Gerade in der dunklen Jahreszeit erfreut sich das gemütliche Grillen am Tisch höchster Beliebtheit, sogar steigender, denn die Grill-Technologie macht stete Fortschritte und die modernen Kontaktgrills können immer mehr Anhänger gewinnen. Doch tun sie dies denn auch zu Recht? Lesen Sie mehr in unserem Tischgrill Test.
Die Testgeräte im Tischgrill Test
Kontaktgrills in Sandwichbauweise: | |
De’Longhi CGH912C | |
Tefal OptiGrill+ XL | |
WMF LONO Kontaktgrill 2in1 | |
Russell Hobbs Grill & Melt | |
Rosenstein & Söhne CG-5017 | |
Klarstein Butterfly & Bee |
Vorab schon gleich einmal zwei Nachrichten, die besonders an alle Elektrogrill-Skeptiker gerichtet sind: Erstens sind die modernen Elektrogrills keinesfalls mehr „lauwarme Steak-Trockner“ und zweitens sind sie keine Grills mehr, „die man einmal benutzt, dann bei der Reinigung verzweifelt und nie wieder aus dem Schrank holt“. Das hat Gründe, logische Gründe sogar, aber auch die neuste Generation kann nicht zu 100 Prozent überzeugen.
Heiß und heißer
Etwa 2000 Watt (W) an Heizleistung sind heutzutage Standard für die Kontaktgrills, mal etwas weniger (De’Longhi CGH912C: 1500 W), mal etwas mehr (Princess Pure Teppan Yaki: 2500 W), aber jeweils mehr als ausreichend, um Grillplattentemperaturen zu erzielen, bei denen sich dann auch Rinderfilets scharf anbraten lassen. 220 Grad Celsius (°C) erreichte jeder der 14 Testkandidaten, von „lauwarm“ kann folglich wahrlich nicht gesprochen werden, es ist sogar oft das ganze Gegenteil der Fall:
Die Hälfte aller Testkandidaten erzielte in der Spitze Werte von über 300°C, was auf Augenhöhe mit Holzkohle- und Gasgrill liegt und – wie auch bei den konkurrierenden Grilltechnologien – natürlich viel zu hoch ist, um überhaupt sinnvoll nutzbar zu sein. Vor allem bei den Flachgrills tritt dieses Problem auf, bei den Modellen in Sandwichbauweise (erinnern stark an Sandwichmaker, umgangssprachlich auch gern „Doppeldecker“ genannt) ist dieses Problem weit weniger vorhanden. Der Grund hierfür liegt in der Konstruktionsweise der Grills und ganz besonders in der technologischen Basis.
Die Heizelemente der Elektrogrills kennen nur zwei Betriebszustände: an und aus. Aufgrund der Leistungsfähigkeit und der in Relation geringen Fläche, die zu heizen ist, steht die Temperatursteuerung (das Thermostat) vor einer Herkulesaufgabe: Das Thermostat muss in möglichst kurzen Abständen das Heizelement ein- und ausschalten („getakteter Betrieb“), zugleich die Temperatur messen und dies je nach eingestellter Temperatur (Temperatureinstellung, meist ein stufenloses Drehrad).
Nun erhitzt sich das Heizelement (ein Hochlastwiderstand) aber nie zu 100 Prozent gleichmäßig, zudem ist die Grillfläche auch eine größere, auch gern einmal geometrisch anders gestaltet als das Heizelement (z.B. beim FG 2204 von Rommelsbacher) und daher herrschen nicht nur unterschiedliche Temperaturen auf der Grillfläche, sondern sie schwanken auch entsprechend der Raumtemperatur und Grillgutbeladung. Vor allem beim ersten Aufheizen ergeben sich dann Temperaturen, die weit über die benötigten Werte hinausschießen, die „Hot Zone“ beim Odessa von Tepro erreicht beispielsweise fast 350°C, deshalb ist es für die Anwendung extrem wichtig, den Grill nicht gleich mit Steak & Co. zu belegen, sobald er das erste Mal aufgeheizt ist…
Die Testgeräte: 14 Tischgrills
Funktion: Die Funktionalität wird im Tischgrill Test anhand einer umfangreichen Palette an Grillgut ermittelt, entscheidend sind hier Bräunung, Rostabdruck und Konsistenz, zudem auf die Einfachheit des Wendevorgangs und die Reproduzierbarkeit der Grillergebnisse. Bratwürste Thüringer Art, Schweinesteaks sowie feine Rinderfilets (agentinische Steakhüfte, pur) werden für die einzelnen Testreihen benutzt, das Schongaren wird an naturbelassenem Rotbarschfilet und Spiegelei im Tischgrill Test getestet.
Bei der Temperaturverteilung wird mithilfe der Thermokamera bewertet, wie gleichmäßig sich die (einzelnen) Grillplatten erwärmen, Notenabzüge gibt es für Hotspots und kühle Zonen (außer im Randbereich von 10 Millimetern und natürlich auf eigens vorhandenen Warmhalte- bzw. Hochtemperaturzonen). Die Temperaturkonstanz gibt an, wir stark die Flächentemperatur schwankt (sowohl Unter- als auch Überhitze), ermittelt wird diese bei Maximaltemperatur und typischer Grilltemperatur von 180 °C. Die durchschnittliche Fluktuation nach Vollendung der zweiten Aufheiz/Abkühlphase bei Maximaltemperatur und 180 °C Zieltemperatur bestimmt die Note.
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Probanden beurteilt im Tischgrill Test die Funktionalität und Gängigkeit sämtlicher Bedienelemente, auch und ganz besonders die Skalierung der Temperaturregler. Die Fettauffangvorrichtung wird im Praxistest voll belastet, dabei auf das abfließende Öl und Stauungen geachtet. Bei der Reinigung wird die allgemeine Verschmutzungsanfälligkeit des Grills und die Modularität der zu reinigenden Teile bewertet, dies umfasst auch die unnötige Verschmutzung von Scharnieren, das Abtropfen außerhalb der Fettauffangvorrichtung sowie auftretende Verschmutzungen der Bedienelemente.
Die Aufheizzeit bis 180 Grad Celsius wird gemessen, mindestens zwei Drittel der Grillfläche muss diese Temperatur aufweisen, bis der Wert ermittelt wird, um ihn dann anschließend zu bewerten. Die Bedienungsanleitung wird einerseits auf die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheits- und Entsorgungshinweise überprüft, dann anhand ihrer Qualität (Bilder, Struktur, Schriftgröße, Anwendungs- und Pflegehinweise) bewertet.
Verarbeitung: Die Probanden bewerten im Tischgrill Test die allgemeine Wertigkeit und natürlich das Nicht- bzw. Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, sowie die Größe von Spalten und Ritzen und die Passgenaugkeit aller modularen Teile
Hinweis: Die Splittung des Testfelds ergibt sich aus der Konstruktionsweise der Sandwich-Grills, die Gar-Vorteile aufgrund der Ober- und Unterhitze beim Grillgut aufweisen (z. B. stärkerer Rostabdruck auf Bratwürsten durch den Druck der oberen Grillplatte), eine harmonischere Wärmeverteilung durch die Beeinflussung der beiden Grillplatten untereinander haben, was auch für die Temperatureinhaltung gilt.
Technische Daten
SIEGER PREIS/LEISTUNG |
TESTSIEGER |
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Kontaktgrills in Flachbauweise |
Klarstein Lumberjack |
Princess Pure Teppan-Yaki |
Rommelsbacher FG 2204 |
Russell Hobbs Fiesta Teppan-Yaki |
Tefal Family Flavor TG 8008 |
Tepro Arvada |
Tepro Odessa |
Unold Asia Grill |
Technische Daten |
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Marktpreis*/UVP |
55 Euro*/k.A. |
72 Euro*/k.A. |
105 Euro*/k.A. |
60 Euro*/70 Euro |
86 Euro*/200 Euro |
55 Euro*/60 Euro |
46 Euro*/50 Euro |
80 Euro*/100 Euro |
Maximalleistung |
2300 Watt |
2500 Watt |
2200 Watt |
2400 Watt |
2400 Watt |
2000 Watt |
2000 Watt |
1900 Watt |
reale Grillfläche |
47×30 cm |
50×25,5 cm |
40 cm, sechseckig |
45×25 cm |
zwei mal 22×29 cm |
zwei mal 24,5×24,5 cm |
48×26 cm |
30 cm, rund |
Kabellänge |
85 cm |
110 cm |
135 cm |
75 cm |
135 cm |
75 cm |
85 cm |
145 cm |
Ausstattung & Zubehör |
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*zum Redaktionschluss, tagesaktueller Preis kann variieren |
TESTSIEGER |
SIEGER PREIS/LEISTUNG |
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Kontaktgrills |
De’Longhi CGH912C |
Klarstein Butterfly & Bee |
Rosenstein & Söhne CG-5017 |
Russell Hobbs Grill & Melt |
Tefal OptiGrill+ XL |
WMF LONO Kontaktgrill 2in1 |
Technische Daten |
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Marktpreis*/UVP |
150 Euro*/150 Euro |
60 Euro*/k.A. |
47 Euro*/100 Euro |
75 Euro*/100 Euro |
208 Euro*/290 Euro |
95 Euro*/140 Euro |
Maximalleistung |
1500 Watt |
1500 Watt |
1700 Watt |
1200 Watt |
2180 Watt |
2100 Watt |
reale Grillfläche |
28,5×21,5 cm |
23×22 + 23×22 cm |
zwei mal 30×21 cm |
29,5×17 cm |
37,5×20 cm |
zwei mal 30×20 cm |
Kabellänge |
100 cm |
120 cm |
80 cm |
70 cm |
115 cm |
90 cm |
Ausstattung & Zubehör |
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*zum Redaktionschluss, tagesaktueller Preis kann variieren |
Weitere Einzelheiten zu den getesteten Geräten und den Testergebnissen lesen Sie in unserem Tischgrill Test PDF.
Bildquelle:
- Test_Tischgrills_Startbild: © Rosenstein & Söhne