Parkett: Hochwertige Basis mit Ansprüchen an die Pflege

Mit einem fachgerecht verlegten Parkett holt man sich einen edel wirkenden, natürlichen und behaglichen Bodenbelag ins Haus. Doch Parkett ist nicht gleich Parkett – und will richtig gepflegt sein. 

Kaum ein Bodenbelag erfreut sich so großer Beliebtheit wie das Parkett. Ob in der stuckgeschmückten Altbauwohnung mit hohen Decken und Flügeltüren oder im modernen, eher puristisch eingerichteten Loft – der natürliche Holzboden wirkt edel, hochwertig und gemütlich. Neben seiner eleganten Optik punktet Parkettbelag aber auch durch ausgesprochene Belastbarkeit und gute Umwelteigenschaften. Es kann durch Abschleifen immer wieder restauriert und aufgefrischt werden, ohne dabei seine Attraktivität zu verlieren. Außerdem trägt es als Naturprodukt dazu bei, das Raumklima zu regulieren, indem es Feuchtigkeit bindet oder wieder abgibt. Individualisten schätzen außerdem die Einzigartigkeit eines Parkettfußbodens, der durch die Farbgebung und Maserung des verwendeten Holzes niemals duplizierbar ist.

Royaler Bodenschmuck

In Europa etablierte sich Holz als Fußbodenbelag erst im Mittelalter. Zunächst setzte man den Fuß auf eine eher rustikale Konstruktion aus rohen Bohlen, die mit mehr oder minder groben Spaltmaßen nebeneinander angeordnet waren. Später wurden die Bearbeitungsmethoden feiner und die Beläge bestanden aus gehobelten Dielen, für die hauptsächlich weiche Nadelhölzer wie Kiefer, Fichte und Tanne verwendet wurden. Seine heutige Gestalt nahm das Parkett erst ab dem 16. Jahrhundert an, als die Dielen durch Beizen bearbeitet und durch das Aufbringen dekorativ gefärbter Holzflächen verziert wurden.

Dabei wurden besonders die aus den neu eroberten Kolonien eingeführten Tropenhölzer gern verwendet und bescherten ihrem Käufer ein hohes Prestige. Selbstverständlich waren derart luxuriös gestaltete Fußböden ausschließlich den royalen Herrscherhäusern vorbehalten. Mit der Einführung des Tafelparketts wuchsen auch die Möglichkeiten der Parkettleger, kunstvolle Ornamente und Muster in die Böden zu integrieren, die teilweise noch heute in den Schlössern des Barockzeitalters bewundert werden können. Seit der Industrialisierung konnte sich schließlich auch das gehobene Bürgertum die Ausstattung seiner Residenzen mit kostbaren Parkettbelägen leisten.

Parkettarten

Heute gibt es unzählige Variationsmöglichkeiten, die sich aus den verschiedenen Parkettarten, Hölzern und Verlegemustern zusammensetzen. Im Grundsatz muss sich der Interessent zunächst zwischen dem Massiv- und dem Mehrschichtparkett entscheiden. Das Massivparkett wird in Rohform verlegt und erst an Ort und Stelle der Behandlung unterzogen, die üblicherweise aus mehrmaligem Abschleifen und einer Versiegelung Wachs, Parkettlack oder Fußbodenöl besteht. Verbreitete Varianten von Massivparkett sind Stabparkett, Lamparkett, Hochkantlamellenparkett und Mosaikparkett.

Stabparkett zeichnet sich durch zwischen 14 und 22 Millimeter schmale Massivholzstücke aus, die seitlich mit einer Nut ausgestattet sind. Durch eine darin angebrachte Leiste werden die einzelnen Parkettelemente miteinander verbunden, wodurch sich die für Parkett klassische Form ergibt. Dagegen fügen sich die Parkettstäbe des Lamparketts an einer glatten Kante, ohne verbindende Leiste, aneinander. Bereits auf ein Netz geklebt werden die dünnen Lamellen des Mosaikparketts geliefert, sodass sie durch die einzelnen Verlegeeinheiten recht unkompliziert installiert werden können.

Diese recht preiswerte Variante des Parketts misst in der Aufbauhöhe nur 8 – 10 Millimeter und eignet sich daher besonders für Räume mit Fußbodenheizung. Die preiswerteste Alternative bietet das Hochkantlamellenparkett, ein aus senkrecht angeordneten Parkettstäbchen gefertigter Bodenbelag. Er ist durch seine bis zu 25 Millimeter dicke Fläche sehr widerstandsfähig und wird häufig in öffentlichen Gebäuden, Büros und Gastronomiebetrieben verwendet.

„Instant“-Parkett

Im Gegensatz zum Massivparkett besteht das Mehrschichtparkett aus zwei oder sogar drei Lagen, von denen nur die oberste Laufschicht aus Vollholz gefertigt ist. Die unteren Ebenen setzen sich entweder aus Sperrholz oder anderen Holzwerkstoffen zusammen. Dennoch gilt diese Parkettart als besonders stabil und bietet dem Käufer noch einen weiteren Vorteil: Da es bereits bei der Lieferung oberflächenbehandelt und versiegelt ist, kann es direkt nach dem Verlegen betreten werden.

Eine großflächige Verklebung ist nicht notwendig, meist werden die einzelnen Elemente mittels eines Klicksystems ineinandergefügt. Sollte einmal eine Restaurierung notwendig sein, kann dieses „Fertigparkett“ bis zu drei mal abgeschliffen werden. Die beliebtesten Verlegemuster sind das Tafelparkett, die Fischgrätoptik und der Schiffsboden.

Schonender Umgang

Wer lange Freude an seinem Parkettboden haben möchte, sollte diesen pfleglich behandeln. Der Verband der Deutschen Parkettindustrie e.V. empfiehlt, das Holz vor allem vor zwei Dingen zu schützen: Kratzern und zu viel Feuchtigkeit. Dass Parkett nur nebelfeucht gewischt werden darf, ist allgemein bekannt. Aber auch punktuelle Pfützenbildung, beispielsweise beim Verschütten eines Getränks oder dem Übertropfen von Gießwasser, kann dem Parkett schaden und sollte deshalb umgehend beseitigt werden. Gegen Schrammenbildung helfen Filzgleiter, die sich unter Stuhl- und Tischbeinen anbringen lassen. Häufig werden die Möbelstücke nämlich trotz bester Vorsätze unbewusst doch über den Boden geschoben, ohne sie anzuheben.