Gut abgeschnitten – So bringen Sie Ihre Hecke in Form

Ist die geeignete Heckenschere gefunden, bleibt nur noch die Frage offen, wie man denn die Hecke am besten in Form bringt. Gut vorbereitet und geplant kann der Heckenschnitt schnell und unkompliziert gelingen.

Gute Zeiten

Die meisten Heckenarten werden im Frühjahr und im Herbst einem Rückschnitt unterzogen, nur Rotbuchen, Thujen und Zypressen werden im Sommer kräftig gestutzt. Ein regelmäßiger Formschnitt fördert den dichten Heckenwuchs. An heißen Tagen sowie bei hochstehender Sonne sollte man diesen aber nicht durchführen. Wie auch beim Rasenmähen droht ein großer Wasserverlust bei den Grünpflanzen, deshalb bietet sich der Schnitt in den späten Nachmittags- oder frühen Abendstunden an. Zu bedenken ist aber natürlich stets die Lärmbelästigung, welche die Nachbarn erfahren.

Gutes Recht

Nach § 43 Absatz 2 des Bundesnaturschutzgesetztes ist das Heckenschneiden in der Zeit vom 1. März bis 30. September verboten. Dank Abschnitt 3 Punkt 5 aber sind „Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses von Pflanzen“ erlaubt. Der sogenannte Unterhaltsschnitt ist also rechtens, wenn vorher geprüft wird, dass nicht „Lebensstätten wild lebender Tier- und Pflanzenarten“ beeinträchtigt oder zerstört werden. Die Suche nach Vogelnestern in der Hecke ist also zwingend erforderlich.

Guter Stand (Teil 1)

Beim Horizontalschnitt sollte man im rechten Winkel zur Hecke stehen, die Heckenschere lässt sich dann bequem und präzise führen. Kleine Seitenschritte sorgen für eine höhere Stabilität, was sich im Schnittbild durch eine konstante Höhe beweist. Das Ziehen einer Richtschnur wird oft empfohlen, ist aber in der Praxis meist ein Ärgernis, da die Schnur zu schnell durchtrennt ist. Mal einen Schritt zurücktreten um das Schnittbild zu betrachten ist stressfreier und bringt auch gute Ergebnisse.

Guter Stand (Teil 2)

Beim Vertikalschnitt sollte nicht der Rücken die Arbeit verrichten, sondern die Heckenschere und die Beine. Eine Standposition möglichst parallel zur Hecke hilft, lange und gerade Schnitte durchzuführen. Am besten führt man die Heckenschere leicht halbkreisförmig, indem man langsam ein kleines Stück in die Hocke geht bzw. sich aus dieser aufrichtet.

Gute Kleidung

Es muss keine schwere Lederkluft sein, aber ein langärmliges Hemd und eine lange Hose sind ratsam, auch um sich erfolgreich gegen Zecken und anderes Ungeziefer zu wehren. Ohrenstöpsel und leichte Schutzbrillen erhöhen den Komfort, vor allem wenn der Schweiß rinnt. Auch wenn viele Heckenscheren ergonomisch geformte Bedienelemente aufweisen, sorgen Arbeitshandschuhe für einen besseren Griff und verhindern das Abrutschen schweißnasser Hände.

Gute Form

Der trapezförmige Schnitt (schrägwandig) behindert den Lichteinfall weniger, Hecken verkahlen daher nach unten hin geringer. Bei einem Meter Heckenhöhe sollte die Oberkante mindestens 10 Zentimeter schmaler als die Unterkante sein. Je weniger Licht die Hecke abbekommt, desto größer sollte die Kantenbreitendifferenz sein. Für geübte Heckenschneider ist auch der Rundschnitt empfehlenswert, zwar aufwendiger, aber auf jeden Fall ein Blickfang.