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In unserem Akku Rasierer Test schicken wir fünf aktuelle Rasierer auf die Teststrecke. Aufgrund der großen Preisspanne von 35 bis 360 Euro sind wir sehr gespannt, ob die teuren Geräte ihr Geld wert sind und wie wacker sich die günstigen Geräte im Test schlagen. Lesen Sie mehr in unserem Akkurasierer Test 2020.

Die Testgeräte im Akku-Rasierer Test 2020

Akkurasierer:
Panasonic ES-LV97
Sichler NC-5994
Braun Series 7 B7850
Beurer HR8000
Grundig MS 7640

Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2020 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Akkurasierer-Tests. Jetzt auch als E-Paper!

Zuerst werfen wir einen genauen Blick auf die Äußerlichkeiten der Geräte, wie sie in unserem Testlabor eintreffen. Die Verpackungen und das jeweilige Gesamtgewicht lassen uns bereits korrekt auf die Verkaufspreise der Testkandidaten schließen, denn die günstigen Geräte sind eher einfach verpackt und enthalten auch nur wenig Zubehör. Die Verpackungen der beiden teuersten Geräte von Panasonic und Braun hingegen sind prall gefüllt mit nützlichen Beigaben und einer Ladestation mit automatischer Reinigungsfunktion – die wir aus Fairnessgründen den übrigen Kandidaten gegenüber in diesem Testfeld aber nicht in die Wertung aufnehmen. 

Die flexible Neigung des Panasonic-Scherkopfes lässt sich ganz einfach arretieren
Die flexible Neigung des Panasonic-Scherkopfes lässt sich ganz einfach arretieren

Akkurasierer Testsieger Panasonic

Der Testsieger von Panasonic liefert ein makelloses, sehr gutes Ergebnis in allen Disziplinen. Einzig für die etwas zu aufwendige Plastikverpackung und das nicht ganz erstklassige Rasurergebnis gibt es leichte Abzüge. Alle anderen Punkte erfüllt das Gerät mustergültig und so erhalten wir eine plastische Vorstellung von dem, was technisch im Bereich der Akkurasierer machbar ist. Für den restlichen Test nutzen wir daher das Panasonic-Gerät als Referenzmodell.

Das Panasonic-Gerät zeigt sich perfekt aufgeräumt in seiner Ladeschale mit Reinigungsfunktion
Das Panasonic-Gerät zeigt sich perfekt aufgeräumt in seiner Ladeschale mit Reinigungsfunktion

Die außer Konkurrenz zu erwähnende Reinigungsstation arbeitet tadellos und sauber. Die Aufladung des Rasierers beginnt mit dem Einsetzen des Geräts in die Ladestation. Die Reinigung startet dann bei Bedarf auf Knopfdruck. Die beiliegende Reinigungsflüssigkeit riecht angenehm und pflegt zugleich die Mechanik des Scherkopfes. 

Im direkten Vergleich wirkt der Sichler-Reiserasierer winzig gegenüber dem Braun in seiner Ladeschale
Im direkten Vergleich wirkt der Sichler-Reiserasierer winzig gegenüber dem Braun in seiner Ladeschale

Braun Akkurasierer enttäuscht

Der Braun-Rasierer kann sich den zweiten Platz sichern, befindet sich vom Testergebnis her allerdings weit weg vom Testsieger, denn beim Blick auf die Funktion können wir hier deutlich schlechtere Rasierergebnisse attestieren. Schon die Messer erscheinen eher stumpf und die Schnittgeräusche klingen recht schwergängig und unmotiviert. Die fabrikneuen Braun-Messerblöcke mit den zugehörigen Scherfolien wirken auf uns wie nicht gut geschärft oder bereits stumpf produziert. Diese schlechten Ergebnisse werden auch durch gutes Hautempfinden nach der Rasur nicht aufgewogen, denn es fehlt stets an der Rasur-Power. Ein Blick auf die Reinigungsstation von Braun zeigt zudem eine in unseren Augen unangenehme Unternehmenspolitik: Eine Aufladung des Rasierers erfolgt nur nach dem Betätigen einer großen mechanischen Taste an der Station, die zugleich die automatische Reinigung startet. Eine reine Aufladung ohne einen Reinigungsdurchlauf ist nicht vorgesehen und somit wird auf Dauer viel teure Reinigungsflüssigkeit verbraucht. Die bei früheren Braun-Serien übliche getrennte Lade- und Reinigungsfunktion findet sich hier nicht und so sollen offenbar bewusst hohe Folgekosten generiert werden. Wir empfinden dieses Vorgehen als starken Eingriff in die Entscheidungsfreiheit des Verbrauchers. 

Beim Betätigen der Bedientaste lässt sich der Status anhand einer Mehrfarb-LED an der Ladestation des Braun ablesen
Beim Betätigen der Bedientaste lässt sich der Status anhand einer Mehrfarb-LED an der Ladestation des Braun ablesen

Beurer mit drei Rotationsköpfen

Mit einer ähnlichen Gesamtnote wie das nachfolgende, günstigere Sichler-Gerät geht der Beurer-Rasierer aus unserem Test hervor. Beim Blick auf die Rasurleistungen erkennen wir aber schlechtere Werte als bei den bisher getesteten Geräten. Die drei Rotationsköpfe scheinen sich eher lustlos vor der Schnittaufgabe zu verweigern und man vermisst beim Schnittgeräusch die klar erkennbaren Erfolge. Minimale Hautirritationen bei leider auch minimalen Scherleistungen sind ein klarer Gerätemangel, den auch die leichte Reinigungsmöglichkeit und ein angenehmes Betriebsgeräusch nicht mehr aufwiegen können. Möglicherweise gibt es Barthaar-Typen, die der Beurer-Rasierer besser verarbeiten kann, da sich dies aber immer erst nach dem Kauf des Gerätes zeigt, bleibt ein unangenehmes Gesamtgefühl bestehen.

Der Grundig-Rasierer besitzt eine minutengenaue Restzeitanzeige am Griff, die gut erkennbar ist
Der Grundig-Rasierer besitzt eine minutengenaue Restzeitanzeige am Griff, die gut erkennbar ist

Sichler hat den günstigsten Akkurasierer

Dass auch günstige Geräte gute Ergebnisse liefern können, zeigt unser Preis-/Leistungssieger: Der von Pearl vertriebene Sichler-Rasierer liefert die gründlichste, glatteste Rasur im Test und übertrifft dabei sogar den Testsieger deutlich. Leider führt diese intensive Haarkürzung zu Hautreizungen, sodass das Wohlempfinden und die Bewertung der Rasur an sich darunter leiden. Vermutlich ist das verwendete Scherblatt zu grobporig, sodass außer alle Bartstoppeln auch Teile der Haut gegriffen werden können. Durch die Wahl des richtigen Drucks ist aber das Rasurergebnis stets besser als bei allen anderen Geräten und bei vorsichtiger Handhabung wird die Haut nach einiger Übung auch deutlich weniger gereizt als noch zu Beginn des Tests. Die Aufladung erfolgt mit einem bei Reiserasierern eher ungewöhnlichen USB-Netzteil, wodurch ein verlorenes Ladekabel problemlos unterwegs ersetzt werden kann. Die Anleitung lässt sich angenehm lesen und wir finden, dass sich der Rasierer nicht nur als Reisegerät, sondern auch als Zweitrasierer für zwischendurch bestens anbietet. 

Das Gerät von Beurer/Barbers Corner hat zusätzlich einen praktischen, ausklappbaren Trimmer integriert
Das Gerät von Beurer/Barbers Corner hat zusätzlich einen praktischen, ausklappbaren Trimmer integriert

Grundig Akkurasierer mit Dreifach-Rotationskopf

Das zweite Testmodell mit einem Dreifach-Rotationskopf verhält sich ähnlich wie das Beurer-Gerät und packt beim Rasieren nicht richtig an. Die Scherköpfe klingen beim Rasieren ähnlich wie im Leerlauf, was sich in bereits erwartet geringen Rasierleistungen bestätigt findet. Trotz mehrfacher Anläufe aus unterschiedlichen Richtungen verweigern sich praktisch alle Bartstoppeln erfolgreich, in den Bereich der Messer hereinzuragen. Die Haut erfreut dies zwar und von Hautreizungen ist weit und breit nichts zu sehen, aber dafür bleibt das Gefühl des Nicht-rasiert-Seins vorherrschend. Die klapprige Scherkopf-Abdeckung wirkt lieblos und minderwertig. Der beiliegende Detailtrimmer des Herstellers arbeitet immerhin zuverlässig und die Akkuladung erfolgt recht flott.

Der Sichler-Rasierer glänzt durch eine Micro-USB-Aufladebuchse und ein Standardnetzteil
Der Sichler-Rasierer glänzt durch eine Micro-USB-Aufladebuchse und ein Standardnetzteil

Unser Test-Fazit zu den Akku-Rasierern

Das Testfeld lässt sich in zwei Leistungsklassen unterteilen: Panasonic und Sichler teilen sich die höhere Klasse während Braun, Grundig und Beurer die schwächere Klasse besetzen. Das Sichler-Gerät alleine kann uns aufgrund der sehr guten Rasurergebnisse begeistern, wobei die Haut aufgrund der Beschaffenheit der Scherfolie versehentlich gereizt werden kann. Dies passiert beim Panasonic dagegen überhaupt nicht, sodass dieser zurecht am Ende mit dem Testsieg gekrönt wird. Wir genießen Panasonics gelungene Produktpolitik sowohl bei der Qualität der Materialien als auch bei den Verbrauchsmitteln.

Beim Grundig lässt sich der Dreifach-Rotationskopf durch einen Detailtrimmer ersetzen
Beim Grundig lässt sich der Dreifach-Rotationskopf durch einen Detailtrimmer ersetzen

In der unteren Leistungsklasse irritiert uns vor allem die schlechte Rasurleistung, die ja immerhin die Hauptfunktion der Geräte darstellt. Weder Design noch Reinigungsstationen, weder Zubehör noch Bedienungshandbuch können und dürfen darüber hinwegtäuschen, dass die Produkte dieser Klasse ein grundlegendes Qualitätsproblem haben. Es mag sein, dass dies am Barttyp der Tester lag, aber dann müsste bereits vor dem Kauf offen kommuniziert werden, dass die Geräte nur für leichteren Bartwuchs oder dünnere Barthaare geeignet sind. Im direkten Vergleich mit den anderen beiden Geräten im Testfeld waren diese drei Rasierer aber chancenlos. 

Dieser Test erschien in der Ausgabe 6/2020 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Akkurasierer-Tests. Jetzt auch als E-Paper!

Testverfahren Akkurasierer
Funktion: Probanden testen die Geräte und bewerten für die Note der Rasur und des Wohlempfindens den Rasurvorgang in Bezug auf Ziepen oder Haken, die Rasurgeschwindigkeit (und ob ein Zug reicht oder Hautpartien mehrfach überfahren werden müssen) und das allgemeine Empfinden während der Rasur. Die Note für Ergebnis und Hautgefühl setzt sich zusammen aus der Bewertung des Rasurergebnisses und der Hautempfindung in Bezug auf mögliche Rötungen oder Reizungen.
Handhabung: Die Note der Bedienfreundlichkeit setzt sich zusammen aus der Handlichkeit der Geräte, der Nutzung der Bedienelemente und dem Wechsel der Aufsätze. Bei der Bewertung der Reinigung werden insbesondere Aufwand, Dauer und Zugänglichkeit der Schmutzstellen beurteilt. Das Betriebsgeräusch wird praxisnah in 15 cm Entfernung bei höchster Drehzahl, sofern eine Stufenschaltung bzw. ein Turbomodus vorhanden ist, gemessen. Maßstab ist ein Wert von 60 dB(A). Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise (spez. für die Akkus) untersucht und anhand ihrer Qualität (Bilder, Struktur, Zuordnung der Einzelteile, Schriftgröße, Anwendungstipps) bewertet.
Verarbeitung: Beurteilt werden insbesondere Wertigkeit und Gleichmäßigkeit der Materialien, sowie eventuell vorhandene Klemmstellen und Grate. Ebenso eine mögliche ungenaue Verarbeitung in Form von Spalten und Ritzen. Auch die Passgenauigkeit der modularen Teile fließt ein.
Ökologie: Bewertet wird mögliche unnötige Verpackung und entstehender Müll, insbesondere zu vermeidende Kunststoff- bzw. Styroporanteile.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit des Nutzers stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass dem Nutzer durch Klemmen oder Schneiden Schäden entstehen.
 

Autor: Andreas Müller

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