Anzeige

Die ganze Welt des Kaffees mit nur einem Knopfdruck: Moderne Kaffeevollautomaten liefern unser aller Lieblingsgetränk in jedweder Form schnell und perfekt. Unser heutiges Testfeld aus Geräten mit und ohne Milchsystem zeigt praktisch keine Schwächen. Nur der Preis ist heiß. Lesen Sie mehr in unserem Kaffeevollautomaten Test 2024.

Die Testgeräte im Kaffeevollautomaten Test 2024

Kaffeevollautomaten:
De’Longhi Rivelia EXAM440.55.B
Tchibo Esperto 2 Milk
WMF Perfection 680
Krups Intuition Experience+ EA877D
Tchibo Esperto 2 Caffè
Eta Acorto ETA918090000
Philips Latte Go Series 5500
Krups Sensation EA910B

Wer braucht eigentlich einen Kaffeevollautomaten? Für welche Bedürfnisse sind die Maschinen gedacht, die einen gewissen Platz in der Küche beanspruchen und bis an die 1 000 Euro kosten? Für den gelegentlichen Kaffee dann und wann sicher nicht. Die edlen Geräte sind kein Bei- oder Gelegenheitskauf im Elektrohandel, dazu sind sie zu hochpreisig. Wenn man von Tchibos ­Esperto-Serie absieht, deren Preis unschlagbar im Testfeld ist.

Der Mahlgrad wird bei allen Maschinen mit einem Rädchen im Kaffeebohnenbehälter geregelt
Der Mahlgrad wird bei allen Maschinen mit einem Rädchen im Kaffeebohnenbehälter geregelt

Ganz klar: Vollautomaten sind etwas für Kaffeefans, die zwar ihre Kaffeefavoriten haben, aber auch gern mal nach zwei Café Crema einen Latte macchiato genießen wollen. Und das vom Frühstücks-Lungo bis zum Espresso nach dem Abendbrot variabel über den ganzen Tag.

Für sie stellt sich dann nur die Frage: Möchte ich meinen Kaffee pur genießen oder will ich das Geschmackserlebnis edler Bohnen mit Milch? Ob Zubereitungsdauer, Kaffeetemperatur oder Geräuschkulisse: Die acht Maschinen, die wir auf Herz und Nieren (und vor allem Kaffeerezepte) testen, zeigen in all diesen Daten kaum Unterschiede.

De’Longhi spendiert seiner Rivelia zwei aromadichte Bohnenbehälter für verschiedene Kaffeesorten sowie einen Milchbehälter
De’Longhi spendiert seiner Rivelia zwei aromadichte Bohnenbehälter für verschiedene Kaffeesorten sowie einen Milchbehälter

Auch im Bedienkomfort schenken sie sich nicht viel, aber den Kaffeefans alles. Vor allem bei der Geräte­pflege hat sich sehr viel getan, machen es von ­De’Longhi bis Krups alle den Nutzenden so leicht wie möglich.

Das war mal anders: Kaffeevollautomaten, die vor acht oder zehn Jahren angeschafft wurden, verlangten häufig noch, dass man sie täglich in Dutzende Einzelteile zum Reinigen zerlegen musste. Heute muss meist nicht mal mehr die Brühgruppe manuell gereinigt werden.

Kaffeemaschine und Kaffeemühle inbegriffen

Unabhängig von den eigenen Vorlieben brauchen Kaffeefans beim Kauf eines Vollautomaten eines nicht: eine eigene Kaffeemühle. Das volle Aroma direkt vor dem „Kochen“ aus den Bohnen zu mahlen, gehört zum guten Ton aller Maschinen, der hier natürlich auch aufs Messgerät schlägt. Die hochtourigen Mahlwerke sind kurzzeitig recht laut. Bei der eigentlichen Herstellung erzeugen die Maschinen im Schnitt aber nur um die 60 Dezibel.

Im Test überzeugt die Krups ­Intuition mit einem großzügigen TFT-Display samt klar erkennbaren Icons für die verschiedenen Kaffeerezepte
Im Test überzeugt die Krups ­Intuition mit einem großzügigen TFT-Display samt klar erkennbaren Icons für die verschiedenen Kaffeerezepte

Beim „Kochen“ wird das heiße Wasser mit ordentlich Druck durch das Kaffeepulver gejagt. Es blubbert und zischt kurz etwas lauter. Beim Druck stellen wir fest, dass ein Espresso einen Tick aromatischer und „runder“ schmeckt, wenn er mit 19 bar hergestellt wird. Die Krups-Maschinen zum Beispiel leisten hier „nur“ 15 bar, aber der Espresso ist trotzdem toll. Meckern auf hohem Niveau also – irgendwo müssen ja die Wertungsunterschiede im topbesetzten Testfeld liegen.

Auch das Einstellen des Mahlgrades ist bei allen Geräten gleich: Im Bohnenbehälter befindet sich ein Rädchen für fünf Stufen, das ab Werk auf die mittlere Stufe voreingestellt ist. Der Mahlgrad sollte passend zum Kaffee gewählt werden.

Für das Modell Sensation hat der Hersteller eine andere, ebenso klare Display-Optik gewählt, die die Bedienung leicht macht
Für das Modell Sensation hat der Hersteller eine andere, ebenso klare Display-Optik gewählt, die die Bedienung leicht macht

Zu fein gemahlener Kaffee kann eher zu stark und bitter werden, zu grober Kaffee eher wässrig und leicht säuerlich sein. Hier muss also – auch in Abhängigkeit von der gekauften Bohnensorte – etwas experimentiert werden. Daher verdient De’Longhi hier ein Sonderlob: Die ­Rivelia wird mit zwei aromadichten Bohnenbehältern geliefert, sodass man mit zwei Sorten für „Kaffee-Longdrinks“ und Espresso arbeiten kann. Auch die Wasserhärte beeinflusst das Ergebnis. Selbst das bedenken die Maschinen und fast alle liefern Teststreifen für die Wasser­härte mit. Das Ergebnis wird bei der Ersteinrichtung im Bedienfeld ein- oder später nachgetragen.

Kaffeevollautomaten digital phänomenal

Die Bedienung macht richtig Spaß, denn egal ob Philips Latte Go oder WMF Perfection: Die digitalen Steuereinheiten erklären jeden Schritt klar und deutlich. Während Tchibo mit fest ins Display gelegten Icons für Kaffeesorten und Gerätemeldungen arbeitet, bieten Philips, De’Longhi und ein paar andere Modelle TFT-Displays, auf denen das pralle Kaffee­leben hochauflösend farbig tobt. Eta und Krups gehen einen Zwischenweg und zeigen die Kaffeerezepte als Foto-Icons an festen Plätzen, die leuchten, wenn man ein Rezept nutzt.

Per Schlauch vom schicken Glasbehälter mit Deckel (rechts) als heißer Milchschaum in den Kaffee: Krups liefert Lanze und Milchspender mit
Per Schlauch vom schicken Glasbehälter mit Deckel (rechts) als heißer Milchschaum in den Kaffee: Krups liefert Lanze und Milchspender mit

Wir müssen in keinem Testdurchlauf bei der Bedienung innehalten, weil wirklich jeder Vollautomat komplett logisch und intuitiv bedienbar ist. Die bei jedem Gerät hervorragend gestalteten Handbücher, die vor allem durch die guten Bebilderungen überzeugen, bleiben fast ungenutzt.

Es geht noch besser: Wann immer ein Vollautomat gereinigt werden möchte, meldet er dies auf dem Display. Regelmäßige Spülungen möchten sie alle, vor allem, wenn ein Milchsystem zum Einsatz kommt. Besonders hygienisch ist dabei De’Longhi, der nach jedem Einsatz des Milchschäumers die Reinigung der Milcheinheit verlangt. Dies geschieht unter einer Minute mit einer Wassermenge, die einer kleinen Tasse entspricht.

Kaffeevollautomaten mit einfacher Reinigung

Gereinigt werden nach einem Tageseinsatz bei allen Maschinen manuell nur Restwasserschale, Kaffeesatzbehälter, Abtropfgitter und der Wassertank – und dies mit klarem Wasser. Die Brüheinheit ist bei den meisten Vollautomaten Teil einer internen Reinigungsroutine. ­

Tchibos Vollautomat Esperto 2 Milk eröffnet sich mit seiner Milchlanze jedwede Milchquelle
Tchibos Vollautomat Esperto 2 Milk eröffnet sich mit seiner Milchlanze jedwede Milchquelle

Nur bei Tchibo wird ein Seitenfach geöffnet, die Brüheinheit mit einem Griff auf zwei gut sichtbare Hebel ausgerastet und diese unter fließend warmem Wasser gesäubert. Die mitgelieferte kleine Bürste hilft, Kaffeepulver aus dem Fach zu entfernen. Selbst die Entkalkung ist ein Bedürfnis, dass die Maschinen ihren Nutzenden mitteilen. Je nach Wasserhärte ist etwa drei- bis sechsmal im Jahr eine Entkalkungsroutine nötig. Wieder lassen die Vollautomaten ihre Service-Muskeln spielen: Von WMF bis De’Longhi liefern alle ein Entkalkungsset mit, Philips sogar einen Extra-Wasserfilter und eine Schmierfetttube. Auch hierbei ist der manuelle Aufwand kaum der Rede wert.

Kaffeeautomaten mit externer Milchzufuhr im Test

Bei den Milchsystemen haben wir unsere Favoriten: Tchibos Esperto 2 Milk, Krups’ Intuition und die WMF ­Perfection. Letztere arbeiten mit Milchlanzen. WMF und Krups liefern einen Glasmilchbehälter mit, der die Lanze sicher im Deckel hält.

Zur üppigen Ausstattung von Krups gehören neben Milchbehälter und Reinigungszubehör auch Wasserfilter und Antikalk-Kit
Zur üppigen Ausstattung von Krups gehören neben Milchbehälter und Reinigungszubehör auch Wasserfilter und Antikalk-Kit

Tchibos Milchlanze ist hingegen so schwer, dass sie auch direkt in einem Tetra-Pak versenkt werden kann, ohne zu verrutschen. Beides ist auf lange Sicht wassersparend, weil so ein direkt am Gerät platzierter eher kleiner Milchbehälter nicht so häufig gereinigt werden muss.

Doch auch diese Technik ist okay, wenngleich der Behälter bei Etas Maschine etwas wackelig in der Verankerung sitzt und bei ­De’Longhi ein wenig Routine dazugehört, bis die Handgriffe an der recht eng verbauten Einheit sitzen. De’Longhi geht am Ende als knapper Milchschaum-Sieger des insgesamt erlesenen Testfeldes hervor, denn diesem Vollautomaten gelingt der Schaum einen Tick fluffiger und filigraner als allen anderen.

Unser Fazit zum Kaffeevollautomaten-Test

Kaffeevollautomaten sind inzwischen Service-Spezialisten für Kaffee­bohnen und ihre Verarbeitung zu Getränken, die immer beste Ergebnisse liefern. Beschäftigen müssen Sie sich nur mit Details wie Kaffeestärken, Wassermengen und weiteren Features.

WMF legt sogar noch Mittel für unterschiedliche Pflegearten des Geräts in das ­Zubehörpaket hinein
WMF legt sogar noch Mittel für unterschiedliche Pflegearten des Geräts in das ­Zubehörpaket hinein

Ob Sie Favoriten­speicher brauchen, 14 Rezepte oder nur drei, ist dabei reine Geschmackssache. Jedes Gerät macht Freude, ist pflegeleicht und ein treuer Begleiter, der immer eine heiße Kaffeespezialität liefert – und das wirklich auf Knopfdruck.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Kaffeevollautomaten-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Kaffeevollautomaten 
Funktion: Die Kaffeetemperatur wird direkt nach dem Ende des Brühvorgangs (beim Abschalten des Geräts sowie ggf. bei Signal) gemessen, die Ziel-Temperatur liegt bei 75 °C. Die Zubereitungsdauer wird für vergleichbare Mengen gebrühten Kaffees ermittelt, der Referenzwert liegt bei 37 s.
Handhabung: Unter dem Punkt Bedienfreundlichkeit beurteilt eine Gruppe geschulter Testpersonen die Funktionalität, Gängigkeit und Ergonomie sämtlicher Bedienelemente, ggf. Display und der Skalen sowie der Feineinstellung für Mahlwerk und Kaffeemenge. Bei der Reinigung wird überprüft, ob es ein Nachlaufen nach Zubereitung des Kaffees gibt, wie gut Tropffang, Wassertank und das Gerät allgemein zu reinigen sind und wie die Modularität und Erreichbarkeit der zu reinigenden Teile insbesondere der Brühgruppe ist. Die praxisnahe Ermittlung des Betriebsgeräusches wird im Testlabor durchgeführt, die Messdistanz beträgt 50 cm, bis hin zu 70 dB(A) wird die Note 1 vergeben. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise überprüft, dann anhand der Qualität (Bebilderung, Struktur, Anwendungs- und Pflegetipps sowie Schriftgröße) bewertet.
Verarbeitung: Bewertet werden die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien, das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, die Größe von Spalten und Ritzen sowie die Passgenauigkeit aller modularen Teile.
Ökologie: Der Energieverbrauch während der Zubereitung wird während der Testreihen gemessen und vergleichend bewertet. Zudem fließt die Bewertung der Verpackung nach ökologischen Gesichtspunkten in die Wertung ein.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit der Nutzenden stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass Nutzenden durch Klemmen, Verbrennen und dergleichen Schäden entstehen.

Autor: Stefan Michaelis

Lesen Sie auch: 5 Kirschkernentferner im Test 2024.