
Legionellen sind Bakterien, die in natürlichen Gewässern vorkommen und über Wassersysteme in Haushalte gelangen können. Ihre Vermehrung in warmen Wasserleitungen birgt gesundheitliche Risiken, weshalb präventive Maßnahmen von großer Bedeutung sind.
Ob Wasser mit Legionellen belastet ist, ist von außen nicht sichtbar. Umso wichtiger ist es, sich diesem Thema aufmerksam zu widmen. Die gute Nachricht ist, dass es einige Möglichkeiten gibt, sich gegen Legionellen zur Wehr zu setzen.
Wie so oft gilt zudem: Wer sich informiert und weiß, mit welchem Problem er es zu tun hat, kann vorsorgen. Die folgenden Artikel zeigen, was es mit Legionellen im Haushalt auf sich hat, welche Gesundheitsrisiken von den Bakterien ausgehen und wie wichtig es ist, an regelmäßige Sanierungen der betreffenden Bereiche zu denken.
Fakt Nr. 1: Legionellenfilter bieten Vorteile
Mieter und Eigentümer können sich mit einem Filter vor Legionellen schützen. Besagte Filter entfernen Bakterien effektiv aus Wassersystemen. Durch den Einbau in die Wasserleitung schaffen sie eine wirksame Barriere gegen Legionellen und andere Mikroorganismen. Diese Technologie verbessert die Wasserqualität besonders in Gebäuden mit erhöhtem Risiko. Die Filter reduzieren Kontaminationen, stärken das Vertrauen in die Trinkwasserversorgung und tragen zum präventiven Gesundheitsschutz bei.
Entgegen vieler Vorurteile reicht es nämlich nicht aus, einfach „für ein paar Augenblicke“ warmes Wasser durch die Leitung laufen zu lassen, wenn es darum geht, Legionellen abzutöten. Der Einbau besagter Filter nimmt jedoch nicht viel Zeit in Anspruch und gestaltet sich oft unkomplizierter als gedacht.
Fakt Nr. 2: Legionellen fühlen sich unter anderem in Süßwasser wohl
Legionellen kommen natürlicherweise in Süßwasserökosystemen wie Seen und Flüssen vor. Sie gedeihen bei Temperaturen zwischen 25 und 45 °C.
In der Natur stellen sie aufgrund geringer Konzentrationen keine direkte Gefahr dar. Problematisch werden sie in künstlichen Wassersystemen wie Leitungen oder Klimaanlagen.
Dort können stagnierende Wasserbestände und mangelnde Zirkulation ideale Wachstumsbedingungen schaffen. Bei hohen Konzentrationen können die Bakterien, die in den Wassertröpfchen enthalten sind, Gesundheitsrisiken verursachen.
Hierbei handelt es sich um ein Detail, das oft in Vergessenheit gerät. So legen viele Menschen (zurecht) großen Wert darauf, dass zum Beispiel ihr Outdoor Whirlpool energiesparend, modern und optisch ansprechend ist. Wer jedoch Abstriche bei der Wasserqualität in Kauf nimmt, setzt sich einem (eigentlich unnötigen) Risiko aus.
Fakt Nr. 3: Legionellen bringen Gesundheitsrisiken mit sich
Legionellen können ernsthafte Gesundheitsrisiken verursachen. Die Legionärskrankheit ist eine gefährliche Atemwegserkrankung, die besonders für Menschen mit geschwächter Gesundheit bedrohlich ist.
Typische Symptome sind Fieber, anhaltender Husten und Atembeschwerden. Das Pontiac-Fieber tritt als mildere Form mit grippeähnlichen Symptomen auf. Beide Erkrankungen entstehen durch das Einatmen kontaminierter Wassertröpfchen.
Um das Gesundheitsrisiko zu minimieren, ist die Kontrolle der Legionellenvermehrung in Wassersystemen durch regelmäßige Wartung und Temperaturüberwachung entscheidend. Auch der bereits erwähnte Legionellenfilter kann dabei helfen, vorzusorgen.
Fakt Nr. 4: Häusliche Wasserquellen als Legionellen-Risiko
Wasserleitungen bieten ideale Bedingungen für Legionellenwachstum. Warmwasserspeicher und Rohrsysteme begünstigen deren Vermehrung bei entsprechenden Temperaturen.
Duschköpfe, Wasserhähne und Klimaanlagen können als Verbreitungswege dienen. Mangelnde Wartung führt zu Ablagerungen, die Bakterien Raum zur Vermehrung geben. Studien zeigen, dass in fast einem Drittel der Haushalte erhöhte Legionellenkonzentrationen nachweisbar sind. Regelmäßige Reinigung und fachgerechte Wartung aller Wasserquellen reduzieren das Infektionsrisiko erheblich.
Fakt Nr. 5: Einfluss der Wassertemperatur auf Legionellen
Die Wassertemperatur spielt eine entscheidende Rolle bei der Kontrolle von Legionellen. Bakterien vermehren sich am besten in warmen Bereichen zwischen 25 und 45 °C. Temperaturen über 60 °C töten sie – zumindest in Teilen – ab. Daher sollte die Warmwassertemperatur mindestens 60 °C betragen, während Kaltwasser unter 20 °C gehalten werden sollte, bis ein Legionellenfilter eingebaut wurde.
Diese Temperaturvorgaben hemmen das Bakterienwachstum bis zu einem gewissen Grad. Gleichzeitig besteht bei hohen Temperaturen ein Verbrühungsrisiko. Um eine sichere Wasserentnahme zu gewährleisten, empfiehlt sich die Nutzung von Armaturen, die heißes und kaltes Wasser kombinieren.

Fakt Nr. 6: Prävention von Legionellen im Haushalt
Regelmäßiges Spülen von Wasserhähnen und Duschköpfen verhindert Stagnation und entfernt Ablagerungen. Die Reinigung und Entkalkung dieser Komponenten erfolgt am besten in festgelegten Intervallen. Eine Temperatur von mindestens 60 °C hemmt das Bakterienwachstum, während Kaltwasser kühl gehalten werden sollte.
Wasserfilter bieten zusätzlichen Schutz, besonders in älteren Gebäuden. Die Kombination dieser Maßnahmen minimiert das Legionellenrisiko effektiv und trägt zur Verbesserung der Wasserqualität bei.
Fakt Nr. 7: Bedeutung regelmäßiger Wartung und Sanierung
Regelmäßige Inspektionen von Wasserleitungen sind entscheidend, wenn es darum geht, die Entstehung von Legionellen bestmöglich zu kontrollieren. Die fachgerechte Wartung entfernt Bakterienwachstumsumgebungen und verhindert gefährliche Ablagerungen. Moderne Armaturen mit speziellen Beschichtungen hemmen die Vermehrung dieser Bakterien zusätzlich. Wasserqualitätskontrollen durch gezielte Probenahmen ermöglichen die frühzeitige Erkennung möglicher Kontaminationen. Diese systematischen Maßnahmen verbessern nachhaltig die Trinkwasserhygiene und reduzieren das Infektionsrisiko.
Fakt Nr. 8: Es gibt technische Standards und gesetzliche Vorgaben
Die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) definiert in Deutschland klare Hygieneanforderungen für Wassersysteme. Technische Normen wie VDI/DVGW 6023 bieten zusätzliche Orientierung für die Planung und den Betrieb von Trinkwasserinstallationen.
Während für Großanlagen wie Krankenhäuser verbindliche Untersuchungen gelten, sollten private Haushalte Temperaturbereiche und Wartungsintervalle eigenverantwortlich überwachen.
Die konsequente Einhaltung dieser Standards ermöglicht eine effektive Minimierung des Legionellenrisikos und trägt zur Sicherung der Wasserqualität bei.
Fakt Nr. 9: Fallstudien zu Legionellenausbrüchen helfen dabei, die Prävention zu verbessern
Die Untersuchung von Legionellen-Ausbrüchen liefert wertvolle Erkenntnisse über Bakterienverbreitung und Risiken. Wassersysteme in verschiedenen Gebäuden stehen dabei im Mittelpunkt der Analysen. Durch gezielte Probenuntersuchungen und Dokumentationen lassen sich Ursachen für bakterielle Belastungen identifizieren. Diese Erkenntnisse verbessern präventive Maßnahmen und erhöhen die Sicherheit von Wasserinstallationen.
Fallstudien verdeutlichen die Bedeutung konsequenter Überwachung und Kontrolle. Die gewonnenen Informationen tragen dazu bei, künftige Ausbrüche zu verhindern und die Gesundheit zu schützen.
Fakt Nr. 10: Die Forschung spielt bei der Legionellen-Bekämpfung eine wichtige Rolle
Die wissenschaftliche Gemeinschaft spielt eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung von Legionellen. Forscher analysieren die Wachstumsbedingungen dieser Bakterien und entwickeln innovative Methoden zur Früherkennung. Durch die Optimierung von Nachweistechniken und Desinfektionsverfahren werden neue Wege gefunden, um das Legionellen-Wachstum ganz sicher auch in Zukunft noch besser zu hemmen.
Die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern, Industrie und Behörden ermöglicht die praktische Umsetzung von Forschungsergebnissen und verbessert kontinuierlich die Trinkwassersicherheit.
Fazit
Legionellenpräventionsmaßnahmen erfordern ein systematisches Vorgehen. Oder anders: Egal, ob es darum geht, ein neues Bad modern und elegant einzurichten oder ein altes Bad ein wenig „aufzuhübschen“: Das Thema „Sicherheit“ spielt eine maßgebliche Rolle, wenn es darum geht, den Wohnkomfort zu erhöhen. Technische Innovationen, wissenschaftliche Erkenntnisse und präzise Hygienemaßnahmen bilden die Grundlage für effektiven Gesundheitsschutz.
Hierbei zeigt sich oft, dass es weniger aufwendig ist als gedacht, entsprechend vorzusorgen. Ein Legionellenfilter ist schnell eingebaut, schränkt die Nutzer im Alltag nicht ein, sorgt aber dafür, dass die gefährlichen Bakterien zum Beispiel nicht ins Duschwasser gelangen. Aufgrund der Tatsache, dass die Forschung weiterhin aktiv ist, wenn es darum geht, Legionellen zu bekämpfen, ist davon auszugehen, dass sich hier in Zukunft noch einiges verändern wird – zum Wohl aller, die mit Wasser aus der Leitung in Kontakt kommen.