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Das Garen von Fleisch ist eine Kunst für sich, denn es ist je nach Beschaffenheit und Sorte gar nicht so einfach, den richtigen Garpunkt zu finden. Hier bieten sich Fleischthermometer an, die die Kerntemperatur messen und außerhalb des Garraums anzeigen können. Wir schauen einmal, wie gut dies gelingt. Lesen Sie mehr in unserem Fleischthermometer Test 2021.

Die Testgeräte im Fleischthermometer Test 2021

Fleischthermometer:
Meater Meater
Rosenstein & Söhne NX-1518
WMF BBQ Digitales Bratenthermometer
Leifheit Digitales Braten- & BBQ-Thermometer
Gastronoma 60690001
Cadac Bluetooth Thermometer
Rosenstein & Söhne NC-3889

Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Fleischthermometer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Alle Testkandidaten auf einen Blick: Es gibt große Unterschiede in Bezug auf Display, Geräteform und -größe
Alle Testkandidaten auf einen Blick: Es gibt große Unterschiede in Bezug auf Display, Geräteform und -größe

Dass Fleisch eine bestimmte Temperatur zum Garen braucht, ist ja seit der Steinzeit bekannt. Möchte man aber nicht nur gares, sondern perfekt gegartes Fleisch genießen, muss man quasi während des Garens die Temperatur im Innern des Fleischstücks kontrollieren können. Handelsübliche mechanische Fleischthermometer können die Kerntemperatur zwar auch anzeigen, aber die Anzeigeskala befindet sich dann bestenfalls innerhalb des Küchenbackofens oder sogar im geschlossenen Gasgrill auf der Terrasse. Eine bessere Lösung muss her – im Idealfall sogar mit einem automatischen Alarm bei Erreichen der Wunschtemperatur, damit der Koch bis dahin anderes Essen zubereiten kann.

Die Metallkontakte der Meater-Basisstation halten den Sensor fest und laden diesen zugleich
Die Metallkontakte der Meater-Basisstation halten den Sensor fest und laden diesen zugleich

Arbeitsweisen eines Fleischthermometers

Unsere Testkandidaten stellen sich dieser Anforderung und bieten verschiedene Ansätze: Alle Hersteller, bis auf Meater, setzen hierbei auf kabelgebundene Lösungen und übertragen per Kabel die Temperatur auf die Anzeige-Einheit, die dann auf den Herd oder neben den Grill gestellt werden kann. Praktischer ist das bei einem Rosenstein-&-Söhne-Gerät gelöst, bei dem die drahtlos angebundene Anzeige-Einheit am Gürtel befestigt und bequem mitgenommen werden kann. Und noch komfortabler wird es dann, sobald die Temperatur per Bluetooth auf das Handy übertragen und ausgewertet werden kann. So kann man die Anzeige auch aus größerer Entfernung ablesen und wird nicht von der Kabellänge im Aktionsradius begrenzt. Bevor wir hierzu näher ins Detail gehen, schauen wir uns aber erst einmal an, wie die eigentliche Temperaturmessung erfolgt.

Alle Displayeinheiten sind nicht temperaturfest und müssen ihre Daten aus dem Garraum übermittelt bekommen. Der stricknadelähnliche Sensor wird hierzu in das Fleisch gesteckt, sodass sich die Messspitze im Mittelpunkt befindet. Bei den drahtgebundenen Geräten wird dann das flexible Sensorkabel durch Backofenklappe oder Grilldeckel nach außen verlegt. Das Kabel ist dabei mit einem Metallgeflecht ummantelt und aufgrund seines geringen Durchmessers lassen sich Ofentür oder Grilldeckel problemlos schließen. Nach dem Anschließen der Sensorkabel an das Thermometer erscheint die Kerntemperatur auf dem Display und es kann ein Grenzwert gewählt werden, bei dem ein akustischer Temperaturalarm erfolgt.

Beim Entnehmen des Meater-Thermometers aus der Basisstation verbindet sich dieses automatisch mit dem Smartphone des Nutzers
Beim Entnehmen des Meater-Thermometers aus der Basisstation verbindet sich dieses automatisch mit dem Smartphone des Nutzers

Gemeinsamkeiten der Fleischthermometer im Test

Um die Güte der Messergebnisse zu prüfen, lassen wir verschieden temperiertes Wasser messen. Wir vergleichen die von den Kandidaten gemessenen Werte mit denen unseres Referenzthermometers und sind überrascht, wie genau die Messwerte aller Geräte übereinstimmen. Die Fleischthermometer zeigen die Temperaturen auf das Grad genau an und somit vergeben wir allen die Traumnote 1,0 in dieser Disziplin. 

Wir sind von der Messgenauigkeit aller Testkandidaten überrascht
Wir sind von der Messgenauigkeit aller Testkandidaten überrascht

Alle Kandidaten bieten – egal ob in der App oder direkt in der Anzeige-Einheit – Hinweise zur optimalen Kerntemperatur für unterschiedliche Fleischsorten und Garungsgrade. Durch den Batteriebetrieb ermöglichen alle Hersteller flexible Einsatzorte für die Thermometer, wobei wir uns definitiv mehr ökologische Nachhaltigkeit wünschen würden. Die Displaybeleuchtungen sind sehr energiehungrig und so wundert es nicht, dass der Batterieverbrauch recht hoch ist. Bei allen Geräten lässt sich außerdem – entweder per App oder am Gerät – ein Timer einstellen, nach dessen Ablauf ein akustisches Signal ertönt.

Die magnetische Wandhalterung ermöglicht eine platzsparende Aufbewahrungsmöglichkeit der Sensorkabel
Die magnetische Wandhalterung ermöglicht eine platzsparende Aufbewahrungsmöglichkeit der Sensorkabel

Die Unterschiede der Testgeräte

Wir fragen uns natürlich, wie sich der Hersteller der kabelgebundenen Geräte die platzsparende Aufbewahrung vorgestellt hat, denn ein täglicher Gebrauch der Thermometer dürfte ja die Ausnahme sein. Cadac und Gastronoma punkten mit ihrer Basisstation, die Sensorkabel und Sensoren aufnehmen kann. Meater lässt uns den Drahtlossensor hübsch in die Basis klicken, wo er zugleich aufgeladen wird – das finden wir sehr praktisch. Die übrigen Anbieter ignorieren das Thema komplett, sodass wir bei diesen viel mehr Platz in der Schublade einplanen müssen. Der Detailreichtum der Anzeige-Einheiten reicht von „sehr gering“ (bei Cadac und Gastronoma) bis „sehr detailliert“ (Leifheit und WMF), wobei die Tester dann den Mehrwert in der grafischen Anzeige der Fleischsorte als gering einstuften. Das Meater-Thermometer besitzt nur einen einzigen Taster zur Funkkopplung, während Rosenstein & Söhne bei beiden Kandidaten auf herkömmliche Bedientasten setzt und alle anderen mit Touchdisplays arbeiten. Jede dieser Bedienmöglichkeiten hat ihre Vor- und Nachteile, weshalb wir sie im Test nicht bewertet haben. In Hinblick auf die Bedienung per App gibt es unterschiedliche Konzepte: Das Meater läuft nur per App, Gastronoma und Cadac laufen ohne App nur eingeschränkt ohne Alarmierung, das Rosenstein-&-Söhne-Bluetooth-Thermometer kann optional mit der App gesteuert werden, während alle übrigen Geräte keine App-Anbindung erlauben. Bei den ohne App nicht oder nur eingeschränkt laufenden Geräten sorgen wir uns um die Nachhaltigkeit, falls die Apps nicht mehr in den App-Stores erhältlich sein sollten. Für unser Testergebnis ist dies aber irrelevant.

Beim Funkthermometer von Rosenstein & Söhne kann man die Anzeige-Einheit bequem am Gürtel befestigen und mitnehmen
Beim Funkthermometer von Rosenstein & Söhne kann man die Anzeige-Einheit bequem am Gürtel befestigen und mitnehmen

Reinigung der Fleischthermometer

Gerade beim Verarbeiten von Lebensmitteln ist eine hygienische Reinigung der Kochutensilien zwingend notwendig. Bei den hier getesteten Bratenthermometern ist das nicht anders, sodass wir uns nun anschauen, wie sich unsere Kandidaten säubern lassen. Die Sensoren bestehen alle aus einem glatten Metallstab, der problemlos mit Spülmittel und Bürste sauber wird. Als wir uns das Metallgeflecht der Sensorkabel ansehen, finden wir Reste von angebranntem Bratensaft und Fettspritzern, die in das Geflecht gezogen und dort festgeschmort sind. Auch wenn kein direkter Kontakt zwischen Fleisch und Kabel besteht, so würden wir uns dennoch eine glattere, besser zu reinigende Oberfläche der Sensorkabel wünschen. Der einzige drahtlos arbeitende Sensor von Meater umgeht dieses Problem elegant und holt sich hier Extra-Punkte. Kommen wir zu den Anzeige-Einheiten: Diese kommen nicht mit dem Essen in Berührung, sodass wir hier die hygienischen Anforderungen reduzieren und nur noch nach schlecht zu reinigenden Ecken suchen. Wir werden schnell fündig: Die praktischen integrierten Kabelaufwickler der Geräte von Gastronoma und Cadac haben viele kleine Ecken und Rillen, dass wir Abzüge notieren müssen.

Die Fleischthermometer von Rosenstein & Söhne, WMF und Leifheit haben einen ausklappbaren Standfuß
Die Fleischthermometer von Rosenstein & Söhne, WMF und Leifheit haben einen ausklappbaren Standfuß

Unser Fazit im Fleischthermometer-Test

Aufgrund des pfiffigen Designs und des guten Handlings ist das Meater-Bratenthermometer der klare Testsieger. Einige Tester hätten ihn gerne noch mit einer integrierten Anzeige erlebt, anstatt auf die Handy-Anbindung angewiesen zu sein. Ansonsten gibt es vor allem für die wertige und durchdachte Basisstation mit den arretierenden Ladeklemmen Applaus. Die übrigen Geräte rangieren allesamt auf einem sehr hohen Niveau und die Ergebnisse liegen ungewöhnlich eng beieinander. Kaufentscheidend dürften insofern vor allem die persönlichen Vorlieben und Arbeitsweisen sein. Unser Test findet jedenfalls keine echten Mängel oder gar Verlierer und die durchweg guten und sehr guten Resultate attestieren einen hohen Qualitätsstandard bei allen Herstellern. 

Die App von Meater schlägt dem Nutzer je nach Gargut die passende Kerntemperatur vor

Dieser Test erschien in der Ausgabe 4/2021 der HAUS & GARTEN TEST. Dort finden Sie die Ergebnisse unseres Fleischthermometer-Tests mit allen technischen Details, Auswertungen und unserem Testurteil. Auch als E-Paper zum Sofort-Download!

Testverfahren Fleischthermometer
Funktion: Um die Genauigkeit der gemessenen Werte zu ermitteln, werden Referenzwerte von drei Garstufen an einem geeichten Gerät ermittelt. Die Werte werden mit den von den Thermometern ausgegebenen Werten verglichen und bewertet.
Handhabung: Eine Gruppe geschulter Probanden beurteilt die Geräte und testet für die Bedienfreundlichkeit die Funktionalität und Gängigkeit sämtlicher Bedienelemente und die Intuitivität der benötigten Einstellungen. Bei der Reinigung wird die allgemeine Verschmutzungsanfälligkeit des Geräts und die Erreichbarkeit der zu reinigenden Stellen bewertet. Die Bedienungsanleitung wird auf Vollständigkeit und Verständlichkeit hin geprüft, die Qualität der Bedienungsanleitung dann anhand der allgemeinen Struktur, Schriftgröße, Bilder, Anwendungs- und Pflege-/Reinigungshinweise bewertet.
Verarbeitung: Die Probanden bewerten die allgemeine Wertigkeit der verwendeten Materialienund natürlich das Nicht- oder Vorhandensein von Graten und scharfen Kanten, sowie die Größe von Spalten und Ritzen.
Ökologie: Bewertet wird die Verpackung der Geräte sowie des Zubehörs unter ökologischen Gesichtspunkten.
Sicherheit: Die Sicherheit und Unversehrtheit des Nutzers stehen hier im Fokus. Im Zusammenspiel mit dem Punkt der Messgenauigkeit wird auf verlier-/verschluckbare Kleinteile sowie störende/laute Signaltöne hin bewertet.
 

Autor: Andreas Müller-Goldkuhle

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Bildquelle:

  • Test Fleischthermometer2021 Startbild: © Auerbach Verlag, Meater