Ein Vakuumierer gehört mittlerweile in jede Küche. Durch das Absaugen von Sauerstoff aus der speziellen Folienverpackung verlängert sich die Lebensdauer verschiedenster Lebensmittel um ein Vielfaches. Wir haben in unserem Testlabor neun Geräte unter die Lupe genommen. Welche sind nun besonders empfehlenswert? Lesen Sie mehr in unserem Vakuumierer Test.
Die Testgeräte im Vakuumierer Test
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Vakuumierer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Vakuumieren ist im Trend, das ist kein Geheimnis mehr. Schon seit Jahrhunderten beschäftigt sich die Menschheit mit dem Aufbewahren von Speisen: über Einkochen, Räuchern, Einsalzen oder -zuckern bis hin zum Einlegen in Alkohol. diese Maßnahmen sorgen dafür, dass Lebensmittel länger haltbar sein sollen. Das Entziehen von Luft ist die modernste Methode von allen. Verantwortlich für das Verderben von Lebensmitteln sind die Enzyme und Mikroorganismen, die in ihnen enthalten sind. Sie gehen der Nahrung an die Substanz, wenn sie sich vermehren. Durch den beim vakuumieren geschaffenen luftleeren Raum, das Vakuum, wird ihnen die Lebensgrundlage entzogen und die so verpackten Speisen können bis zu achtmal länger haltbar gemacht werden.
Mithilfe der Geräte in diesem Test kann durch eine Pumpe mit unterschiedlich starker Saugkraft der Sauerstoff aus entsprechenden Folienbeuteln entfernt werden, welche sich gut für das Vakuumieren eignen. Nach diesem Prozess wird die Folie durch eine erhitzbare Schweißfläche in den Vakuumiergeräten zugeschweißt. Damit können feuchte als auch trockene Lebensmittel sowohl vor dem Verderben und Gefrierbrand geschützt als auch platzsparend verstaut werden. Vakuumierer sind wahre Multitalente, denn nicht nur Speißen lassen sich so schonend aufbewahren.
Wie funktioniert ein Vakuumierer?
Bevor wir in die Welt der Vakuumiertestmodelle abtauchen, gibt es hier nochmal einen kleinen Überblick darüber, was überhaupt von den neuesten Modellen auf dem Markt erwartet werden kann. Alle Vakuumierer haben sowohl eine Schweiß- als auch eine Vakuumierfunktion. Diese sind manchmal kombiniert oder auch einzeln voneinander zu bedienen. Hinzu kommen Auswahlmöglichkeiten der Vakuumierstärke, Schweißdauer, Trockenheit/Feuchte der Lebensmittel sowie ein Stopp-Knopf zum manuellen Einstellen des Vakuumiervorgangs. Vakuumierfolien werden mitgeliefert. Einige Modelle kommen außerdem mit einer Folienschneidefunktion.
Die Folien können in Form einer Rolle in dafür vorgesehene Folienboxen gelegt werden, die bei einigen Modellen vorhanden sind. So können sie wie bei einer Alu- oder Frischhaltefolienpackung direkt abgerollt, abgeschnitten und abgepackt werden. Wer seine Speisen lieber in Boxen als in Beuteln aufbewahrt, braucht nicht zu verzagen. Alle Vakuumierer in diesem Test kommen mit einem Vakuumierschlauch. Mit diesem kann die Luft auch aus Behältern entzogen werden. Bei den Modellen von Caso braucht es dafür allerdings noch einen externen Adapter, der online bestellt werden kann.
Funktionsumfang der Vakuumierer
Welches Modell kann denn jetzt überhaupt was? Der Caso VC 11, VC 10 wie auch der VC 330 und das Modell von Rosenstein & Söhne sind leicht, praktisch und einfach zu handhaben. Dank einer kleinen Einbuchtung auf der Unterseite des Geräts kann das Stromkabel eingewickelt werden. Alle vier Modelle kommen mit Folienbeuteln und Vakuumierschläuchen.
Die Folien sind entweder bereits einzeln in Beutelform wie beim VC 11 und VC 10 oder aber in Form von Rollen, wie beim VC 330 und dem NX-8982 von Rosenstein & Söhne. Diese eignen sich perfekt zum Vakuumieren und können einfach zurechtgeschnitten und verschweißt werden. Beim 10er- und 11er-Modell von Caso gestaltet sich die Bedienung sehr leicht. Die auswählbarenProgramme sind lediglich der Schweißvorgang sowie die Kombination aus Vakuumieren und Schweißen.
Der VC 10er bietet noch die Möglichkeit, den Vakuumiervorgang mit einem Stopp-Knopf zu unterbrechen. Dafür kann beim VC 11 und VC 330 vorher ausgewählt werden, ob trockene oder feuchte Lebensmittel vakuumiert werden. So weiß das Gerät, wie viel Sauerstoff entzogen werden muss, um das beste Ergebnis zu erzielen. Mit den anderen beiden Modellen von Caso, dem VC 250 und dem Fastvac 390, begibt man sich aus dem privaten Gebrauch schon fast in die professionelle Kleinküche. Dank der eingebauten Folienboxen für die mitgelieferten Folienrollen kann hier am laufenden Band vakuumiert werden. Hilfreich hierbei sind auch die Wahlmöglichkeiten, mit wie viel Vakuumstärke gearbeitet werden soll.
Welches Zubehör ist wichtig?
Auch die Vakuumierer von AEG und Steba stehen ihren Mitstreitern in nichts nach. So hat das Steba-Modell beispielsweise einen Griff am Deckel, sodass das Gerät mit einer Hand einfach geschlossen und geöffnet werden kann. Dasselbe gilt für den Fastvac 390. Bei allen anderen Modellen kann es vorkommen, dass man sich vor dem Vakuumiervorgang mit seinem ganzen Gewicht auf den Deckel stemmen muss, damit er richtig geschlossen ist. Diese gute Dichtung muss allerdings sein, damit auch jedes letzte bisschen Sauerstoff aus dem Beutel entfernt werden kann. Vakuumierschläuche, Folienboxen, Folienrollen und kleine Cutter.
Die Vakuumierer kommen nicht einfach ohne alles. Dank des zahlreichen Zubehörs wird der Vakuumiervorgang zum Spaß und kann individuell an verschiedene Speisen und Vorlieben angepasst werden. Wie bereits oben erwähnt, helfen die Schläuche, die übrigens bei allen Modellen am Vakuumierer befestigt werden können, Luft aus anderen Verpackungen als den dafür gedachten Beuteln zu entfernen.
Bei den Geräten von Steba und den einzelnen Modellen VC 250, VC 330 und VC 300 Pro von Caso gibt es sogar eine extra Funktion zum Luft-aus-Behältern-Heraussaugen. Besonders angenehm ist das Vakuumieren bei den Modellen VC 300 Pro, VC 330, VC 250, bei denen die Folienrollen dank externer Folienbox direkt eingespannt werden können. Dafür wird die Box hinter dem Gerät platziert und durch den Schlitz zwischen Ober- und Unterseite des Geräts gesteckt. Dort wartet bei allen Geräten, außer beim VC 10 und VC 11, die Cutterleiste, wo ein kleines Schneidemesser entlang des Plastiks gezogen werden kann. So muss nicht vorher an den Folien herumgeschnitten werden.
Einzig und allein das Modell von Steba kommt mit einem externen kleinen Cutter, mit dem vorher frei Hand die Beutel zugeschnitten werden können. Diese reißen aber dabei sehr schnell ein und man rutscht sehr schnell ab. Der Fastvac 390 macht es einem ganz leicht: Hier sind weder Cutter noch Folienbox extern, sondern alles direkt im Gerät eingearbeitet.
Welcher Vakuumierer ist der beste?
Das Kapitel zum Test selbst wird hier besonders kurz gehalten, da das Ergebnis simpel und überzeugend ist: Beim Vakuumieren von Silberbesteck und trockenem Reis ist das Endprodukt bei allen neun Vakuumierern völlig zufriedenstellend. Die Beutel werden luftdicht verschlossen und zugeschweißt. Bei allen dauert der Vorgang des Vakuumierens selbst meist um die 15 Sekunden, allerdings ist der VC 11 dabei sehr laut, der NX-8982 hingegen sehr leise.
Nach dem Vorgang ist vor allem darauf zu achten, die frische Schweißnaht nicht direkt zu berühren und auch die mit Teflon beschichteten Schweißflächen am Gerät zu meiden, sie werden während des Vorgangs sehr heiß. Ansonsten steht dem Vakuumieren nichts mehr im Wege. Verdorbene Lebensmittel wird es damit so schnell nicht mehr geben.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Vakuumierer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autorin: Annika Franz
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Bildquelle:
- Test Vakuumierer 2021 Startbild: © Auerbach Verlag, glenkar/stock.adobe.com