Tiny House und Elektrik: Auch im Kleinen auf Sicherheit achten!

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Für die Fangemeinde ist ein Tiny House alles andere als winzig: Rund 65.000 Deutsche können sich vorstellen, in absehbarer Zeit in einem Tiny House zu wohnen. Wir erklären, was bei der Elektroinstallation in dem Minihaus beachtet werden muss.

Das alternative Wohnkonzept setzt auf Reduktion und Minimalismus – Leben auf kleinstem Raum, teils auch mobil, als Antwort auf steigende Energiepreise, zunehmende Flächenversiegelung und hohe Immobilienkosten. Der Markt für Tiny Houses, oder auch Mini- und Container-Häuser, hat sich zu einem zukunftsreichen Markt entwickelt und spricht schon längst nicht mehr die sogenannten Aussteiger an, sondern Singles, Paare, Rentner und Familien gleichermaßen. „Worauf Tiny-House-Bewohnerinnen und Bewohner bei allem Minimalismus nicht verzichten sollten, ist eine gut geplante und fachmännisch ausgeführte Elektroinstallation“, stellt Michael Conradi von der Initiative Elektro+ fest. Der Experte gibt Tipps, worauf zukünftige Tiny-House-Besitzerinnen und -Besitzer in puncto Elektroanlage achten sollten. 

Ausreichend Steckdosen mit USB-Anschluss im Tiny House

Minihäuser haben meist einen offenen Grundriss. Das Leben findet auf einer kleinen Fläche statt, auf der Wohnzimmer, Schlafzimmer, Bad, WC und Küche untergebracht sind. Um Platz zu sparen, sind Steckdosen mit integrierten USB-Anschlüssen und Schnellladefunktion sinnvoll, sie ermöglichen das gleichzeitige und schnelle Aufladen unterschiedlicher Elektrogeräte. Darüber hinaus bieten sogenannte Electronic-Dosen in luftdichter Ausführung Platz für Einbaugeräte wie Schalter und Steckdosen, Antennen- und Netzwerkanschlüsse sowie weitere elektronische Bauteile. Tiny Houses sind auch smart-home-fähig, die gesamte Ausstattung – von der Beleuchtung bis zum Sonnenschutz – lässt sich auch auf engem Raum intelligent miteinander vernetzen und bequem per App steuern.

Durchgängiges Schutzkonzept notwendig

Auch in einem Minihaus kommen verschiedene elektrische Geräte und Anwendungen zum Einsatz. Damit diese bedenkenlos betrieben werden können, ist ein durchgängiges Schutzkonzept wichtig. Bei derart kompakten Gebäuden, wie dem Tiny House, darf die Elektroverteilung allerdings nicht übermäßig viel Platz einnehmen. Die normativen Forderungen an die Schutzorgane können daher mit kompakten Schutzgeräten in Form von FI/LS-Schaltern oder AFDD mit integriertem Leitungsschutz erfüllt werden. Um die eigenen vier Wände damit auszustatten, ist kein großer Aufwand nötig. Die Schalter werden einfach in den Installationsverteiler integriert. 

Achtung Gewitter: Überspannungsschutzkonzept im Tiny House

Damit die Energie- und Informationstechnik auch dann gut funktioniert, wenn Gewitter am Tiny House vorbeischauen, ist zudem ein Überspannungsschutzkonzept notwendig. Darin enthalten ist unter anderem der normativ vorgeschriebene Schutz der Versorgungsleitungen. Eine weitere wichtige Maßnahme ist der Schutz der Endgeräte: So wird die Nutzung nicht gestört und wichtige Daten gehen nicht verloren. Ein äußerer Blitzschutz rundet das Konzept ab und macht das gute Gefühl auch bei starken Gewittern perfekt. 

Erneuerbare Energien 

Die Autarkie des Hauses ist ein wichtiger Faktor des Tiny House Movement. Aus diesem Grund nutzen viele Bewohner in erster Linie Solarenergie. Diese wird über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Minihauses gewonnen und deckt im Idealfall 60 Prozent des durchschnittlichen Energiebedarfs. Problematisch wird die Stromversorgung durch erneuerbare Energien bei schlechtem Wetter und im Winter, wenn die Tage wieder kürzer werden. Da die PV-Anlage in dieser Zeit deutlich weniger Strom produziert, sollte das Tiny House zusätzlich an das öffentliche Stromnetz angeschlossen werden und über entsprechende Anschlüsse verfügen.

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