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Mit dem Thema Haarentfernung verbinden viele das schmerzhafte Epilieren oder das Herausreißen mithilfe von Wachs. Die neuen Geräte versprechen nachhaltiges und schmerzfreies Haarentfernen. Wir prüfen, ob die Geräte halten, was die Hersteller versprechen. Lesen Sie mehr in unserem Lichtepilierer Test 2021.

Die Testgeräte im Lichthaarentferner Test 2021

Lichthaarentferner:
Braun Silk-expert Pro 5 PL5137
Silk’n Infinity Premium
Beurer IPL Pure Skin Pro
Eta Fenité 8347 90000

Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Lichthaarentferner-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Es ist nicht leicht, dem Schönheitsideal seiner Zeit zu genügen. Die aus der Urzeit verbliebene Ganzkörperbehaarung des Menschen muss heutzutage nicht mehr wärmen und ist somit nur noch geduldetes Übel. Für viele ist die Entfernung der Härchen eine lästige Pflicht. Einen anderen Weg zu haarfreier Haut als mit den ebenfalls in diesem Heft getesteten Epilierern beschreiten die Lichthaarentferner. Um die saubere Haarentfernung durch Einsatz von Licht ranken sich viele Legenden: Die früher üblichen Laser stehen im Verruf, da diese zu dauerhaften Hautschäden führen zu können, und so dürfen seit Ende 2020 nur noch Ärzte die Laser-Therapie zur dauerhaften Haarentfernung einsetzen. Alle hier getesteten Geräte hingegen sind für den Hausgebrauch gedacht und arbeiten mit Blitzlampen, die ein anderes Farbspektrum besitzen als die früher genutzten Laser. Weil alle Haarentferner mit derselben Technologie arbeiten, beschäftigen wir uns vorrangig mit der Handlichkeit und Bedienfreundlichkeit, nicht mit den physikalischen Hintergründen.

Das informative Eta-Display verrät unter anderem, für wie viele Lichtimpulse der Aufsatz des Lichtepilierers noch genutzt werden kann
Das informative Eta-Display verrät unter anderem, für wie viele Lichtimpulse der Aufsatz des Lichtepilierers noch genutzt werden kann

Arbeitsweise der Lichthaarentferner und Testvorbereitung

Die Lichthaarentferner verhindern Haarwuchs an ungeliebten Körperstellen durch gezielte Bestrahlung mit Licht, das durch die Haare bis zur Haarwurzel weitergeleitet wird. Die dort kurzzeitig entstehende Wärme von 70 Grad Celsius unterbricht den Haarwuchs, weshalb die Haarstoppeln nach einer Zeit von ein bis zwei Wochen vom Körper abgestoßen werden. Man darf also nicht enttäuscht sein, wenn keine unmittelbare Enthaarungswirkung erkennbar ist. Diese tritt, wie oben beschrieben, erst nach längerer Zeit auf, ist dann aber nachhaltiger als bei einer mechanischen Haarentfernung. Der Vollständigkeit halber erwähnen wir hier, dass die Licht-Behandlung nach einiger Zeit auch wiederholt werden muss – die Häufigkeit hängt dabei unter anderem von der Stärke des Haarwuchses ab.

Die gewählte Leistungsstufe zeigt der Silk’n Lichthaarentferner leider auf der während des Betriebs nicht sichtbaren Unterseite des Geräts an
Die gewählte Leistungsstufe zeigt der Silk’n Lichthaarentferner leider auf der während des Betriebs nicht sichtbaren Unterseite des Geräts an

Nun aber los: vor uns liegen vier Lichthaarentferner unterschiedlicher Hersteller und Preisklassen. Bei der von allen Geräten verwendeten IPL-Methode muss einmalig eine Rasur der Körperbehaarung erfolgen, damit die Lichtstrahlen nur auf die Haarkanäle wirken und nicht auf die Haare selbst. Vor der Anwendung neuartiger Technologien am eigenen Körper schauen wir uns natürlich zunächst den Sicherheitsaspekt an, weil in der Presse vereinzelt vorgewarnt wurde, wie gefährlich eine Bestrahlung für die Haut sei. Weil die beiliegende Dokumentation von möglicher Hautrötung bei Überdosierung spricht, werden wir mit der niedrigsten Lichtdosis arbeiten. Da alle Geräte ausschließlich mit Netzspannung zu betreiben sind, stecken wir die Stecker in die Mehrfachdose und wenden uns der Handhabung zu.

Bei zu dunkler Hautfarbe oder falscher Anwendung warnt der Braun per roter Anzeige, die im Normalbetrieb die Impulsdosierung anzeigt
Bei zu dunkler Hautfarbe oder falscher Anwendung warnt der Braun per roter Anzeige, die im Normalbetrieb die Impulsdosierung anzeigt

Testdurchführung Lichtepilierer

Alle Lichthaarentferner besitzen einen Sensor, der die Lichtimpulse nur freigibt, sofern die Blitzlampe korrekt auf die Haut aufgesetzt ist. Auf diese Weise werden mögliche Augenschäden durch Fehlbedienung vermieden. Der Sensor bestimmt außerdem die Farbe der Haut und gibt die passenden Lichtimpulse ab. Personen mit dunkler Haut dürfen Lichthaarentferner nicht verwenden, da bei diesen die Haut das einfallende Licht der Blitzlampe in Wärme umwandeln würden und somit Verbrennungen drohen. Die Geräte erkennen dunkle Hauttypen und verhindern automatisch die Freigabe der Lichtimpulse. Einzige Ausnahme ist der Silk’n Infinity, der auch bei dunklen Hautfarben mit geringer Leistung verwendet werden kann. Doch zurück zu unserem Test: Sind wir bei den ersten Lichtimpulsen noch etwas unbeholfen und erschrocken, spielt sich die Vorgehensweise schnell ein: Bei gedrückter Impulstaste wird etwa ein Lichtblitz pro Sekunde erzeugt, sodass wir mit passender Geschwindigkeit über die zu enthaarende Hautstelle gleiten und jeder Hautabschnitt einen Lichtimpuls erhält. Da je nach Hauttyp eine unterschiedliche Lichtdosierung erforderlich ist, bieten die Geräte verschiedene Leistungsstufen, die sich in der Stärke und Häufigkeit der Lichtimpulse widerspiegeln. Die Blitzfrequenz nimmt bei höheren Leistungsstufen ab, weil die Blitzröhre stärker aufgeladen wird.

Der ergonomische Braun (links) liegt deutlich erkennbar besser in der Hand als der voluminöse Silk’n (rechts)
Der ergonomische Braun (links) liegt deutlich erkennbar besser in der Hand als der voluminöse Silk’n (rechts)

Wem das alles zu technisch klingt, der sei beruhigt: nach wenigen Sekunden begreift man den Rhythmus der Lichtimpulse und zieht passend dazu seine Bahnen auf der Haut. Während des Betriebs der Lichthaarentferner müssen wir die Auslösetaste ständig gedrückt halten oder pro Impuls einmalig drücken, weshalb wir es entscheidend finden, wie ergonomisch dies vonstatten geht. Der Silk’n Infinity ist unhandlich breit und passt nicht recht in die Testerhände. Beim Eta-Lichthaarentferner missfällt uns das hohe Gewicht, denn er wiegt fast das Doppelte des leichten Beurer-Geräts. Damit wenden wir uns nun aber auch den guten Leistungen der Geräte zu: Bei allen Kandidaten gelingt eine schmerzfreie Anwendung und sie wirken hochwertig sowie gut verarbeitet. Beim Eta fühlt man sich durch das detailreiche Display perfekt über den Gerätestatus informiert und es liegt sogar ein weiterer Blitzaufsatz zur Hautverjüngung bei. Für Silk’n und Beurer gibt es sogar Bluetooth-fähige Apps, mit denen sich ein individueller Behandlungsplan festlegen lässt und von denen sich der Anwender an den nächsten Behandlungstermin erinnern lassen kann. Als einziges Gerät zeigt der Braun per SensoAdapt-Display an, ob das Belichtungsfeld korrekt auf der Haut aufliegt und welche Blitzintensität verwendet wird.

Als einziges Gerät im Test besitzt der Lichthaarentferner von Braun ein wechselbares Euro-Netzkabel
Als einziges Gerät im Test besitzt der Lichthaarentferner von Braun ein wechselbares Euro-Netzkabel

Nach dem Gebrauch der Lichthaarentferner

Ein großer Vorteil der IPL-Technologie ist die saubere Arbeitsweise, bei der keine losen Haare oder Haarstoppeln erzeugt werden. Die durch die Lichtbehandlung beeinflussten Haare werden nach mehreren Tagen bei der normalen Körperpflege entfernt, sodass die Lichthaarentferner selbst keine spezielle Reinigung und keine Pflege erfordern. Lediglich ein Abwischen mit einem staubfreien, trockenen Tuch wird empfohlen, sodass wir uns über die im Vergleich zu den Epilierern kinderleichte Reinigung freuen. Zwischen den einzelnen Anwendungen liegen meist 14 Tage, sodass uns auch das Thema Aufbewahrung interessiert. Während Eta und Beu­rer uns mit diesem Thema und den losen Geräten alleine lassen, entdecken wir bei Braun eine hochwertige Tasche mit Reißverschluss und beim Silk’n sogar eine edle Box, in denen außer dem Gerät auch alle Zubehörteile komfortabel aufbewahrt werden.

Der Lichtepilierer von Beurer zeigt die gewählte Blitzintensität durch drei grüne LEDs auf der Oberseite an
Der Lichtepilierer von Beurer zeigt die gewählte Blitzintensität durch drei grüne LEDs auf der Oberseite an

Unser Fazit im Lichtepilierer-Test

Haarentfernung mit Licht ist eine echte Alternative zu mechanischen Verfahren. In dem idealen Fall, dass man gewissenhaft mit der Technik umgeht und geduldig alle Hautpartien beleuchtet, ist man ohne Schmerzen für viele Tage enthaart und erspart sich das mechanische Herausreißen der Haare. Aufgrund der gleichen Arbeitsweise und ähnlicher Verarbeitungsqualität der Geräte gibt es keinen wirklichen Verlierer in unserem Test, denn alle Kandidaten können sich gute und sehr gute Noten sichern. Kaufentscheidend dürften daher vor allem Ergonomie und Sicherheit sein, bei denen wie so oft persönliche Vorlieben und Vorstellungen das Sagen haben. 

Dieser Test erschien in der Ausgabe 2/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Lichtepilierer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Lichthaarentferner
Funktion: Probandinnen mit Vorerfahrung testen die Geräte und beurteilen den Vorgang der Haarentfernung. Jede Probandin bearbeitet einen Unterschenkel. Als Vergleich wird ein weiteres Testgerät auf dem anderen Unterschenkel getestet. Nach fünf und nach zehn Tagen wird das Nachwachsen der Haare beurteilt. Die Hautschonung gibt an, inwieweit die Haut bei der Behandlung beansprucht wird.
Handhabung: Für die Bedienfreundlichkeit werden die Handlichkeit der Geräte (Größe, Ergonomie des Griffs, Gewicht und Gewichtsverteilung), die Bedienelemente (Funktionalität, Gängigkeit, Lage des Ein-/Ausschalters) und ggf. der Wechsel von Aufsätzen von den Probandinnen beurteilt und bewertet. Bei der Bewertung der Reinigung werden insbesondere Einfachheit sowie Modularität und Zugänglichkeit der zu reinigenden Teile beurteilt. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise untersucht und anhand ihrer Qualität bewertet.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit des Nutzers stehen hier im Fokus. Geprüft und bewertet wird, wie gut das Gerät und die Bedienungsanleitung verhindern können, dass dem Nutzer durch Klemmen, Verbrennen und dergleichen Schäden entstehen, insbesondere die sicherheitsrelevante Sensorsteuerung zur Freigabe der Lichtimpulse.
Verarbeitung: Geprüft und bewertet werden die Wertigkeit der verwendeten Materialien und Gleichmäßigkeit der Oberflächen sowie die Passgenauigkeit der modularen Teile, ebenso die Qualität der ggf. vorhandenen Aufbewahrungstasche.
Ökologie: Die Verpackung wird unter ökologischen Gesichtspunkten bewertet.
 

Autor: Andreas Müller

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