Soll ein Raum schnell erwärmt oder vor Frost geschützt werden, fehlt aber die passende Heizung, ist guter Rat teuer. Ganz so teuer ist die Lösung dafür in der Regel nicht. Schon ab etwas über zehn Euro gibt es Heizlüfter im Handel. Doch was taugen solche Geräte überhaupt und für welchen Einsatzzweck sind sie geeignet? Lesen Sie mehr in unserem Heizlüfter Test 2021.
Die Testgeräte im Heizlüfter Test 2021
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Heizlüfter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Insgesamt haben wir zehn Heizlüfter im Test – vom Einstiegsgerät bis hin zum komfortablen Luxus-Design-Heizlüfter mit Luftreinigungsfunktion von Dyson. Ihren Job verrichten alle Testkandidaten problemlos, wobei es natürlich Unterschiede im Detail und bei der Bedienung gibt.
Wozu braucht man überhaupt Heizlüfter?
Nun, die Einsatzzwecke sind vielseitig und reichen von der zeitweisen Beheizung von Kellern, Dachböden oder Gartenhäuschen bis hin zur Trocknung und Temperierung von Baustellen. Hier hat vor allem der Hersteller Brandson mit dem WDP 303848 das passende Gerät im Portfolio. Je nach Raumgröße lassen sich mit modernen Heizlüftern dabei gute Ergebnisse erzielen. So schafft es das Spitzenmodell bei der Heizleistung immerhin auf eine Erhöhung von 8 Grad Celsius (°C) von 20,5 auf 28,5 °C im Testraum. Aber Achtung: Alle Geräte dienen nur dem zeitweisen Zuheizen und sind nicht für den Dauerbetrieb vorgesehen.
Sicherheit bei Heizlüftern
Ein wichtiger Punkt bei den Heizlüftern ist die Sicherheit. Immerhin erhitzen die Geräte nicht nur den Raum, sondern in erster Linie auch sich selbst. Die glühenden Heizelemente müssen dabei gut vor Berührung geschützt werden, sonst kann es zu bösen Verbrennungen der Haut oder sogar zum Anbrennen von Kleidung oder anderen Stoffen kommen. Die gute Nachricht: Alle Testgeräte sind ausreichend geschützt und verfügen, bis auf den Bauheizstrahler von Brandson, über einen Kippschutz, der das Gerät sofort abschaltet, wenn es umkippt. Dennoch stellen wir bei allen Geräten von Brandson ein nicht unerhebliches Verletzungsrisiko fest: Diese Geräte verfügen über Metallgitter an der Front, die sich im Betrieb sehr stark erhitzen. Eine kurze Berührung mit der Hand ist zwar schmerzhaft, aber ungefährlich. Anders sieht es aus, wenn ein Kind unbeaufsichtigt am Gerät spielt. Dort kann es unserer Meinung nach schon zu ernsthafteren Verletzungen kommen.
Aus diesem Grund dürfen Heizlüfter aber generell nicht unbeaufsichtigt betrieben werden. Bei einigen Modellen von Brandson könnte auch das Design noch zum Problem werden, wenn Kinder in der Nähe sind. Denn einige Geräte sind ähnlich wie Radios aufgebaut und dürften Neugier und Interesse wecken. Übrigens: Die Modelle mit einem Plastikgitter wie der Fakir oder Emerio erhitzen sich deutlich weniger und stellen somit auch eine geringere Verbrennungsgefahr dar. Ebenfalls unbedenklich in dieser Hinsicht ist das Spitzenmodell Pure Hot+Cool von Dyson.
Heizlüfter im Betrieb
Wie erwähnt, schaffen alle Geräte eine deutliche Erhöhung der Raumtemperatur und eignen sich somit auch zum Frostschutz entsprechend gefährdeter Stellen. Neben dem Bauheizstrahler von Brandson zeigen sich auch der Noblade Heat von Sonnenkönig und der Brandson WDP 303335 besonders effektiv bei der Heizleistung, während der Tower LCD, der Warmy Twist von Fakir und auch die weiteren Brandson-Modelle hier nicht ganz so gut abschneiden. Diese schaffen im Test nur eine Temperaturerhöhung von durchschnittlich 4 und 5 °C. Deutliche Unterschiede gibt es aber in der Bedienung der einzelnen Geräte.
Wie gut sind die Heizlüfter-Einstiegsmodelle?
Im Bereich der preiswerten Einstiegsmodelle ist das Bedienkonzept durch die Bank weg vergleichbar. Hier gibt es stets zwei Regler am Gerät. Am ersten Knopf kann man die beiden Heizstufen wählen, mit dem zweiten Drehregler ist ein Einstellen der Temperatur möglich. Hier stellen wir allerdings fest, dass eine Temperaturregelung nur sehr geringfügig möglich war. Dominant sind nur die zwei unterschiedlichen Temperaturstufen, die gleichzeitig auch die Leistung des Gerätes (im Schnitt zwischen 1 000 und 2 000 Watt (W)) umschalten. Hinzu kommt bei allen Heizlüftern auch eine reine Lüfterfunktion ohne zugeschaltete Heizleistung. Somit eignen sich die Geräte im Sommer auch als Ventilatoren, zumal einige Modelle eine Oszillatorfunktion eingebaut hatten. Dabei dreht ein Motor ähnlich wie bei einem Standventilator das Gerät kontinuierlich hin und her. Abzüge bei der Ergonomie muss sich der Fakir Warmy Twist gefallen lassen. Es war keine gute Idee, die beiden Drehknöpfe direkt unter dem starren Griff zu montieren.
Mittel- und Oberklasse bei Heizlüftern
Umfangreicher ausgestattet sind die Modelle ab einer UVP von etwa 45 Euro. Hier kann sich der Nutzer zum Beispiel über ein zusätzliches Display, teilweise Staubfilter und einen Thermostat freuen. Dieser misst kontinuierlich die Raumtemperatur und schaltet das Gerät automatisch ab, sobald die eingestellte Temperatur erreicht ist. Über das LC-Display lässt sich dabei die Ist- und Soll-Temperatur bequem ablesen. Auch Timer gehören hier zur Standardausstattung. Dort lässt sich einstellen, wie lange das Gerät heizen soll, bevor es automatisch in den Stand-by-Betrieb geht. Das preiswerteste Model dieser Gattung ist der Brandson WDP 303905 mit einem verhältnismäßig günstigen Straßenpreis von knapp 40 Euro. Deutlich teurer geht es dann weiter mit dem Tower LCD von Sonnenkönig of Switzerland. Dieses Gerät enttäuscht uns allerdings etwas im Test. So sind wir von einer vergleichsweise geringen Heizleistung von nur 4,3 °C bei 2 000 W Leistung überrascht. Das Problem ist offenbar der eingebaute Thermostat. Dieser misst die Temperatur direkt am Gerät und schaltet weit unter der eingestellten Temperatur auf Sparbetrieb, während die Raumtemperatur eigentlich noch deutlich geringer ist. Außerdem müssen wir hier bemängeln, dass der Heizlüfter in Weiß beim Auspacken schwarze Rußflecken aufwies. Schuld ist hier wohl der mitgelieferte Luftfilter, der vermutlich ein Aktivkohlefilter ist und sich bereits auflöste. Deutlich besser gefällt uns übrigens der Noblade Heat vom gleichen Hersteller, der allerdings mit einer UVP von 299,99 Euro mehr als 100 Euro teurer ist.
Heizlüfter: Der „Sonderfall“ Dyson
Eigentlich ist der Pure Hot+Cool von Dyson deutlich mehr als ein reiner Heizlüfter. Neben dieser Funktion kann das Gerät im Sommer nämlich auch als effektiver Ventilator eingesetzt werden. Außerdem verfügt das Designmodell mit eingebauten Filtern über eine richtige Luftreinigungsfunktion, welche die Luftqualität im Raum deutlich zu verbessern vermag. Besonders praktisch: Neben einem Farbdisplay mit Diagrammanzeige lässt sich der Hot+Cool auch mit dem Smartphone per App steuern. Natürlich gibt es auch eine Timerfunktion und in der App lässt sich sogar die Luftgüte kontrollieren. Zudem kann das Gerät auch mit einer Fernbedienung gesteuert werden. Am Lüfter selbst gibt es allerdings nur einen Einschaltknopf. Mit fast 600 Euro ist der Dyson dabei auch mit Abstand das teuerste Gerät im Test. Dafür bekommt man dann aber auch einen Heizlüfter mit eingebautem Ventilator und einen Luftreiniger.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Heizlüfter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Mike Bauerfeind
Lesen Sie auch unseren Heizlüfter-Test 2020.