Die Möbel glänzen, die Fenster und Fliesen sind schlierenfrei, der ganze Haushalt strahlt mit sich selbst um die Wette. Nur das Stiefkind liegt ungereinigt danieder und zu allem Übel wird weiterhin auf ihm herum getrampelt. Teppich und Auslegware müssen viel erdulden, ab und zu sollte man sich intensiver um sie kümmern.
Der Klassiker: Staubsauger
Er ist aus dem Haushalt von Heute nicht mehr wegzudenken und hat absolut seine Berechtigung, wenn es um ein sauberes Zuhause geht. Fusseln und Haare, Staub und Krümel entfernt der Staubsauger ohne Probleme, wenn er denn ein guter Staubsauger ist. Dabei ist es gar nicht so wichtig, ob er mit Beutel oder Zyklon-Technologie daherkommt, ob er 100 oder 500 Euro kostet, ob er laut oder leise ist – gut saugen können viele Modelle. Das Ausbürsten des Teppichs gelingt dem Stausauger deshalb so gut, weil er eine robuste, breite (Doppel)Borstenreihe an der Allzweckdüse aufweist.
+ geringer Zeit- und Kraftaufwand
+ großflächige Reinigung
– geringe Tiefenwirkung
– nutzlos bei Flecken
Der Spezialist: Fleckenentferner
Für jeden Fleck gibt es den passenden Entferner, in den meisten Fällen reicht aber schon die simple Kombination aus Wasser und einem Fettlöser z. B. ganz gewöhnlichem Geschirrspül- oder Waschmittel. Auch aggressivere Reinigungsmittel wie Alkohol und Waschbenzin können verwendet werden, doch hier muss man Vorsicht walten lassen. An einer kleinen, am besten nicht sichtbaren Stelle der zu reinigenden Unterlage gilt es zu prüfen, ob man nicht vielleicht die Farbe herauslöst oder gar das Gewebe zerstört. Dieser Tipp ist einfach, denn Reinigungshinweise der Hersteller des Teppichs oder der Auslegware sind meist absolute Mangelware, weshalb der Nutzer auf sich allein gestellt ist.
+ exzellente Reinigungsleistung
+ exzellente Tiefenwirkung
– großer Zeitaufwand
– gewisses Beschädigungsrisiko
Der Mythos: Salz
Das Glas fällt vom Tisch, der Rotwein ergießt sich auf den Teppich und noch bevor der Gast sich für das Missgeschick entschuldigen kann, rennt der Gastgeber in die Küche, um Sekunden später lächelnd, eine Packung Salz in der Hand haltend wieder ins Wohnzimmer zu schreiten. Natriumchlorid (mit oder ohne Jod und Fluorid) ist hochgradig hygroskopisch, saugt also Wasser, somit auch den Rotwein, bestens auf, doch auch nach einem ganzen Kilo Salz bekommt der weiße Flokati seine ursprünglichen Farbe nicht wieder zurück. Der Rotwein dringt tiefer ins Gewebe ein, als es das Salz könnte, zudem verdampft der Rotwein natürlich auch, lässt aber Farbpigmente zurück. Daher sollte das Salz lieber weiterhin in die Suppe oder an den Sonntagsbraten kommen, auf dem Teppich sind Schwamm- oder Zellstofftuch deutlich sinnvoller einzusetzen und deshalb dem alten Mythos vorzuziehen.
Der Gründliche: Waschsauger
Die logische Konsequenz aus dem Wunsch, die Vorreinigung und das Absaugen in einem Arbeitsgang zu gestalten, ist der Waschsauger. Dank der integrierten Pumpe wird mit viel Wasser verdünnter Spezialreiniger mit einem vergleichsweise hohen Druck ins Gewebe eingebracht, die Auslegware hierbei aber nicht unnötig durchnässt. Das Absaugen des Schmutzwassers erfolgt umgehend und ohne Aufwand für den Nutzer. Das Ergebnis überzeugt, doch gegen Fusseln ist der typische Waschsauger machtlos. Um sich aber nicht zwei Geräte in die Wohnung stellen zu müssen, haben erfinderische Herstelller das erschaffen, was logischer nicht sein kann: ein Kombi-Gerät aus Staubsauger, Nasssauger und Waschsauger – so wie der Thomas Aqua+ Pet & Family vom Sauger-Spezalisten Robert Thomas. Es ist natürlich nicht leicht, die Geräte zu kombinieren, vor allem weil herkömmliche Filtersysteme ja durch Feuchtigkeit enorme Probleme bekommen. Wenn man aber auf ein spezielles Wasserfilter-System zurückgreifen kann, welches auch in Trockensaugern lang erprobt ist, umgeht man dieses Problem elegant. In Kombination mit einem potenten Motor ergibt sich dann durch einfaches Austauschen der Zubehörteile ein echter Allrounder, der allen Widrigkeiten der (Tiefen)Reinigung trotzen kann. Hierzu gehören ja auch Tierhaare, für gewöhnliche Wasch- und Staubsauger sind diese Haare eine unüberwindbare Hürde, beim Aqua+ Pet & Family gibt es aber, wie der Name schon erahnen lässt, noch eine Spezialdüse für Tierhare dazu – diese rundet die Multifunkionalität dann perfekt ab.
+ sehr gute Tiefenwirkung
+ großflächige Reinigung
+ gute Faseraufnahme
– 280 Euro Anschaffungspreis
Der Nutzlose: Teppichschaum
Ob beim Discounter oder im Baumarkt, ob bei Vollanbieter oder im Schnäppchenmarkt – zu finden ist der „Polster- und Teppichreiniger“ in der großen Dose fast überall und mit Kaufpreisen zwischen 1,50 und 4 Euro hat er eine verlockende Wirkung. Das ist dann aber auch schon alles, was er erzielt, denn die Reinigungswirkung ist schlichtweg enttäuschend. „Aufsprühen, abwarten, absaugen“ lautet der Werbespruch, der sich in der Praxis aber als hohle Phrase herausstellt, denn der Schaum dringt nicht ins Gewebe ein. Man muss schon mit einem robusten Lappen kräftig schrubben, um eine passable Reinigungsleistung zu erreichen, mit warmen Wasser und ein paar Tropfen Spülmittel erreicht man dies aber auch, zudem für einen Bruchteil des Geldes.
+ „riecht sauber“
– geringe Reinigungswirkung
– großer Zeitaufwand
Der Überschätzte: Nass/Trockensauger
Dieser Saugertyp ist kein ausgewiesenen Textil-Spezialist und fühlt sich letztlich eher im Keller, auf der Terrasse oder in der Garage wohl. Weil der Nass/Trockensauger aber keine Probleme mit Feuchtigkeit und Nässe hat, weil er robust und kraftvoll ist, wird er gern mal für nasse Auslegware benutzt. Die an der Saugdüse verbaute Wischlippe erweist sich aber auf Hochflorteppichen als komplett nutzlos und kann auch auf Niederflorauslegwaren kaum überzeugen, weil das Wasser in der Auslegware gar nicht richtig erfasst werden kann. Die benötigte Saugleistung ist viel zu hoch, alsdass ein normaler Nass/Trockensauger sie erbringen könnte. Der Abstand zwischen Düse und Auslegware ist einfach zu groß, eine Textilbürste fehlt meist komplett.
– kaum hilfreich gegen Fusseln
– Vorreinigung notwendig
– großer Zeitaufwand
