weil das Bedienfeld relativ nah an den vorderen Kochzonen liegt. Die Hitze hält sich aber insgesamt im Rahmen. Die Induktionskochfelder sind zudem allesamt mit einer Topferkennung ausgestattet: Wenn der Topf heruntergenommen wird oder gar keiner auf der Kochzone steht, schaltet sich das Feld ab beziehungsweise startet erst gar nicht. Die Einbaufelder und das Rommelsbacher-Gerät verfügen des Weiteren über eine Kindersicherung, die versehentliches Bedienen verhindert. Zusätzlich haben einige der Geräte eine Sicherheitsabschaltung und/oder einen Überhitzungsschutz integriert.

Das Gerät von Melissa hat nur Direktprogramme. Es kann aktuelle Betriebs- und Gesamtleistung für die Zubereitung anzeigen
Das Gerät von Melissa hat nur Direktprogramme. Es kann aktuelle Betriebs- und Gesamtleistung für die Zubereitung anzeigen

Reinigung der Induktionskochfelder

Kein Kochen ohne Kleckern. Bei den Induktionskochfeldern hält sich der Putzaufwand glücklicherweise in Grenzen, denn durch ihre ferromagnetische Funktionsweise wird die Herdplatte selbst nie so heiß, dass übergeschwappte oder -gekochte Speisereste sich auf dem Herd einbrennen könnten. So lassen sich die Induktionskochfelder einfach mit einem feuchten Lappen abwischen. Einzig bei den portablen Geräten kann Flüssigkeit in die Ritzen gelangen, wo sie mitunter schwer wieder rauszukriegen ist.

Werden die vorderen Platten des Koenic länger maximal erhitzt, kann das Bedienfeld unter Umständen etwas heiß werden
Werden die vorderen Platten des Koenic länger maximal erhitzt, kann das Bedienfeld unter Umständen etwas heiß werden

Unser Fazit im Induktionskochfeld-Test

Im Test haben sich sowohl die integrierten als auch mobilen Induktionskochfelder bewährt. Wer seine Küche neu aufstellt, ist mit einem effizienteren und damit umweltfreundlicheren Einbaukochfeldgut beraten. Dabei kann er sogar zwischen verschiedenen Größen und Induktionsfeldformen wählen. Für alle anderen ist die portable Variante eine nette Alternative, die auch mobil gut nutzbar ist. 

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Induktionskochfelder-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Induktionskochfelder
Funktion:  Die Ankochzeit von einer definierten Menge Wasser wird bestimmt. Hierbei wird aus den Testdurchläufen der Mittelwert gebildet und benotet, genutzt wird die jeweils maximale Leistungsstufe. Die Induktionseffizienz wird anhand der Energieaufnahme der Geräte ermittelt.
Handhabung:  Die Geräte werden auf ihre Bedienerfreundlichkeit hin getestet. Beurteilt werden das Bedienkonzept wie auch die Beschriftungen der Bedienelemente, deren Gängigkeit, Funktionalität und Positionierung, zudem die Eingabe-Latenz der Touch-Bedienelemente. Um die Reinigung zu beurteilen, wird der Aufwand ermittelt, der zur gründlichen Reinigung nach den gesamten Testreihen benötigt wird. Hierbei wird vor allem auf typische Schmutzstellen an den Bedienelementen, aber auch am Rahmen der Geräte und an der Kochplatte geachtet. Die Bedienungsanleitung wird auf ihre Struktur und Verständlichkeit, Bebilderung, Installationshinweise, Pflegetipps und Schriftgröße bewertet. Bei den mobilen Kochfeldern wird zudem bewertet, wie gut sich die Geräte transportieren und unterbringen lassen; hier fließt auch die Standsicherheit ein.
Verarbeitung: Die Probanden bewerten die allgemeine Qualität der verwendeten Materialien, die Gleichmäßigkeit der Oberflächen, sämtliche Spaltmaße sowie das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten.
Ökologie: Während der Testreihen des Wasserkochens wird die Energieaufnahme erfasst, gemittelt und vergleichend bewertet. Bewertet werden zudem unnötige Verpackung und entstehender Müll.
Sicherheit: Die Unversehrtheit des Nutzers steht hier im Vordergrund. Es wird überprüft, wie gut Bedienungsanleitung und Gerät Schäden und Verletzungen durch Klemmen, Schneiden, Verbrennen und dergleichen verhindern können, u. a. wird hier auf das Vorhandensein einer Kindersicherung sowie der Restwärmeanzeige der Geräte geachtet.
 

Autorin: Georgia Dreßler

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