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Frische Nudeln auf Knopfdruck – ist das wirklich möglich? Ja, sagen einige Hersteller und bieten mehr oder weniger vollautomatische Pastamaker an. Ob das in der Praxis wirklich funktioniert, haben wir in einem Vergleichstest herausgefunden. Als Alternative stellen wir auch eine manuelle Nudelmaschine vor. Lesen Sie mehr in unserem Pasta-/Nudelmaschinen Test 2022.

Die Testgeräte im Pasta-/Nudelmaschinen Test 2022

Pasta-/Nudelmaschinen elektrisch:
Philips Avance Collection Pastamaker
Rommelsbacher PM 220 Pastarella
Springlane Nina
Pasta-/Nudelmaschinen manuell:
Springlane Nonna

Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Pasta-/Nudelmaschinen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Drei automatische Pastamaschinen und eine manuelle Variante stehen heute auf dem Prüfstand. Alle können mehrere Pastasorten sowie Lasagneplatten herstellen. Während bei den automatischen Maschinen alles auf Knopfdruck funktionieren soll, muss bei der manuellen Variante noch Muskelkraft aufgebracht werden.

Was bietet die Nudelmaschine von Philips?

Der Pastamaker von Philips kann Pasta wortwörtlich auf Knopfdruck bereiten. Dank acht verschiedener Matrizen bleibt kaum ein Wunsch nach der Lieblings-Pastasorte offen. Die Maschine kommt mit nur wenigen Bedienknöpfen und einem bernsteinfarbenen Display aus und lässt sich nach einem kurzen Blick in die Anleitung intuitiv bedienen. Eine große Wahl hat der Nutzer aber auch nicht: Es gibt genau zwei automatische Programme. Eins für Pasta ohne Ei und eins für Pasta mit Ei. Nach der Wahl des Programmes tariert sich die integrierte Waage alleine ein und die Zutaten können in die Maschine gegeben werden.

Der Philips Pastamaker gibt die Nudeln nach vorne aus. Das ist zwar beim Auffangen etwas unbequemer, dafür gibt es im Betrieb seltener „Nudelstau“
Der Philips Pastamaker gibt die Nudeln nach vorne aus. Das ist zwar beim Auffangen etwas unbequemer, dafür gibt es im Betrieb seltener „Nudelstau“

Wie alle Maschinen verträgt der Pastamaker bis zu 600 Gramm Mehl oder Mehlmischungen. Etwas verwirrend: Hat man 600 Gramm eingefüllt und setzt den Deckel wieder auf, dann zeigt die Maschine plötzlich ein paar Gramm mehr auf dem Display und verweigert den Dienst wegen „Überladung“. Es bleibt nichts anderes übrig, als einen Löffel Mehl zu entnehmen, sodass man ohne Deckel bei etwa 595 Gramm landet. Dann berechnet die Maschine automatisch die nötige Flüssigkeitsmenge, die nach dem Start nach und nach über die Einfüllöffnung am Deckel hinzugegeben wird.

Übrigens ist der Rührstab auch gleichzeitig die Schnecke für die spätere Ausgabe des Teigs und liegt horizontal in der Maschine. Die Pasta wird dann nach vorne und nicht, wie zumeist üblich, nach unten herausgedrückt. Die Pastaherstellung gelingt mit dieser Maschine sehr gut, sofern man auf die richtige Konsistenz des Teiges achtet. Zur einfacheren Reinigung sind fast alle relevanten abnehmbaren Teile auch spülmaschinengeeignet.

Clever gemacht: Philips hat einen Knethaken aus Metall entwickelt, der je nach Laufrichtung kneten oder Teig auspressen kann
Clever gemacht: Philips hat einen Knethaken aus Metall entwickelt, der je nach Laufrichtung kneten oder Teig auspressen kann

Kann Rommelsbacher mithalten?

Im Gegensatz zur Maschine von Philips wartet dieses Gerät mit einem umfangreichen Bedienfeld mit zahlreichen Knöpfen und einem großen Display auf. Mit sechs Automatikprogrammen erlaubt es dieses Gerät, die Teigproduktion sehr feinfühlig auf die verwendete Mehlsorte einzustellen. Die Programme sind laut Hersteller auf die typischerweise in Deutschland verwendeten Mehlsorten abgestimmt. Zwei zusätzliche manuelle Programme ermöglichen weiteres Experimentieren mit eigenen Rezepten. Der Knethaken ist bei Rommelsbacher aus Plastik, während die Pressschnecke aus Metall ist. Eine Waage übernimmt die exakte Bestimmung des Flüssigkeitsbedarfes für den Teig.

Komfortabel: Wasser wird vollautomatisch aus einem angebrachten Wassertank nach und nach über ein Sprühsystem auf den Teig aufgebracht. Das soll für eine noch bessere Durchfeuchtung des Teiges sorgen. Selbstverständlich kann auf Wunsch die Flüssigkeit auch nach wie vor von Hand hinzugegeben werden. Das ist insbesondere dann sinnvoll, wenn man bei der Feuchtigkeit vom Programm abweichen und eher weniger Wasser zufügen möchte. Für den umgekehrten Fall – also mehr Feuchtigkeit – kann aber auch per Knopfdruck Wasser aus dem Behälter nachgesprüht werden. Konstruktionsbedingt kommt der Teig über die Pressschnecke nicht vorne, sondern unter der Ausgabe heraus. Das erweist sich beim Schneiden der Pasta eher als Vorteil.

Die Matrizen für die verschiedenen Nudelsorten lassen sich bei allen drei automatischen Maschinen platzsparend im Gerät verstauen
Die Matrizen für die verschiedenen Nudelsorten lassen sich bei allen drei automatischen Maschinen platzsparend im Gerät verstauen

Eine weitere Raffinesse ist das eingebaute Gebläse. Dieses sorgt dafür, dass die Pasta etwas vorgetrocknet wird und dadurch weniger zusammenkleben soll. Man merkt, hier hat sich ein Hersteller richtig Gedanken zur optimalen Pastaherstellung gemacht. Lobenswert: Die Maschine ist sehr effektiv konstruiert, sodass nur wenig Teig am Ende im Behälter verbleibt. Der eigentliche Prozess der Pastaherstellung läuft mit dieser Maschine im Vergleich zum Gerät von Philips deutlich gemächlicher ab.

So funktioniert die Springlane Nina

Die Springlane Nina ähnelt etwas dem Gerät von Rommelsbacher. So wird der Teig hier auch unter der Ausgabe herausgepresst und der Aufbau der Matrizen ist fast identisch. Allerdings gibt es auch einige gravierende Unterschiede. Die Pressschnecke besteht hier nämlich nicht aus Metall, sondern aus Kunststoff. Verzichten müssen Nutzende auch auf den Komfort einer automatischen Wasserzufuhr und es gibt deutlich weniger Programme. Wählbar sind nur zwei Automatikprogramme für Teig mit und ohne Ei.

Zusätzlich verfügt die Maschine über zwei manuelle Programme zum Kneten und Pressen des Teigs. Im Betrieb tut die Maschine ihren Dienst. Allerdings muss sehr genau auf die Konsistenz des Teiges geachtet werden: Ist dieser nur leicht zu trocken, funktioniert der Auspressvorgang nicht und die Maschine bleibt stattdessen stehen. Bei zu feuchtem Teig klebt dieser am Rührstab und wird nicht an die Pressschnecke weitergegeben. Etwas problematisch ist auch die Reinigung.

Die Nudelmaschine von Rommelsbacher verfügt über die meisten Programme, ein großes Display sowie eine vollautomatische Wasserzufuhr
Die Nudelmaschine von Rommelsbacher verfügt über die meisten Programme, ein großes Display sowie eine vollautomatische Wasserzufuhr

Die zweite Pastamaschine Springlane

Die zweite Maschine aus dem Hause Springlane ist eine manuelle Pastamaschine. Folglich muss diese mit Muskelkraft betrieben und der Teig vorab von Hand hergestellt werden, was den Komfort natürlich deutlich einschränkt. Allerdings: Diese Art der Pastaherstellung ist im Vergleich zu den automatischen Geräten deutlich weniger reinigungsintensiv und natürlich auch bezüglich der Anschaffung um einiges preiswerter. Das System hat jedoch auch seine Tücken, wie wir im Test feststellen müssen. Mit der Maschine können neben Lasagneplatten in unterschiedlichen Dicken auch Bandnudeln, Spaghetti und – dank einem dem Testgerät zusätzlich beiliegenden Aufsatz – auch Linguine hergestellt werden.

Blick in das Rührwerk von Rommelsbacher: Der Knethaken aus Kunststoff und die Pressschnecke aus Metall sind zwei getrennte Teile
Blick in das Rührwerk von Rommelsbacher: Der Knethaken aus Kunststoff und die Pressschnecke aus Metall sind zwei getrennte Teile

Der Zusammenbau ist einfach. Auch ein Trockengestell für die Nudeln liegt erfreulicherweise bei. Die Maschine muss am Tisch mit einer Klemme befestigt werden, was bei manchen Tischen wie in unserem Fall bauartbedingt nicht möglich ist. Folglich ist bei der Verarbeitung des Teiges eine zweite Person zum Festhalten erforderlich. Lasagneplatten sowie Teig für Nudeln können in zehn verschiedenen Dicken hergestellt werden. Die Nudelaufsätze sind zusätzlich befestigt, werden allerdings nur recht locker eingeschoben. Das kann bei recht zähem Teig schon zum Problem werden, wenn sich der Aufsatz löst. Insgesamt aber funktioniert die Nudelherstellung mit der manuellen Maschine auch sehr gut. Der Nachteil der manuellen Teigproduktion ist hier sogar ein Vorteil: Man hat den Teig besser im Blick und kann auf die richtige Feuchtigkeit achten.

Die Pasta wird bei den Maschinen von Rommelsbacher und Springlane nach unter ausgegeben. Das vereinfacht das Schneiden und Auffangen
Die Pasta wird bei den Maschinen von Rommelsbacher und Springlane nach unter ausgegeben. Das vereinfacht das Schneiden und Auffangen

Welche Pastamaschine ist die beste?

Alle Achtung: Es gibt tatsächlich gut funktionierende Maschinen, die praktisch den kompletten Produktionsprozess von der Teigherstellung bis zur Nudel übernehmen. Dabei muss aber immer peinlich genau auf die richtige Teigfeuchtigkeit geachtet werden, da es sonst schnell schiefgeht. Man muss sich auch auf einen deutlich erhöhten Reinigungsaufwand einstellen. Manuelle Geräte sind dafür eine preiswerte Alternative – gerade für Anfänger.

Dieser Test erschien in der Ausgabe 3/2022 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Pasta-/Nudelmaschinen-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren
Funktion: Angelehnt an die Empfehlungen in der Bedienungsanleitung wird die maximale Teigmenge in den elektrischen Nudelmaschinen produziert. Für die manuelle Variante wird ein Pastateig nach Hausrezept vorproduziert. Die Nudelqualität wird durch eine Gruppe geschulter Probanden für verschiedene Nudelarten benotet. Die Arbeitsgeschwindigkeit ergibt sich durch die produzierte Menge pro Minute. Bei den elektrischen Maschinen wird die Knetzeit in Relation zur Füllmenge bewertet.
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Probanden beurteilt das Bedienkonzept sowie die Funktionalität, Ergonomie und Gängigkeit sämtlicher Bedienelemente. Bei der Reinigung wird die allgemeine Verschmutzungsanfälligkeit des Geräts, die Modularität der zu reinigenden Teile bewertet. Das Betriebsgeräusch wird praxisnah im Labor auf eine Distanz von 50 cm zur Geräteoberseite ermittelt. Die Bedienungsanleitung wird auf die gesetzlich vorgeschrieben Sicherheits- und Entsorgungshinweise überprüft, dann anhand der Qualität bewertet.
Verarbeitung: Die Probanden bewerten die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialien sowie die Passgenauigkeit modularer Teile.
Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der Testreihen gemessen und vergleichend bewertet. Für die manuelle Maschine erfolgt hier eine Bewertung der Verpackung nach ökologischen Gesichtspunkten.
Sicherheit: Geprüft und bewertet wird, wie gut verhindert werden kann, dass Nutzenden Schäden entstehen.
 

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Bildquelle:

  • Test_Nudelmaschinen Pastamaschinen 2022 Startbild: © Olga Bauer/stock.adobe.com, Auerbach Verlag