Mmmh, lecker! Nicht nur viele Kinder sind große Fans von fruchtigen Getränken. Mit einem elektrischen Entsafter lassen sich Obst und Gemüse zu Hause frisch pressen. Bewähren müssen sich in unserem Vergleichstest diesmal sieben aktuelle Modelle. Vertreten sind sechs Slow Juicer und ein Zentrifugalentsafter. Lesen Sie mehr in unserem Entsafter Test 2024.
Die Testgeräte im Entsafter Test 2024
Fruchtnektar, Fruchtsaftgetränk, Limo – nicht alles, was nach Saft aussieht, bietet puren Fruchtgenuss und viele Vitamine. Wenn Sie genau wissen möchten, was Sie in Ihrem Glas haben, bereiten Sie sich Ihr Getränk selbst zu. Ein Pluspunkt beim heimischen Entsaften ist die Frische. Sie macht für viele das Extra an Geschmack aus.
Pressschnecke oder Reibeinsatz bei Entsaftern?
In unserer Testküche prüfen wir insgesamt sieben Geräte, darunter sechs Slow Juicer und einen Zentrifugalentsafter. Die Slow Juicer pressen Obst und Gemüse mit einer langsam drehenden Pressschnecke und drücken die Stücke anschließend durch ein Filtersieb. Anders funktioniert hingegen der Quick-Juicer von Nutrilovers. Das Modell ist ein Zentrifugalentsafter mit Sieb und Reibeinsatz. Die Rotation sorgt für schnelle Ergebnisse: Orangenhälften sind in fünf, sechs Sekunden verarbeitet.

Bevor es mit dem Entsaften losgehen kann, sind zwei Schritte notwendig: Früchte und Gemüse müssen vorbereitet werden. Zudem sind die Geräte aufzubauen. Vorgaben dazu finden sich in den Bedienungsanleitungen, ebenso vielfach Tipps und Rezeptvorschläge. Nutrilovers und Hurom legen hilfreiche Rezepthefte bei. Für unsere Testreihen waschen wir die Lebensmittel, entkernen und vierteln Äpfel, schälen und zerschneiden Orangen und stückeln grob Möhren.
Für einige kleine Öffnungen sind selbst Apfelviertel zu groß (u. a. Eta). Das bedeutet weitere Schnippelarbeit. Selbsterklärend ist der Zusammenbau der Geräte. Aus Sicherheitsgründen funktionieren sie in der Regel nur, wenn sie komplett sind. Während des Betriebs können nur über die Einfüllöffnungen Stücke hinzugegeben werden. Häufig haben sie nur einen Durchmesser von wenigen Zentimetern – und es gibt einen passenden Stopfer (beispielsweise bei Caso). Kann man während des Betriebs große Einfüllöffnungen benutzen (wie beim Quick-Juicer), ist dies zwar praktisch, die Verletzungsrisiken sind jedoch höher.

Der Slow Juicer des gleichen Herstellers lässt sich bereits starten, bevor er komplett zusammengeschraubt ist. Hier ist besonders Vorsicht geboten. Praktisch und sicher sind Modelle, die sich vor dem Starten über eine große Öffnung befüllen lassen. Dies ist etwa beim großen Slow Juicer von Caso der Fall. Diese Alternative bieten außerdem die Hurom-Geräte. Zur „Selbstbefüllung“ kommen Obst und Gemüse in einen (Trichter-)Aufsatz. Wird dieser Behälter zum Nachfüllen geöffnet, stoppt der Betrieb automatisch.
Aufgrund der Größe des Aufsatzes ist es nicht notwendig, beispielsweise Äpfel zu zerteilen. Sollte sich mal ein Stück verkeilen, gibt es bei allen Slow Juicern eine Rückwärtsfunktion. Benötigt wird sie im Test nur vereinzelt. Sie lässt sich auch mit einer Hand betätigen, da alle Modelle nur einen Schalter haben. Besonders bedienfreundlich ist der große Hurom H320N mit Schalter an der Vorderseite. Unpraktischer sind auf der Rückseite platzierte Bedienelemente wie beim Nutrilovers-Slow-Juicer sowie kleine Kippschalter wie bei Eta. Beim Zentrifugalentsafter gibt es einen funktionalen Drehknopf, mit dem sich zwei Geschwindigkeiten auswählen lassen.
Saft, Trester und Entsafter
Auch mit wenig Umdrehungen muss man nicht lange auf Ergebnisse warten. Wir messen in unserem Testreihen die Saftausbeute. Hier erzielen die Slow Juicer alle gute Ergebnisse. An der Spitze stehen die beiden Modelle von Hurom. Sie können mit einer Top-Saftqualität überzeugen. Die Säfte sind sehr homogen, aber keineswegs wässrig.

Dafür sorgen sehr feine Fruchtbestandteile. Auch die Konkurrenz liefert leckere Frucht- und Gemüsesäfte – jedoch teilweise weniger homogen und mit Fruchtstückchen. Der Saft aus dem Zentrifugalentsafter unterscheidet sich – bauartbedingt – in der Textur etwas von den anderen. So ist der Apfelsaft eher klar, während er bei den Slow Juicern trüb ist.
Die Testenden sind hier geschmacklich weniger überzeugt, da die Säfte aus dem Quick-Juicer einen leicht unangenehmen Nachgeschmack haben. Alle Slow Juicer haben einen Saft- sowie einen Tresterauslass. Während sich der Saftauslass verschließen lässt, um beispielsweise im Entsafter Mischsäfte herzustellen, werden die festen Bestandteile von Obst, Gemüse oder auch Kräutern stetig aus dem zweiten Auslass gedrückt. Zum Aufbau der Geräte gehört es daher, ein passenden Gefäß unter den jeweiligen Auslass zu platzieren.

Praktischerweise haben alle Slow Juicer zwei Behälter im Lieferumfang, nur beim kleinen Modell von Hurom liegt nur einer bei. Beim Zentrifugalentsafter von Nutrilovers gibt es statt einem separaten Behälter einen integrierten Tresterfänger. Dieser sorgt für einen erhöhten Aufwand beim Reinigen.
Je nach Obst- oder Gemüsesorte füllt sich der Tresterbehälter deutlich schneller als der für Saft. Entsorgen muss man die festen Bestandteile der frischen Lebensmittel nicht. Wir testen, wie sie sich weiterverarbeiten lassen. Aus Möhrentrester entstehen Bratlinge und eine vegetarische Bolognese-Soße. Apfeltrester macht sich gut in Kuchen oder Muffins.
Entsafter im Reinigungs-Test
Folgt man der Empfehlung vieler Hersteller und reinigt die Geräteteile direkt nach der Benutzung, reicht bei den Behältern Spülen. Bei den Slow Juicern machen die Pressschnecken und der Tresterablass etwas mehr Arbeit. Besonders einfach lässt sich dieser Auslass bei den beiden Huron-Modellen säubern, da er sich aufklappen lässt. Richtig schrubben muss man die Filter.

Hier setzen sich Stückchen und Fasern von Obst und Gemüse fest. Gute Dienste leisten jedoch die Reinigungsbürsten, die zum Lieferumfang der Produkte gehören. Sie machen die typischen Schmutzecken erreichbar.
Auch wenn man nur ein kleines Glas Orangensaft presst, ist man minutenlang mit dem Saubermachen beschäftigt. Wem der Aufwand im Alltag zu hoch ist, kann sich für ein Modell mit spülmaschinenfesten Teilen entscheiden.
Unser Fazit zum Entsafter-Test
Die Erwartungen an selbst gepressten Saft sind hoch: Gesund soll er sein, wenig Arbeit machen und natürlich schmecken. Unser Test zeigt, dass elektrische Helfer in den meisten Fällen leckere Frucht- und Gemüsesäfte liefern. Dafür muss man jedoch zusätzliche Arbeit in Kauf nehmen – vom Aufbau bis zur Reinigung. Daher sind sie nur bedingt geeignet für den schnellen „Vitaminkick zwischendurch“. Abgesehen vom Nachgeschmack beim Zentrifugalentsafter landen in den Testgläsern nur leckere Ergebnisse.

Auch in der ausgiebigen sensorischen Bewertung in mehreren Testreihen mit Äpfeln, Saftorangen und Karotten fällt kein Entsafter – ob preisintensiv oder günstiger – negativ auf. Kein Saft enthält grobe Stückchen oder Schalenreste. Jedoch sind feine Qualitätsunterschiede (etwa bei Anteil und Größe der Fruchtstücke) vorhanden.
Die beiden Modelle von Hurom erhalten mit einer Spitzen-Saftqualität nicht nur die besten Funktionsnoten, sondern auch Topbewertungen in der Handhabung. Einige Modelle können (mit dem passendem Zubehör) mehr als nur entsaften. So ist beim kleinen Caso-Gerät ein Sieb für Sorbet dabei. Damit lassen sich unkompliziert auch gefrorene Früchte in ein leckeres Dessert verwandeln. Ein echtes Highlight für große und kleine Fruchtfans.
Dieser Test erschien in der Ausgabe 5/2024 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres elektrischen Entsafter-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!
Testverfahren Entsafter Funktion: In umfangreichen Testreihen werden Äpfel, Saftorangen und Karotten entsaftet. Der von den Geräten hergestellte Saft wird anschließend auf Homogenität und Textur untersucht und die Qualität bewertet. Bauartbedingt dürfen Slow Juicer hierbei einen leicht spürbaren Fruchtstückanteil haben. Verwendet wird stets der Standard-Filtereinsatz. Die Entsaftungseffizienz ergibt sich aus der Relation von zugegebenen Früchten, dem gewonnenen Saft und dem Wassergehalt der verwendeten Früchte. Handhabung: Die Testredaktion beurteilt die Bedienfreundlichkeit anhand der Funktionalität, Ergonomie und Gängigkeit der Bedienelemente, falls vorhanden auch die Displayqualität. Einfluss auf die Bedienfreundlichkeit hat die Einfachheit des Zusammenbaus aller Komponenten. Bei der Reinigung wird die allgemeine Verschmutzungsanfälligkeit bewertet, zudem die mögliche Eigenverschmutzung der Gehäuseaußenseiten. Das Betriebsgeräusch wird aus einem Abstand von einem halben Meter bewertet. Die Bedienungsanleitung wird überprüft und anhand der Qualität bewertet. Verarbeitung: Die Testredaktion bewertet die allgemeine Wertigkeit, Vorhandensein von Graten sowie die Passgenauigkeit modularer Teile. Ökologie: Der Energieverbrauch wird während der Testläufe ermittelt und vergleichend bewertet. Zusätzlich wird die Verpackung nach ökologischen Gesichtspunkten bewertet. Sicherheit: Geprüft und bewertet wird, wie gut verhimdert werden kann, dass Nutzenden durch Klemmen, Schneiden und dergleichen Schäden entstehen. |
Autorin: Janine Reicher
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