Wenn es die kleine Abkühlung zwischendurch sein soll, ist ein klassischer Ventilator nach wie vor die erste Wahl. Diese praktischen Windmaschinen gibt es inzwischen von vielen Herstellern in unterschiedlichen Bauformen, wie beispielsweise als Turmventilatoren oder auch netzunabhängig im Akkubetrieb. Lesen Sie mehr in unserem Ventilatoren Test 2022.
Die Testgeräte im Ventilatoren Test 2022
Tischventilatoren (Akkubetrieb): | |
Sichler ZX-8028 | |
Fakir TVC 14 | |
Einhell GE-CF 18/2200 Li | |
Pearl NX-4829 |
Tischventilatoren (Netzbetrieb): | |
Fakir TVC 360 | |
Beacon Breeze 213120EU | |
Fakir VC 25 SN |
Bodenventilatoren: | |
Sichler NX-6417 | |
Beacon Breeze 213122EU |
Deckenventilatoren: | |
Beacon Whitehaven 213044 | |
Beacon Airfusion Radar 210518 + Light Kit 210247 | |
Sichler NX-6424 | |
Sichler NX-6438 |
Die klassische Bauform eines Ventilators ist und bleibt der Antrieb eines Rotorblattes durch einen Elektromotor. Das mittlerweile obligatorische Schutzgitter um das Blatt herum gibt diesem Ventilatortyp sein typisches Aussehen. Ein Schutzgitter verhindert dabei das versehentliche Hineingreifen oder gar Verletzungen durch ein Lösen des Rotorblattes. Auch Deckenventilatoren arbeiten nach dem gleichen Prinzip. Im Gegensatz zu Tisch-, Stand- oder Bodenventilatoren wird dort aber häufig auf Gitter verzichtet, der Rotor dreht sich mit deutlich geringeren Drehzahlen und kann normalerweise auch nicht versehentlich berührt werden.
Tischventilatoren mit Akku
Im Test finden sich bei den Tischventilatoren auch einige Modelle, die statt mit Netzspannung über einen eingebauten Akku betrieben werden. Der Vorteil liegt auf der Hand: Diese Geräte lassen sich auch ohne vorhandenen Netzanschluss betreiben – zum Beispiel beim Campen oder überall dort, wo die Nutzung einer Steckdose nicht möglich ist. Aber auch als bequeme Alternative auf dem Schreibtisch bieten sich solche Akkuventilatoren an. Dabei ist ein entscheidendes Kriterium die Laufzeit. Zwischen 2 und 5 Stunden funktionieren unsere Testmuster und können dabei zumindest auf kürzere Distanz durchaus für Kühlung sorgen.
Dann lohnt ein Turmventilatoren
Eine besondere Bauform – die des Turmventilators – hat sich in den letzten Jahren immer weiter etabliert. Statt eines Rotors gibt es hier gleich mehrere kleine Rotoren, die in einem schmalen Turm untergebracht und häufig von außen gar nicht zu sehen sind. Das macht den Ventilator um einiges schmaler und auch beim Design sieht so ein Turmventilator tatsächlich häufig schicker aus. Oft werden auch Displays mit Temperaturanzeige und Touchbedienung angeboten. Auch die Fernbedienung ist zumeist Standard bei diesem Gerätetyp.
Im Test haben wir bei den Standventilatoren Geräte von Brandson, Fakir, Hama, Koenic sowie Sichler im Test. So schick diese Geräte auch aussehen, bei der Windleistung zeigen sie größtenteils keine so guten Ergebnisse wie die klassischen Ventilatoren. Eine Ausnahme gibt es aber: Das Kraftpaket TVL 90 von Fakir kann schon in kleinen Leistungsstufen ordentlich „Wind“ machen und überzeugt insofern mit einer guten Luftleistung. Das Ganze geht allerdings mit einem höheren Stromverbrauch sowie mehr störenden Geräuschen einher.
Die beiden Turmventilatoren Koenic KTFP 331022 und Sichler ZX-7046 kommen übrigens in einer nochmal differenzierten Bauform daher. Hier wird die erzeugte Luft über kleine Auslassdüsen herausgeblasen. Der eigentliche Ventilator befindet sich versteckt im Fuß dieser Geräte. Gleichzeitig ist auch eine Luftreinigung möglich, da bei den bauähnlichen Turmventilatoren HEPA-Luftfilter verbaut sind. Große „Puster“ sind auch diese beiden nicht. Dafür verbrauchen sie weniger Energie und sind, wie erwähnt, gleichzeitig auch Luftfilter.
Ventilatoren mit Appsteuerung
Der Ventilator von Hama und die beiden Sichler haben zusätzlich eine Appsteuerung eingebaut. Bei Hama heißt die zugehörige App „Hama Smart Solution“ während die Steuerung von Sichler auf den schon bekannten Namen „Elesion“ hört. Beide Apps sind sich sehr ähnlich und nur vom Design her an die beiden Hersteller angepasst. Vor einer Nutzung mit einem Android- oder iOS-Smartphone muss man sich bei beiden zunächst registrieren und ein Passwort vergeben. Lobenswert: Es werden nur eine E-Mail-Adresse und ein Passwort benötigt, weitere persönliche Daten fragen die Apps nicht ab. Hat man sich mit einem Konto verbunden, stehen zahlreiche Geräte zur Anmeldung zur Verfügung.
Wir richten jeweils den Ventilator ein und geben diesem einen eindeutigen Namen. Anschließend lassen sich die Geräte komplett über die App steuern: Das Ein- und Ausschalten ist genauso möglich wie die Regulierung der Geschwindigkeit und das Umschalten der einzelnen Modi. Neben dem normalen Ventilatormodus gibt es häufig auch Schlaf- oder Öko-Programme, die den Ventilator leiser oder auch sparsamer machen, bei Verzicht auf größere Luftbewegungsleistung natürlich. Die Apps funktionieren bei den Geräten problemlos. Bei der Einrichtung ist nur darauf zu achten, dass sich das Smartphone in ein 2,4-GHz- und nicht in ein 5-GHz-WLAN einbucht. Besonders praktisch ist eine Appsteuerung natürlich durch den möglichen Empfang von Telemetriedaten wie Temperatur oder Luftfeuchtigkeit am Standort des Ventilators. Das funktioniert allerdings nur mit dem ZX-7056 von Sichler, da nur dieser entsprechende Sensoren besitzt.
Deckenventilatoren
Besonders in südlichen Ländern ist er Standard: der Deckenventilator. Aber auch hierzulande erfreut sich diese Art der Raumluftverbesserung immer größerer Beliebtheit. Unsere vier Testkandidaten sind allesamt für die feste Montage an der Decke ausgelegt, müssen also aufgrund des höheren Gewichtes gut verankert und fest an einer elektrischen Leitung angeschlossen werden. Für den Komfort liegen Fernbedienungen bei, um die Ventilatoren zu steuern. Wer den Anschluss im Voraus plant, sollte zur Vermeidung von unnötigem Stand-by-Verbrauch am besten den Anschluss über einen gut erreichbaren Schalter laufen lassen.
Wie kompliziert ist der Aufbau?
Je nach Gerät gestaltet sich der Aufbau mehr oder weniger umfangreich. Einige Ventilatoren sind komplett zusammengebaut und betriebsbereit (zum Beispiel die beiden Turmventilatoren Koenic KTFP 331022 und Sichler ZX-7046 sowie ein paar der Tisch- und Bodenventilatoren klassischer Bauart). Manche Turmventilatoren müssen noch mit dem Fuß verschraubt werden. Hier liegen zur bequemen Montage zum Teil Flügelschrauben bei. Am umfangreichsten ist die Montage klassischer Ventilatoren, insbesondere bei den Standventilatoren. Hier muss in der Regel erst der Fuß angebracht, ggf. Verlängerungen eingesteckt und der komplette Rotorteil inklusive Schutzgitter montiert werden. Die Montage ist bei diesem Modell also doch deutlich aufwendiger und teilweise auch nicht ohne zusätzliches Werkzeug möglich.
Welche Ventilatoen sind die besten?
Unser Testüberblick offenbart vor allem eine Tatsache: Physikalische Gesetze lassen sich nicht so einfach umgehen. Zwar sind viele Geräte auf dem Papier und in der Praxis ausgesprochen sparsam (manche Geräte kommen mit 25 bis 35 Watt (W) aus, der Spitzenreiter nimmt sogar nur 19 W), aber entsprechend niedrig ist dann auch die Luftleistung. Wer auf einen ordentlichen Windzug wert legt, muss entsprechend ein Gerät mit höherem Stromverbrauch ins Auge fassen. Ansonsten sind vor allem die Turmventilatoren, inzwischen aber auch einige klassische Bauformen mit vielen Extras wie Display, Touchsteuerung sowie programmierbaren Timern ausgestattet und lassen sich fast immer via Fernbedienung steuern. Ein potentieller Käufer sollte also schon im Vorfeld genau überlegen, welche Features ihm wichtig sind und was für ihn weniger vorhanden sein muss.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Ventilatoren-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Funktion: Die praxisnahe Ermittlung der Lautstärke wird angelehnt an die DIN 45635-56 im Testlabor durchgeführt. Die Messdistanzen im Stand- , Decken, Tisch- (netzbetrieben) und Bodenventilatorentest betragen 2, 4 und 6 m, im Tischventilatortest (akkubetrieben) 0,5 und 2 m und decken damit den Bereich der üblichen Aufstell-Nutzer-Distanzen ab. Bis einschließlich gemittelter 32 dB(A) auf niedrigster Stufe gibt es die Note 1,0. Bei mittlerer Leistungsstufe liegt der Referenzwert bei 36 dB(A), bei höchster bei 42 dB(A). Treten Nebengeräusche auf (z. B. ein Brummen, Klackern oder Schleifen ausgehend vom Lager oder der Lüfterwelle), führt dies zur Abwertung und wird gesondert erwähnt. Die Ermittlung der erzielten Luftgeschwindigkeit geschieht über identische Distanzen. Um hier die Note 1,0 zu erreichen, ist je nach Leistungsstufe eine Geschwindigkeit von 9 und 10 und 11 km/h nötig. Zusatzfunktionen, wie aufwendigere Luftverwirbelung, können zur Aufwertung der Gesamtnote führen. Wichtig: Die Luftfördermenge ist nicht Bestandteil der Funktionsnote, denn aufgrund des spezifischen Einsatzgebiets der Geräte ist eine hohe Förderleistung nicht relevant. Durch die Oszillationsfunktion wird zudem ein Großteil der Luft an den Nutzenden vorbei gefördert.
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Bildquelle:
- Test_Ventilatoren 2022_Startbild: © Beacon, Auerbach Verlag