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Der Absatz von Massagepistolen geht gerade durch die Decke. Die Hersteller versprechen Abhilfe gegen Muskelverspannungen und Schmerzen. Doch können die Geräte den Gang zur Physiotherapie oder in den Massagesalon ersparen? Und worauf sollten Sie beim Kauf achten? Die Testredaktion hat neun Geräte getestet. Lesen Sie mehr in unserem Massagepistolen Test 2023.

Die Testgeräte im Massagepistolen Test 2023

Massagepistolen:
Orthomechanik Orthogun 3.0
Newgen Medicals ZX-6210
Blackroll Fascia Gun
Opove M3 Pro
Therabody Theragun Pro
Therabody Theragun Mini
Newgen Medicals ZX-1384
Therabody Theragun Elite
Asviva MGN1

Massagepistolen sind elektrische Geräte, die mechanische Impulse an die Muskeln abgeben. Die Impulse sollen dabei helfen, Muskeln zu entspannen und den Blutfluss zu verbessern. Der Aufbau ist recht einfach und erinnert an Akkuschrauber. Doch statt einer rotierenden Welle ist eine vibrierende Schubstange verbaut. Hier finden sich im Test die größten Gegensätze.

So machen die Amplituden, also um wieviel Millimeter (mm) sich die Schubstange vor und zurück bewegt, die Unterschiede. Die Frequenz, also wie oft sich die Schubstange vor und zurück bewegt, kann bei allen Testgeräten eingestellt werden, die Amplitude leider nicht. Auf das Ende der Schubstange wird eine Massagekugel moniert, die immer mitgeliefert wird. Je nach Lieferumfang können aber auch weitere Aufsätze für unterschiedliche Anwendungen aufgesteckt werden.

Die Theragun-Massagepistole Mini

Die Theragun Mini gehört zu den kleinen Geräten im Test. Sie ist in mehreren Farbvarianten erhältlich. Dank ihrer dreieckigen Grundform lässt sie sich leicht von mehreren Seiten greifen und ist daher gut ohne fremde Hilfe anwendbar.

 Der Gerätearm der Theragun Pro lässt sich in drei Positionen verstellen, so können verschiedene Körperregionen gut erreicht werden
Der Gerätearm der Theragun Pro lässt sich in drei Positionen verstellen, so können verschiedene Körperregionen gut erreicht werden

Als Aufsatz wird nur ein Massageball mitgeliefert, weitere Köpfe sind jedoch erhältlich. Die drei Geschwindigkeiten lassen sich einfach über mehrmaliges Betätigen des Betriebsknopfes einstellen. Die Amplitude von 12 mm liegt im Vergleich zu anderen Testgeräten im Mittelfeld.

Die Theragun-Massagepistole Elite im Test

Die Elite von Theragun ist die größere Schwester der Mini. Das Gerät soll vor allem zur Tiefenmuskelbehandlung verwendet werden. Daher wohl auch die recht hohe Amplitude von 16 mm. Da setzt es mit dem Standardball regelrechte Schläge, die von den Testenden als eher unangenehm empfunden werden.

Die kleine, hochwertig verarbeitete Blackroll-Massagepistole liegt super in der Hand
Die kleine, hochwertig verarbeitete Blackroll-Massagepistole liegt super in der Hand

Das Gerät liegt schwer in der Hand und die Eigenvibrationen reichen bis in die Oberarme. Die Verarbeitung der Elite ist mittelmäßig, zumindest für die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) des Herstellers in Höhe von 370 Euro. Dafür werden fünf Aufsätze mitgeliefert und eine Tragetasche. Das Gerät verfügt über eine automatische Abschaltung.

Das Theragun-Massagegerät Pro im Test

Die dritte Theragun im Bunde, die Pro, ist nur etwas für Hartgesottene mit Nehmerqualitäten. Mit einer Amplitude von 16 mm donnert sie über die Muskelstränge, sodass der gesamte Körper vi­briert. Für mehr als 400 Euro im Handel sollte die Amplitude doch einstellbar sein und das Gerät zudem über eine automatische Abschaltung verfügen.

Die beiden Geräte von Newgen Medicals im Vergleich: vorn die kleiner ZX-621, dahinter die große Schwester ZX-1384
Die beiden Geräte von Newgen Medicals im Vergleich: vorn die kleiner ZX-621, dahinter die große Schwester ZX-1384

Die Massagepistole wirkt klobig, wiegt 1,6 Kilogramm (kg) und ist damit die schwerste im Test. Die Behandlung empfin­den die Testpersonen teils als sehr unangenehm und schmerzhaft. Nur mit dem mitgelieferten Softaufsatz ist eine angenehme Massage zu erreichen. Gut: Der Gerätearm ist über drei Positionen schwenkbar, damit der Winkel zum Körper verändert werden kann.

Die neue Massagepistole von Blackroll

So klein, wie sie ist, so groß ist ihre Qualität und damit die Überraschung im Test. Schon allein die Verarbeitung des in Deutschland entwickelten Gerätes ist ein Genuss. Als Material wurde eine hochwertige Aluminiumlegierung gewählt. Nach dem Anschalten schnurrt die sehr handliche Pistole los wie ein Kätzchen.

Angenehm sind die metallenen Aufsätze einiger Hersteller
Angenehm sind die metallenen Aufsätze einiger Hersteller

Mit einer Amplitude von 7 mm werden die Behandlungen als angenehm empfunden. Vier Aufsätze sind dabei. Einer ist aus Metall und gleitet geschmeidig über die Haut. Bei zu hohem Druck schaltet das Gerät nicht automatisch ab, vermindert jedoch die Frequenz. Wegen der vergleichsweise niedrigen Amplitude kann dieser Nachteil jedoch vernachlässigt werden.

Die Zwei Massagepistolen von Pearl im Test

Der Onlineversandhändler Pearl tritt mit zwei Testgeräten seiner Eigenmarke Newgen Medicals an. Das kleine von beiden (ZX-6210) leistet gute Dienste. Sechs Betriebsstufen stehen zur Wahl. Vier verschiedene Massageköpfe sind im Lieferumfang enthalten. Nach dem Einschalten summt das Gerät los und ist das leiseste im Test.

Die Theragun Pro wird als einziges Testgerät mit Ersatzakku ausgeliefert
Die Theragun Pro wird als einziges Testgerät mit Ersatzakku ausgeliefert

Mit einer Amplitude von nur 6 mm gleiten die Aufsätze geschmeidig über Muskeln und Haut. Die Pistole kann locker mit nur einer Hand bedient werden und wirkt griffig auch für kleine Hände. Die automatische Abschaltung funktioniert einwandfrei. Die große Schwester (ZX-1384), ist viel schwerer und plumper. Tatsächlich wird eine große und kräftige Hand benötigt, um sie zu führen. Vier Aufsätze für unterschiedliche Anwendungen sind der Packung beigelegt. Die niedrige Amplitude wird von den Testpersonen als angenehm wahrgenommen.

Orthomechanik mit seiner neuen Massagepistole als unser Testsieger

Die Orthogun des Herstellers aus dem brandenburgischen Teltow ist sofort einsatzbereit. Das Besondere: Eine App für Smartphones liefert einen Service zum richtigen Umgang mit der Pistole. In kurzen Videosequenzen gibt es Expertentipps und Erklärungen zur Anatomie des menschlichen Körpers.

Gleich sieben Aufsätze, teils aus Metall, werden samt edel wirkender Hartschalentasche mitgeliefert. Die Bedienung der recht leichten Pistole ist denkbar einfach. Behandlungen mit der deutschen Massagepistole werden als äußerst angenehm und entspannend wahrgenommen.

Die Massagepistole von Asviva im Test

Hier stellt sich die nächste deutsche Massagepistole dem Test. Sie ist groß, plump und schwer im Vergleich zu den meisten Geräten. Es gibt keine automatische Abschaltung. Außerdem sitzen die Aufsätze schlecht. Manche fliegen im Test nach dem Einschalten durch die Gegend. Simpel ist die Regelung der Geschwindigkeiten durch Wischen übers beleuchtete Display.

Nach kurzer Gewöhnung läuft dies fast „reibungslos“. Die Amplitude liegt mit rund 13 mm im mittleren Bereich, doch poltern die verschiedenen Aufsätze hier und da über den Körper. Ein Hardcase wird mitgeliefert ebenso wie ein Etui für die Aufsätze. Der absolute Clou ist der Wärmekopf. Durch Anschalten heizt sich dieser auf und sorgt für das gewisse Extra. Dank verbautem Akku kann der Wärmekopf einfach aufgeladen werden.

Opove mit einem neuen Massagegerät

Die Opove ist ebenfalls ein recht schweres und klobiges Modell. Sie tut ihren Dienst jedoch ohne große Abstriche – solange sie nicht gehalten werden muss. Dafür stehen sechs Leistungsstufen zur Auswahl. Leider ist sie nicht mit einer Abschaltautomatik ausgestattet.

Das kann je nach verwendetem Aufsatz zu teils erheblichen Schmerzen führen. Sieben verschiedene Köpfe sind im Lieferumfang enthalten. Außerdem werden ein Hardcase zum Transport sowie ein Etui für die Aufsätze mitgeliefert.

Unser Fazit zum Massagepistolen-Test 2023

Bei echten Schmerzen können Massagepistolen den Gang zum Arzt oder zum Physiotherapeuten nicht ersetzen. Wer sich für eine Massagegerät entscheidet, sollte sich vor jeder Behandlung die Anleitung durchlesen.

 Die Theragun Mini ist sehr handlich und passt ins Reisegepäck
Die Theragun Mini ist sehr handlich und passt ins Reisegepäck

Es ist immer mit der geringsten Stufe zu beginnen. Zu groß ist die Gefahr, sich selbst zu verletzen. Das trifft vor allem für die Geräte von Theragun zu. Testsiegerin ist die Orthomechanik. Dank ihrer Ergonomie liegt sie einwandfrei in der Hand.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 1/2023 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Massagepistolen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Massagepistolen
Funktion: Die Massageintensität gibt an, wie gut regelbar die verschiedenen Stufen sind und ob dies stufenlos geschieht. Die Massagegleichmäßigkeit wird in mehreren Testdurchläufen bewertet. Die Massagevariabilität ergibt sich auch der vergleichenden Bewertung der Massagestufen sowie aus Anzahl und Bewertung der im Lieferumfang enthaltenen Massageköpfe.
Handhabung: Die Bedienelemente werden auf Funktionalität, Gängigkeit, gute Ablesbarkeit und Ergonomie untersucht sowie die Handlichkeit und er Einfluss des Gewichtes bewertet. Das Betriebsgeräusch wird praxisnah aus eine Distanz von 30 cm gemessen. Bis 50 dB(A) wird die Note 1,0 vergeben. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise geprüft, dann Anhand der Qualität bewertet. Bei der Reinigung wird auf Modularität und eine Erreichbarkeit der Schmutzstellen geachtet.
Verarbeitung: Die Probanden bewerten die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- oder Vorhandensein von Graten, Gussrückständen und scharfen Kanten, die Größe von Spalten und Ritzen sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Die Verpackung wird nach ökologischen Gesichtspunkten bewertet.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen im Fokus. Geprüft und bewertet wird die allgemeine Sicherheit sowie das Vorhandensein einer automatischen Abschaltung.

Autorin: Nicole Mellar

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