Eine der undankbarsten Aufgaben im Garten ist das Unkrautjäten. Und doch muss das Beet vor dem Bepflanzen und später auch in der Wachstumsphase stets ordentlich gepflegt und von Unkraut befreit werden. Eine Erleichterung bei der Bodenbearbeitung versprechen Motorhacken. Die gibt es in verschiedenen Varianten. Lesen Sie mehr in unserem Motorhacken Test 2024.
Die Testgeräte im Motorhacken Test 2024
Mechanisch betriebene Bodenhacken versprechen eine einfache Auflockerung des Bodens und das Beseitigen von Unkraut. Im Testfeld befinden sich vier solcher Bodenhacken. Die beiden akkubetriebenen Modelle von Al-Ko und Einhell sind eher für die Hobbygärtner gedacht, während die schweren Maschinen ebenfalls von Al-Ko und Stihl mit Benzin betrieben werden und für deutlich größere Flächen bis hin zur kommerziellen Landwirtschaft gedacht sind.
Im Grundprinzip machen aber alle Geräte das Gleiche: Mittels mehrerer Messer, die rotierend angebracht sind, wird der Boden aufgeschnitten und gelockert. Vorhandene Pflanzen werden dabei mit herausgerissen und können im Nachgang zusammengeharkt und aufgesammelt werden.
Motorhacken vom Bauern abgeschaut
Für die Vorbereitung seines Feldes hat der Bauer seinen Pflug, den er in der Regel hinter seinem Traktor über das Feld zieht. Dabei wird die Erde gelockert und vorhandene Pflanzen werden untergepflügt. Nach einem ähnlichen Prinzip, nur etwas verkleinert, arbeiten auch unsere Motorhacken, wobei sich die Arbeitsweise der Akkuhacken von denen der Benzinmotorhacken unterscheidet:

Letztere sind wie ein Pflug zur groben Bodenbearbeitung gedacht, während die kleinen Akkumotorhacken durchaus auch bei schon wachsenden Nutzpflanzen zur Lockerung und Unkrautbeseitigung im Beet zum Einsatz kommen können.
Aufbau der Motorhacken im Test
Die beiden Akkugeräte sind schnell zusammengebaut. Im Prinzip müssen sie nach dem Auspacken nur zusammengesteckt werden. Außerdem wird noch der Griff angebracht und der Akku sollte vor der ersten Nutzung geladen werden. Bei den benzinbetriebenen Geräten ist etwas mehr Aufbauarbeit erforderlich, wobei Stihl hier wieder das Gerät beim Fachhändler komplett montiert und einsatzbereit ausliefert.

Bei Al-Ko hingegen sollten runde zwei Stunden für den Aufbau eingeplant werden. Außerdem empfiehlt es sich, wegen des hohen Gewichtes, den Aufbau zu zweit vorzunehmen. Beide Geräte müssen anschließend noch mit Benzin und Motoröl befüllt werden und dann kann es schon losgehen.
Akkumotorhacken im Test
Auf den ersten Blick sehen die beiden Akkugeräte von Al-Ko und Einhell wie Rasenkantenschneider aus. Ein Blick unter die Schutzhaube offenbart aber, dass es sich um völlig andere Geräte handelt. Hier sitzen die rotierenden Messer, die für die Auflockerung des Bodens sorgen sollen. In bereits genutzten Beeten klappt das ganz gut. Es sollte nur nicht zu viel Unkraut vorhanden sein. Denn durch das Rotieren werden größere Pflanzenteile nach und nach mit aufgewickelt, bis die Messer komplett verstopfen.

Dann muss erst einmal von Hand eingegriffen und die Messer von den Pflanzenteilen befreit werden. Dank ihrer schmalen Bauweise und dem langen Griff eignen sich beide Motorhacken auch hervorragend, um bei bereits bepflanzten Beeten das Unkraut rund um die Nutzpflanzen wirkungsvoll zu entfernen und den Boden aufzulockern. Schwieriger wird es bei sehr festem und verdichtetem Boden. Hier wird es sehr mühsam den Boden zu bearbeiten. Dabei spielt auch das Gewicht eine Rolle, denn die beiden Akkubodenhacken sind ziemlich leicht. Auf bereits bearbeiteten Flächen können diese Motorhacken allerdings sehr hilfreich sein und die Gartenarbeit massiv erleichtern.
Benzinmotorhacken im Test
Etwas spezieller sind unsere beiden Benzinmotorhacken. Sie werden, wie der Name schon sagt, über einen Benzinmotor angetrieben und eignen sich dank der Netzunabhängigkeit und einer langen Laufzeit auch für große Beete und kleine Felder.
Dabei gehen die Maschinen etwas rabiater vor als unser Akkugeräte. Je nach Bedarf wird der Boden nur oberflächlich aufgelockert oder durch längeres Halten an einer Stelle auch ordentlich durchgewühlt. Dabei lösen sich Unkräuter mit Flachwurzeln hervorragend. Tiefer wurzelnde Pflanzen werden dabei häufig durchtrennt. Ein späteres Neuwachstum kann also nicht ausgeschlossen werden. Bei der Motorhacke von Stihl gibt es an den Führungsholmen zwei Steuerhebel.

Links lässt sich die Geschwindigkeit einstellen. Mit diesem Hebel kann man den Motor auch bei beendeter Arbeit stoppen. Auf der rechten Seite gibt es zwei Hebel: Einer für den Vorwärtslauf und einer für rückwärts. Erst wenn diese, mit einer Sicherheitssperre versehenen, Hebel gedrückt werden, beginnt die Maschine ihre Arbeit. Etwas anders hat Al-Ko seine Motorhacke konstruiert: Hier findet sich der Geschwindigkeitsregler gemeinsam mit einem Hauptschalter am rechten Holm, während links eingekuppelt werden kann. Gut für die Sicherheit: Versehentliches Einkuppeln und damit das Loslaufen der Messer wird effektiv durch einen Sicherheitsschalter verhindert. Mit einem richtigen Schaltgetriebe kann man bei dieser Motorhacke nicht nur einen Vor- und Rückwärtslauf einstellen, sondern es gibt gleich zwei Vorwärtsgänge. Dafür ist der Gangschalter bei Al-Ko etwas ungünstig platziert und nicht wie bei Stihl direkt am Holm angebracht.

Im Betrieb gehen beide Motorhacken sehr kraftvoll vor und durchpflügen die Erde förmlich, was einer intensiven Bodenbearbeitung vor dem Aussäen sehr zuträglich ist. Allerdings haben sie auch einige Nachteile. Trotz der Transporträder ist das Rollen vor allem auf unebenem Gelände wegen des hohen Gewichtes recht kräftezehrend. Dies gilt ganz besonders für das Schwergewicht von Al-Ko, trotz Motorunterstützung ein echter Kraftakt. Außerdem ist die Intensität der Bearbeitung und auch die Arbeitsbreite auf die Bodenbearbeitung vor dem Aussäen ausgelegt. Sind bereits Nutzpflanzen vorhanden, wird ein Manövrieren um diese herum doch recht schwierig.
Wo können Motorhacken noch überall eingesetzt werden?
Übrigens eignen sich die Benzinmotorhacken nicht nur für Beete oder Felder, sondern können auch bei Erdarbeiten eine nützliche Rolle spielen – zum Beispiel beim Graben für Fundamente oder Ähnlichem. Ist der Boden nämlich recht lehmig und hart, muss man ganz schön mit dem Spaten arbeiten, bevor sich der Boden lockert und abgetragen werden kann.
Setzt man hier ab und zu die Motorhacke ein, kann man damit den Boden schon sehr anständig vorlockern und hat dann beim anschließenden Schaufeln deutlich leichteres Spiel. Natürlich eignen sich die Hacken auch für jede andere Aufgabe, wo Erde gelockert werden muss.
Unser Fazit zum Motorhacken-Test
Motorhacken können eine kräfteschonende Hilfe bei der Gartenarbeit sein. Kleingärtner und Hausbesitzer mit kleinen bis mittleren Flächen werden mit der kleinen Akkuversion von Al-Ko oder Einhell glücklich, zumal damit auch ein Nachbearbeiten schon bepflanzter Böden problemlos möglich ist. Wer große Flächen vorbereiten muss, kommt damit aber schnell an seine Grenzen.

Hier eignen sich die schweren Benzinmotorhacken deutlich besser. Diese können auch schon verdichteten Boden wieder ordentlich auflockern, sind aber aufgrund von Größe und Gewicht zur Nachbearbeitung von Pflanzungen weniger geeignet.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Motorhacken-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Autor: Mike Bauerfeind
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