Unterschiede zwischen Fertighaus und Massivhaus

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Wer sich seinen Traum vom Eigenheim erfüllen möchte, dem stehen dafür verschiedene Hausbauvarianten zur Auswahl. Vor allem zwei Klassiker stehen dabei hoch im Kurs: Das Massivhaus und das Fertighaus. Wir erklären, welche Unterschiede zwischen den beiden Varianten bestehen und welche Vorzüge sie jeweils besitzen. 

Was ist ein Massivhaus?

Ein Massivhaus wird von einem Architekten nach den Wünschen des Kunden geplant und dann entweder von einem Unternehmen schlüsselfertig gebaut oder von verschiedenen Betrieben fertiggestellt, die für unterschiedliche Baubereiche, die sogenannten Gewerke, zuständig sind. Es kommen massive Baustoffe wie Beton und Stein zum Einsatz, was den Begriff Massivhaus erklärt. Ein Massivhaus wird auf der Baustelle von Grund auf errichtet. Fertigteile kommen höchstens bei kompakten Bauteilen wie Treppen oder Balkonen zum Einsatz.

Was ist ein Fertighaus?

Beim Fertighaus stehen vorproduzierte Teile zur Verfügung, die als vorgefertigte Module an die Baustelle transportiert werden und dort fachmännisch montiert werden. Die Bauart richtet sich nach vorgegebenen Standards, die eine effizienten und vergleichsweise kostengünstige Bauform erlauben. Je nach Anbieter können die Bauherren die angebotenen Haustypen jedoch gemäß der eigenen Wünsche individuell anpassen. Diese Möglichkeiten sind jedoch in der Regel eingeschränkt. Dafür steht ein Fertighaus deutlich schneller: bereits in ein bis drei Tagen kann zum Beispiel der Rohbau errichtet werden.

Massivhaus und Fertighaus im Vergleich

Bauzeit

Fertighäuser benötigen deutlich weniger Bauzeit als Massivhäuser, da die meist schon vorgefertigten Bauteile sich auf der Baustelle in kurzer Zeit zusammensetzen lassen. Bei einem Massivhaus dauert der Hausbau deutlich länger, da der Einsatz von Beton und Mörtel entsprechende Trocknungsphasen verlangt. In diesen muss der Bau weitestgehend pausiert werden. Außerdem können Unterbrechungen wegen schlechter Witterung nötig sein. Fertighäuser sind davon deutlich weniger betroffen. 

Kosten

Bei einem Massivhaus muss man neben den einzelnen Gewerken auch einen Architekten sowie Statiker beschäftigen. Die verwendeten Baumaterialien sind teurerer. Zudem beansprucht die längere Bauzeit ein höheres Budget als beim Fertighaus – auch wenn hochwertige Fertighäuser inzwischen ähnliche Kosten verursachen können, wie ein Massivhaus. Durch verschiedene Ausbaustufen lässt sich der Preis mit Eigenleistungen jedoch deutlich reduzieren. 

Qualität

Bei der Qualität gibt es ein Unentschieden. Massivhäuser sind aufgrund ihrer Bauweise meist robuster, dafür bekommt der Bauherr beim Fertighaus Qualität „aus einer Hand“. Das bedeutet: Der Fertighausanbieter ist für alle Komponenten des Hauses verantwortlich, die durch die standardisierte Vorfertigung optimal aufeinander abgestimmt sind. Bei einem Massivhaus sind hingegen häufig unterschiedliche Unternehmen in die Realisierung des Bauwerks involviert. Das birgt die Gefahr von Baufehlern. 

Wiederverkaufswert

Auch in puncto Wiederverkaufswert liegen die zwei Bauweisen inzwischen gleichauf, was unter anderem daran liegt, dass Versicherungen beide Varianten identisch einstufen. Wer sein Haus beispielsweise nach 30 Jahren verkaufen möchte, hat mit keiner der beiden Haustypen einen besonderen Vor- oder Nachteil. Jedoch sind natürlich die verwenden Baustoffe sowie Bauart- und -jahr zur berücksichtigen.

Organisation

Die Organisation während des Hausbaus ist beim Fertighaus deutlich einfacher. Bauherren haben lediglich einen Ansprechpartner für alle Arbeiten bei der Fertigbaufirma und die ganze Elektroinstallation und Technik kann optimal aufeinander abgestimmt werden. Beim Massivhaus muss man sich häufig mit unterschiedlichen Firmen auseinandersetzen.

Weitere Vorteile eines Fertighauses

  • Durch die Besichtigung von Musterhäusern kann man sehen, wie in das eigene Haus aussehen wird
  • Fertighäuser lassen sich problemlos als KfW-Effizenzhaus realisieren
  • Viele Fertigbauunternehmen bieten auch nach dem Hausbau einen intensiven Service an. Wenn es Nachfragen gibt, ist man also nicht alleine

Weitere Vorteile eines Massivhauses 

  • Bessere Schalldämmung als Fertighaus 
  • Gutes Raumklima durch die Speicherung von Wasserdampf im massiven Mauerwerk
  • Gute Wärmedämmung, dadurch geringere Heizkosten

Eventuell ist aber auch ein Fertighaus in Massivbauweise die richtige Wahl, bei dem es sich um eine Art Mischung der beiden Varianten handelt. Immer mehr Bauherren entscheiden sich auch für das Konzept eines Ausbauhauses, bei dem die Fassade mitsamt der Elektrik steht und man selbst verschiedene Innenarbeiten verrichtet, um Kosten zu sparen. Wer kurz davor steht, ein eigenes Haus zu bauen, hat also die Qual der Wahl. Unabdingbar ist es in diesem Fall, sich eingehend über die verschiedenen Haustypen zu informieren und die Leistungen der einzelnen Anbieter miteinander zu vergleichen.