Viele Häuslebauer haben eine genaue Vorstellung davon, wie ihr Traumhaus aussieht und wo es sich befinden sollte. Häufig können sie jedoch die gewünschte Hausgestaltung auf dem auserwählten Baugrundstück nicht umsetzen. haus-garten-test.de gibt Tipps, worauf Sie beim Kauf eines Grundstücks achten sollten.
Zunächst stellt sich die Frage, was Ihnen wichtiger ist: wie Sie wohnen oder wo Sie wohnen. Wer weiß, wie sein Haus aussehen soll, benötigt oftmals einen langen Atem bei der Suche nach einem geeigneten Baugrundstück. Für die meisten Grundstücke existieren Vorschriften zur Gestaltung des Hauses, beispielsweise über Größe, Haustyp, Dachform und Firstrichtung. Stimmen diese Vorschriften nicht mit den eigenen Plänen für das Traumhaus überein, ist weitersuchen angesagt. Wem die Lage mehr am Herzen liegt als die Hausgestaltung, passt sein Haus leichteren Herzens den Vorschriften an und findet deshalb schneller ein passendes Baugrundstück.
Baugrundstück kaufen: So treffen Bauherren eine gute Wahl
Ganz gleich, wo Häuslebauer ihr Dach über dem Kopf errichten möchten – zuerst gilt es, einen Blick auf den Bebauungsplan zu werfen. Ein verbindlicher Bebauungsplan weist Rohbauland aus. Doch es ist nicht festgelegt, wann das Gelände wirklich zu Bauland wird. Der Kauf von Bauerwartungsland ist zwar günstig, aber risikoreich. Erst ein qualifizierter Bebauungsplan stellt sicher, dass überhaupt gebaut werden darf. Er weist detailliert Erschließungsflächen aus, gibt Informationen über die Infrastruktur und legt fest, was Bauherren auf dem Baugrundstück in welcher Größe und Ausgestaltung errichten dürfen.
Unser Tipp: Besorgen Sie sich vor einer Grundstücksbesichtigung bei der Gemeinde oder dem Katasteramt einen Lageplan. Nur dort sind die exakten Grundstücksgrenzen ersichtlich – denn häufig stimmt der Verlauf von Hecken oder Zäunen nicht damit überein.
Verkehrs- und Flächennutzungsplan – beim Baugrundstück auf Nummer sicher gehen
Falls Sie sich für ein Baugrundstück interessieren, lohnt es sich, den Verkehrsplan einzusehen. Der Generalverkehrsplan gibt Auskunft darüber, was rund um das Grundstück geplant ist. Er liegt in der Gemeinde- oder Kreisverwaltung aus und ist für jeden einsehbar. Vielleicht soll in unmittelbarer Nähe eine Bahnlinie verlegt oder eine Autobahn gebaut werden? Das Wissen um solche Maßnahmen verleiht Bauherren eine bessere Position beim Feilschen um den Grundstückspreis.
Häuslebauer sollten auch den Flächennutzungsplan studieren. Er gibt an, wo neue Gewerbegebiete entstehen. Überlegen Sie, ob Sie etwaigen Betriebs- und Verkehrslärm wirklich ausblenden könnten. Falls Sie später damit nicht zurechtkommen, erschwert die Grundstückslage den Verkauf.
Bodengutachten verlangen
Ein weiterer Aspekt, den Bauherren nicht außer Acht lassen sollten, ist die Tragfähigkeit des Bodens. Falls sie nicht ausreicht, muss der Boden ausgetauscht oder das Haus aufwendig fundamentiert werden. Liegt das Grundstück in der Nähe eines Flusses, eines Sees oder auf einem Platz mit hohem Grundwasserstand, muss das Grundwasser vorübergehend gesenkt und der Keller als Betonwanne gebaut werden. Das treibt die Kosten in die Höhe.
Unser Tipp: Verlangen Sie vom Verkäufer ein Bodengutachten und besprechen Sie mit einem Architekten, auf welche „Überraschungen“ Sie sich einstellen sollten.
Heizkosten sparen: Die Lage des Baugrundstücks macht’s aus
Die Lage des Baugrundstücks entscheidet darüber, ob Hausbesitzer mehr oder weniger heizen müssen und wie viel Sonne sie auf der Terrasse genießen können. Steht das Haus ungeschützt auf einem Hügel, trägt der Wind die Wärme des Hauses fort und die Besitzer müssen mehr heizen. Auch im Garten ist es dort ungemütlich. Am Osthang ist es ab 16 Uhr schattig und am Westhang wird es erst ab Mittag sonnig. So bestimmt nicht nur Ihr Geschmack, sondern auch das Baugrundstück, ob Sie großzügig mit viel Glasfläche zur Sonne hin bauen oder kompakt und sehr gut wärmegedämmt.
Unser Tipp: Sprechen Sie mit den Leuten vor Ort darüber, wie sie das kleinräumige Klima empfinden. Wer Augen und Ohren offen hält, findet eines Tages die Traumlage für die eigenen vier Wände.
