Ein beliebtes Morgenritual: Aufstehen, Kaffeeautomat einschalten, Kapsel einlegen, Tasse unter den Getränkeauslauf stellen und dann? Genießen! Das einfache Prinzip überzeugt immer mehr Verbraucher und der Siegeszug der Kapselmaschinen hält an. Lesen Sie mehr in unserem Kapselmaschinen Test 2016.
Die Testgeräte im Kapselmaschinen Test 2016
Cremesso Compact one | |
De’Longhi Stelia EDG 635 | |
Lavazza Jolie | |
Lavazza Minù | |
Tchibo Tuttocaffe |
Zunächst reagierte der Nespresso-Konzern zögerlich auf die Idee eines Ingenieurs, für Privathaushalte eine Kaffeemaschine zu entwickeln, die den perfekten Espresso ohne professionelle Gerätschaft und Fachwissen aufbrüht. Die erste von Nespresso hergestellte Maschine wurde zunächst in Japan getestet. Einige technische Verbesserungen später kam für die Kapselmaschine auch auf dem europäischen Markt der Druchbruch. In Deutschland belief sich der Kapselabsatz im vergangenen Jahr auf 20,6 Mio. Stück. Tendenz weiter steigend, womöglich auch weil die Bedienung der Geräte sehr simpel ist.
Nach dem Einschalten und dem Einlegen der Kapsel in den Kaffeeautomaten wird die Kapsel entweder manuell oder automatisch durchbohrt. Jeder Hersteller hat seine eigene Methode, die entweder ein einzelnes Loch oder Löcher in Kreisform auf dem Kapseldeckel hinterlassen. Danach wird das Wasser aus dem Tank angesaugt, durch die Löcher der Kapsel mit üblicherweise 15 bar gepresst und über den Auslauf in die Tasse geleitet.
Zum aktuellen Test wurden die Compact one von Cremesso, die Stelia EDG 635 von De’Longhi, die Minu und die Jolie aus dem Hause Lavazza sowie die Tuttocaffe von Tchibo geladen. Die Kaffeeautomaten brühten in zwei Testläufen je eine Kapsel auf. Dabei wurden die Zubereitungsdauer und die Temperatur gemessen sowie der Kaffeeschaum, die so genannte Crema, hinsichtlich der Cremigkeit und der Porenstruktur begutachtet. Die Referenztemperatur für das Brühen des Kaffees wurde auf 70 Grad Celsius (°C) festgelegt.
Die Zubereitungszeit setzt sich aus der Aufheizzeit des Gerätes und der Brühzeit für den Kaffee zusammen und sollte idealerweise 55 Sekunden (s) nicht überschreiten. Die Testläufe zeigten, dass alle Geräte einen nahezu perfekt heißen Kaffee brühten. Die Temperaturspanne aller Testkandidaten lag zwischen 69 und 73,5°C. Hinsichtlich der Zubereitungsdauer gab es jedoch einige Unterschiede. Innerhalb von 45s heizte sich die Cremesso-Maschine auf und brühte auch noch eine Tasse Kaffee. Am längsten, nämlich 75s und damit knapp zwei Drittel mehr Zeit, brauchte die Tuttocaffe, um beide Vorgänge abzuschließen.
Cremageheimnis
Ein weites Feld ergab sich auch bei der Cremaqualität. Hier setzte sich die Jolie knapp vor die Compact one. Die Minu schaffte es nur auf den letzten Platz, obwohl das Gerät aus dem gleichen Stall stammt wie die Jolie…
Die Testgeräte: 5 Kapselmaschinen
Funktion: Die Kaffeetemperatur wird direkt nach dem Ende des Brühvorgangs angelehnt an DIN EN 60661 bei Espressomenge im Espresso-Thermoglas gemessen, die Ziel-Temperatur liegt bei 70°C, pro DeltaT 1 K gibt es einen Notenabzug von 1/3 Notenpunkten. Die Cremagüte wird optisch und sensorisch bewertet, es zählt Volumen und Konsistenz, also eine möglichst hohe Feinporigkeit sowie Geschlossenheit der Cremadecke. Die Zubereitungsdauer (Referenzwert: 55 Sekunden) wird inkl. Aufheizzeit ermittelt (Wasser- und Raumtemperatur: je 20°C). Die Werte der einzelnen Testreihen werden gemittelt und dementsprechend bewertet.
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Probanden beurteilt im Kapselmaschinen Test 2016 die Funktionalität und Gängigkeit sämtlicher Bedienelemente, auch und ganz besonders Wassertank-Handhabung und -Skalierung sowie die Kapsel-Halterung und die Hebel-Handhabung (Widerstand). Bei der Reinigung wird überprüft, wie die Modularität und Erreichbarkeit der zu reinigenden Teile ist, zudem ob es zu unnötigen Eigenverschmutzungen (z.B. Kaffeespritzer) kommt und ob bzw. wie sich das Durchspülen des Kaffeesystems gestaltet. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise überprüft, dann anhand ihrer Qualität (Bilder, Struktur, Schriftgröße, Anwendungs- und Pflegehinweise) bewertet.
Sicherheit: Anhand herstellereigener Espresso-Kapselsorten wird der Kaffee auf Gehalt, Geschmack und Nebengeschmack getestet und nach der klassischen 5-Stufen-Skala bewertet, die Ergebnisse werden dann gemittelt.
Verarbeitung: Die Probanden bewerten im Kapselmaschinen Test 2016 die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien und natürlich das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, sowie die Größe von Spalten und Ritzen sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Der Energieverbrauch für den kompletten Vorgang zur Erzeugung einer Tasse Espresso (40ml) wird während der Testreihen gemessen und vergleichend bewertet.
Technische Daten
TESTSIEGER |
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Kapselmaschinen |
Cremesso Compact one |
De’Longhi Stelia EDG 635 |
Lavazza Jolie |
Lavazza Minù |
Tchibo Tuttocaffe |
Technische Daten |
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Marktpreis*/UVP |
60 Euro*/70 Euro |
98 Euro*/150 Euro |
69 Euro*/69 Euro |
40 Euro*/69 Euro |
80 Euro*/99 Euro |
Maximalleistung |
1455 W |
1500 W |
1250 W |
1250 W |
1850 W |
Wassertank |
1,1 Liter (abnehmbar) |
1 Liter (abnehmbar) |
0,6 Liter (abnehmbar) |
0,5 Liter (abnehmbar) |
0,7 Liter (abnehmbar) |
Auslasshöhe(n) |
10 bis 15 cm |
14 cm |
8 bis 11 cm |
8 bis 11 cm |
7 bis 13 cm |
Kabellänge |
77 cm |
80 cm |
80 cm |
80 cm |
77 cm |
Austattung & Zubehör |
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Kapselsorten/Preis pro Kapsel |
16 Sorten, ab 25 Cent |
40 Sorten, ab 28 Cent |
10 Sorten, ab 24 Cent |
10 Sorten, ab 24 Cent |
22 Sorten, ab 27 Cent |
*zum Redaktionschluss, tagesaktueller Preis kann variieren |
Weitere Einzelheiten zu den getesteten Geräten und den Testergebnissen lesen Sie in unserem Kapselmaschinen Test 2016 PDF.
Bildquelle:
- Test_Kaffeekapselmaschinen_Startbild: © Tchibo